SOHO steht für urbanes Design, TREE für Natur und Nachhaltigkeit – genau dies hat sich das junge Unternehmen vorgenommen. Mit seinen Produkten aus Äpfeln bietet es eine nachhaltige und stylische Alternative zu Leder bieten.
Alles begann anfangs 2020 kurz vor der Coronazeit. Lucas Knecht, wie auch sein Bruder Claudius waren früher im Webdesignbereich tätig. Für andere Firmen arbeiteten sie im e-commerce und übernahmen in dieser Hinsicht für andere Firmen jegliche Services. Schon länger sei es jedoch ihre Vision gewesen, etwas Eigenes zu kreieren, nicht ausschliesslich im Auftrag von Kunden zu arbeiten, wie Lucas Knecht im Interview erklärt. Eine nachhaltige Wirtschaft erachteten die Brüder persönlich, aber auch für zukünftige Generationen als wichtig. Nachhaltigen Produkten fehlt es jedoch oft an schönem Design. «Wir wollten Nachhaltigkeit und Design verbinden, woraus SOHOTREE entstand. «SOHO» für ein urbanes Design, «TREE» für Nachhaltigkeit», so Lucas. Das junge Unternehmen startete Ende 2020 mit Handyhüllen, Portemonnaies und Schlüsselanhängern. Sie selbst sind dabei für Handel und Design verantwortlich. Bereits drei Wochen nach Verkaufsstart waren die ApplePeel Produkte ausverkauft. Zu verdanken hatten sie dieses enorme Interesse unter anderem einem gelungenen Werbevideo, das auf den sozialen Medien viral ging.
Leder = edel?
Leder ist leider keineswegs ein nachhaltiges Naturprodukt, sondern schneidet sowohl aus ökologischer, wie aus ethischer Sicht sehr schlecht ab. Mit chemischen Gerbungsprozessen muss das Leder widerstandsfähig gemacht werden. Es besteht keine Herkunftspflicht, was bedeutet, dass Hersteller weder aufführen müssen, von welchem Tier, noch aus welchem Land das Leder stammt. Oftmals handelte es sich beim verarbeiteten Leder auch nicht um ein Nebenprodukt der Fleischproduktion. Der Ressourcenverbrauch ist mit 18’000 Litern Wasser pro Kilogramm Leder sehr hoch und auch der CO2-Ausstoss ist enorm. Ausserdem erklärt Lucas: «Bei nachhaltigen Lederalternativen versucht man, den Kunststoffanteil zu reduzieren. Je nach Produkt stehen wir hier bei ca. 50% Reduktion. Dies ist natürlich nur ein Anfang. Mit der Zeit wollen wir ganz von Kunststoff wegkommen.»
Vom Apfel zur Handyhülle
Hochwertig, verantwortungsvoll und innovativ. Mit diesen drei Worten beschreibt Lucas die SOHOTREE-Produktes. «Aufgrund der Produktionen in Europa kennen wir alle Manufakturen, achten darauf, dass weder Mensch, Tier noch Umwelt Schaden nehmen und sind ständig dabei, uns zu verbessern», so Lucas.
Aufgrund verschiedener Themen drängte sich den Brüdern Apfelleder als Grundlage für ihre Produkte beinahe auf. Dieses wird unweit der Schweiz produziert. Im Südtirol, dem Apfelmekka Europas, werden Apfelresten zu Granulat verarbeitet. Dieses Granulat wird im nahegelegenen Florenz zu ApplePeel-Rollen mit verschiedener Zusammensetzung verarbeitet und an kleinere Manufakturen in Europa versendet, welche die Endprodukte dann nach den Bedürfnissen der beiden Schweizer Designer verarbeiten.
Einige Tücken
Das Südtirol bietet sich als Bezugsort sehr an, da mit kurzen Wegen und wenig Aufwand viel Rohmaterial bezogen werden kann. Der Positionierungsbereich mit der Deklaration «made in Europe» hat aber auch seine Tücken. «Dass Ansprüche auf Hochwertigkeit, Nachhaltigkeit und Qualität eins zu eins mit höheren Kosten einhergehen wird häufig vergessen», bedauert Lucas. Die Produktionsorte in Europa sind schwieriger zu finden und die Due Diligence von Produzenten aufwendig. Das in Italien verwendete Material ist schlussendlich um einiges teurer als herkömmliches Kunstleder. Lucas betont, dass vor allem die Kalkulation gut gemacht werden müsse, da das Produkt trotz hoher Produktionskosten nicht zu teuer angeboten werden kann.
