Levent Künzi, Mitgründer und CEO des Proptechs Properti, erzählt uns im Interview, was ihn antreibt, was er von der Schweizer Fehlerkultur hält, welche Schattenseiten der Erfolg mit sich bringt und wie es ist, mit dem Bruder ein Unternehmen zu gründen.
Levent, frisch vom Gymnasium hast du schon dein erstes Startup gegründet. Wie kam es dazu in so jungen Jahren?
Schon in meiner Kindheit verspürte ich einen starken Antrieb, Dinge in Bewegung zu setzen. Angefangen hat es mit intensiven sportlichen Aktivitäten wie Eishockey und Schwimmen. Dieser Drang nach Erfolg und Leistung hat sich auch in mein berufliches Leben übertragen, wo ich ein starkes Interesse am Gründer- und Unternehmertum entwickelt habe. So habe ich mich kurz nach der Matura entschlossen, einen Online-Shop zu gründen, um meine unternehmerischen Fähigkeiten herauszufordern. Die Idee dafür entstand aus dem Wunsch, etwas zu bewegen und zu kreieren.
Dein BWL-Studium hast du ja erst einige Jahre später absolviert. Hast du dir das Unternehmertum also damals selbst beigebracht?
Ja, genau, ich habe sozusagen den umgekehrten Weg bestritten und durfte Unternehmertum quasi direkt von der Pike auf erlernen. Ganz nach dem Motto „Fail Forward“ – welches übrigens auch eines der Firmenwerte von Properti ist – habe ich mich step-by-step im Unternehmertum geschult, kontinuierlich dazugelernt und meine Fähigkeiten verbessert.
Dabei ist es unerlässlich, Fehler zu machen. Leider ist die Fehlerkultur in der Schweiz noch nicht stark genug ausgeprägt und viele empfinden es als unangenehm oder peinlich, wenn sie Fehler machen. Dabei sind diese ein wichtiger Bestandteil des Prozesses. Man sollte versuchen möglichst viel daraus zu lernen, zu reflektieren und sich zu verbessern – bis zum Erfolg. Das Prinzip: ‘Fail early, fail often, but always fail forward!’
Du bist mit 17 Jahren in ein Immobilienunternehmen eingestiegen, wurdest mit 24 Jahren Country Manager und VR-Delegierter und mit 25 Jahren zum COO befördert. Wie ist so ein Aufstieg möglich? Was hast du anders gemacht als andere?
Hard work always pays off. Wenn du liebst, was du tust und die Extrameile gehst, dann ist alles möglich. Ich bin dem Immobilienunternehmen sehr dankbar, dass ich die Chance und das Vertrauen bekam, mich in solch jungem Alter beweisen zu dürfen und meine Kompetenzen und Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Ein wenig Glück und Vertrauen gehören immer dazu. Aber letztendlich zählt, was du daraus machst. Ohne Fleiss, kein Preis. Man sollte sich als Young Potential Prioritäten setzen und sich mit vollem Fokus der Sache widmen. Klar ist es auch wichtig, das richtige Unternehmen zu finden, welches entsprechende Visionen hat und gross denkt. Think Big – denn nur wer gross denkt, kann auch Grosses erreichen und bewirken.
Du hattest dann einen Burnout und warst anschliessend Out. Was hat zu diesem Bruch geführt?
Neben der Doppelfunktion im Job habe ich noch berufsbegleitend studiert. Die Tage waren sehr lang und die Nächte zu kurz. Über Jahre hinweg habe ich permanent Höchstleistungen erbracht, ohne Rücksicht auf mich und meine Gesundheit. Ich vergass die Namen meiner Mitarbeiter:innen, machte unsinnige Schreibfehler und hatte Mühe zu schlafen – bis ich schliesslich erkannte, dass auch ich (leider) nicht Superman bin.
Man spricht nicht gross über die Schattenseite des Erfolgs. Die Thematik rund um Burnout wird oft tabuisiert, da es als Schwäche angesehen wird. Doch es ist eine Realität, mit der viele konfrontiert werden. Besonders wenn man eine Karriere anstrebt, muss man oft über seine Grenzen hinausgehen. Es ist wichtig, eine Balance zu finden zwischen dem Ehrgeiz, weiterzumachen und der eigenen Gesundheit. Ich persönlich liebe meine Arbeit, habe in der Zwischenzeit auch verstanden, dass ich regelmässig eine Auszeit benötige (lacht) und bin hoch motiviert, für meine Passion und mein Team Vollgas zu geben – mit Properti sind wir erst am Anfang!
