Raphael Tobler ist Präsident der Swiss Startup Association. Seit Jahren setzt er sich in verschiedenen Rollen für das Schweizer Startup-Ökosystem ein. Viel hat sich getan, doch er sieht weiterhin viel Potenzial zur Verbesserung.

Du bist seit 2016 aktiv in der Startup-Welt. Welche Entwicklungen zeichnen sich ab?

Die Anerkennung und Unterstützung von Startups durch Unternehmen und die Gesellschaft ist gestiegen. Die Schweiz scheint zu verstehen, dass wir nur durch Innovation und technologischen Fortschritt unseren Wohlstand erhalten oder sogar ausbauen können. Mit Judith Bellaiche, Andri Silberschmidt oder Marcel Dobler haben wir inzwischen auch Nationalräte, die Startups politisch sehr gut vertreten. Die Swiss Startup Association arbeitet eng mit der Politik und anderen Organisationen zusammen, damit die Zukunft für Jungunternehmen noch besser wird.

Was sollte sich konkret noch verbessern?

Es gibt noch viel zu tun. Zum Beispiel trifft der Fachkräftemangel auch Startups hart, insbesondere weil die meisten von ihnen viel IT-Personal brauchen. Da wäre ein unbürokratisches Startup-Visum hilfreich, damit Innovation nicht von aufwändigen Prozessen für das Anstellen von Mitarbeitenden aus Drittstaaten aufgehalten wird. Ausserdem wären mehr grössere Venture Capitalists in der Schweiz wünschenswert, damit auch Finanzierungsrunden im Bereich von fünf bis 50 Millionen möglich sind. 

Von welchen Playern würdest du dir wünschen, dass sie Startups aktiver unterstützen würden und wie?

Ich wünsche mir, dass etablierte Unternehmen, egal ob Konzerne oder KMU, aktiver als strategische Partner für Startups auftreten. Sie können nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch Ressourcen, Know-how und Marktzugang. Im Gegenzug können sie von Innovationen profitieren. Auch Hochschulen könnten für Startups mehr machen. Während die ETH und die EPFL bereits sehr aktiv sind, gibt es bei anderen noch Luft nach oben.

Du hast unzählige Stunden an Freizeit in die Startup-Förderung investiert. Warum machst du das?

Startups sind essenziell für Innovation, technologischen Fortschritt, zukünftige Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum. Sie bringen Wettbewerb in bestehende Märkte. Das ist elementar für die Zukunft der Schweiz. Ausserdem begeistert mich das visionäre Denken.

Wie erklärst du dir zögerliche bis abweisende Reaktionen auf Startup-Förderung?

Oftmals ist Unwissenheit der Grund. Wenn man den Skeptikern erklärt, warum Startups wichtig sind, legt sich die Zurückhaltung oft. Teilweise spüre ich auch etwas Angst oder Unsicherheit, wenn sich beispielsweise KMU-Unternehmer von Startups bedroht sehen.

In die Anlageklasse Venture Capital investieren wenige. Wie könnten Investments in Startups populärer werden?

Es braucht aus meiner Sicht noch viel Aufklärung. Es gibt Menschen, die denken, dass man mit Investments in Startups einfach Geld in den Sand setzt. Viele erfolgreiche Business Angels und Venture Capitalists beweisen aber das Gegenteil. Den idealen Zugang zu dieser Anlagemöglichkeit  gelingt über professionelle Business Angel Clubs wie SICTIC oder Business Angels Switzerland.

Alyssia Kugler

"Interviews mit Startups zu führen, ermöglicht es mir unserer Leserschaft Inspiration, Erfahrungswerte und authentische Einblicke ins Gründerleben und den Unternehmensaufbau zu geben."

