«Jungunternehmen von heute schaffen die Arbeitsplätze von morgen.»
Politik ist allgegenwärtig, so auch in der Startup-Szene. Im Interview mit Michael Zeugin, glp Kantonsrat und Fraktionspräsident, wollen wir wissen, wie er zum Thema Startup steht, welche Chancen und Gefahren er sieht und wen er in sein Startup-Team wählen würde.
Inwiefern beschäftigt Sie das Thema Innovation & Startups?
MICHAEL ZEUGIN: Sehr stark. Das ist ein Eckpfeiler meiner Politik. Ich habe zahlreiche Vorstösse eingereicht, um für Jungunternehmer bessere Bedingungen zu schaffen.
Worin liegt für Sie der Wert von Jungunternehmen?
Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer sind Menschen mit einem sehr hohen Gestaltungsdrang. Die Jungunternehmen von heute schaffen die Arbeitsplätze von morgen. Das ist wertvoll und hat eine grosse und positive gesellschaftliche Bedeutung für uns alle.
Stichwort Nachhaltigkeit: Kann Innovation nachhaltig sein?
Innovation und Nachhaltigkeit liegen nahe beisammen. Photovoltaik ist ein gutes Beispiel: Dank Innovationen können wir den Anteil der erneuerbar produzierten Energie erhöhen. Mit den richtigen Rahmenbedingungen können wir diesem technologischen Fortschritt zum Durchbruch verhelfen.
Was läuft gut in der Schweiz im Bereich Innovation?
Wir haben mit der ETH und den Universtäten sowie den Fachhochschulen eine sehr gute Grundlage für Innovation. Das bildet die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg.
Was könnte besser sein?
Bei der wirtschaftlichen Anwendung von Forschungsresultaten können wir uns noch stark verbessern. Also zum Beispiel mit Spin-offs. Wir haben uns hier zwar in den vergangenen Jahren verbessert, aber nicht mal die ETH schöpft das Potential ganz aus. Ganz zu schweigen von den übrigen Unis und den Fachhochschulen. Eigentlich bräuchte jede Fachschule einen speziellen Fond, der Spin-offs aktiv fördert. Ich bin überzeugt, mit vergleichsweise geringen Mitteln könnten wir hier viel erreichen. Ich bin klar der Ansicht, dass Start-Ups in der Schweiz eine aktive und starke Lobby brauchen, um gerade solche Anliegen durchzusetzen.
Wenn Sie für einen Tag CEO eines Startups sein könnten, welches Unternehmen würden Sie wählen?
Wenn ich CEO von einem Startup wäre, dann hoffentlich nicht nur für einen Tag, sondern für lange Zeit. Das spannendste an einem Startup ist für mich, die Entwicklung über längere Zeit aktiv und massgeblich mit beeinflussen zu können und damit zum Erfolg des Aufbaus der Unternehmung beizutragen.
Welche Aufgaben hat die Politik im Bereich Innovation und Startups?
Die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und damit die Macht der etablierten Wirtschaft zu zügeln. So kann man die laufende Erneuerung in der Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben.
Beispiel Datenschutz: Welches Unternehmen im Bereich Innovation sehen Sie als Gefahr und warum?
Ich würde das nicht an einer einzigen Firma aufhängen. Als klassisch liberaler Mensch bin ich vom Wert der Freiheit überzeugt. Damit nimmt auch der Datenschutz eine sehr hohe Stellung ein. Das Argument der Wirtschaftlichkeit reicht für mich nicht aus, um die Freiheit einzuschränken. Innovation sollte immer auch einen gesellschaftlichen Nutzen stiften.
Viele Startups haben sehr moderne Geschäfts-, Arbeits- und Personalstrukturen: fünf Wochen Ferien für alle, gleitende Arbeitszeiten und so weiter. Wie stehen Sie zu diesem Trend?
Ich finde, wir sollten noch viel weiter gehen und ganz allgemein flexiblere Arbeitszeitmodelle umsetzen. Zum Beispiel die Reduktion von Arbeitszeiten für junge Familien, längere unbezahlte Urlaube oder Teilzeitmodelle, um selber ein Start-Up gründen zu können.
Wo sehen Sie die Startup-Szene Schweiz in zehn Jahren?
Als einen fixen Bestandteil der Schweizer Wirtschaft, welche regelmässig Einhörner, also sehr erfolgreiche Startups, hervorbringt.
Was nervt Sie im Alltag, wo schleunigst jemand eine innovative Lösung finden könnte?
Mit unseren beiden kleinen Mädels ist unser Wäschekorb zu Hause immer voll. Da sollte sich schleunigst mal jemand darum kümmern.
Stellen Sie sich vor, Sie gründen ein Startup. Welche 3 Politiker hätten Sie gerne in Ihrem Team und wieso?
Emmanuel Macron für die grossen Linien. Judith Bellaiche für die Umsetzung. Und Robert Habeck für das Feierabendbier.
Vielen Dank für das Interview!
Seit 2011 ist er Mitglied des Zürcher Kantonsrats, seit 2019 Fraktionspräsident der glp im Kantonsrat. Michael Zeugin ist Unternehmer, sowie Verwaltungsratspräsident der EcoRenova AG, und setzt sich für die Verbindung von wirtschaftlichem Wachstum mit gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung ein. |
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«Jungunternehmen von heute schaffen die Arbeitsplätze von morgen.»
