Als Alexis‘ Vater in Pension geschickt wurde, obwohl er gerne noch weiter arbeiten wollte, wurde Alexis aktiv. Denn es gab keine gute Möglichkeit für pensionierte Personen, an passende Jobs zu kommen. Das hat er mit der Plattform seniors@work geändert. Im Interview sprechen Alexis Weil und Anette Ehrhardt, die als Late-Co-Founder dazukam, von den Herausforderungen und Erfolgen und geben Tipps an andere Startup-Gründer.
Seniors@work
Namen der Gründenden: Alexis Weil und Annette Ehrhardt
Gründungsjahr: 2018
Was ist die Geschäftsidee von seniors@work?
seniors@work ist die Schweizer Job-Plattform für pensionierte Fachkräfte, die weiterhin ihrer Passion nachgehen und ihr Wissen weitergeben wollen. Wir bringen Personen zwischen 60 und 75 in nur wenigen Klicks mit Unternehmen zusammen, die motivierte Menschen mit Lebenserfahrung, Fachkenntnissen und guten Kontakten suchen. So nutzen wir das immense Potenzial der Älteren, fördern den Austausch zwischen den Generationen und tun gleichzeitig etwas gegen den immer stärker werdenden Fachkräftemangel in der Schweiz – eine Win-Win-Situation für alle Seiten.
Wie hat sich euer Leben nach der Gründung verändert?
Ein Startup ist in gewisser Weise wie ein Baby – es lässt einem keine Ruhe, man ist ständig damit beschäftigt, und es gibt keinen klaren Feierabend oder Wochenenden. Für Annette, die grössere Unternehmensstrukturen gewohnt ist, ist die Arbeit im kleinen Startup deutlich anders, da es einfach niemanden zum Delegieren gibt und man hands-on alles selbst macht. Dafür werden Entscheidungen extrem schnell getroffen und der Job ist sehr vielfältig.
Was musstest ihr von Grund auf lernen?
Ganz viele Dinge sind Learning by Doing, denn weder die Universität noch die vorherige Karriere bereiten einen 100% auf genau die Herausforderungen vor, die im täglichen Business im eigenen Startup dann anfallen. Sei es die Entwicklung von Expertise im Digital Marketing bei Suchmaschinen und Social Media, die effizienteste Weise, neue Leads zu generieren, oder das harte Priorisieren der knappen Ressourcen. Und Fundraising, eine immer wieder spannende Disziplin.
Was waren die grössten Herausforderungen?
Auf der Auftraggeberseite genauso schnell zu wachsen wie auf der Senioren-Seite ist aktuell unsere grösste Herausforderung. Wir sehen, was für ein immenses Potenzial an erfahrenen Fachkräften es gibt, die extrem motiviert sind, weiter zu arbeiten. Und wir hören ständig vom Fachkräftemangel der Unternehmen – dennoch gibt es in den Personalabteilungen der Firmen nach wie vor viel Zurückhaltung, pensionierte Ältere einzustellen. Mittlerweile ist es ja auch für nicht-pensionierte Mitarbeiter sehr schwer, neue Stellen zu finden, sobald sie über 50 sind! Dieser «Jugendwahn» passt nicht zur Realität am Arbeitsmarkt, und schon gar nicht zu dem, was auf uns zukommt, wenn die Babyboomer in Rente gehen. Trotzdem müssen wir hier noch viel Aufklärungsarbeit leisten und mit Geduld und Beharrlichkeit den Markt entwickeln.
Unsere grössten Erfolge:
Wir sind sehr stolz darauf, mit sehr knappen Ressourcen in kurzer Zeit ein funktionierendes Business geschaffen zu haben. Anders als viele andere Startups, die in Trend-Themen wie AI oder FinTech unterwegs sind, hat Alexis ohne nennenswertes Funding eine stabil laufende Plattform geschaffen, mit echten Produkten, über 8’000 registrierten Mitgliedern und stetig steigenden Umsätzen. Wir sind wirklich als Lean Startup unterwegs, und wir wachsen kontinuierlich!
