Smino ist eine Software, mit der Bauprojekte von A bis Z geplant und durchgeführt werden können. Die cloudbasierte Lösung zentralisiert Informationen und erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Architekten und Bauleitern. 

Ein Bauprojekt dauert meist mehrere Jahre. In dieser Zeit werden oft unzählige E-Mails geschrieben, Excel-Listen erstellt, Fotos in Ordnern gespeichert und auf den verschiedensten Wegen zwischen den Projektbegleitenden kommuniziert. «Dabei entstehen viele Missverständnisse und es werden Fehler gemacht, die teuer und frustrierend sind. Diese kann man vermeiden», erklärt Sandor Balogh, Gründer von smino. Er studierte Architektur an der ETH Zürich und arbeitete dann als Architekt und in der Projektleitung von Grossprojekten.

Dabei fehlten Balogh die Tools, um seine Arbeit erfolgreich ausführen zu können. Gemeinsam mit Silvio Beer gründete er smino, eine Software, die alle Beteiligten eines Bauprojekts vernetzt und digitale Werkzeuge anbietet. Bauherren, Architektinnen, Planer und Unternehmen können dank smino die einzelnen Schritte in einem kompakten System planen, dokumentieren und alles an einem Ort wiederfinden.

Mehr Effizienz und weniger Fehler 

Zu den digitalen Werkzeugen gehören Aufgaben- und Mängelmanagement, Kontaktverwaltung, Kommunikation, Baujournale, Abnahmeprotokolle und viele mehr.   Dabei befinden sich die Hauptfunktionalitäten in der Webversion. Die mobile Version hingegen bietet Elemente, die auf einer Baustelle dann auch ohne Internet genutzt werden können. Das Tool verspricht eine Effizienzsteigerung, während Fehler sowie die daraus resultierenden Kosten reduziert werden.

Smino zentralisiert alle Informationen einer Baustelle für alle beteiligten Handwerker und Planer.

Smino gehört, laut eigenen Angaben, mit seiner Lösung in der Schweiz bereits zu den Marktführern: Über 8000 Firmen nutzen die Software, aktuell kommt smino bei knapp 6000 Bauprojekten zum Einsatz. Die Projekte reichen vom kleinen Umbau eines Bads oder einer Küche bis zu Milliardenprojekten, wie dem Bau von Hochhäusern, Universitäten, Tunnels oder Strassen.

Die Digitalisierung der Baubranche nimmt zu

Eines der Prestigeprojekte, für welches smino genutzt wird, ist der Bau von «uptownBasel», das grösste Bauprojekt der Nordwestschweiz. Die Firma Fankhauser initiierte das Projekt und nutzt smino, um mit «uptownBasel» ein Kompetenzzentrum für Industrie und Zukunft mit 2000 Arbeitsplätzen und 50 Hightech-Unternehmen zu bauen. Seit diesem Jahr startet smino auch international durch: Nach Rapperswil als Hauptstandort und einer Niederlassung in Zürich hat das Schweizer Startup seit April 2022 ebenfalls einen Standort in Düsseldorf und seit 2022 einen weiteren Standort in Wien.

Balogh gewährt einen Einblick in die Branche und erklärt: «Die Baubranche ist in jedem Land ein wichtiger Bestandteil des Bruttoinlandprodukts. Gemessen an der Anzahl der Beschäftigten ist es oft die grösste Branche.» Gleichzeitig sei es jedoch auch eine der am wenigsten digitalisierten Branchen, was sie zu einem «schlafenden Giganten» mache. Sogenannte PropTechs, also Startups, welche die Immobilienbranche digitalisieren, seien im Kommen und aktuell sehr gefragt.  

Erweiterung durch künstliche Intelligenz

Neben dem Architekten Balogh ist auch Silvio Beer Gründer von smino. Beer war zum Zeitpunkt der Gründung bereits in der Startup-Szene unterwegs und konnte so direkt Mitarbeitende mit ins Team bringen. Gemeinsam konnten die Beiden nach kurzer Zeit die ersten Investoren von ihrer Idee überzeugen. Im Januar 2018 wurde dann das «Minimum Viable Product» (MVP) auf den Markt gebracht. Ein MVP ist die erste Version einer Software, die grundlegende Funktionalitäten bietet, die dann Feedback zur Optimierung des Produkts gewährt.

