«Sei dir sicher, dass du die richtigen Leute an Bord hast»
Im Interview mit dem Managing Director des AMAG Innovation & Venture LAB Philipp Wetzel, wollen wir wissen, wie das Unternehmen zu Startups steht und was er unter Innovation versteht.
Was bedeutet für die AMAG Innovation?
Der Mobilitätsmarkt ist erheblich in Bewegung geraten. Die heutigen und künftigen Bedürfnisse der Kunden sowie die neuen Möglichkeiten durch die Digitalisierung haben zahlreiche Initiativen seitens der Fahrzeug-Hersteller ausgelöst. Zudem greifen Tech-Giganten und teils branchenfremde Start-ups disruptiv in den Markt ein. Für die AMAG bedeutet dies, dass sie auf diese Entwicklungen proaktiv reagiert und auch die Mobilität der Zukunft mitgestalten muss. Es reicht nicht mehr aus, sich auf das bestehende Kerngeschäft zu konzentrieren. Die AMAG muss neue Wege, Angebote und neue Märkte finden, um sich für die Zukunft zu wappnen. Dies tut sie, in dem sie sich intensiv mit den Themen rund um die neue Mobilität und mit Innovationen auseinandersetzt. Kundenzentrierte Lösungen stehen im Fokus, und die Akzeptanz im Markt ist vorgängig mit einem MVP (Minimum Viable Product) zu prüfen. Um dem Rechnung zu tragen, wurde letztes Jahr das Innovation & Venture LAB gegründet.
Was muss ein Unternehmen machen, um erfolgreich zu bleiben? Und wie wichtig ist Innovation dabei?
Es reicht nicht mehr aus, sich auf das bestehende Kerngeschäft zu konzentrieren. Dies sollte man zwar nicht aus den Augen verlieren, doch müssen neue eigenständige Geschäftsmodelle entwickelt und in den Markt eingeführt werden. Dies mit einem wettbewerbs- sowie kundenseitigen Marktgespür. Die AMAG hat mit der Gründung des Innovation & Venture LAB eine strategisch ausgerichtete Basis hierfür geschaffen. Das LAB verantwortet zukunftsgerichtete Projekte und Initiativen und kann diese mit einem gewissen Freiheitsgrad ausserhalb der festgelegten AMAG Struktur, also dem Outside-In-Gedanken, mit Speed und Agilität vorantreiben. Hierbei spielen Kooperationen und Partnerschaften eine grosse Rolle. Auch das Lernen von Startups, die mit einer hohen Dynamik ihre Ideen umsetzen, ist ein wichtiger Faktor.
Was sind eure bevorzugten Innovationsbereiche?
Bei der AMAG bestehen vier Geschäftsfelder, in denen sie Innovationen vorantreiben will: Connectivity, Mobility as a Service, E-Mobility Services und E-Business/Aftermarket. So haben wir zum Beispiel im Bereich Connectivity den autoSense-Adapter mit unserem Partner Swisscom erfolgreich im Markt eingeführt. Im Bereich MaaS wollen wir dem Mobilitätssuchenden ganzheiltiche Lösungen anbieten.Wie zum Beispiel unser Mobilitätsangebot noviv für Areale und Unternehmen. Auf einer App können e-Autos, e-Scooter und e-Bikes gebucht werden. Im Bereich E-Mobility Services möchten wir bei unseren Kunden als „das“ Kompetenzzentrum wahrgenommen werden. Und Clyde ist unser jüngstes Produkt im E-Business Bereich. Mit drei Klicks zum günstigen Auto-Abo.
Wie proaktiv fördert die AMAG Innovation im Unternehmen?
Die proaktive Förderung von Innovationen zeigt sich durch agile Leadership im Daily Business. Die AMAG Mitarbeitenden teilen sich Sharing Desks in Grossraumbüros am neuen Standort in Cham. Alle Verwaltungsbereiche der AMAG wurden hier zusammengeführt. Dadurch ergibt sich ein intensiver und spontaner Austausch. Ideen werden aufgenommen, schnell analysiert und bei erfolgsversprechendem Ergebnis ebenso schnell umgesetzt. Auch hierzu wird auf das LAB- Expertenwissen, das aus über 20 Kolleginen und Kollegen besteht, zugegriffen.
