Mit seinem umfassenden Erfahrungsschatz will das Team von Swiss Ocean Tech das Leben zahlreicher Kapitäne durch ein innovatives Ankerüberwachungssystem erleichtern.

Sechs Personen aus Deutschland, Schweden und der Schweiz gründeten das Startup Swiss Ocean Tech AG. Ihr gemeinsames Ziel: die Sicherheit beim Ankern zu erhöhen und das Schiff zu schützen, wenn es sich bewegt. Founder Thomas Frizlen aus Schweden war bereits von klein auf ein begeisterter Segler. Er fragte sich, weshalb es bisher noch keine zufriedenstellende Lösung auf dem Markt gab, die den Schiffskapitän beim Ankern unterstützt. «Man weiss nie mit hundertprozentiger Sicherheit, was ein Anker macht – bisher gab es keine Lösung für dieses Problem», erläutert Suzy Chisholm, Co-Founder und Head of Communications, im Interview. Zusammen mit gleichgesinnten Ingenieuren wurde nach Lösungen gesucht. Im Jahr 2020 konnte die erste Finanzierung geschlossen werden, um als Startup auf dem Markt durchzustarten. 

Revolution im Ankermanagement

Für Kapitäne ist es von grosser Bedeutung, über die Bewegungen des Ankers Bescheid zu wissen. ‘Bewegt er sich oder nicht, und kann ich mich mit gutem Gewissen ins Bett legen und wache am selben Ort auf, an dem ich vor dem einschlafen geankert hatte?’ Lösungen für diese Problematik gebe es bereits auf dem Markt, diese sind jedoch an GPS-Signale gebunden und überwachen eigentlich die Position des Schiffs, wovon sie lediglich die ungefähre Position des Ankers ableiten. Technologien, mit welcher der Anker direkt überwacht wird, gab es bis anhin noch nicht. AnchorGuardian schliesst diese Lücke.

Link Video: https://www.youtube.com/watch?v=J3gtYnbd7QA

Suzy erklärt: «Mit AnchorGuardian kann man mit gutem Gewissen zu Bett gehen, weil man weiss, wie gut der Anker hält. Ist der Anker beispielsweise nicht genügend festgemacht, weiss ich, dass ich in sechs Stunden neu ankern müsste, weil der Anker zurzeit nicht optimal hält.» Mit einem Alarm wird der Kapitän über Bewegungen informiert. Er kann selbst konfigurieren, wie sensibel die Bewegungen gemeldet werden sollen. Die Informationen erhält er entweder über eine App auf dem Smartphone oder direkt über das Display am Boardcomputer. Das heisst: Selbst wenn man sich nicht sicher sein kann, dass der Anker hält, weiss man immerhin genau, ab wann er nicht mehr halten wird. So ist proaktives Reagieren möglich und Stress bei ungeplanten, schnellen Bewegungen wird verhindert. Ausserdem lassen sich Kollisionen mit anderen Booten vermeiden und auch der Meeresgrund, der durch schleifende Anker geschädigt wird, kann geschützt werden.  

Die Technologie und Innovation hinter AnchorGuardian

Die Ingenieure von AnchorGuardian haben jahrelang an der komplizierten Konfiguration getüftelt. Ausgestattet ist das System mit vielen Sensoren und Algorithmen. Das Ankermodul befindet sich zwischen Anker und Kette. Es kommuniziert via Ultraschall an ein Bootmodul, welches in den Bootsrumpf integriert ist. Via Kabel wird die Information weiter an ein Display oder die App geleitet. So können Bewegungen des Ankers mit Ultraschall erkannt und an den Kapitän kommuniziert werden. 

Kette und Anker sind als Teil von bestehenden Yachten meist bereits vorgegeben, Swiss Ocean Tech bringt nun die Technologie mit: Ankermodul, Bootsmodul und Display, ebenso ein Auflademodul, welches den Ankersensor durch Induktion automatisch wieder auflädt. Die Technologie kann sowohl in neue als auch in bestehende Boote eingebaut werden. Die Technologie ist grundsätzlich für jedes Wasserfahrzeug geeignet. «Jeder, der einen Anker hat, kann AnchorGuardian grundsätzlich nutzen. Wir sind aber ein Startup und Startups müssen irgendwo anfangen, daher haben wir uns vorerst auf einen kleineren Markt konzentriert», begründet Suzy das derzeitige Geschäftsmodell. Vorerst sollen vor allem Superyachten mit dem System ausgestattet werden, später soll die erlangte Expertise dann auf Frachtschiffen und Freizeitbooten Verwendung finden. 