Nach der Vermarktung in der Schweiz wurde dann 2021 eine Finanzierungsrunde abgeschlossen, die dem Startup über drei Millionen Franken brachte und den Schritt zur internationalen Skalierung ermöglichte. Smino möchte auch in Zukunft weiter wachsen, sowohl geografisch als auch in Bezug auf Funktionen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz soll ein digitaler Assistent mehr Administration der Prozesse übernehmen. «Wir möchten es schaffen, dass die beteiligten Personen in der Baubranche endlich mal agieren können und nicht nur reagieren», erklärt Balogh.

Als Schwarm gemeinsam ans Ziel 

Das Streben nach dem gemeinsamen Erreichen eines Ziels spiegelt sich auch im Namen des Startups wieder: Smino kommt aus dem Griechischen «sminos» und bedeutet «Schwarm». Wie ein Vogelschwarm fliegen die einzelnen Beteiligten im Bauprojekt an ihr gemeinsames Ziel. Um die komplexen Bauprojekte erfolgreich zu bewältigen, müssen sich alle Beteiligten untereinander abstimmen und als Team agieren, eben genau wie ein Vogelschwarm. Und diese Philosophie wird auch intern im Startup gelebt. Smino beschäftigt aktuell 50 Mitarbeitende und möchte weiter wachsen.

Die positive Resonanz von Kundinnen und Kunden sowie dem Team sind für die Gründer ein wichtiger Ansporn: «Mich hat es immer schon gereizt, etwas aufbauen zu können – und das motiviert mich, immer weiterzumachen. Ein starkes Team, welches hinter dem Projekt steht, macht einfach Spass», so Balogh.

Anja Spilker

Author: Anja Spilker

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Smino ist eine Software, mit der Bauprojekte von A bis Z geplant und durchgeführt werden können. Die cloudbasierte Lösung zentralisiert Informationen und erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Architekten und Bauleitern. 

Ein Bauprojekt dauert meist mehrere Jahre. In dieser Zeit werden oft unzählige E-Mails geschrieben, Excel-Listen erstellt, Fotos in Ordnern gespeichert und auf den verschiedensten Wegen zwischen den Projektbegleitenden kommuniziert. «Dabei entstehen viele Missverständnisse und es werden Fehler gemacht, die teuer und frustrierend sind. Diese kann man vermeiden», erklärt Sandor Balogh, Gründer von smino. Er studierte Architektur an der ETH Zürich und arbeitete dann als Architekt und in der Projektleitung von Grossprojekten.

Dabei fehlten Balogh die Tools, um seine Arbeit erfolgreich ausführen zu können. Gemeinsam mit Silvio Beer gründete er smino, eine Software, die alle Beteiligten eines Bauprojekts vernetzt und digitale Werkzeuge anbietet. Bauherren, Architektinnen, Planer und Unternehmen können dank smino die einzelnen Schritte in einem kompakten System planen, dokumentieren und alles an einem Ort wiederfinden.

Mehr Effizienz und weniger Fehler 

Zu den digitalen Werkzeugen gehören Aufgaben- und Mängelmanagement, Kontaktverwaltung, Kommunikation, Baujournale, Abnahmeprotokolle und viele mehr.   Dabei befinden sich die Hauptfunktionalitäten in der Webversion. Die mobile Version hingegen bietet Elemente, die auf einer Baustelle dann auch ohne Internet genutzt werden können. Das Tool verspricht eine Effizienzsteigerung, während Fehler sowie die daraus resultierenden Kosten reduziert werden.

Smino zentralisiert alle Informationen einer Baustelle für alle beteiligten Handwerker und Planer.

