«Innovation ist eine Denkhaltung»
Im Interview mit dem CEO der SWICA, Reto Dahinden, und der Leiterin der Unternehmenskommunikation, Silvia Schnidirig, wollen wir wissen, wie das Unternehmen zu Startups steht und was es unter Innovation versteht.
Was bedeutet für die SWICA Innovation?
Innovation sehen wir als unabdingbare Voraussetzung, um uns zu differenzieren und bezüglich Image und Kundenzufriedenheit die Nummer 1 zu bleiben. All dies ist nur erreichbar mit zufriedenen Mitarbeitenden. Wir wurden im August mit dem Swiss Arbeitgeber Award als Top Arbeitgeber ausgezeichnet; zudem sind wir ein Friendly Work Space-Unternehmen. Das ist zentral, um hervorragende und motivierte Mitarbeitende zu gewinnen. Die Präsenz der zhaw ist für uns sicher ein Vorteil bei der Rekrutierung von Fachspezialisten, da die Absolventen Winterthur bereits kennen und vielleicht sogar in Winterthur wohnen.
Was muss ein Unternehmen machen um erfolgreich zu bleiben und wie wichtig ist Innovation dabei?
Bereits vorgenommene Innovationen auf den Boden bringen; heisst erfolgreich umsetzen. Ohne dies lässt sich kein Erfolg und somit auch kein Gewinn erzielen. Erfolg basiert bei uns ganz stark auf der Kundenzufriedenheit. Zufrieden Kunden bleiben uns treu oder wechslen zu SWICA. Erfolg ist die Voraussetzung, um auch in Zukunft in innovative Projekte investieren zu können.
Was sind eure bevorzugten Innovationsbereiche?
Jeder Bereich eignet sich für Innovationen: Wir unterscheiden zwischen Innovationen, die für den Kunden nicht direkt spürbar sind, aber die Effizienz steigern und solche, die direkte Verbesserungen für die Kunden bringen, wie z.B. SymtomCheck-App BENECURA, die für unsere Versicherten sowohl Zeit als auch Kosten spart.
Wie proaktiv fördert die SWICA Innovation im Unternehmen?
Sehr proaktiv. Angefangen mit der Ideendatenbank, über regelmässige Workshops zu verschiedensten Themen bis hin zu Mitarbeitenden, die sich fulltime mit der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen befassen. Wir arbeiten sehr oft bereichsübergreifend zusammen, da dies die besten Ergebnisse bringt.
Gibt es bei SWICA physische und virtuelle Orte, an denen Innovieren nicht nur ausdrücklich erwünscht, sondern Leitmotiv ist?
Innovation ist eine Denkhaltung. Es ist der Wille, den Kunden immer das Beste zu bieten und unseren Mitbewerbern eine Nasenlänge voraus zu sein. Diese Denkhaltung lässt sich nicht an einem Ort oder einem Setting festmachen.
Welche Innovationen werden in der Organisation erinnert und warum? Wie weit liegen sie zurück?
SWICA war seit ihrer Gründung in der heutigen Form am 1. November 1992 innovativ. Als einer der Gründe für unsere Innovationsfreude sehen wir, dass SWICA damals aus einem Zusammenschluss der vier Krankenversicherungen OSKA, PANORAMA, SBKK und ZOKU hervorging. Es kam dadurch viel Knowhow zusammen: vier Unternehmen, mit unterschiedlichen Ansätzen und Ideen. Da besteht weniger die Gefahr, dass man sagt: «Das machen wir seit 50 Jahen so», weil es am Anfang immer vier Arten gab, etwas zu tun. Als 1996 das KVG eingeführt wurde, hat SWICA noch im gleichen Jahr die ersten alternativen Versicherungsmodelle auf den Markt gebracht. Ein Erfolg: Bereits ein Jahr später waren mehr als 100 000 Personen in einem dieser drei Versicherungsmodelle versichert. Ein weiteres Highlight war die Einführung der rund um die Uhr erreichbaren telefonischen Gesundheitsberatung santé24 im Jahr 2008; seit Anfang 2019 ist santé24, die erste und nach wie vor einizige Krankenversicherung, die eine Praxisbewilligung hat und damit telemedizisch tätig sein kann. Im Mai 2018 lancierte SWICA als erste Krankenversicherung der Schweiz die App BENECURA mit einem digitalen SymptomCheck. Mit der App erhalten die Versicherten eine Empfehlung fürs weitere Vorgehen: ein Besuch beim Hausarzt, der Gang zur Apotheke, ein Anruf bei sante24 oder auch einfach nur abwarten und beobachten, ob die Symptome mit den erhaltenen Tipps gelindert werden können. Unsere jüngste Innovation ist die Lancierung eines Chatbots im Juli dieses Jahres.
