Was als Idee eines Gründers begann, der morgens keine Zeit fürs Frühstück hatte, ist heute ein wachsendes Food-Tech-Unternehmen mit Ambitionen über die Landesgrenzen hinaus. 

Das Startup YourStarter aus Oberriet (SG) hat sich vorgenommen, unseren Morgen zu revolutionieren: Statt Zeit am Herd zu verlieren, liefert YourStarter einen tiefgekühlten Frühstücks-Drink, der in Minuten zubereitet ist und Stunden sättigt. Die Brüder Fabian und Nando Lüchinger haben dabei nicht nur eine Nische erkannt, sondern mit Bio-Zutaten, Abo-Modellen und einem klaren digitalen Ansatz einen Nerv der Zeit getroffen. Im Interview gibt Fabian Einblicke zu Gründung, Wachstum, Herausforderungen und Visionen.

Wie ist die Idee zu YourStarter entstanden? 

Alles fing damit an, dass ich vor fünf bis sechs Jahren begonnen habe, mich mit Ernährung zu befassen. Ernährung ist meine Passion – es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht damit beschäftige. Als ich meine Ernährung umstellte, merkte ich, wie viel fitter ich mich fühlte. Ich wusste, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag ist. Gleichzeitig wolle ich am Morgen nicht zu viel Zeit dafür aufbringen. Eine praktische Lösung gab es nicht – also habe ich selbst eine entwickelt. Ich bin auf Drinks gestossen und habe die Idee mit einem Ernährungsberater konkretisiert. Heute ist mein Bruder mein Co-Founder.  

Warum gerade ein Tiefkühl-Frühstücks-Drink?

Wir wollten etwas schaffen, das schnell geht, ohne Zusatzstoffe auskommt und lange haltbar ist. Tiefkühlung ist die natürlichste Form der Haltbarmachung. Wir verarbeiten Früchte und Gemüse im idealen Reifegrad und schockfrosten sie sofort – so bleiben Vitamine optimal erhalten.

Was war euch bei der Produktentwicklung am wichtigsten – Geschmack, Gesundheit oder Convenience?

Für uns zählt alles. Wir wollten kein Kompromissprodukt, sondern eines, das lecker, gesund und praktisch ist. Wenn es das schon gegeben hätte, hätten wir YourStarter gar nicht gegründet. Unsere Smoothies sind Produkte, die man jeden Tag nehmen kann und seinem Körper damit etwas Gutes tut.

Welche Rolle spielt die Bio-Qualität und der Tiefkühlprozess in eurem Geschäftsmodell? 

Bio ist für uns selbstverständlich. Wir zahlen bewusst mehr für hochwertige Rohstoffe, weil uns die gesundheitliche Wirkung wichtig ist. Ohne Bio wäre es einfacher, aber wir bleiben konsequent. Der Tiefkühlprozess verlängert die Haltbarkeit auf bis zu sieben Monate – und sichert höchste Qualität bei voller Vitamindosis.

Gab es Herausforderungen bei der Tiefkühl-Lieferkette?

Natürlich. Anfangs mussten wir viel ausprobieren, bis alles reibungslos funktionierte. Heute liegt unsere Fehlerquote bei nur 0,01 Prozent. Wir garantieren, dass die Ware bis 19 Uhr am Liefertag gekühlt bleibt – sollte das mal nicht klappen, liefern wir kostenlos Ersatz. 

Ihr bietet nicht nur Endkunden-Abos an, sondern auch Firmenlösungen – wie kam diese Erweiterung zustande?

Das war ein Zufall, der sich später zu einem wichtigen Geschäftszweig entwickelt hat. Ursprünglich hatten wir uns voll auf Endkund*innen konzentriert. Dann kam eines Tages eine Firma auf uns zu, die unsere Drinks für ihre Mitarbeitenden im Pausenraum anbieten wollte. Aus dieser ersten Anfrage ist schnell ein skalierbares Modell entstanden. Heute bieten wir Firmenkunden eine ganzheitliche Lösung an – inklusive Freezer, Mixer und automatischer Nachbestellung. Je nach Unternehmensgrösse passen wir das Setup individuell an. Das Schöne ist: Für die Unternehmen entstehen kein administrativer Aufwand und keine Investitionskosten. Wir übernehmen das Risiko, sie erhalten eine sofort einsetzbare Lösung, die im Alltag funktioniert. Wir freuen uns, dass vielen Firmen eine gesunde Ernährung ihrer Belegschaft unterstützen.  

Ihr habt bereits über 300 Firmenkunden. Wie ist euch das gelungen?

Wir sind in der glücklichen Situation, dass unsere Skalierung sehr gut funktioniert. Ein grosser Teil kommt über Empfehlungen. Viele unserer 30‘000 Privatkund*innen arbeiten in Firmen, die später selbst Kunden werden. Den Rest akquirieren wir aktiv. 