Smino gehört, laut eigenen Angaben, mit seiner Lösung in der Schweiz bereits zu den Marktführern: Über 8000 Firmen nutzen die Software, aktuell kommt smino bei knapp 6000 Bauprojekten zum Einsatz. Die Projekte reichen vom kleinen Umbau eines Bads oder einer Küche bis zu Milliardenprojekten, wie dem Bau von Hochhäusern, Universitäten, Tunnels oder Strassen.

Die Digitalisierung der Baubranche nimmt zu

Eines der Prestigeprojekte, für welches smino genutzt wird, ist der Bau von «uptownBasel», das grösste Bauprojekt der Nordwestschweiz. Die Firma Fankhauser initiierte das Projekt und nutzt smino, um mit «uptownBasel» ein Kompetenzzentrum für Industrie und Zukunft mit 2000 Arbeitsplätzen und 50 Hightech-Unternehmen zu bauen. Seit diesem Jahr startet smino auch international durch: Nach Rapperswil als Hauptstandort und einer Niederlassung in Zürich hat das Schweizer Startup seit April 2022 ebenfalls einen Standort in Düsseldorf und seit 2022 einen weiteren Standort in Wien.

Balogh gewährt einen Einblick in die Branche und erklärt: «Die Baubranche ist in jedem Land ein wichtiger Bestandteil des Bruttoinlandprodukts. Gemessen an der Anzahl der Beschäftigten ist es oft die grösste Branche.» Gleichzeitig sei es jedoch auch eine der am wenigsten digitalisierten Branchen, was sie zu einem «schlafenden Giganten» mache. Sogenannte PropTechs, also Startups, welche die Immobilienbranche digitalisieren, seien im Kommen und aktuell sehr gefragt.  

Erweiterung durch künstliche Intelligenz

Neben dem Architekten Balogh ist auch Silvio Beer Gründer von smino. Beer war zum Zeitpunkt der Gründung bereits in der Startup-Szene unterwegs und konnte so direkt Mitarbeitende mit ins Team bringen. Gemeinsam konnten die Beiden nach kurzer Zeit die ersten Investoren von ihrer Idee überzeugen. Im Januar 2018 wurde dann das «Minimum Viable Product» (MVP) auf den Markt gebracht. Ein MVP ist die erste Version einer Software, die grundlegende Funktionalitäten bietet, die dann Feedback zur Optimierung des Produkts gewährt.

Nach der Vermarktung in der Schweiz wurde dann 2021 eine Finanzierungsrunde abgeschlossen, die dem Startup über drei Millionen Franken brachte und den Schritt zur internationalen Skalierung ermöglichte. Smino möchte auch in Zukunft weiter wachsen, sowohl geografisch als auch in Bezug auf Funktionen. Mithilfe von künstlicher Intelligenz soll ein digitaler Assistent mehr Administration der Prozesse übernehmen. «Wir möchten es schaffen, dass die beteiligten Personen in der Baubranche endlich mal agieren können und nicht nur reagieren», erklärt Balogh.

Als Schwarm gemeinsam ans Ziel 

Das Streben nach dem gemeinsamen Erreichen eines Ziels spiegelt sich auch im Namen des Startups wieder: Smino kommt aus dem Griechischen «sminos» und bedeutet «Schwarm». Wie ein Vogelschwarm fliegen die einzelnen Beteiligten im Bauprojekt an ihr gemeinsames Ziel. Um die komplexen Bauprojekte erfolgreich zu bewältigen, müssen sich alle Beteiligten untereinander abstimmen und als Team agieren, eben genau wie ein Vogelschwarm. Und diese Philosophie wird auch intern im Startup gelebt. Smino beschäftigt aktuell 50 Mitarbeitende und möchte weiter wachsen.

Die positive Resonanz von Kundinnen und Kunden sowie dem Team sind für die Gründer ein wichtiger Ansporn: «Mich hat es immer schon gereizt, etwas aufbauen zu können – und das motiviert mich, immer weiterzumachen. Ein starkes Team, welches hinter dem Projekt steht, macht einfach Spass», so Balogh.

Anja Spilker

Anja Spilker