V-Locker. Mit automatischen Veloparktürmen löst das Dübendorfer Start-Up das Sicherheits- und Platzproblem des Fahrradverkehrs. Der Prototyp ist nun im Innovation Park aufgebaut.   

 

Die Business-Idee

 

Während der Veloverkehr in unseren Städten schnell zunimmt, werden mehr und grössere Abstellflächen für die Zweiradfahrzeuge benötigt. Doch an Verkehrsknoten und in Stadtzentren ist der Platz knapp. Mit dem E-Bike-Boom spitzt sich das Problem weiter zu. Denn mit ihrer grösseren Reichweite erweitern E-bikes das Einzugsgebiet um einen Verkehrsknoten um ein neunfaches. Bei durchschnittlich über 4000 Franken kostet ein E-Bike fast so viel wie ein gebrauchter Kleinwagen und will deshalb geschützt sein vor Wetter, Diebstahl und Vandalismus. Gewöhnliche Veloparkplätze genügen nicht.  Eine Lösung bietet das junge Start-Up V-Locker AG; Velos sollen vertikal in schlanken Türmen automatisch geparkt werden. Je nach Grösse können diese je 6 bis 20 Fahrräder hausen. Die Fahrräder werden in Boxen geschoben, die per Rotationslift in die Höhe befördert werden. So lassen sich auf einer Grundfläche eines Autoparkplatzes drei Türme für 60 Fahrräder stellen. Die Anlage wird mit dem Smartphone betätigt und damit wird das Fahrradparken digitalisiert. Nähert man sich einem Turm, wird das Velo automatisch runtergelassen und innert Sekunden freigegeben. Bei einer Anlage für 200 Velos können bis zu 20 Benutzer gleichzeitig ihre Fahrräder ein- oder auslagern, wenige Sekunden später die nächsten 20.   

 

Prototyp beim bei Maagtechnic und Innovationspark in Dübendorf. (Foto: V-Locker)

 

Die Gründer 

 

Der Gründer Frido Stutz entwickelte schon vor 15 Jahren automatische Parkhäuser für Autos, wofür er die Winterthurer Firma Skyline-Parking AG gründete. Vor ca. 8 Jahren wurde in Winterthur ein Prototyp eines automatischen Velolagers unter der Bahnbrücke beim Kesselhaus installiert, das sich aber nicht bewährte. Als er das sah entwickelte er daraufhin zusammen mit Hochschulen Fahrradparktürme. Im Februar 2019 hat das Team die Firma V-Locker AG aus der Taufe gehoben. Das Gründerteam hat sich laufend erweitert und 15 Fachleute, Ingenieure, Architekten, Produktdesigner und Marketingspezialisten etc. bringen ihre Kompetenzen ein, um das Produkt zu optimieren, nach den Bedürfnissen zu gestalten und die Märkte anzugehen.

 

Der Markt 

 

Die städtische Mobilität wandelt sich zurzeit sehr schnell. Immer mehr verschiedene Versionen von Zweiradfahrzeugen belegen zunehmend Plätze, Fusswege und Strassen. Bald jedes zweite Fahrrad wird ein E-Bike sein, sofern diese sicher und komfortable geparkt werden können. Mit V-Locker können auf kleinster Grundfläche, in Baulücken und Nischen zu geringen Kosten Schliessfächer für Velos erstellt werden. Wie Jens Kirchhoff, CEO von V-Locker AG sagt, sind konventionelle Velokeller bei den Benutzern unbeliebt, weil der Zugang umständlich über Rampen und Treppen führt. Der Kunde will Komfort und Sicherheit und dies auch für den Rucksack, die Sporttasche, den Helm und die Regenjacke etc. Das Velofahren wird allseitig massiv gefördert und gilt als das ökologische Nahverkehrsmittel. Europaweit werden Milliarden in die Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur investiert. V-Locker sei das passende Produkt zur richtigen Zeit in der Mobilitätswende, sagt Kirchhoff. Die grossen Bahngesellschaften hätten dies erkannt. V-Locker hat bereits Innovationswettbewerbe der SBB wie auch der DB gewonnen und steht in der Projektierung von Pilotanlagen an Bahnhöfen. Mit V-Locker kann die knappe Fläche um die Bahnhöfe effizienter genutzt werden und teure Tiefbauarbeiten erübrigen sich. Ein grosser Vorteil ist auch die hohe Flexibilität, die Anlagen können leicht erweitert, den Bedürfnissen angepasst und auch verlegt werden. Zurzeit ist kein vergleichbares Produkt auf dem Markt, das all die Vorteile aufweist. Daraus schliessen die Gründer auf einen grossen und schnell wachsenden Markt vor allem in den Smart Cities in Europa aber auch in vielen weiteren Städten, welche den Fahrradverkehr fördern.