Viel Interesse und Zuspruch von Kapitänen aus aller Welt

Erst im November 2023 wurde AnchorGuardian offiziell auf den Markt gebracht und gewann bereits zahlreiche Preise. Für das Frühjahr 2024 wurde ein Projekt «Innovation Guardian» aufgesetzt. 100 Pionierkapitäne werden gesucht, mit welchen Swiss Ocean Tech die Zusammenarbeit anstrebt. «In unserem Entwicklungsprozess merkten wir, dass jeder Kapitän ein bisschen anders ankert. Wir möchten dies berücksichtigen und von Kapitänen lernen. Wir bieten ein fertiges System mit unserer Technologie, dafür bieten uns die Kapitäne Daten und Feedback an», so Suzy. Die Bewerbungen flatterten bereits von überall herein. 

Trotz der vielen Höhen und Tiefen des Startup-Daseins kann das Team von Swiss Ocean Tech mittlerweile mit Freude sagen, grosse Hürden überwunden zu haben. «Ihr habt verstanden, was unsere Schwächen sind» – dieser Kommentar eines Kapitäns sei eine unglaubliche Bestätigung für die geleistete Arbeit. Das Team ist von der eigenen Idee nach wie vor begeistert, umso mehr freue es sie, wenn auch externe Experten auf das Produkt aufmerksam werden. Für die Zukunft habe das Startup bereits eine lange Ideenliste vor sich, die Arbeit gehe ihnen bestimmt nicht aus. Vorerst liege der Fokus jedoch auf der ersten Testphase. 

Author: Dea Sikiric

"Startup-Gründer zu interviewen und damit die neuesten Ideen und Entwicklungen von anderen Pionieren kennen zu lernen, macht mir grossen Spass."
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Mit seinem umfassenden Erfahrungsschatz will das Team von Swiss Ocean Tech das Leben zahlreicher Kapitäne durch ein innovatives Ankerüberwachungssystem erleichtern.

Sechs Personen aus Deutschland, Schweden und der Schweiz gründeten das Startup Swiss Ocean Tech AG. Ihr gemeinsames Ziel: die Sicherheit beim Ankern zu erhöhen und das Schiff zu schützen, wenn es sich bewegt. Founder Thomas Frizlen aus Schweden war bereits von klein auf ein begeisterter Segler. Er fragte sich, weshalb es bisher noch keine zufriedenstellende Lösung auf dem Markt gab, die den Schiffskapitän beim Ankern unterstützt. «Man weiss nie mit hundertprozentiger Sicherheit, was ein Anker macht – bisher gab es keine Lösung für dieses Problem», erläutert Suzy Chisholm, Co-Founder und Head of Communications, im Interview. Zusammen mit gleichgesinnten Ingenieuren wurde nach Lösungen gesucht. Im Jahr 2020 konnte die erste Finanzierung geschlossen werden, um als Startup auf dem Markt durchzustarten. 

Revolution im Ankermanagement

Für Kapitäne ist es von grosser Bedeutung, über die Bewegungen des Ankers Bescheid zu wissen. ‘Bewegt er sich oder nicht, und kann ich mich mit gutem Gewissen ins Bett legen und wache am selben Ort auf, an dem ich vor dem einschlafen geankert hatte?’ Lösungen für diese Problematik gebe es bereits auf dem Markt, diese sind jedoch an GPS-Signale gebunden und überwachen eigentlich die Position des Schiffs, wovon sie lediglich die ungefähre Position des Ankers ableiten. Technologien, mit welcher der Anker direkt überwacht wird, gab es bis anhin noch nicht. AnchorGuardian schliesst diese Lücke.