Ein weiterer Knackpunkt sei die Materialabstimmung auf das Endprodukt gewesen. Handyhüllen müssen beispielsweise ganz andere Eigenschaften aufweisen als ein Rucksack, was für die Langlebigkeit des Produktes zwingend berücksichtigt werden muss. Die Produktion der ersten Handyhüllen brachte daher einige Learnings mit sich. Lucas lacht: «Unsere Prototypen von Handyhüllen waren im Gegensatz zu unseren aktuellen Modellen der 4. Generation überhaupt noch nicht stabil. So wurde uns schnell klar, dass an der Materialzusammensetzung etwas geändert werden musste.»
Lederalternative als einzige Lösung
Sehr schnell erreichten die Brüder mit SOHOTREE ansprechende Verkaufszahlen. Im Möbel- und Homedecor-Bereich drängte sich das ApplePeel als hochwertige Lederalternative für verschiedenste Produkte förmlich auf. So entstanden Partnerschaften mit grossen Brands wie Micasa, Manor oder Swisscom u.a.
Seit diesem Jahr sind die beiden Jungunternehmer ausserdem mit einem Forschungsprojekt beschäftigt, welches an neuartigen Entwicklungen im Bereich der Lederalternativen forscht. Lucas ist überzeugt: «Erst wenn eine Lederalternative gefunden wurde, welche in Preis und Nachhaltigkeit von Anfang an und ohne Kompromisse überzeugt, also keinen Kunststoff mehr enthält, dann haben wir eine Qualität erreicht, mit der es auf breiter Front spannend wird.» Warum sollte man künftig noch Echtleder verwenden, wenn sowohl Preis, als auch Qualität identisch sind, das Produkt keinem Tier schadete und nur erneuerbare Ressourcen verwenden werden?
Die Antwort sollte auf der Hand liegen.
SOHO steht für urbanes Design, TREE für Natur und Nachhaltigkeit – genau dies hat sich das junge Unternehmen vorgenommen. Mit seinen Produkten aus Äpfeln bietet es eine nachhaltige und stylische Alternative zu Leder bieten.
Alles begann anfangs 2020 kurz vor der Coronazeit. Lucas Knecht, wie auch sein Bruder Claudius waren früher im Webdesignbereich tätig. Für andere Firmen arbeiteten sie im e-commerce und übernahmen in dieser Hinsicht für andere Firmen jegliche Services. Schon länger sei es jedoch ihre Vision gewesen, etwas Eigenes zu kreieren, nicht ausschliesslich im Auftrag von Kunden zu arbeiten, wie Lucas Knecht im Interview erklärt. Eine nachhaltige Wirtschaft erachteten die Brüder persönlich, aber auch für zukünftige Generationen als wichtig. Nachhaltigen Produkten fehlt es jedoch oft an schönem Design. «Wir wollten Nachhaltigkeit und Design verbinden, woraus SOHOTREE entstand. «SOHO» für ein urbanes Design, «TREE» für Nachhaltigkeit», so Lucas. Das junge Unternehmen startete Ende 2020 mit Handyhüllen, Portemonnaies und Schlüsselanhängern. Sie selbst sind dabei für Handel und Design verantwortlich. Bereits drei Wochen nach Verkaufsstart waren die ApplePeel Produkte ausverkauft. Zu verdanken hatten sie dieses enorme Interesse unter anderem einem gelungenen Werbevideo, das auf den sozialen Medien viral ging.
Leder = edel?