Gibt es bei der AMAG physische und virtuelle Orte, an denen Innovieren nicht nur ausdrücklich erwünscht, sondern Leitmotiv ist?
Dies ist ebenfalls im Innovation & Venture LAB der Fall, das mitten in Zürich im Westhive, einem Co-Working-System, stationiert ist. Diese Umgebung ist extrem inspirierend. Das Westhive fördert Interaktionen und bringt Unternehmen, Startups, Forschung und Bildung sowie ausgewählte Serviceanbieter zusammen.
AMAG Kolleginnen und Kollegen aus anderen Business Units werden hierher eingeladen und arbeiten zum Beispiel konstruktiv und intensiv an einem UX-Workshop mit und beiteiligen sich somit an der Entwicklung von neuen Produkten oder neuen Geschäftsmodellen. Denn nur hier können sie sich voll und ganz aus dem Daily Business ausklinken bzw. ausserhalb der AMAG Prozesse bewegen und von den agilen Arbeitsmethoden des LABs profitieren.
Welche Innovationen werden in der Organisation erinnert und warum? Wie weit liegen sie zurück?
Einen nachhaltigen Effekt wird sicher unser Auto-Abo-Modell „Clyde“ haben, dass Mitte diesen Jahres lanciert wurde. Es ist das erste Pilotprojekt, das durch das LAB in Zusammenarbeit mit unseren Business Units umgesetzt wurde. Eine Auto-Flatrate die online mit nur drei Klicks bestellbar ist.
Was raten sie als etabliertes Unternehmen einem jungen, wilden Startup in den ersten Lebensjahren für die Zukunft?
Mein Ratschläge wären: Sei dir sicher, dass du die richtigen Leute an Bord hast. Dass die Investoren, die die gleichen Ziele verfolgen wie du. Sei dir sicher, dass das Timing für dein Produkt oder deine Dienstleistung perfekt ist. Und sei dir über deine Schwächen bewusst und lass dir helfen, wo immer es notwendig ist
Wie arbeitet die AMAG mit Startups zusammen?
AMAG ist ein strategischer Investor, entsprechend soll der Konzern das Startup bei der Skalierung unterstützen können. Die verantwortlichen Personen bei der AMAG sind deswegen nahe dran am Venture und arbeiten mit dem Management eng zusammen.
Was kann ein Startup von einem Grossunternehmen lernen?
Ein Startup kann von einem Grossunternehmen insbesondere lernen, wie man den Vertrieb oder die Skalierung eines Geschäftsmodells angehen muss.
Was kann ein Grossunternehmen von einem Startup lernen?
Ein Grossunternehmen kann von einem Startup lernen, wie man Innovationen schnell zur Marktreife bringt und Kundenfeedbacks kontinuierlich in Produktverbesserungen einfliessen lässt. Des weiteren kann man erleben, wie flache Hierarchien funktionieren.
Vielen Dank für das Interview, Philipp Wetzel!
Die AMAG Group AG ist ein Schweizer Unternehmen. Die AMAG Import AG importiert und vertreibt Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Audi, SEAT, ŠKODA und VW Nutzfahrzeuge über das grösste Vertreternetz der Schweiz. Dazu zählt auch die AMAG Automobil und Motoren AG mit über 80 eigenen Garagenbetrieben, Occasions und Carrosserie Centern. Sie ist zudem auch Bentley Stützpunkt. Ein weiteres Tochterunternehmen ist die AMAG First AG, die grösste Porsche Handelsorganisation der Schweiz. Zur AMAG Gruppe gehören ausserdem die AMAG Leasing AG als Finanzdienstleister, die AMAG Parking AG, die diverse Parkhäuser bewirtschaftet, und die AMAG Services AG, welche Lizenznehmerin von Europcar für die Schweiz ist und an den Schweizer Flughäfen Valetparking und schweizweit Chauffeurdienstleistungen anbietet. Seit 2017 ist die AMAG Hauptaktionärin der Carsharing-Plattform sharoo und seit August 2018 Mitinhaberin von autoSense, der Lösung für digitale Vernetzung von Fahrzeugen. Zudem ist sie Partnerin bei der Swiss Startup Factory. Die AMAG Group AG beschäftigt über 6’500 Mitarbeitende, davon über 730 Lernende.