 

Illustration wie auf 50 Quadratmeter Grundfläche beim HB Zürich 240 Fahrräder inklusive Gepäck sicher automatisch geparkt werden können. (Foto: V-Locker)

 

Das Kapital

 

Das Start-Up wurde bis heute gänzlich vom Gründerteam finanziert. Eine Kapitalerhöhung ist beschlossen und es werden Beteiligungen angeboten.  Damit sollen die Projekte zeitnah realisiert und es soll in die rationelle Fertigung investiert werden. Dank Unterstützung durch die Hochschulen Rapperswil und Windisch aber auch dank Sponsoring durch verschiedene Unternehmen wie Maagtechnic, Emch Lifte, Meyer-Hayoz Design und Näf Holzbau konnte die Innovation mit geringen Investitionen entwickelt werden. Das Unternehmen plant auch weitere Partnerschaften für die Produktion, Installation, Vertrieb und Wartung der Geräte.   

 

Die Chance

 

Hubert Müller, zuständig für das Marketing, meint:  die Städte seien offen für innovative Mobilitätsprojekte. Mit der Velo-Initiative ist die Förderung neuer Velo-Infrastruktur nun auch in der Verfassung verankert. Doch ausser Radwegen zu bauen und gebogene Metallrohre als Veloständer in den Boden zu betonieren, gibt es noch wenig kreative Ansätze.  Dem Fahrradfahrer fehlt oft der Kofferraum, um auch persönlich Gegenstände sicher deponieren zu können. V-Locker ist nicht nur ein kompaktes Veloparksystem, sondern auch ein sicheres Schliessfach für beliebige Gegenstände. Die E-Bikes müssen auch am Strom angeschlossen werden können, um die Batterie zu laden. Auch daran arbeitet V-Locker. Wenn das Dach und die Fassaden mit Solarpaneelen ausgelegt werden, wird damit mehr Strom erzeugt, als der Turm benötigt. Die Oberfläche kann jedoch auch als Werbeträger, Informations-Screen oder mit Bepflanzung als grüne Lunge ausgestattet werden. So findet sich für jede Umgebung das passende Material. Für das Projekt am Bahnhof in Münchenbuchsee wurde eine Fassade mit Holzelementen gewählt, entworfen vom bekannten Designbüro Meyer-Hayoz in Winterthur und Konstanz.

 

V-Locker AG ist ein junges Unternehmen gegründet anfangs 2019 im Innovationspark Dübendorf, welches zusammen mit Hochschulen schlanke, vollautomatische Fahrradparktürme entwickelt hat und diese verkauft und betreibt.

 

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V-Locker. Mit automatischen Veloparktürmen löst das Dübendorfer Start-Up das Sicherheits- und Platzproblem des Fahrradverkehrs. Der Prototyp ist nun im Innovation Park aufgebaut.   

 

Die Business-Idee

 

Während der Veloverkehr in unseren Städten schnell zunimmt, werden mehr und grössere Abstellflächen für die Zweiradfahrzeuge benötigt. Doch an Verkehrsknoten und in Stadtzentren ist der Platz knapp. Mit dem E-Bike-Boom spitzt sich das Problem weiter zu. Denn mit ihrer grösseren Reichweite erweitern E-bikes das Einzugsgebiet um einen Verkehrsknoten um ein neunfaches. Bei durchschnittlich über 4000 Franken kostet ein E-Bike fast so viel wie ein gebrauchter Kleinwagen und will deshalb geschützt sein vor Wetter, Diebstahl und Vandalismus. Gewöhnliche Veloparkplätze genügen nicht.  Eine Lösung bietet das junge Start-Up V-Locker AG; Velos sollen vertikal in schlanken Türmen automatisch geparkt werden. Je nach Grösse können diese je 6 bis 20 Fahrräder hausen. Die Fahrräder werden in Boxen geschoben, die per Rotationslift in die Höhe befördert werden. So lassen sich auf einer Grundfläche eines Autoparkplatzes drei Türme für 60 Fahrräder stellen. Die Anlage wird mit dem Smartphone betätigt und damit wird das Fahrradparken digitalisiert. Nähert man sich einem Turm, wird das Velo automatisch runtergelassen und innert Sekunden freigegeben. Bei einer Anlage für 200 Velos können bis zu 20 Benutzer gleichzeitig ihre Fahrräder ein- oder auslagern, wenige Sekunden später die nächsten 20.   

 

Prototyp beim bei Maagtechnic und Innovationspark in Dübendorf. (Foto: V-Locker)

 

Die Gründer 

 

Der Gründer Frido Stutz entwickelte schon vor 15 Jahren automatische Parkhäuser für Autos, wofür er die Winterthurer Firma Skyline-Parking AG gründete. Vor ca. 8 Jahren wurde in Winterthur ein Prototyp eines automatischen Velolagers unter der Bahnbrücke beim Kesselhaus installiert, das sich aber nicht bewährte. Als er das sah entwickelte er daraufhin zusammen mit Hochschulen Fahrradparktürme. Im Februar 2019 hat das Team die Firma V-Locker AG aus der Taufe gehoben. Das Gründerteam hat sich laufend erweitert und 15 Fachleute, Ingenieure, Architekten, Produktdesigner und Marketingspezialisten etc. bringen ihre Kompetenzen ein, um das Produkt zu optimieren, nach den Bedürfnissen zu gestalten und die Märkte anzugehen.