Wie machst du diese Balance, wie setzt du die Grenzen als CEO deines schnell wachsenden Startups Properti?
Um in einem schnell wachsenden Startup wie Properti langfristig erfolgreich zu sein, ist es wichtig, bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und zu erkennen, wann diese benötigt wird. Dabei besteht mein persönliches Erfolgsrezept aus einem extrem strengen Zeitplan, klaren Prioritäten, der Fähigkeit Nein zu sagen, einer fokussierten Arbeitsweise und regelmässigem Sport.
Wie sieht denn so ein typischer Tagesablauf von dir aus?
Morgens stehe ich gegen 5 Uhr auf und erledige zunächst meine E-Mails und bereite die Meetings vor. Anschliessend trainiere ich eine Stunde im Gym. Der weitere Tagesablauf hängt von den Wochentagen ab. Eine strenge Planung ist unerlässlich, um einem solch dynamischen Umfeld standhalten zu können. Deshalb versuche ich, bestimmte Tage für Meetings zu reservieren und alle anderen Tage komplett frei zu halten, um mich auf die strategischen Aspekte des Unternehmens zu konzentrieren. Auf diese Weise behalte ich die Kontrolle und stelle sicher, dass nur ich über meine Zeit verfüge.
Was treibt dich an, wenn du am Morgen aufstehst, was motiviert dich?
Mich motiviert zum einen, dass wir ein starkes Team haben, das dieselbe Vision verfolgt. Gemeinsam haben wir uns vorgenommen, die Immobilienbranche zu disruptieren und echten Mehrwert im gesamten Ökosystem Wohnen zu schaffen. Andererseits ist es meine intrinsische Motivation, die mich antreibt, neue Lösungen zu finden. Ich frage mich jeden Tag: Was kann ich besser machen? Dieses Streben wird jedoch von meinem Team unterstützt und getragen. Mir ist es wichtig, gemeinsam zu wachsen und zusammen etwas Bedeutsames aufzubauen. Ich habe vollstes Vertrauen in mein Team und bin stolz darauf, was wir bisher erreicht haben.
Könntest du das Geschäftsmodell von Properti erklären?
Wir sind Immobilien- und Softwareunternehmen in einem. Properti vereinfacht Immobilientransaktionen, unterstützt von Expertinnen und Experten auf der eigens entwickelten Plattform Propchain, die Kunden, Makler und Partner miteinander verbindet. Die Kundschaft profitiert von einem 360-Grad-Service. Das heisst, wir kümmern uns um alles, von Vermietung, Verkauf und Verwaltung bis hin zur Finanzierung, Versicherung, Sanierung, Umzug oder auch Reinigung.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
Während meiner Auszeit überlegte ich mir, was ich als nächstes tun möchte. Bereits lange Zeit davor habe ich mich mit technologischen Innovationen auseinandergesetzt und erfasste, dass der Schweizer Markt, aber auch die Immobilienbranche in Europa, in Sachen Digitalisierung weit hinterherhinkt. Dies motivierte mich und meinen Bruder, ein Unternehmen zu gründen, das dieses Potenzial nutzt und die Art und Weise revolutioniert, wie Transaktionen in der Immobilienbranche abgewickelt werden. So entstand Properti.
Du hast Properti mit deinem Bruder gegründet. Was sind die Vorteile, wenn man mit einem Geschwister ein Startup gründet?
Die grössten Vorteile sind das Vertrauen und die Loyalität, die wir füreinander haben. Wir haben bereits in der Vergangenheit ein Startup gegründet und im vorherigen Unternehmen erfolgreich zusammengearbeitet. Wir ergänzen uns wie Yin und Yang, da wir unterschiedliche Persönlichkeiten und Stärken haben und versuchen, diese optimal für das Unternehmen einzusetzen. Mein Bruder ist mein bester Freund!
Was sind denn die Stärken von Dir und deinem Bruder?
Meine Stärken liegen mehr in der strategischen Ausrichtung und Vision des Unternehmens. Ich treibe die Entwicklung und Umsetzung der Strategie voran. Mein Bruder, als Chief Revenue Officer, ist extrem stark im Vertrieb und der Kundenbetreuung.
Ihr habt letztes Jahr 10 Millionen Franken eingenommen und unter anderem die Postfinance Ventures mit an Bord geholt. Ihr habt bereits über 140 Mitarbeitende. Hättest du gedacht, dass ihr so schnell durchstartet?