«Sei dir sicher, dass du die richtigen Leute an Bord hast»
Im Interview mit dem Managing Director des AMAG Innovation & Venture LAB Philipp Wetzel, wollen wir wissen, wie das Unternehmen zu Startups steht und was er unter Innovation versteht.
Was bedeutet für die AMAG Innovation?
Der Mobilitätsmarkt ist erheblich in Bewegung geraten. Die heutigen und künftigen Bedürfnisse der Kunden sowie die neuen Möglichkeiten durch die Digitalisierung haben zahlreiche Initiativen seitens der Fahrzeug-Hersteller ausgelöst. Zudem greifen Tech-Giganten und teils branchenfremde Start-ups disruptiv in den Markt ein. Für die AMAG bedeutet dies, dass sie auf diese Entwicklungen proaktiv reagiert und auch die Mobilität der Zukunft mitgestalten muss. Es reicht nicht mehr aus, sich auf das bestehende Kerngeschäft zu konzentrieren. Die AMAG muss neue Wege, Angebote und neue Märkte finden, um sich für die Zukunft zu wappnen. Dies tut sie, in dem sie sich intensiv mit den Themen rund um die neue Mobilität und mit Innovationen auseinandersetzt. Kundenzentrierte Lösungen stehen im Fokus, und die Akzeptanz im Markt ist vorgängig mit einem MVP (Minimum Viable Product) zu prüfen. Um dem Rechnung zu tragen, wurde letztes Jahr das Innovation & Venture LAB gegründet.
Was muss ein Unternehmen machen, um erfolgreich zu bleiben? Und wie wichtig ist Innovation dabei?
Es reicht nicht mehr aus, sich auf das bestehende Kerngeschäft zu konzentrieren. Dies sollte man zwar nicht aus den Augen verlieren, doch müssen neue eigenständige Geschäftsmodelle entwickelt und in den Markt eingeführt werden. Dies mit einem wettbewerbs- sowie kundenseitigen Marktgespür. Die AMAG hat mit der Gründung des Innovation & Venture LAB eine strategisch ausgerichtete Basis hierfür geschaffen. Das LAB verantwortet zukunftsgerichtete Projekte und Initiativen und kann diese mit einem gewissen Freiheitsgrad ausserhalb der festgelegten AMAG Struktur, also dem Outside-In-Gedanken, mit Speed und Agilität vorantreiben. Hierbei spielen Kooperationen und Partnerschaften eine grosse Rolle. Auch das Lernen von Startups, die mit einer hohen Dynamik ihre Ideen umsetzen, ist ein wichtiger Faktor.
Was sind eure bevorzugten Innovationsbereiche?
Bei der AMAG bestehen vier Geschäftsfelder, in denen sie Innovationen vorantreiben will: Connectivity, Mobility as a Service, E-Mobility Services und E-Business/Aftermarket. So haben wir zum Beispiel im Bereich Connectivity den autoSense-Adapter mit unserem Partner Swisscom erfolgreich im Markt eingeführt. Im Bereich MaaS wollen wir dem Mobilitätssuchenden ganzheiltiche Lösungen anbieten.Wie zum Beispiel unser Mobilitätsangebot noviv für Areale und Unternehmen. Auf einer App können e-Autos, e-Scooter und e-Bikes gebucht werden. Im Bereich E-Mobility Services möchten wir bei unseren Kunden als „das“ Kompetenzzentrum wahrgenommen werden. Und Clyde ist unser jüngstes Produkt im E-Business Bereich. Mit drei Klicks zum günstigen Auto-Abo.
Wie proaktiv fördert die AMAG Innovation im Unternehmen?
Die proaktive Förderung von Innovationen zeigt sich durch agile Leadership im Daily Business. Die AMAG Mitarbeitenden teilen sich Sharing Desks in Grossraumbüros am neuen Standort in Cham. Alle Verwaltungsbereiche der AMAG wurden hier zusammengeführt. Dadurch ergibt sich ein intensiver und spontaner Austausch. Ideen werden aufgenommen, schnell analysiert und bei erfolgsversprechendem Ergebnis ebenso schnell umgesetzt. Auch hierzu wird auf das LAB- Expertenwissen, das aus über 20 Kolleginen und Kollegen besteht, zugegriffen.