 

Der Markt 

 

Die städtische Mobilität wandelt sich zurzeit sehr schnell. Immer mehr verschiedene Versionen von Zweiradfahrzeugen belegen zunehmend Plätze, Fusswege und Strassen. Bald jedes zweite Fahrrad wird ein E-Bike sein, sofern diese sicher und komfortable geparkt werden können. Mit V-Locker können auf kleinster Grundfläche, in Baulücken und Nischen zu geringen Kosten Schliessfächer für Velos erstellt werden. Wie Jens Kirchhoff, CEO von V-Locker AG sagt, sind konventionelle Velokeller bei den Benutzern unbeliebt, weil der Zugang umständlich über Rampen und Treppen führt. Der Kunde will Komfort und Sicherheit und dies auch für den Rucksack, die Sporttasche, den Helm und die Regenjacke etc. Das Velofahren wird allseitig massiv gefördert und gilt als das ökologische Nahverkehrsmittel. Europaweit werden Milliarden in die Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur investiert. V-Locker sei das passende Produkt zur richtigen Zeit in der Mobilitätswende, sagt Kirchhoff. Die grossen Bahngesellschaften hätten dies erkannt. V-Locker hat bereits Innovationswettbewerbe der SBB wie auch der DB gewonnen und steht in der Projektierung von Pilotanlagen an Bahnhöfen. Mit V-Locker kann die knappe Fläche um die Bahnhöfe effizienter genutzt werden und teure Tiefbauarbeiten erübrigen sich. Ein grosser Vorteil ist auch die hohe Flexibilität, die Anlagen können leicht erweitert, den Bedürfnissen angepasst und auch verlegt werden. Zurzeit ist kein vergleichbares Produkt auf dem Markt, das all die Vorteile aufweist. Daraus schliessen die Gründer auf einen grossen und schnell wachsenden Markt vor allem in den Smart Cities in Europa aber auch in vielen weiteren Städten, welche den Fahrradverkehr fördern.

 

Illustration wie auf 50 Quadratmeter Grundfläche beim HB Zürich 240 Fahrräder inklusive Gepäck sicher automatisch geparkt werden können. (Foto: V-Locker)

 

Das Kapital

 

Das Start-Up wurde bis heute gänzlich vom Gründerteam finanziert. Eine Kapitalerhöhung ist beschlossen und es werden Beteiligungen angeboten.  Damit sollen die Projekte zeitnah realisiert und es soll in die rationelle Fertigung investiert werden. Dank Unterstützung durch die Hochschulen Rapperswil und Windisch aber auch dank Sponsoring durch verschiedene Unternehmen wie Maagtechnic, Emch Lifte, Meyer-Hayoz Design und Näf Holzbau konnte die Innovation mit geringen Investitionen entwickelt werden. Das Unternehmen plant auch weitere Partnerschaften für die Produktion, Installation, Vertrieb und Wartung der Geräte.   

 

Die Chance

 

Hubert Müller, zuständig für das Marketing, meint:  die Städte seien offen für innovative Mobilitätsprojekte. Mit der Velo-Initiative ist die Förderung neuer Velo-Infrastruktur nun auch in der Verfassung verankert. Doch ausser Radwegen zu bauen und gebogene Metallrohre als Veloständer in den Boden zu betonieren, gibt es noch wenig kreative Ansätze.  Dem Fahrradfahrer fehlt oft der Kofferraum, um auch persönlich Gegenstände sicher deponieren zu können. V-Locker ist nicht nur ein kompaktes Veloparksystem, sondern auch ein sicheres Schliessfach für beliebige Gegenstände. Die E-Bikes müssen auch am Strom angeschlossen werden können, um die Batterie zu laden. Auch daran arbeitet V-Locker. Wenn das Dach und die Fassaden mit Solarpaneelen ausgelegt werden, wird damit mehr Strom erzeugt, als der Turm benötigt. Die Oberfläche kann jedoch auch als Werbeträger, Informations-Screen oder mit Bepflanzung als grüne Lunge ausgestattet werden. So findet sich für jede Umgebung das passende Material. Für das Projekt am Bahnhof in Münchenbuchsee wurde eine Fassade mit Holzelementen gewählt, entworfen vom bekannten Designbüro Meyer-Hayoz in Winterthur und Konstanz.

 

V-Locker AG ist ein junges Unternehmen gegründet anfangs 2019 im Innovationspark Dübendorf, welches zusammen mit Hochschulen schlanke, vollautomatische Fahrradparktürme entwickelt hat und diese verkauft und betreibt.

 

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