Auch ein grosser Erfolg ist, dass sich hochkarätige Pensionäre wie die ehemaligen CEOs von homegate.ch, Volg, Microsoft Schweiz, der Basler Kantonalbank etc. bei uns angemeldet haben.
Was sind eure nächsten Schritte mit seniors@work?
Wir wachsen natürlich weiter! Unser nächster grosser Meilenstein ist, die Anzahl der Job-Inserate bzw. der «Matchings» zwischen Unternehmen und Kandidaten zu erhöhen. Danach können wir skalieren und wollen schnell nach Deutschland und Österreich expandieren. Dafür brauchen wir mehr Leute und streben auch eine grössere Fundraising-Runde an.
Euer wertvollster Tipp für die Gründung eines Startups?
Man muss es wirklich wollen, und man darf sich nicht entmutigen lassen! Es gibt Hochs und Tiefs, und gerade am Anfang ist das oft sehr aufregend, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat. Eine gute Mischung aus dem beharrlichen Verfolgen der Ziele und Visionen, der Flexibilität, sich auf neue Situationen einzustellen und dem Willen, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten, ist wirklich hilfreich.
Und man sollte sich nicht täuschen lassen von den vielen Service-Providern, die einem den einen oder anderen Service für wirklich viel Geld verkaufen wollen. Meistens gibt es auch kostengünstigere Lösungen, mit denen man auch ans Ziel kommt!
Dafür ist es extrem wichtig, sich ein gutes, grosses Netzwerk zu schaffen. Innerhalb der Startup Community in der Schweiz, aber auch unter Advisors, Experten, Mentoren, und bei Freelancern und kleinen Agenturen, die sich auf Startups spezialisiert haben. Denn keiner kann in allen Themen Experte sein, und der unkomplizierte Austausch mit anderen ist sehr sehr hilfreich. Also, Aufruf an alle: Vernetzt Euch und seid nicht schüchtern!
Als Alexis‘ Vater in Pension geschickt wurde, obwohl er gerne noch weiter arbeiten wollte, wurde Alexis aktiv. Denn es gab keine gute Möglichkeit für pensionierte Personen, an passende Jobs zu kommen. Das hat er mit der Plattform seniors@work geändert. Im Interview sprechen Alexis Weil und Anette Ehrhardt, die als Late-Co-Founder dazukam, von den Herausforderungen und Erfolgen und geben Tipps an andere Startup-Gründer.
Seniors@work
Namen der Gründenden: Alexis Weil und Annette Ehrhardt
Gründungsjahr: 2018
Was ist die Geschäftsidee von seniors@work?
seniors@work ist die Schweizer Job-Plattform für pensionierte Fachkräfte, die weiterhin ihrer Passion nachgehen und ihr Wissen weitergeben wollen. Wir bringen Personen zwischen 60 und 75 in nur wenigen Klicks mit Unternehmen zusammen, die motivierte Menschen mit Lebenserfahrung, Fachkenntnissen und guten Kontakten suchen. So nutzen wir das immense Potenzial der Älteren, fördern den Austausch zwischen den Generationen und tun gleichzeitig etwas gegen den immer stärker werdenden Fachkräftemangel in der Schweiz – eine Win-Win-Situation für alle Seiten.
Wie hat sich euer Leben nach der Gründung verändert?
Ein Startup ist in gewisser Weise wie ein Baby – es lässt einem keine Ruhe, man ist ständig damit beschäftigt, und es gibt keinen klaren Feierabend oder Wochenenden. Für Annette, die grössere Unternehmensstrukturen gewohnt ist, ist die Arbeit im kleinen Startup deutlich anders, da es einfach niemanden zum Delegieren gibt und man hands-on alles selbst macht. Dafür werden Entscheidungen extrem schnell getroffen und der Job ist sehr vielfältig.
Was musstest ihr von Grund auf lernen?