"Interviews mit Startups zu führen, ermöglicht es mir unserer Leserschaft Inspiration, Erfahrungswerte und authentische Einblicke ins Gründerleben und den Unternehmensaufbau zu geben."
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Raphael Tobler ist Präsident der Swiss Startup Association. Seit Jahren setzt er sich in verschiedenen Rollen für das Schweizer Startup-Ökosystem ein. Viel hat sich getan, doch er sieht weiterhin viel Potenzial zur Verbesserung.

Du bist seit 2016 aktiv in der Startup-Welt. Welche Entwicklungen zeichnen sich ab?

Die Anerkennung und Unterstützung von Startups durch Unternehmen und die Gesellschaft ist gestiegen. Die Schweiz scheint zu verstehen, dass wir nur durch Innovation und technologischen Fortschritt unseren Wohlstand erhalten oder sogar ausbauen können. Mit Judith Bellaiche, Andri Silberschmidt oder Marcel Dobler haben wir inzwischen auch Nationalräte, die Startups politisch sehr gut vertreten. Die Swiss Startup Association arbeitet eng mit der Politik und anderen Organisationen zusammen, damit die Zukunft für Jungunternehmen noch besser wird.

Was sollte sich konkret noch verbessern?

Es gibt noch viel zu tun. Zum Beispiel trifft der Fachkräftemangel auch Startups hart, insbesondere weil die meisten von ihnen viel IT-Personal brauchen. Da wäre ein unbürokratisches Startup-Visum hilfreich, damit Innovation nicht von aufwändigen Prozessen für das Anstellen von Mitarbeitenden aus Drittstaaten aufgehalten wird. Ausserdem wären mehr grössere Venture Capitalists in der Schweiz wünschenswert, damit auch Finanzierungsrunden im Bereich von fünf bis 50 Millionen möglich sind. 

Von welchen Playern würdest du dir wünschen, dass sie Startups aktiver unterstützen würden und wie?

Ich wünsche mir, dass etablierte Unternehmen, egal ob Konzerne oder KMU, aktiver als strategische Partner für Startups auftreten. Sie können nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch Ressourcen, Know-how und Marktzugang. Im Gegenzug können sie von Innovationen profitieren. Auch Hochschulen könnten für Startups mehr machen. Während die ETH und die EPFL bereits sehr aktiv sind, gibt es bei anderen noch Luft nach oben.

Du hast unzählige Stunden an Freizeit in die Startup-Förderung investiert. Warum machst du das?

Startups sind essenziell für Innovation, technologischen Fortschritt, zukünftige Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum. Sie bringen Wettbewerb in bestehende Märkte. Das ist elementar für die Zukunft der Schweiz. Ausserdem begeistert mich das visionäre Denken.

Wie erklärst du dir zögerliche bis abweisende Reaktionen auf Startup-Förderung?

Oftmals ist Unwissenheit der Grund. Wenn man den Skeptikern erklärt, warum Startups wichtig sind, legt sich die Zurückhaltung oft. Teilweise spüre ich auch etwas Angst oder Unsicherheit, wenn sich beispielsweise KMU-Unternehmer von Startups bedroht sehen.

In die Anlageklasse Venture Capital investieren wenige. Wie könnten Investments in Startups populärer werden?

Es braucht aus meiner Sicht noch viel Aufklärung. Es gibt Menschen, die denken, dass man mit Investments in Startups einfach Geld in den Sand setzt. Viele erfolgreiche Business Angels und Venture Capitalists beweisen aber das Gegenteil. Den idealen Zugang zu dieser Anlagemöglichkeit  gelingt über professionelle Business Angel Clubs wie SICTIC oder Business Angels Switzerland.

Alyssia Kugler

"Interviews mit Startups zu führen, ermöglicht es mir unserer Leserschaft Inspiration, Erfahrungswerte und authentische Einblicke ins Gründerleben und den Unternehmensaufbau zu geben."

Alyssia Kugler

"Interviews mit Startups zu führen, ermöglicht es mir unserer Leserschaft Inspiration, Erfahrungswerte und authentische Einblicke ins Gründerleben und den Unternehmensaufbau zu geben."