«Wenn es einfach wäre, würde es ja jeder machen!»

ELEPHBO stellt aus alten Zementsäcken neue, nachhaltige Produkte her – und räumt so gleichzeitig die Strassen Kambodschas auf. Gründer und CEO Nicolas Huxley erzählt, wie er seine Vision umsetzt und was er auf seinem Weg gelernt hat.


ELEPHBO

Name des Gründers: Nicolas Huxley

Gründungsjahr: 2016


Unsere Geschäftsidee:

NICOLAS HUXLEY: Der sorglose Umgang mit Zementsäcken ist mir aufgefallen, als ich während den Semesterferien mit ein paar Freunden Südostasien bereiste. Der Startschuss für ELEPHBO war gefallen. 

Als ich mit meinem Startup startete, hatte ich ein Ziel vor Augen: Praktische Produkte aus nachhaltigen Materialien zu produzieren und diese als Träger des Wandels zu nutzen. Jahr für Jahr landen in Kambodscha nämlich Unmengen an Müll einfach auf der Strasse, anstatt ordnungsgemäss entsorgt zu werden. Darunter auch massenhaft leere Zementsäcke aus Plastik. 

Mit ELEPHBO sind wir Teil einer grossen Mission, die in Entwicklungsländern auf die Umweltverschmutzung aufmerksam machen will und Menschen darauf sensibilisiert. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen und mit einem sozialen und nachhaltigen Einfluss Produkte kreieren.

 

ELEPHBO

ELEPHBO Gründer Nicolas Huxley (rechts) mit dem Team in Kambodscha. (Foto: ELEPHBO)

Unsere Kunden:

Je nach Produktsegment unterscheidet sich unsere Kundengruppe ziemlich stark. Während unsere Caps und Sneakers ein eher jüngeres und männliches Publikum ansprechen, finden unsere Taschen vor allem bei Frauen im mittleren bis höheren Alter Gefallen. Was jedoch alle unsere Kunden vereint, ist sicherlich der Anspruch auf hohe Qualität kombiniert mit Nachhaltigkeit und praktischem Design.

Dieses berufliche Know-How habe ich für die Gründung meines Startups mitgebracht:

Einerseits hatte ich durch mein Studium in Hong Kong bereits Erfahrung bezüglich Projekten in Asien. Andererseits konnte ich während zwei Jahren bei Ernst & Young auch einige Projekte selber leiten. Beides gab mir das Selbstvertrauen, das Know-how und die Zuversicht, dieses Projekt erfolgreich zu realisieren.

Das musste ich von Grund auf erlernen:

Grundsätzlich hatte ich weder von der Fashion-Industrie, noch von der Produktion von Fashion-Artikeln eine Ahnung. Umso mehr hat es mich motiviert und gefreut, in etwas komplett Neues einzutauchen und alles darüber zu lernen.

ELEPHBO

Ob Caps, Taschen oder Schuhe: ELEPHBO schafft praktische und nachhaltige Produkte. (Foto: ELEPHBO)

Die grössten Herausforderungen:

Am meisten zu schaffen macht uns sicherlich das internationale Setup kombiniert mit der Tätigkeit in einem Entwicklungsland. Aus diesem resultiert eine komplexe Logistik, kulturelle sowie sprachliche Probleme und viele Hürden in der Organisation des Projekts. Wir sagen uns jedoch immer: Wenn es einfach wäre, würde es ja jeder machen!

Unsere grössten Erfolge:

Einerseits konnten wir bis dato bereits über 80’000 Zementsäcke recyceln und somit unseren Mitarbeitern in Kambodscha, Bosnien und Portugal einen sicheren Arbeitsplatz mit fairer Entlohnung verschaffen. Gleichzeitig befreien wir die Strassen von Abfall, was uns natürlich auch stolz macht.

Andererseits erhalten wir täglich Feedback von überglücklichen Kunden, was extrem motivierend ist. Schliesslich wären wir ohne unsere Kunden nicht da, wo wir heute sind.

So hat sich mein Leben nach der Gründung verändert:

In den ersten Jahren hat sich mein Arbeits- und Privatleben sehr stark vermischt, da meine Passion in dieser Firma steckt und ich extrem ehrgeizig bin. Mittlerweile versuche ich auch öfters mal bewusst Abstand zu nehmen und Kraft zu tanken, um neuen Ideen Platz zu lassen.

Ein Blick in die Zukunft:

Unsere nächsten Schritte beinhalten zum Einen unser Sortiment zu diversifizieren. Das bedeutet, eine neue Kollektion aus recyceltem PET in Kombination mit dem Zementsack auf den Markt zu bringen. Zum Anderen sind wir zurzeit im Aufbau eines neuen Produktionsstandortes mit Sitz in Kambodscha. Anhand von diesem können wir unser Engagement in Kambodscha ausweiten und gleichzeitig Logistik- und Produktionskosten signifikant senken. 

Meine wertvollsten Tipps für die Gründung eines Startups:

Im Verlauf der Jahre sind mir auf meiner Startup-Reise zwei Faktoren aufgefallen. Als Erstes ist es wichtig, einen positiven ‚Macher-Charakter‘ zu haben. Es gibt tausende Ideen und noch viel mehr Möglichkeiten. Deshalb ist es umso wichtiger, an seinem Weg festzuhalten, sich nicht ablenken zu lassen und diesen auch zu geniessen.

Als zweiten wichtigen Punkt erachte ich, dass man sich auf die Basics konzentriert. Leider sehe ich immer wieder, wie tolle Ideen an den hohen Ansprüchen der Gründer oder im Detail versanden. Daher halte ich es oftmals lieber simpel, dafür werden die Sachen aber auch umgesetzt.

Vielen Dank für das Interview!