Was sind die grössten Herausforderungen im Alltag eines Lebensmittel-Start-ups?

Die Lebensmittelbranche ist komplex – das merkst du sehr schnell, wenn du ein Produkt von Grund auf selbst entwickelst. Eine der grössten Herausforderungen war für uns die Kühlkette. Wir mussten herausfinden, wie das alles funktioniert. Inzwischen sind wir in einer Produktion, die auf Lebensmittel ausgerichtet ist. Wir produzieren dort mit unserem eigenen Team. In der Lebensmittelindustrie ist es wichtig, immer sicherzustellen, dass die Qualität top ist. Am Anfang war das viel Handarbeit. Ab einem gewissen Volumen geht das nicht mehr. Heute sind wir mehr maschinell unterwegs. Selbstverständlich richten wir uns auch an die hohen Hygieneanforderungen. Das war alles Neuland für uns mit entsprechend steiler Lernkurve. 

Welche Learnings habt ihr aus der Start- und Wachstumsphase gezogen – sowohl persönlich als auch unternehmerisch?

Wir haben in den letzten Jahren unglaublich viel gelernt – fachlich, organisatorisch und menschlich. Das Wichtigste ist wohl, dass du wirklich hinter deinem Produkt stehen musst. Wenn du nicht voll überzeugt bist, hältst du die intensiven Phasen nicht durch. Es gibt Wochen und Monate, da hast du keine freie Zeit. Das musst du durchhalten können und einen Weg finden, um damit umzugehen. Du musst bereit sein, jeden Tag die Extrameile zu gehen. Und ein Team haben, das die gleiche Motivation mitbringt wie du. Persönlich habe ich gelernt, Herausforderungen gelassener zu sehen. Ich habe verstanden, dass nie alles glatt läuft. Wichtig ist es, offen an Probleme heranzugehen und in Lösungen zu denken. Jeder Tag bringt wertvolle Erfahrungen. 

Wie soll die Zukunft von YourStarter aussehen – welche nächsten Meilensteine stehen an?

Dieses Jahr konzentrieren wir uns noch auf die Schweiz. Nächstes Jahr möchten wir nach Deutschland und Österreich expandieren. Unser Ziel ist es, noch mehr Menschen zu zeigen, wie gut gesunde Ernährung schmecken kann und wie einfach sie ist.

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Karin Ruhland
"Gründergeschichten faszinieren mich, weil sie von Mut und Durchhaltevermögen erzählen. Jede Gründung ist einzigartig und zeigt, was mit Leidenschaft möglich ist."

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Was als Idee eines Gründers begann, der morgens keine Zeit fürs Frühstück hatte, ist heute ein wachsendes Food-Tech-Unternehmen mit Ambitionen über die Landesgrenzen hinaus. 

Das Startup YourStarter aus Oberriet (SG) hat sich vorgenommen, unseren Morgen zu revolutionieren: Statt Zeit am Herd zu verlieren, liefert YourStarter einen tiefgekühlten Frühstücks-Drink, der in Minuten zubereitet ist und Stunden sättigt. Die Brüder Fabian und Nando Lüchinger haben dabei nicht nur eine Nische erkannt, sondern mit Bio-Zutaten, Abo-Modellen und einem klaren digitalen Ansatz einen Nerv der Zeit getroffen. Im Interview gibt Fabian Einblicke zu Gründung, Wachstum, Herausforderungen und Visionen.

Wie ist die Idee zu YourStarter entstanden? 

Alles fing damit an, dass ich vor fünf bis sechs Jahren begonnen habe, mich mit Ernährung zu befassen. Ernährung ist meine Passion – es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht damit beschäftige. Als ich meine Ernährung umstellte, merkte ich, wie viel fitter ich mich fühlte. Ich wusste, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit am Tag ist. Gleichzeitig wolle ich am Morgen nicht zu viel Zeit dafür aufbringen. Eine praktische Lösung gab es nicht – also habe ich selbst eine entwickelt. Ich bin auf Drinks gestossen und habe die Idee mit einem Ernährungsberater konkretisiert. Heute ist mein Bruder mein Co-Founder.  

Warum gerade ein Tiefkühl-Frühstücks-Drink?

Wir wollten etwas schaffen, das schnell geht, ohne Zusatzstoffe auskommt und lange haltbar ist. Tiefkühlung ist die natürlichste Form der Haltbarmachung. Wir verarbeiten Früchte und Gemüse im idealen Reifegrad und schockfrosten sie sofort – so bleiben Vitamine optimal erhalten.

Was war euch bei der Produktentwicklung am wichtigsten – Geschmack, Gesundheit oder Convenience?

Für uns zählt alles. Wir wollten kein Kompromissprodukt, sondern eines, das lecker, gesund und praktisch ist. Wenn es das schon gegeben hätte, hätten wir YourStarter gar nicht gegründet. Unsere Smoothies sind Produkte, die man jeden Tag nehmen kann und seinem Körper damit etwas Gutes tut.

