Switzerland Global Enterprise hilft im Auftrag des Bundes, Unternehmen den Weg ins Ausland zu ermöglichen. Auch ein Startup, das den Schritt wagt, kommt kaum an S-GE vorbei. Philip Morger, Consultant für Internationalisierungs-Einsteiger von Starters bei S-GE erklärt, wie sie Startups helfen die richten Fragen zu stellen und Antworten zu finden.

 

S-GE unterstützt Kunden bei der Geschäfts- und Marktentwicklung im Ausland. Welche Art von Unternehmen unterstützt ihr?

Wir unterstützen grundsätzlich jedes Unternehmen –unabhängig von finanziellen Ressourcen und Grösse. Häufig sind es KMU, welche das erforderliche Know-how und Netzwerk für internationale Geschäftsentwicklung nicht vollständig inhouse haben. Die Begleitung von Jungunternehmen mit hohem Skalierungspotenzial ist uns ein besonderes Anliegen.

Ist es nötig für Startups, die wachsen wollen, ins Ausland zu gehen?

Die Schweiz hat naturgemäss ein überschaubares Marktpotenzial. Damit Unternehmen mittelfristig ausreichend wachsen können, ist der Schritt ins Ausland oft unerlässlich. Trotzdem sollte der Heimmarkt nicht vernachlässigt werden. Es macht häufig Sinn, die ersten Markterfahrungen und Geschäftspartnerschaften in der Schweiz aufzubauen, Use Cases praktisch zu testen und diese Erfolge als Basis für den weiteren Aufbau im Ausland mitzunehmen. Ein einfaches «copy and paste» funktioniert nicht. Man fängt in jedem neuen Markt grundsätzlich neu an. Auch da gilt es zu testen und zu lernen. Ein iteratives, agiles Vorgehen macht dabei Sinn, so wie wir es von den «Lean Startup»-Methode kennen.

 

Philip Morger von S-GE unterstütz Startups auf ihrem Weg ins Ausland.
(Foto: S-GE)

 

In welcher Form unterstützt ihr Startups beim internationalen Markteintritt?

Für Jungunternehmer stehen zu Beginn oft grundlegende Fragestellungen im Vordergrund: Soll und kann ich exportieren? Wie soll ich den Schritt ins Ausland machen und welche Länder sind spannend? Was muss ich regulatorisch und rechtlich beachten? Wir helfen, die richtigen Fragen zu stellen und Antworten darauf zu finden. Zum Beispiel zur Klärung regulatorischer Voraussetzungen, zur Bewertung geeigneter Märkte, zur Einordnung möglicher Geschäftspartner, zur Wahl des passenden Set-Ups für Marktbearbeitung im Land oder zur Durchführung von ersten Aktivitäten vor Ort. Dabei steht uns ein Team von erfahrenen Beratern hier in der Schweiz zur Verfügung. Zusammen mit dem einzigartigen Netzwerk von 27 Swiss Business Hubs und Trade Points in verschiedenen Märkten sowie Experten und Marktkennern rund um die Welt.

 

Wie kann ein Startup eine internationale Skalierung finanzieren?

Internationale Geschäftsentwicklung ist zeit- und kostenintensiv. Falls Startups nicht bereits über die finanziellen Mittel verfügen, sollten sie eine entsprechende Finanzierungsrunde starten. Switzerland Global Enterprise ist eine Service-Public-Organisation – wir bieten gewisse Dienstleistungen wie Erstauskünfte oder Länderberatungen kostenlos an. Andere Services, wie beispielsweise die Geschäftspartnersuche, sind hingegen kostenpflichtig. Da S-GE das Mandat der Exportförderung vom Bund wahrnimmt, sind wir als privatrechtlicher Verein nicht gewinnorientiert.

 

Welche ausländischen Märkte sind für Neueinsteiger geeignet?

Die geeigneten Einstiegsmärkte hängen vom Geschäftsmodell, vom Wertangebot und dem Startup ab. Das Unternehmen muss klären, wo sich die Kunden befinden und in welchem Land optimale Rahmenbedingungen bestehen, welche den Erfolg des Produkts beschleunigen. Wichtig sind auch die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten: Bestehen bereits Marktkenntnisse in einem Land innerhalb des Teams? Verfügt beispielsweise ein Investor über gute Kundenzugänge in einem spezifischen Land? Inwiefern entspricht das Produkt den markt- spezifischen Anforderungen? Klar ist, dass Deutschland und die USA bei vielen Startups als Exportmärkte nach wie vor ganz oben sind. Manchmal bestimmen auch Zufälle die Länderwahl mit, zum Beispiel, wenn man einen geeigneten Geschäftspartner in einem Land findet. Meist gilt: Ein Land nach dem anderen. 