Logo ELEPHBO

 

Redaktion

Author: Redaktion

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ELEPHBO stellt aus alten Zementsäcken neue, nachhaltige Produkte her – und räumt so gleichzeitig die Strassen Kambodschas auf. Gründer und CEO Nicolas Huxley erzählt, wie er seine Vision umsetzt und was er auf seinem Weg gelernt hat.


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Name des Gründers: Nicolas Huxley

Gründungsjahr: 2016


Unsere Geschäftsidee:

NICOLAS HUXLEY: Der sorglose Umgang mit Zementsäcken ist mir aufgefallen, als ich während den Semesterferien mit ein paar Freunden Südostasien bereiste. Der Startschuss für ELEPHBO war gefallen. 

Als ich mit meinem Startup startete, hatte ich ein Ziel vor Augen: Praktische Produkte aus nachhaltigen Materialien zu produzieren und diese als Träger des Wandels zu nutzen. Jahr für Jahr landen in Kambodscha nämlich Unmengen an Müll einfach auf der Strasse, anstatt ordnungsgemäss entsorgt zu werden. Darunter auch massenhaft leere Zementsäcke aus Plastik. 

Mit ELEPHBO sind wir Teil einer grossen Mission, die in Entwicklungsländern auf die Umweltverschmutzung aufmerksam machen will und Menschen darauf sensibilisiert. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen und mit einem sozialen und nachhaltigen Einfluss Produkte kreieren.

 

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ELEPHBO Gründer Nicolas Huxley (rechts) mit dem Team in Kambodscha. (Foto: ELEPHBO)

Unsere Kunden:

Je nach Produktsegment unterscheidet sich unsere Kundengruppe ziemlich stark. Während unsere Caps und Sneakers ein eher jüngeres und männliches Publikum ansprechen, finden unsere Taschen vor allem bei Frauen im mittleren bis höheren Alter Gefallen. Was jedoch alle unsere Kunden vereint, ist sicherlich der Anspruch auf hohe Qualität kombiniert mit Nachhaltigkeit und praktischem Design.

Dieses berufliche Know-How habe ich für die Gründung meines Startups mitgebracht:

Einerseits hatte ich durch mein Studium in Hong Kong bereits Erfahrung bezüglich Projekten in Asien. Andererseits konnte ich während zwei Jahren bei Ernst & Young auch einige Projekte selber leiten. Beides gab mir das Selbstvertrauen, das Know-how und die Zuversicht, dieses Projekt erfolgreich zu realisieren.

Das musste ich von Grund auf erlernen:

Grundsätzlich hatte ich weder von der Fashion-Industrie, noch von der Produktion von Fashion-Artikeln eine Ahnung. Umso mehr hat es mich motiviert und gefreut, in etwas komplett Neues einzutauchen und alles darüber zu lernen.

ELEPHBO

Ob Caps, Taschen oder Schuhe: ELEPHBO schafft praktische und nachhaltige Produkte. (Foto: ELEPHBO)

Die grössten Herausforderungen:

Am meisten zu schaffen macht uns sicherlich das internationale Setup kombiniert mit der Tätigkeit in einem Entwicklungsland. Aus diesem resultiert eine komplexe Logistik, kulturelle sowie sprachliche Probleme und viele Hürden in der Organisation des Projekts. Wir sagen uns jedoch immer: Wenn es einfach wäre, würde es ja jeder machen!

Unsere grössten Erfolge:

Einerseits konnten wir bis dato bereits über 80’000 Zementsäcke recyceln und somit unseren Mitarbeitern in Kambodscha, Bosnien und Portugal einen sicheren Arbeitsplatz mit fairer Entlohnung verschaffen. Gleichzeitig befreien wir die Strassen von Abfall, was uns natürlich auch stolz macht.

Andererseits erhalten wir täglich Feedback von überglücklichen Kunden, was extrem motivierend ist. Schliesslich wären wir ohne unsere Kunden nicht da, wo wir heute sind.

So hat sich mein Leben nach der Gründung verändert:

In den ersten Jahren hat sich mein Arbeits- und Privatleben sehr stark vermischt, da meine Passion in dieser Firma steckt und ich extrem ehrgeizig bin. Mittlerweile versuche ich auch öfters mal bewusst Abstand zu nehmen und Kraft zu tanken, um neuen Ideen Platz zu lassen.

Ein Blick in die Zukunft:

Unsere nächsten Schritte beinhalten zum Einen unser Sortiment zu diversifizieren. Das bedeutet, eine neue Kollektion aus recyceltem PET in Kombination mit dem Zementsack auf den Markt zu bringen. Zum Anderen sind wir zurzeit im Aufbau eines neuen Produktionsstandortes mit Sitz in Kambodscha. Anhand von diesem können wir unser Engagement in Kambodscha ausweiten und gleichzeitig Logistik- und Produktionskosten signifikant senken. 

Meine wertvollsten Tipps für die Gründung eines Startups:

Im Verlauf der Jahre sind mir auf meiner Startup-Reise zwei Faktoren aufgefallen. Als Erstes ist es wichtig, einen positiven ‚Macher-Charakter‘ zu haben. Es gibt tausende Ideen und noch viel mehr Möglichkeiten. Deshalb ist es umso wichtiger, an seinem Weg festzuhalten, sich nicht ablenken zu lassen und diesen auch zu geniessen.

Als zweiten wichtigen Punkt erachte ich, dass man sich auf die Basics konzentriert. Leider sehe ich immer wieder, wie tolle Ideen an den hohen Ansprüchen der Gründer oder im Detail versanden. Daher halte ich es oftmals lieber simpel, dafür werden die Sachen aber auch umgesetzt.

Vielen Dank für das Interview!

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