Nein, das hätten wir nicht gedacht. Wir hatten immer die Ambition, alles zu geben und etwas zu bewirken. Das schnelle Wachstum und der enorme Teamgeist sind wirklich einzigartig. Ich bin richtig stolz, CEO eines solch ehrgeizigen Teams zu sein.
Die wirtschaftliche Zukunft der Welt ist momentan in der Schwebe. Nationalbanken erhöhen schrittweise die Zinsen aufgrund der Inflation, es könnte eine Rezession kommen. Wie schaut ihr in die Zukunft?
Der Markt und die Wirtschaft sind ständig in Bewegung, weshalb wir darauf achten, dass wir agil und flexibel bleiben. Wir nehmen jede Herausforderung an, Krisen sind Chancen und Chancen muss man nutzen!
Aber der Immobilienmarkt ist schon kompetitiv, wie wollt ihr euch da durchsetzen?
Unsere Stärke liegt in der Kombination aus technologischem Fortschritt und menschlicher Expertise. Durch automatisierte Prozesse und transparente Services, gebündelt auf einer Plattform mit innovativen Portalen, schaffen wir einen Mehrwert für alle. Wir wollen das Immobiliengeschäft aktiv gestalten, weshalb neue Ideen direkt umgesetzt werden. Bei uns gibt es keine langwierigen Entscheidungsprozesse, wir handeln schnell und zielgerichtet.
Was würdest du anderen ambitionierten GründerInnen und GeschäftsführerInnen raten?
Ein Rat, den ich anderen Gründer:innen geben würde, ist, von Anfang an alles zu geben und dabei fokussiert zu bleiben. Es mag ein Widerspruch zu meinem Burnout sein, dennoch ist es wichtig, sich bewusst für das Unternehmertum zu entscheiden und 200 Prozent dafür zu geben. Man muss auch bereit sein, Risiken einzugehen und Fehler zu machen. Daraus lernt man. Ein gutes Umfeld und inspirierende Menschen, die dir Energie geben, sind ebenfalls entscheidend.
Dieses Interview wurde schrifltlich beantwortet.
Levent Künzi, Mitgründer und CEO des Proptechs Properti, erzählt uns im Interview, was ihn antreibt, was er von der Schweizer Fehlerkultur hält, welche Schattenseiten der Erfolg mit sich bringt und wie es ist, mit dem Bruder ein Unternehmen zu gründen.
Levent, frisch vom Gymnasium hast du schon dein erstes Startup gegründet. Wie kam es dazu in so jungen Jahren?
Schon in meiner Kindheit verspürte ich einen starken Antrieb, Dinge in Bewegung zu setzen. Angefangen hat es mit intensiven sportlichen Aktivitäten wie Eishockey und Schwimmen. Dieser Drang nach Erfolg und Leistung hat sich auch in mein berufliches Leben übertragen, wo ich ein starkes Interesse am Gründer- und Unternehmertum entwickelt habe. So habe ich mich kurz nach der Matura entschlossen, einen Online-Shop zu gründen, um meine unternehmerischen Fähigkeiten herauszufordern. Die Idee dafür entstand aus dem Wunsch, etwas zu bewegen und zu kreieren.
Dein BWL-Studium hast du ja erst einige Jahre später absolviert. Hast du dir das Unternehmertum also damals selbst beigebracht?
Ja, genau, ich habe sozusagen den umgekehrten Weg bestritten und durfte Unternehmertum quasi direkt von der Pike auf erlernen. Ganz nach dem Motto „Fail Forward“ – welches übrigens auch eines der Firmenwerte von Properti ist – habe ich mich step-by-step im Unternehmertum geschult, kontinuierlich dazugelernt und meine Fähigkeiten verbessert.
Dabei ist es unerlässlich, Fehler zu machen. Leider ist die Fehlerkultur in der Schweiz noch nicht stark genug ausgeprägt und viele empfinden es als unangenehm oder peinlich, wenn sie Fehler machen. Dabei sind diese ein wichtiger Bestandteil des Prozesses. Man sollte versuchen möglichst viel daraus zu lernen, zu reflektieren und sich zu verbessern – bis zum Erfolg. Das Prinzip: ‘Fail early, fail often, but always fail forward!’
