«Erfolg ist, aus Krisen zu lernen und stärker daraus hervorzugehen»

Wir hören weitaus mehr von Männern in Führungspositionen als von Frauen, dabei haben es Unternehmerinnen genauso drauf wie ihre männlichen Kollegen. Deswegen haben wir uns mit Susanne Dröscher, Co-Gründerin und Co-CEO der Firma CARU, unterhalten. Im Interview erzählt sie uns, was sie unter Erfolg versteht, welchen Rat sie nicht befolgt hat und was der schönste Moment ihrer Karriere war.

 

STARTUPDATE: War Unternehmertum immer schon das Berufsziel oder wie bist du dazu gekommen? 

SUSANNE DRÖSCHER: Sicher habe ich etwas Unternehmerluft über die Firma meines Vaters geschnuppert. Zum Ziel hatte ich es aber nie. Es wurde wieder interessanter für mich, als ich nach der Uni bei einem Startup angefangen habe. Dort hat es mich fasziniert zu sehen, wie man eine eigene Firma aufbaut. Und ich habe sehr viel gelernt. Es gab in meinem Umfeld auch kritische Stimmen, die sich um mich gesorgt haben und mich lieber in einem «gemütlicheren» Job gesehen hätten.

Was reizt dich am Unternehmertum am meisten?

Die unglaubliche Vielfalt der Aufgaben und das strategische Denken, was immer wieder gefordert ist. Ausserdem ist es spannend, mit einem Team an einem Thema zu arbeiten, für das alle brennen.

Wie stehst du zu der Debatte, dass es mehr Frauen in den Geschäftsetagen, in der Wirtschaft und der Politik haben sollte?

Da stimme ich absolut zu. Es würde all diesen Bereichen enorm gut tun, den Blickwinkel von Frauen verstärkt zu berücksichtigen. Es ist doch so, dass wir die Welt etwas unterschiedlich wahrnehmen und das ist auch gut so. In unserer Arbeit mit älteren Menschen wird mir immer wieder bewusst, wie bereichernd es ist, die Sicht von denjenigen einzunehmen, die eine andere Prägung haben.

Susanne Dröscher

Seit der Gründung 2017 ist Susanne Dröscher als Co-CEO bei CARU tätig. (Foto: CARU)

Verhalten sich Frauen anders als Männer in Führungspositionen?

Ich bin davon überzeugt, dass unser Verhalten zu einem grossen Teil durch den Charakter und die soziale Konditionierung gegeben ist. Das Verhalten anderer Frauen kann sich daher stärker von meinem unterscheiden, als das von Männern. Dennoch gibt es Themen, die durch die Geschlechterbrille etwas unterschiedlich betrachtet werden zum Beispiel Elternsein und Job. Aus meiner Erfahrung bei CARU kann ich sagen, dass ein gemischtes Führungsteam viele Vorteile hat. Man kann sich wunderbar gegenseitig aufklären und ergänzen.

Was verstehst du unter Erfolg?

Für mich bedeutet Erfolg, wenn ich sehe und spüre, dass ich einen positiven Impact auf das Leben von Menschen haben kann. Mit CARU habe ich das jeweils dann gespürt, wenn Nutzer oder Angehörige positive Feedbacks geben. Ausserdem sehe ich einen Erfolg darin, aus Krisen zu lernen und stärker daraus hervorzugehen.

Welchen Rat hast du nicht befolgt?

Bei meiner Berufswahl darauf zu achten, einen Beruf mit Teilzeitoption zu erlernen. Das kam mir damals schon merkwürdig vor und heute noch viel mehr. Wenn es sich ergibt, ist das gut. Vor allem muss einem aber einfach Spass machen, was man tut.

Susanne Dröscher

Die Mission von CARU: Jedem zu ermöglichen, im eigenen Zuhause alt zu werden. (Foto: CARU)

Welche beruflichen Visionen und Ziele hast du für deine Zukunft?

Ich wünsche mir, dass ich mit CARU weiter wachsen kann und dass ich weiterhin jeden Tag ein bisschen mehr über unsere wunderbaren Nutzer lernen darf. Für mich ist es enorm wichtig, dass ich die Sinnhaftigkeit meines Tuns spüre und das tue ich momentan komplett.

Welchen Tipp würdest du jungen Unternehmerinnen geben?

Übe dich darin, genug Schlaf zu bekommen und gönne dir Erholungspausen.

 

Vielen Dank für das Interview!

 

Susanne Dröscher gründete 2017 gemeinsam mit Thomas Helbling die CARU AG und leitet die Firma seither als Co-CEO. Sie hat in Erlangen, Stockholm und Zürich Materialwissenschaften studiert und in Physik promoviert. Als Business Development Managerin beim ETH Spinoff greenTEG hat sie danach KMU-Luft geschnuppert und das Unternehmerfieber eingefangen. Als junge Mutter liegt es ihr besonders am Herzen, eine familienfreundliche Firmenkultur aufzubauen.