Gibt es bei der AMAG physische und virtuelle Orte, an denen Innovieren nicht nur ausdrücklich erwünscht, sondern Leitmotiv ist?
Dies ist ebenfalls im Innovation & Venture LAB der Fall, das mitten in Zürich im Westhive, einem Co-Working-System, stationiert ist. Diese Umgebung ist extrem inspirierend. Das Westhive fördert Interaktionen und bringt Unternehmen, Startups, Forschung und Bildung sowie ausgewählte Serviceanbieter zusammen.
AMAG Kolleginnen und Kollegen aus anderen Business Units werden hierher eingeladen und arbeiten zum Beispiel konstruktiv und intensiv an einem UX-Workshop mit und beiteiligen sich somit an der Entwicklung von neuen Produkten oder neuen Geschäftsmodellen. Denn nur hier können sie sich voll und ganz aus dem Daily Business ausklinken bzw. ausserhalb der AMAG Prozesse bewegen und von den agilen Arbeitsmethoden des LABs profitieren.
Welche Innovationen werden in der Organisation erinnert und warum? Wie weit liegen sie zurück?
Einen nachhaltigen Effekt wird sicher unser Auto-Abo-Modell „Clyde“ haben, dass Mitte diesen Jahres lanciert wurde. Es ist das erste Pilotprojekt, das durch das LAB in Zusammenarbeit mit unseren Business Units umgesetzt wurde. Eine Auto-Flatrate die online mit nur drei Klicks bestellbar ist.
Was raten sie als etabliertes Unternehmen einem jungen, wilden Startup in den ersten Lebensjahren für die Zukunft?
Mein Ratschläge wären: Sei dir sicher, dass du die richtigen Leute an Bord hast. Dass die Investoren, die die gleichen Ziele verfolgen wie du. Sei dir sicher, dass das Timing für dein Produkt oder deine Dienstleistung perfekt ist. Und sei dir über deine Schwächen bewusst und lass dir helfen, wo immer es notwendig ist
Wie arbeitet die AMAG mit Startups zusammen?
AMAG ist ein strategischer Investor, entsprechend soll der Konzern das Startup bei der Skalierung unterstützen können. Die verantwortlichen Personen bei der AMAG sind deswegen nahe dran am Venture und arbeiten mit dem Management eng zusammen.
Was kann ein Startup von einem Grossunternehmen lernen?
Ein Startup kann von einem Grossunternehmen insbesondere lernen, wie man den Vertrieb oder die Skalierung eines Geschäftsmodells angehen muss.
Was kann ein Grossunternehmen von einem Startup lernen?
Ein Grossunternehmen kann von einem Startup lernen, wie man Innovationen schnell zur Marktreife bringt und Kundenfeedbacks kontinuierlich in Produktverbesserungen einfliessen lässt. Des weiteren kann man erleben, wie flache Hierarchien funktionieren.
Vielen Dank für das Interview, Philipp Wetzel!
Die AMAG Group AG ist ein Schweizer Unternehmen. Die AMAG Import AG importiert und vertreibt Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Audi, SEAT, ŠKODA und VW Nutzfahrzeuge über das grösste Vertreternetz der Schweiz. Dazu zählt auch die AMAG Automobil und Motoren AG mit über 80 eigenen Garagenbetrieben, Occasions und Carrosserie Centern. Sie ist zudem auch Bentley Stützpunkt. Ein weiteres Tochterunternehmen ist die AMAG First AG, die grösste Porsche Handelsorganisation der Schweiz. Zur AMAG Gruppe gehören ausserdem die AMAG Leasing AG als Finanzdienstleister, die AMAG Parking AG, die diverse Parkhäuser bewirtschaftet, und die AMAG Services AG, welche Lizenznehmerin von Europcar für die Schweiz ist und an den Schweizer Flughäfen Valetparking und schweizweit Chauffeurdienstleistungen anbietet. Seit 2017 ist die AMAG Hauptaktionärin der Carsharing-Plattform sharoo und seit August 2018 Mitinhaberin von autoSense, der Lösung für digitale Vernetzung von Fahrzeugen. Zudem ist sie Partnerin bei der Swiss Startup Factory. Die AMAG Group AG beschäftigt über 6’500 Mitarbeitende, davon über 730 Lernende.