Politik ist allgegenwärtig, so auch in der Startup-Szene. Im Interview mit Michael Zeugin, glp Kantonsrat und Fraktionspräsident, wollen wir wissen, wie er zum Thema Startup steht, welche Chancen und Gefahren er sieht und wen er in sein Startup-Team wählen würde.
Inwiefern beschäftigt Sie das Thema Innovation & Startups?
MICHAEL ZEUGIN: Sehr stark. Das ist ein Eckpfeiler meiner Politik. Ich habe zahlreiche Vorstösse eingereicht, um für Jungunternehmer bessere Bedingungen zu schaffen.
Worin liegt für Sie der Wert von Jungunternehmen?
Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer sind Menschen mit einem sehr hohen Gestaltungsdrang. Die Jungunternehmen von heute schaffen die Arbeitsplätze von morgen. Das ist wertvoll und hat eine grosse und positive gesellschaftliche Bedeutung für uns alle.
Stichwort Nachhaltigkeit: Kann Innovation nachhaltig sein?
Innovation und Nachhaltigkeit liegen nahe beisammen. Photovoltaik ist ein gutes Beispiel: Dank Innovationen können wir den Anteil der erneuerbar produzierten Energie erhöhen. Mit den richtigen Rahmenbedingungen können wir diesem technologischen Fortschritt zum Durchbruch verhelfen.
Was läuft gut in der Schweiz im Bereich Innovation?
Wir haben mit der ETH und den Universtäten sowie den Fachhochschulen eine sehr gute Grundlage für Innovation. Das bildet die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg.
Was könnte besser sein?
Bei der wirtschaftlichen Anwendung von Forschungsresultaten können wir uns noch stark verbessern. Also zum Beispiel mit Spin-offs. Wir haben uns hier zwar in den vergangenen Jahren verbessert, aber nicht mal die ETH schöpft das Potential ganz aus. Ganz zu schweigen von den übrigen Unis und den Fachhochschulen. Eigentlich bräuchte jede Fachschule einen speziellen Fond, der Spin-offs aktiv fördert. Ich bin überzeugt, mit vergleichsweise geringen Mitteln könnten wir hier viel erreichen. Ich bin klar der Ansicht, dass Start-Ups in der Schweiz eine aktive und starke Lobby brauchen, um gerade solche Anliegen durchzusetzen.
Wenn Sie für einen Tag CEO eines Startups sein könnten, welches Unternehmen würden Sie wählen?
Wenn ich CEO von einem Startup wäre, dann hoffentlich nicht nur für einen Tag, sondern für lange Zeit. Das spannendste an einem Startup ist für mich, die Entwicklung über längere Zeit aktiv und massgeblich mit beeinflussen zu können und damit zum Erfolg des Aufbaus der Unternehmung beizutragen.
Welche Aufgaben hat die Politik im Bereich Innovation und Startups?
Die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und damit die Macht der etablierten Wirtschaft zu zügeln. So kann man die laufende Erneuerung in der Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben.
Beispiel Datenschutz: Welches Unternehmen im Bereich Innovation sehen Sie als Gefahr und warum?
Ich würde das nicht an einer einzigen Firma aufhängen. Als klassisch liberaler Mensch bin ich vom Wert der Freiheit überzeugt. Damit nimmt auch der Datenschutz eine sehr hohe Stellung ein. Das Argument der Wirtschaftlichkeit reicht für mich nicht aus, um die Freiheit einzuschränken. Innovation sollte immer auch einen gesellschaftlichen Nutzen stiften.
Viele Startups haben sehr moderne Geschäfts-, Arbeits- und Personalstrukturen: fünf Wochen Ferien für alle, gleitende Arbeitszeiten und so weiter. Wie stehen Sie zu diesem Trend?
Ich finde, wir sollten noch viel weiter gehen und ganz allgemein flexiblere Arbeitszeitmodelle umsetzen. Zum Beispiel die Reduktion von Arbeitszeiten für junge Familien, längere unbezahlte Urlaube oder Teilzeitmodelle, um selber ein Start-Up gründen zu können.
Wo sehen Sie die Startup-Szene Schweiz in zehn Jahren?
Als einen fixen Bestandteil der Schweizer Wirtschaft, welche regelmässig Einhörner, also sehr erfolgreiche Startups, hervorbringt.
Was nervt Sie im Alltag, wo schleunigst jemand eine innovative Lösung finden könnte?
Mit unseren beiden kleinen Mädels ist unser Wäschekorb zu Hause immer voll. Da sollte sich schleunigst mal jemand darum kümmern.
Stellen Sie sich vor, Sie gründen ein Startup. Welche 3 Politiker hätten Sie gerne in Ihrem Team und wieso?
Emmanuel Macron für die grossen Linien. Judith Bellaiche für die Umsetzung. Und Robert Habeck für das Feierabendbier.
Vielen Dank für das Interview!
Seit 2011 ist er Mitglied des Zürcher Kantonsrats, seit 2019 Fraktionspräsident der glp im Kantonsrat. Michael Zeugin ist Unternehmer, sowie Verwaltungsratspräsident der EcoRenova AG, und setzt sich für die Verbindung von wirtschaftlichem Wachstum mit gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung ein. |
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