Link Video: https://www.youtube.com/watch?v=J3gtYnbd7QA

Suzy erklärt: «Mit AnchorGuardian kann man mit gutem Gewissen zu Bett gehen, weil man weiss, wie gut der Anker hält. Ist der Anker beispielsweise nicht genügend festgemacht, weiss ich, dass ich in sechs Stunden neu ankern müsste, weil der Anker zurzeit nicht optimal hält.» Mit einem Alarm wird der Kapitän über Bewegungen informiert. Er kann selbst konfigurieren, wie sensibel die Bewegungen gemeldet werden sollen. Die Informationen erhält er entweder über eine App auf dem Smartphone oder direkt über das Display am Boardcomputer. Das heisst: Selbst wenn man sich nicht sicher sein kann, dass der Anker hält, weiss man immerhin genau, ab wann er nicht mehr halten wird. So ist proaktives Reagieren möglich und Stress bei ungeplanten, schnellen Bewegungen wird verhindert. Ausserdem lassen sich Kollisionen mit anderen Booten vermeiden und auch der Meeresgrund, der durch schleifende Anker geschädigt wird, kann geschützt werden.  

Die Technologie und Innovation hinter AnchorGuardian

Die Ingenieure von AnchorGuardian haben jahrelang an der komplizierten Konfiguration getüftelt. Ausgestattet ist das System mit vielen Sensoren und Algorithmen. Das Ankermodul befindet sich zwischen Anker und Kette. Es kommuniziert via Ultraschall an ein Bootmodul, welches in den Bootsrumpf integriert ist. Via Kabel wird die Information weiter an ein Display oder die App geleitet. So können Bewegungen des Ankers mit Ultraschall erkannt und an den Kapitän kommuniziert werden. 

Kette und Anker sind als Teil von bestehenden Yachten meist bereits vorgegeben, Swiss Ocean Tech bringt nun die Technologie mit: Ankermodul, Bootsmodul und Display, ebenso ein Auflademodul, welches den Ankersensor durch Induktion automatisch wieder auflädt. Die Technologie kann sowohl in neue als auch in bestehende Boote eingebaut werden. Die Technologie ist grundsätzlich für jedes Wasserfahrzeug geeignet. «Jeder, der einen Anker hat, kann AnchorGuardian grundsätzlich nutzen. Wir sind aber ein Startup und Startups müssen irgendwo anfangen, daher haben wir uns vorerst auf einen kleineren Markt konzentriert», begründet Suzy das derzeitige Geschäftsmodell. Vorerst sollen vor allem Superyachten mit dem System ausgestattet werden, später soll die erlangte Expertise dann auf Frachtschiffen und Freizeitbooten Verwendung finden. 

Viel Interesse und Zuspruch von Kapitänen aus aller Welt

Erst im November 2023 wurde AnchorGuardian offiziell auf den Markt gebracht und gewann bereits zahlreiche Preise. Für das Frühjahr 2024 wurde ein Projekt «Innovation Guardian» aufgesetzt. 100 Pionierkapitäne werden gesucht, mit welchen Swiss Ocean Tech die Zusammenarbeit anstrebt. «In unserem Entwicklungsprozess merkten wir, dass jeder Kapitän ein bisschen anders ankert. Wir möchten dies berücksichtigen und von Kapitänen lernen. Wir bieten ein fertiges System mit unserer Technologie, dafür bieten uns die Kapitäne Daten und Feedback an», so Suzy. Die Bewerbungen flatterten bereits von überall herein. 

Trotz der vielen Höhen und Tiefen des Startup-Daseins kann das Team von Swiss Ocean Tech mittlerweile mit Freude sagen, grosse Hürden überwunden zu haben. «Ihr habt verstanden, was unsere Schwächen sind» – dieser Kommentar eines Kapitäns sei eine unglaubliche Bestätigung für die geleistete Arbeit. Das Team ist von der eigenen Idee nach wie vor begeistert, umso mehr freue es sie, wenn auch externe Experten auf das Produkt aufmerksam werden. Für die Zukunft habe das Startup bereits eine lange Ideenliste vor sich, die Arbeit gehe ihnen bestimmt nicht aus. Vorerst liege der Fokus jedoch auf der ersten Testphase.