Redaktion

Author: Redaktion

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Wir hören weitaus mehr von Männern in Führungspositionen als von Frauen, dabei haben es Unternehmerinnen genauso drauf wie ihre männlichen Kollegen. Deswegen haben wir uns mit Susanne Dröscher, Co-Gründerin und Co-CEO der Firma CARU, unterhalten. Im Interview erzählt sie uns, was sie unter Erfolg versteht, welchen Rat sie nicht befolgt hat und was der schönste Moment ihrer Karriere war.

 

STARTUPDATE: War Unternehmertum immer schon das Berufsziel oder wie bist du dazu gekommen? 

SUSANNE DRÖSCHER: Sicher habe ich etwas Unternehmerluft über die Firma meines Vaters geschnuppert. Zum Ziel hatte ich es aber nie. Es wurde wieder interessanter für mich, als ich nach der Uni bei einem Startup angefangen habe. Dort hat es mich fasziniert zu sehen, wie man eine eigene Firma aufbaut. Und ich habe sehr viel gelernt. Es gab in meinem Umfeld auch kritische Stimmen, die sich um mich gesorgt haben und mich lieber in einem «gemütlicheren» Job gesehen hätten.

Was reizt dich am Unternehmertum am meisten?

Die unglaubliche Vielfalt der Aufgaben und das strategische Denken, was immer wieder gefordert ist. Ausserdem ist es spannend, mit einem Team an einem Thema zu arbeiten, für das alle brennen.

Wie stehst du zu der Debatte, dass es mehr Frauen in den Geschäftsetagen, in der Wirtschaft und der Politik haben sollte?

Da stimme ich absolut zu. Es würde all diesen Bereichen enorm gut tun, den Blickwinkel von Frauen verstärkt zu berücksichtigen. Es ist doch so, dass wir die Welt etwas unterschiedlich wahrnehmen und das ist auch gut so. In unserer Arbeit mit älteren Menschen wird mir immer wieder bewusst, wie bereichernd es ist, die Sicht von denjenigen einzunehmen, die eine andere Prägung haben.

Susanne Dröscher

Seit der Gründung 2017 ist Susanne Dröscher als Co-CEO bei CARU tätig. (Foto: CARU)

Verhalten sich Frauen anders als Männer in Führungspositionen?

Ich bin davon überzeugt, dass unser Verhalten zu einem grossen Teil durch den Charakter und die soziale Konditionierung gegeben ist. Das Verhalten anderer Frauen kann sich daher stärker von meinem unterscheiden, als das von Männern. Dennoch gibt es Themen, die durch die Geschlechterbrille etwas unterschiedlich betrachtet werden zum Beispiel Elternsein und Job. Aus meiner Erfahrung bei CARU kann ich sagen, dass ein gemischtes Führungsteam viele Vorteile hat. Man kann sich wunderbar gegenseitig aufklären und ergänzen.

Was verstehst du unter Erfolg?

Für mich bedeutet Erfolg, wenn ich sehe und spüre, dass ich einen positiven Impact auf das Leben von Menschen haben kann. Mit CARU habe ich das jeweils dann gespürt, wenn Nutzer oder Angehörige positive Feedbacks geben. Ausserdem sehe ich einen Erfolg darin, aus Krisen zu lernen und stärker daraus hervorzugehen.

Welchen Rat hast du nicht befolgt?

Bei meiner Berufswahl darauf zu achten, einen Beruf mit Teilzeitoption zu erlernen. Das kam mir damals schon merkwürdig vor und heute noch viel mehr. Wenn es sich ergibt, ist das gut. Vor allem muss einem aber einfach Spass machen, was man tut.

Susanne Dröscher

Die Mission von CARU: Jedem zu ermöglichen, im eigenen Zuhause alt zu werden. (Foto: CARU)

Welche beruflichen Visionen und Ziele hast du für deine Zukunft?

Ich wünsche mir, dass ich mit CARU weiter wachsen kann und dass ich weiterhin jeden Tag ein bisschen mehr über unsere wunderbaren Nutzer lernen darf. Für mich ist es enorm wichtig, dass ich die Sinnhaftigkeit meines Tuns spüre und das tue ich momentan komplett.

Welchen Tipp würdest du jungen Unternehmerinnen geben?

Übe dich darin, genug Schlaf zu bekommen und gönne dir Erholungspausen.

 

Vielen Dank für das Interview!

 

Susanne Dröscher gründete 2017 gemeinsam mit Thomas Helbling die CARU AG und leitet die Firma seither als Co-CEO. Sie hat in Erlangen, Stockholm und Zürich Materialwissenschaften studiert und in Physik promoviert. Als Business Development Managerin beim ETH Spinoff greenTEG hat sie danach KMU-Luft geschnuppert und das Unternehmerfieber eingefangen. Als junge Mutter liegt es ihr besonders am Herzen, eine familienfreundliche Firmenkultur aufzubauen.

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