Was raten sie als etabliertes Unternehmen einem jungen, wilden Startup in den ersten Lebensjahren für die Zukunft?
Eine gute Balance finden zwischen dem Ansatz, dass nichts unmöglich ist und den Willen, die Ideen auch auf den Boden zu bringen.
Wie arbeitet die SWICA mit Startups zusammen?
Wir sind immer offen für spannende Projekte. Wenn wir ein Projekt gemeinsam mit einem Startup realisieren, so geschieht dies in einem partnerschafltichen Austausch. So haben wir beispielsweise BENECURA zusammen mit Helmedica entwickelt, ein 2012 gegründetes Jungunternehmen mit Sitz im Technopark in Winterthur, das Software für medizinische Anwendungen entwickelt.
Was kann ein Startup von einem Grossunternehmen lernen?
Die Kundenseite einzubringen: die tollste Idee ist nur so toll, wie die Kunden sie finden.
Was kann ein Grossunternehmen von einem Startup lernen?
In der ersten Phase weder an die Kosten noch an die Kundenseite zu denken, sondern den Fächer unendlich weit zu öffnen.
Vielen Dank für das Interview Reto Dahinden und Silvia Schnidrig!
Die SWICA Gesundheitsorganisation ist mit rund 1,5 Mio. Versicherten und 27 000 Unternehmenskunden eine der führenden Kranken- und Unfallversicherungen der Schweiz. Das Angebot richtet sich an Privatkunden sowie Unternehmen und bietet umfassenden Versicherungsschutz für Heilungskosten und Lohnausfall bei Krankheit und Unfall.
«Innovation ist eine Denkhaltung»
Im Interview mit dem CEO der SWICA, Reto Dahinden, und der Leiterin der Unternehmenskommunikation, Silvia Schnidirig, wollen wir wissen, wie das Unternehmen zu Startups steht und was es unter Innovation versteht.
Was bedeutet für die SWICA Innovation?
Innovation sehen wir als unabdingbare Voraussetzung, um uns zu differenzieren und bezüglich Image und Kundenzufriedenheit die Nummer 1 zu bleiben. All dies ist nur erreichbar mit zufriedenen Mitarbeitenden. Wir wurden im August mit dem Swiss Arbeitgeber Award als Top Arbeitgeber ausgezeichnet; zudem sind wir ein Friendly Work Space-Unternehmen. Das ist zentral, um hervorragende und motivierte Mitarbeitende zu gewinnen. Die Präsenz der zhaw ist für uns sicher ein Vorteil bei der Rekrutierung von Fachspezialisten, da die Absolventen Winterthur bereits kennen und vielleicht sogar in Winterthur wohnen.
Was muss ein Unternehmen machen um erfolgreich zu bleiben und wie wichtig ist Innovation dabei?
Bereits vorgenommene Innovationen auf den Boden bringen; heisst erfolgreich umsetzen. Ohne dies lässt sich kein Erfolg und somit auch kein Gewinn erzielen. Erfolg basiert bei uns ganz stark auf der Kundenzufriedenheit. Zufrieden Kunden bleiben uns treu oder wechslen zu SWICA. Erfolg ist die Voraussetzung, um auch in Zukunft in innovative Projekte investieren zu können.
Was sind eure bevorzugten Innovationsbereiche?
Jeder Bereich eignet sich für Innovationen: Wir unterscheiden zwischen Innovationen, die für den Kunden nicht direkt spürbar sind, aber die Effizienz steigern und solche, die direkte Verbesserungen für die Kunden bringen, wie z.B. SymtomCheck-App BENECURA, die für unsere Versicherten sowohl Zeit als auch Kosten spart.
Wie proaktiv fördert die SWICA Innovation im Unternehmen?