Du bist mit 17 Jahren in ein Immobilienunternehmen eingestiegen, wurdest mit 24 Jahren Country Manager und VR-Delegierter und mit 25 Jahren zum COO befördert. Wie ist so ein Aufstieg möglich? Was hast du anders gemacht als andere?
Hard work always pays off. Wenn du liebst, was du tust und die Extrameile gehst, dann ist alles möglich. Ich bin dem Immobilienunternehmen sehr dankbar, dass ich die Chance und das Vertrauen bekam, mich in solch jungem Alter beweisen zu dürfen und meine Kompetenzen und Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Ein wenig Glück und Vertrauen gehören immer dazu. Aber letztendlich zählt, was du daraus machst. Ohne Fleiss, kein Preis. Man sollte sich als Young Potential Prioritäten setzen und sich mit vollem Fokus der Sache widmen. Klar ist es auch wichtig, das richtige Unternehmen zu finden, welches entsprechende Visionen hat und gross denkt. Think Big – denn nur wer gross denkt, kann auch Grosses erreichen und bewirken.
Du hattest dann einen Burnout und warst anschliessend Out. Was hat zu diesem Bruch geführt?
Neben der Doppelfunktion im Job habe ich noch berufsbegleitend studiert. Die Tage waren sehr lang und die Nächte zu kurz. Über Jahre hinweg habe ich permanent Höchstleistungen erbracht, ohne Rücksicht auf mich und meine Gesundheit. Ich vergass die Namen meiner Mitarbeiter:innen, machte unsinnige Schreibfehler und hatte Mühe zu schlafen – bis ich schliesslich erkannte, dass auch ich (leider) nicht Superman bin.
Man spricht nicht gross über die Schattenseite des Erfolgs. Die Thematik rund um Burnout wird oft tabuisiert, da es als Schwäche angesehen wird. Doch es ist eine Realität, mit der viele konfrontiert werden. Besonders wenn man eine Karriere anstrebt, muss man oft über seine Grenzen hinausgehen. Es ist wichtig, eine Balance zu finden zwischen dem Ehrgeiz, weiterzumachen und der eigenen Gesundheit. Ich persönlich liebe meine Arbeit, habe in der Zwischenzeit auch verstanden, dass ich regelmässig eine Auszeit benötige (lacht) und bin hoch motiviert, für meine Passion und mein Team Vollgas zu geben – mit Properti sind wir erst am Anfang!
Wie machst du diese Balance, wie setzt du die Grenzen als CEO deines schnell wachsenden Startups Properti?
Um in einem schnell wachsenden Startup wie Properti langfristig erfolgreich zu sein, ist es wichtig, bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und zu erkennen, wann diese benötigt wird. Dabei besteht mein persönliches Erfolgsrezept aus einem extrem strengen Zeitplan, klaren Prioritäten, der Fähigkeit Nein zu sagen, einer fokussierten Arbeitsweise und regelmässigem Sport.
Wie sieht denn so ein typischer Tagesablauf von dir aus?
Morgens stehe ich gegen 5 Uhr auf und erledige zunächst meine E-Mails und bereite die Meetings vor. Anschliessend trainiere ich eine Stunde im Gym. Der weitere Tagesablauf hängt von den Wochentagen ab. Eine strenge Planung ist unerlässlich, um einem solch dynamischen Umfeld standhalten zu können. Deshalb versuche ich, bestimmte Tage für Meetings zu reservieren und alle anderen Tage komplett frei zu halten, um mich auf die strategischen Aspekte des Unternehmens zu konzentrieren. Auf diese Weise behalte ich die Kontrolle und stelle sicher, dass nur ich über meine Zeit verfüge.
Was treibt dich an, wenn du am Morgen aufstehst, was motiviert dich?
Mich motiviert zum einen, dass wir ein starkes Team haben, das dieselbe Vision verfolgt. Gemeinsam haben wir uns vorgenommen, die Immobilienbranche zu disruptieren und echten Mehrwert im gesamten Ökosystem Wohnen zu schaffen. Andererseits ist es meine intrinsische Motivation, die mich antreibt, neue Lösungen zu finden. Ich frage mich jeden Tag: Was kann ich besser machen? Dieses Streben wird jedoch von meinem Team unterstützt und getragen. Mir ist es wichtig, gemeinsam zu wachsen und zusammen etwas Bedeutsames aufzubauen. Ich habe vollstes Vertrauen in mein Team und bin stolz darauf, was wir bisher erreicht haben.
Könntest du das Geschäftsmodell von Properti erklären?