 

Arbeitet im Auftrag von Bund und Kantonen: Switzerland Global Entreprise. (Foto: S-GE)

 

Analysiert ihr auch Ländermärkte für Startups?

Darauf sind wir spezialisiert. Bei unseren kostenlosen Länderberatungen informieren wir Startups über die Eigenheiten eines Marktes, die Chancen des Produktes im Zielland sowie regulatorische Anforderungen. Auf Wunsch erstellen wir auch Marktanalysen, bei welchen die Markteigenschaften, Trends, Schlüsselakteure, Schlüsselkunden und Vertriebskanäle genau betrachtet werden. 

 

Welche Tipps gibst du Startups, die den Schritt ins Ausland wagen möchten?

Erstens – Fokussieren: Startups müssen wissen, was ihr USP ist und entscheiden, mit welchem Use Case sie internationale Märkte erobern möchten. Zudem müssen sie sich überlegen, welche Länder sie prioritär angehen möchten. Oft zeigt sich, dass ein Abweichen davon ressourcen- und zeitintensiv ist. Es droht eine Verzette- lung, die sich ein Startup meist nicht leisten kann.

Zweitens – Testen: Bevor ein definitiver Entscheid gefallen ist, sollte ein Startup seine Marktchancen testen. Eine Messeteilnahme, gezielte Social-Media-Kampagnen oder eine Platzierung auf einem lokalen Onlinemarktplatz können wichtige Anhaltspunkte geben, ob ein Produkt vor Ort Potenzial hat.
Drittens – Vernetzen: Startups sollten lokale Player kennenlernen und sich mit Schweizer Firmen austauschen, welche bereits vor Ort sind. Diese können bestens darüber Auskunft geben, wie sich Unternehmen für den Markt anpassen müssen und welche kulturellen Besonderheiten das Geschäftsleben vor Ort prägen. 

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Author: Startupdate

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Switzerland Global Enterprise hilft im Auftrag des Bundes, Unternehmen den Weg ins Ausland zu ermöglichen. Auch ein Startup, das den Schritt wagt, kommt kaum an S-GE vorbei. Philip Morger, Consultant für Internationalisierungs-Einsteiger von Starters bei S-GE erklärt, wie sie Startups helfen die richten Fragen zu stellen und Antworten zu finden.

 

S-GE unterstützt Kunden bei der Geschäfts- und Marktentwicklung im Ausland. Welche Art von Unternehmen unterstützt ihr?

Wir unterstützen grundsätzlich jedes Unternehmen –unabhängig von finanziellen Ressourcen und Grösse. Häufig sind es KMU, welche das erforderliche Know-how und Netzwerk für internationale Geschäftsentwicklung nicht vollständig inhouse haben. Die Begleitung von Jungunternehmen mit hohem Skalierungspotenzial ist uns ein besonderes Anliegen.

Ist es nötig für Startups, die wachsen wollen, ins Ausland zu gehen?

Die Schweiz hat naturgemäss ein überschaubares Marktpotenzial. Damit Unternehmen mittelfristig ausreichend wachsen können, ist der Schritt ins Ausland oft unerlässlich. Trotzdem sollte der Heimmarkt nicht vernachlässigt werden. Es macht häufig Sinn, die ersten Markterfahrungen und Geschäftspartnerschaften in der Schweiz aufzubauen, Use Cases praktisch zu testen und diese Erfolge als Basis für den weiteren Aufbau im Ausland mitzunehmen. Ein einfaches «copy and paste» funktioniert nicht. Man fängt in jedem neuen Markt grundsätzlich neu an. Auch da gilt es zu testen und zu lernen. Ein iteratives, agiles Vorgehen macht dabei Sinn, so wie wir es von den «Lean Startup»-Methode kennen.

 

Philip Morger von S-GE unterstütz Startups auf ihrem Weg ins Ausland.
(Foto: S-GE)

 

In welcher Form unterstützt ihr Startups beim internationalen Markteintritt?