Welche Rolle spielt die Bio-Qualität und der Tiefkühlprozess in eurem Geschäftsmodell? 

Bio ist für uns selbstverständlich. Wir zahlen bewusst mehr für hochwertige Rohstoffe, weil uns die gesundheitliche Wirkung wichtig ist. Ohne Bio wäre es einfacher, aber wir bleiben konsequent. Der Tiefkühlprozess verlängert die Haltbarkeit auf bis zu sieben Monate – und sichert höchste Qualität bei voller Vitamindosis.

Gab es Herausforderungen bei der Tiefkühl-Lieferkette?

Natürlich. Anfangs mussten wir viel ausprobieren, bis alles reibungslos funktionierte. Heute liegt unsere Fehlerquote bei nur 0,01 Prozent. Wir garantieren, dass die Ware bis 19 Uhr am Liefertag gekühlt bleibt – sollte das mal nicht klappen, liefern wir kostenlos Ersatz. 

Ihr bietet nicht nur Endkunden-Abos an, sondern auch Firmenlösungen – wie kam diese Erweiterung zustande?

Das war ein Zufall, der sich später zu einem wichtigen Geschäftszweig entwickelt hat. Ursprünglich hatten wir uns voll auf Endkund*innen konzentriert. Dann kam eines Tages eine Firma auf uns zu, die unsere Drinks für ihre Mitarbeitenden im Pausenraum anbieten wollte. Aus dieser ersten Anfrage ist schnell ein skalierbares Modell entstanden. Heute bieten wir Firmenkunden eine ganzheitliche Lösung an – inklusive Freezer, Mixer und automatischer Nachbestellung. Je nach Unternehmensgrösse passen wir das Setup individuell an. Das Schöne ist: Für die Unternehmen entstehen kein administrativer Aufwand und keine Investitionskosten. Wir übernehmen das Risiko, sie erhalten eine sofort einsetzbare Lösung, die im Alltag funktioniert. Wir freuen uns, dass vielen Firmen eine gesunde Ernährung ihrer Belegschaft unterstützen.  

Ihr habt bereits über 300 Firmenkunden. Wie ist euch das gelungen?

Wir sind in der glücklichen Situation, dass unsere Skalierung sehr gut funktioniert. Ein grosser Teil kommt über Empfehlungen. Viele unserer 30‘000 Privatkund*innen arbeiten in Firmen, die später selbst Kunden werden. Den Rest akquirieren wir aktiv. 

Was sind die grössten Herausforderungen im Alltag eines Lebensmittel-Start-ups?

Die Lebensmittelbranche ist komplex – das merkst du sehr schnell, wenn du ein Produkt von Grund auf selbst entwickelst. Eine der grössten Herausforderungen war für uns die Kühlkette. Wir mussten herausfinden, wie das alles funktioniert. Inzwischen sind wir in einer Produktion, die auf Lebensmittel ausgerichtet ist. Wir produzieren dort mit unserem eigenen Team. In der Lebensmittelindustrie ist es wichtig, immer sicherzustellen, dass die Qualität top ist. Am Anfang war das viel Handarbeit. Ab einem gewissen Volumen geht das nicht mehr. Heute sind wir mehr maschinell unterwegs. Selbstverständlich richten wir uns auch an die hohen Hygieneanforderungen. Das war alles Neuland für uns mit entsprechend steiler Lernkurve. 

Welche Learnings habt ihr aus der Start- und Wachstumsphase gezogen – sowohl persönlich als auch unternehmerisch?

Wir haben in den letzten Jahren unglaublich viel gelernt – fachlich, organisatorisch und menschlich. Das Wichtigste ist wohl, dass du wirklich hinter deinem Produkt stehen musst. Wenn du nicht voll überzeugt bist, hältst du die intensiven Phasen nicht durch. Es gibt Wochen und Monate, da hast du keine freie Zeit. Das musst du durchhalten können und einen Weg finden, um damit umzugehen. Du musst bereit sein, jeden Tag die Extrameile zu gehen. Und ein Team haben, das die gleiche Motivation mitbringt wie du. Persönlich habe ich gelernt, Herausforderungen gelassener zu sehen. Ich habe verstanden, dass nie alles glatt läuft. Wichtig ist es, offen an Probleme heranzugehen und in Lösungen zu denken. Jeder Tag bringt wertvolle Erfahrungen. 

Wie soll die Zukunft von YourStarter aussehen – welche nächsten Meilensteine stehen an?

Dieses Jahr konzentrieren wir uns noch auf die Schweiz. Nächstes Jahr möchten wir nach Deutschland und Österreich expandieren. Unser Ziel ist es, noch mehr Menschen zu zeigen, wie gut gesunde Ernährung schmecken kann und wie einfach sie ist.

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