Wir sind Immobilien- und Softwareunternehmen in einem. Properti vereinfacht Immobilientransaktionen, unterstützt von Expertinnen und Experten auf der eigens entwickelten Plattform Propchain, die Kunden, Makler und Partner miteinander verbindet. Die Kundschaft profitiert von einem 360-Grad-Service. Das heisst, wir kümmern uns um alles, von Vermietung, Verkauf und Verwaltung bis hin zur Finanzierung, Versicherung, Sanierung, Umzug oder auch Reinigung.
Wie bist du auf die Idee gekommen?
Während meiner Auszeit überlegte ich mir, was ich als nächstes tun möchte. Bereits lange Zeit davor habe ich mich mit technologischen Innovationen auseinandergesetzt und erfasste, dass der Schweizer Markt, aber auch die Immobilienbranche in Europa, in Sachen Digitalisierung weit hinterherhinkt. Dies motivierte mich und meinen Bruder, ein Unternehmen zu gründen, das dieses Potenzial nutzt und die Art und Weise revolutioniert, wie Transaktionen in der Immobilienbranche abgewickelt werden. So entstand Properti.
Du hast Properti mit deinem Bruder gegründet. Was sind die Vorteile, wenn man mit einem Geschwister ein Startup gründet?
Die grössten Vorteile sind das Vertrauen und die Loyalität, die wir füreinander haben. Wir haben bereits in der Vergangenheit ein Startup gegründet und im vorherigen Unternehmen erfolgreich zusammengearbeitet. Wir ergänzen uns wie Yin und Yang, da wir unterschiedliche Persönlichkeiten und Stärken haben und versuchen, diese optimal für das Unternehmen einzusetzen. Mein Bruder ist mein bester Freund!
Was sind denn die Stärken von Dir und deinem Bruder?
Meine Stärken liegen mehr in der strategischen Ausrichtung und Vision des Unternehmens. Ich treibe die Entwicklung und Umsetzung der Strategie voran. Mein Bruder, als Chief Revenue Officer, ist extrem stark im Vertrieb und der Kundenbetreuung.
Ihr habt letztes Jahr 10 Millionen Franken eingenommen und unter anderem die Postfinance Ventures mit an Bord geholt. Ihr habt bereits über 140 Mitarbeitende. Hättest du gedacht, dass ihr so schnell durchstartet?
Nein, das hätten wir nicht gedacht. Wir hatten immer die Ambition, alles zu geben und etwas zu bewirken. Das schnelle Wachstum und der enorme Teamgeist sind wirklich einzigartig. Ich bin richtig stolz, CEO eines solch ehrgeizigen Teams zu sein.
Die wirtschaftliche Zukunft der Welt ist momentan in der Schwebe. Nationalbanken erhöhen schrittweise die Zinsen aufgrund der Inflation, es könnte eine Rezession kommen. Wie schaut ihr in die Zukunft?
Der Markt und die Wirtschaft sind ständig in Bewegung, weshalb wir darauf achten, dass wir agil und flexibel bleiben. Wir nehmen jede Herausforderung an, Krisen sind Chancen und Chancen muss man nutzen!
Aber der Immobilienmarkt ist schon kompetitiv, wie wollt ihr euch da durchsetzen?
Unsere Stärke liegt in der Kombination aus technologischem Fortschritt und menschlicher Expertise. Durch automatisierte Prozesse und transparente Services, gebündelt auf einer Plattform mit innovativen Portalen, schaffen wir einen Mehrwert für alle. Wir wollen das Immobiliengeschäft aktiv gestalten, weshalb neue Ideen direkt umgesetzt werden. Bei uns gibt es keine langwierigen Entscheidungsprozesse, wir handeln schnell und zielgerichtet.
Was würdest du anderen ambitionierten GründerInnen und GeschäftsführerInnen raten?
Ein Rat, den ich anderen Gründer:innen geben würde, ist, von Anfang an alles zu geben und dabei fokussiert zu bleiben. Es mag ein Widerspruch zu meinem Burnout sein, dennoch ist es wichtig, sich bewusst für das Unternehmertum zu entscheiden und 200 Prozent dafür zu geben. Man muss auch bereit sein, Risiken einzugehen und Fehler zu machen. Daraus lernt man. Ein gutes Umfeld und inspirierende Menschen, die dir Energie geben, sind ebenfalls entscheidend.
Dieses Interview wurde schrifltlich beantwortet.