Leder ist leider keineswegs ein nachhaltiges Naturprodukt, sondern schneidet sowohl aus ökologischer, wie aus ethischer Sicht sehr schlecht ab. Mit chemischen Gerbungsprozessen muss das Leder widerstandsfähig gemacht werden. Es besteht keine Herkunftspflicht, was bedeutet, dass Hersteller weder aufführen müssen, von welchem Tier, noch aus welchem Land das Leder stammt. Oftmals handelte es sich beim verarbeiteten Leder auch nicht um ein Nebenprodukt der Fleischproduktion. Der Ressourcenverbrauch ist mit 18’000 Litern Wasser pro Kilogramm Leder sehr hoch und auch der CO2-Ausstoss ist enorm. Ausserdem erklärt Lucas: «Bei nachhaltigen Lederalternativen versucht man, den Kunststoffanteil zu reduzieren. Je nach Produkt stehen wir hier bei ca. 50% Reduktion. Dies ist natürlich nur ein Anfang. Mit der Zeit wollen wir ganz von Kunststoff wegkommen.»
Vom Apfel zur Handyhülle
Hochwertig, verantwortungsvoll und innovativ. Mit diesen drei Worten beschreibt Lucas die SOHOTREE-Produktes. «Aufgrund der Produktionen in Europa kennen wir alle Manufakturen, achten darauf, dass weder Mensch, Tier noch Umwelt Schaden nehmen und sind ständig dabei, uns zu verbessern», so Lucas.
Aufgrund verschiedener Themen drängte sich den Brüdern Apfelleder als Grundlage für ihre Produkte beinahe auf. Dieses wird unweit der Schweiz produziert. Im Südtirol, dem Apfelmekka Europas, werden Apfelresten zu Granulat verarbeitet. Dieses Granulat wird im nahegelegenen Florenz zu ApplePeel-Rollen mit verschiedener Zusammensetzung verarbeitet und an kleinere Manufakturen in Europa versendet, welche die Endprodukte dann nach den Bedürfnissen der beiden Schweizer Designer verarbeiten.
Einige Tücken
Das Südtirol bietet sich als Bezugsort sehr an, da mit kurzen Wegen und wenig Aufwand viel Rohmaterial bezogen werden kann. Der Positionierungsbereich mit der Deklaration «made in Europe» hat aber auch seine Tücken. «Dass Ansprüche auf Hochwertigkeit, Nachhaltigkeit und Qualität eins zu eins mit höheren Kosten einhergehen wird häufig vergessen», bedauert Lucas. Die Produktionsorte in Europa sind schwieriger zu finden und die Due Diligence von Produzenten aufwendig. Das in Italien verwendete Material ist schlussendlich um einiges teurer als herkömmliches Kunstleder. Lucas betont, dass vor allem die Kalkulation gut gemacht werden müsse, da das Produkt trotz hoher Produktionskosten nicht zu teuer angeboten werden kann.
Ein weiterer Knackpunkt sei die Materialabstimmung auf das Endprodukt gewesen. Handyhüllen müssen beispielsweise ganz andere Eigenschaften aufweisen als ein Rucksack, was für die Langlebigkeit des Produktes zwingend berücksichtigt werden muss. Die Produktion der ersten Handyhüllen brachte daher einige Learnings mit sich. Lucas lacht: «Unsere Prototypen von Handyhüllen waren im Gegensatz zu unseren aktuellen Modellen der 4. Generation überhaupt noch nicht stabil. So wurde uns schnell klar, dass an der Materialzusammensetzung etwas geändert werden musste.»
Lederalternative als einzige Lösung
Sehr schnell erreichten die Brüder mit SOHOTREE ansprechende Verkaufszahlen. Im Möbel- und Homedecor-Bereich drängte sich das ApplePeel als hochwertige Lederalternative für verschiedenste Produkte förmlich auf. So entstanden Partnerschaften mit grossen Brands wie Micasa, Manor oder Swisscom u.a.
Seit diesem Jahr sind die beiden Jungunternehmer ausserdem mit einem Forschungsprojekt beschäftigt, welches an neuartigen Entwicklungen im Bereich der Lederalternativen forscht. Lucas ist überzeugt: «Erst wenn eine Lederalternative gefunden wurde, welche in Preis und Nachhaltigkeit von Anfang an und ohne Kompromisse überzeugt, also keinen Kunststoff mehr enthält, dann haben wir eine Qualität erreicht, mit der es auf breiter Front spannend wird.» Warum sollte man künftig noch Echtleder verwenden, wenn sowohl Preis, als auch Qualität identisch sind, das Produkt keinem Tier schadete und nur erneuerbare Ressourcen verwenden werden?
Die Antwort sollte auf der Hand liegen.