Sehr proaktiv. Angefangen mit der Ideendatenbank, über regelmässige Workshops zu verschiedensten Themen bis hin zu Mitarbeitenden, die sich fulltime mit der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen befassen. Wir arbeiten sehr oft bereichsübergreifend zusammen, da dies die besten Ergebnisse bringt.
Gibt es bei SWICA physische und virtuelle Orte, an denen Innovieren nicht nur ausdrücklich erwünscht, sondern Leitmotiv ist?
Innovation ist eine Denkhaltung. Es ist der Wille, den Kunden immer das Beste zu bieten und unseren Mitbewerbern eine Nasenlänge voraus zu sein. Diese Denkhaltung lässt sich nicht an einem Ort oder einem Setting festmachen.
Welche Innovationen werden in der Organisation erinnert und warum? Wie weit liegen sie zurück?
SWICA war seit ihrer Gründung in der heutigen Form am 1. November 1992 innovativ. Als einer der Gründe für unsere Innovationsfreude sehen wir, dass SWICA damals aus einem Zusammenschluss der vier Krankenversicherungen OSKA, PANORAMA, SBKK und ZOKU hervorging. Es kam dadurch viel Knowhow zusammen: vier Unternehmen, mit unterschiedlichen Ansätzen und Ideen. Da besteht weniger die Gefahr, dass man sagt: «Das machen wir seit 50 Jahen so», weil es am Anfang immer vier Arten gab, etwas zu tun. Als 1996 das KVG eingeführt wurde, hat SWICA noch im gleichen Jahr die ersten alternativen Versicherungsmodelle auf den Markt gebracht. Ein Erfolg: Bereits ein Jahr später waren mehr als 100 000 Personen in einem dieser drei Versicherungsmodelle versichert. Ein weiteres Highlight war die Einführung der rund um die Uhr erreichbaren telefonischen Gesundheitsberatung santé24 im Jahr 2008; seit Anfang 2019 ist santé24, die erste und nach wie vor einizige Krankenversicherung, die eine Praxisbewilligung hat und damit telemedizisch tätig sein kann. Im Mai 2018 lancierte SWICA als erste Krankenversicherung der Schweiz die App BENECURA mit einem digitalen SymptomCheck. Mit der App erhalten die Versicherten eine Empfehlung fürs weitere Vorgehen: ein Besuch beim Hausarzt, der Gang zur Apotheke, ein Anruf bei sante24 oder auch einfach nur abwarten und beobachten, ob die Symptome mit den erhaltenen Tipps gelindert werden können. Unsere jüngste Innovation ist die Lancierung eines Chatbots im Juli dieses Jahres.
Was raten sie als etabliertes Unternehmen einem jungen, wilden Startup in den ersten Lebensjahren für die Zukunft?
Eine gute Balance finden zwischen dem Ansatz, dass nichts unmöglich ist und den Willen, die Ideen auch auf den Boden zu bringen.
Wie arbeitet die SWICA mit Startups zusammen?
Wir sind immer offen für spannende Projekte. Wenn wir ein Projekt gemeinsam mit einem Startup realisieren, so geschieht dies in einem partnerschafltichen Austausch. So haben wir beispielsweise BENECURA zusammen mit Helmedica entwickelt, ein 2012 gegründetes Jungunternehmen mit Sitz im Technopark in Winterthur, das Software für medizinische Anwendungen entwickelt.
Was kann ein Startup von einem Grossunternehmen lernen?
Die Kundenseite einzubringen: die tollste Idee ist nur so toll, wie die Kunden sie finden.
Was kann ein Grossunternehmen von einem Startup lernen?
In der ersten Phase weder an die Kosten noch an die Kundenseite zu denken, sondern den Fächer unendlich weit zu öffnen.
Vielen Dank für das Interview Reto Dahinden und Silvia Schnidrig!
Die SWICA Gesundheitsorganisation ist mit rund 1,5 Mio. Versicherten und 27 000 Unternehmenskunden eine der führenden Kranken- und Unfallversicherungen der Schweiz. Das Angebot richtet sich an Privatkunden sowie Unternehmen und bietet umfassenden Versicherungsschutz für Heilungskosten und Lohnausfall bei Krankheit und Unfall.