Für Jungunternehmer stehen zu Beginn oft grundlegende Fragestellungen im Vordergrund: Soll und kann ich exportieren? Wie soll ich den Schritt ins Ausland machen und welche Länder sind spannend? Was muss ich regulatorisch und rechtlich beachten? Wir helfen, die richtigen Fragen zu stellen und Antworten darauf zu finden. Zum Beispiel zur Klärung regulatorischer Voraussetzungen, zur Bewertung geeigneter Märkte, zur Einordnung möglicher Geschäftspartner, zur Wahl des passenden Set-Ups für Marktbearbeitung im Land oder zur Durchführung von ersten Aktivitäten vor Ort. Dabei steht uns ein Team von erfahrenen Beratern hier in der Schweiz zur Verfügung. Zusammen mit dem einzigartigen Netzwerk von 27 Swiss Business Hubs und Trade Points in verschiedenen Märkten sowie Experten und Marktkennern rund um die Welt.

 

Wie kann ein Startup eine internationale Skalierung finanzieren?

Internationale Geschäftsentwicklung ist zeit- und kostenintensiv. Falls Startups nicht bereits über die finanziellen Mittel verfügen, sollten sie eine entsprechende Finanzierungsrunde starten. Switzerland Global Enterprise ist eine Service-Public-Organisation – wir bieten gewisse Dienstleistungen wie Erstauskünfte oder Länderberatungen kostenlos an. Andere Services, wie beispielsweise die Geschäftspartnersuche, sind hingegen kostenpflichtig. Da S-GE das Mandat der Exportförderung vom Bund wahrnimmt, sind wir als privatrechtlicher Verein nicht gewinnorientiert.

 

Welche ausländischen Märkte sind für Neueinsteiger geeignet?

Die geeigneten Einstiegsmärkte hängen vom Geschäftsmodell, vom Wertangebot und dem Startup ab. Das Unternehmen muss klären, wo sich die Kunden befinden und in welchem Land optimale Rahmenbedingungen bestehen, welche den Erfolg des Produkts beschleunigen. Wichtig sind auch die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten: Bestehen bereits Marktkenntnisse in einem Land innerhalb des Teams? Verfügt beispielsweise ein Investor über gute Kundenzugänge in einem spezifischen Land? Inwiefern entspricht das Produkt den markt- spezifischen Anforderungen? Klar ist, dass Deutschland und die USA bei vielen Startups als Exportmärkte nach wie vor ganz oben sind. Manchmal bestimmen auch Zufälle die Länderwahl mit, zum Beispiel, wenn man einen geeigneten Geschäftspartner in einem Land findet. Meist gilt: Ein Land nach dem anderen. 

 

Arbeitet im Auftrag von Bund und Kantonen: Switzerland Global Entreprise. (Foto: S-GE)

 

Analysiert ihr auch Ländermärkte für Startups?

Darauf sind wir spezialisiert. Bei unseren kostenlosen Länderberatungen informieren wir Startups über die Eigenheiten eines Marktes, die Chancen des Produktes im Zielland sowie regulatorische Anforderungen. Auf Wunsch erstellen wir auch Marktanalysen, bei welchen die Markteigenschaften, Trends, Schlüsselakteure, Schlüsselkunden und Vertriebskanäle genau betrachtet werden. 

 

Welche Tipps gibst du Startups, die den Schritt ins Ausland wagen möchten?

Erstens – Fokussieren: Startups müssen wissen, was ihr USP ist und entscheiden, mit welchem Use Case sie internationale Märkte erobern möchten. Zudem müssen sie sich überlegen, welche Länder sie prioritär angehen möchten. Oft zeigt sich, dass ein Abweichen davon ressourcen- und zeitintensiv ist. Es droht eine Verzette- lung, die sich ein Startup meist nicht leisten kann.

Zweitens – Testen: Bevor ein definitiver Entscheid gefallen ist, sollte ein Startup seine Marktchancen testen. Eine Messeteilnahme, gezielte Social-Media-Kampagnen oder eine Platzierung auf einem lokalen Onlinemarktplatz können wichtige Anhaltspunkte geben, ob ein Produkt vor Ort Potenzial hat.
Drittens – Vernetzen: Startups sollten lokale Player kennenlernen und sich mit Schweizer Firmen austauschen, welche bereits vor Ort sind. Diese können bestens darüber Auskunft geben, wie sich Unternehmen für den Markt anpassen müssen und welche kulturellen Besonderheiten das Geschäftsleben vor Ort prägen. 

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