Ganz viele Dinge sind Learning by Doing, denn weder die Universität noch die vorherige Karriere bereiten einen 100% auf genau die Herausforderungen vor, die im täglichen Business im eigenen Startup dann anfallen. Sei es die Entwicklung von Expertise im Digital Marketing bei Suchmaschinen und Social Media, die effizienteste Weise, neue Leads zu generieren, oder das harte Priorisieren der knappen Ressourcen. Und Fundraising, eine immer wieder spannende Disziplin.
Was waren die grössten Herausforderungen?
Auf der Auftraggeberseite genauso schnell zu wachsen wie auf der Senioren-Seite ist aktuell unsere grösste Herausforderung. Wir sehen, was für ein immenses Potenzial an erfahrenen Fachkräften es gibt, die extrem motiviert sind, weiter zu arbeiten. Und wir hören ständig vom Fachkräftemangel der Unternehmen – dennoch gibt es in den Personalabteilungen der Firmen nach wie vor viel Zurückhaltung, pensionierte Ältere einzustellen. Mittlerweile ist es ja auch für nicht-pensionierte Mitarbeiter sehr schwer, neue Stellen zu finden, sobald sie über 50 sind! Dieser «Jugendwahn» passt nicht zur Realität am Arbeitsmarkt, und schon gar nicht zu dem, was auf uns zukommt, wenn die Babyboomer in Rente gehen. Trotzdem müssen wir hier noch viel Aufklärungsarbeit leisten und mit Geduld und Beharrlichkeit den Markt entwickeln.
Unsere grössten Erfolge:
Wir sind sehr stolz darauf, mit sehr knappen Ressourcen in kurzer Zeit ein funktionierendes Business geschaffen zu haben. Anders als viele andere Startups, die in Trend-Themen wie AI oder FinTech unterwegs sind, hat Alexis ohne nennenswertes Funding eine stabil laufende Plattform geschaffen, mit echten Produkten, über 8’000 registrierten Mitgliedern und stetig steigenden Umsätzen. Wir sind wirklich als Lean Startup unterwegs, und wir wachsen kontinuierlich!
Auch ein grosser Erfolg ist, dass sich hochkarätige Pensionäre wie die ehemaligen CEOs von homegate.ch, Volg, Microsoft Schweiz, der Basler Kantonalbank etc. bei uns angemeldet haben.
Was sind eure nächsten Schritte mit seniors@work?
Wir wachsen natürlich weiter! Unser nächster grosser Meilenstein ist, die Anzahl der Job-Inserate bzw. der «Matchings» zwischen Unternehmen und Kandidaten zu erhöhen. Danach können wir skalieren und wollen schnell nach Deutschland und Österreich expandieren. Dafür brauchen wir mehr Leute und streben auch eine grössere Fundraising-Runde an.
Euer wertvollster Tipp für die Gründung eines Startups?
Man muss es wirklich wollen, und man darf sich nicht entmutigen lassen! Es gibt Hochs und Tiefs, und gerade am Anfang ist das oft sehr aufregend, wenn etwas nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat. Eine gute Mischung aus dem beharrlichen Verfolgen der Ziele und Visionen, der Flexibilität, sich auf neue Situationen einzustellen und dem Willen, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten, ist wirklich hilfreich.
Und man sollte sich nicht täuschen lassen von den vielen Service-Providern, die einem den einen oder anderen Service für wirklich viel Geld verkaufen wollen. Meistens gibt es auch kostengünstigere Lösungen, mit denen man auch ans Ziel kommt!
Dafür ist es extrem wichtig, sich ein gutes, grosses Netzwerk zu schaffen. Innerhalb der Startup Community in der Schweiz, aber auch unter Advisors, Experten, Mentoren, und bei Freelancern und kleinen Agenturen, die sich auf Startups spezialisiert haben. Denn keiner kann in allen Themen Experte sein, und der unkomplizierte Austausch mit anderen ist sehr sehr hilfreich. Also, Aufruf an alle: Vernetzt Euch und seid nicht schüchtern!