Das Startup MUVON revolutioniert die Behandlung von Blaseninkontinenz und ermöglicht Patientinnen eine verbesserte Kontrolle über ihre Blasenfunktion.
Die Entwicklung der personalisierten Muskelregeneration begann im Labor von Prof. Dr. Dr. Daniel Eberli an der Universität Zürich. Deana Mohr, heutige CEO von MUVON, arbeitete dort an ihrer Doktorarbeit. Ihr Ziel war es, die Sicherheit, Wirksamkeit und Durchführbarkeit des Tissue-Engineering-Ansatzes zu beweisen. Dies ist bereits mehr als zehn Jahre her. Die daraus entstandene MUVON Therapeutics AG ist ein Spin-off der Universität Zürich.
Das multidisziplinäre Team hat das Ziel, Millionen von Menschen, die unter schweren Krankheiten leiden, zu unterstützen. Sie möchten diesen Patienten helfen, wieder mehr Kontrolle über ihr Leben zu erlangen, indem sie ihnen risikoarme und minimalinvasive Behandlungen zur Wiederherstellung von Skelettmuskelgewebe anbieten. Ihr erster Fokus liegt dabei auf der Behandlung von Frauen mit Blaseninkontinenz.
Innovative Therapie gegen Blaseninkontinenz
Man geht davon aus, dass nur 30 Prozent der betroffenen eine entsprechende Diagnose erhalten. Trotzdem sind es rund 200 Millionen Menschen, von denen man weiss, dass sie von Blaseninkontinenz betroffen sind. Gründe sind zum Beispiel schwache Beckenbodenmuskulatur nach Schwangerschaft und Menopause bei Frauen. Bisher gibt es keinen wirksamen therapeutischen Ansatz, der die Regeneration der Beckenbodenmuskeln gezielt ansteuert. Vielmehr sind Methoden zur Symptombehandlung mit Nebenwirkungen verfügbar.
Funktioniert dabei die konservative Methode wie z.B. Physiotherapie nicht, stehen den Patientinnen nur wenige Alternativen zur Verfügung, die mit oftmals nicht gänzlich risikofreien Implantationen verbunden sind. Daher wählen die Patientinnen oft die Variante, mit der Krankheit zu leben, was bedeutet: Binden tragen und sportliche sowie soziale Aktivitäten einschränken. «Hier möchte MUVON etwas dagegen tun», sagt CEO Deana Mohr entschlossen. «Wir möchten eine neue Behandlungsmöglichkeit bieten, die sicher ist und hoffentlich eine langfristige Verbesserung bringt. Der Vorteil ist unser regenerativer Ansatz, bei dem wir durch patientinneneigene Zellen, ohne Implantation von synthetischen Materialien, dem Schliessmuskel einen natürlichen Schub verabreichen. So können wir die Funktionalität wiederherstellen und dadurch eine der eigentlichen Ursachen für die Inkontinenz beheben.»
Die «Tissue Engineering Therapy» nutzt die körpereigenen Zellen, um die natürliche Muskelfunktion wiederherzustellen. In einer kleinen Gewebeentnahme werden Muskelvorläuferzellen isoliert und anschliessend unter kontrollierten Bedingungen im Labor vermehrt. Nach einer Qualitätskontrolle wird das Produkt zurück in die Klinik transportiert und dem beschädigten Muskel derselben Patientin implantiert. Die Zellen beginnen, neue Muskelfasern zu bilden. Sie verbinden sich mit dem existierenden Gewebe und stellen so deren ursprüngliche Funktion wieder her.
Pionierarbeit mit Zukunft
Die Entwicklung personalisierter Behandlungsmethoden befindet sich noch in den Anfangsstadien, wobei Swissmedic als Unterstützer und Vorreiter des MUVON-Programms fungiert. Trotz der Herausforderung, Finanzierung für wenig diskutierte chronische Krankheiten zu sichern, konnte das Team von MUVON, unterstützt durch EU Funding (Horizon 2020), eine Phase-1-Studie am Universitätsspital Zürich erfolgreich abschliessen. Die Studie bestätigte die Durchführbarkeit und Sicherheit der neuen Therapie, die zusätzlich eine Verbesserung der Lebensqualität bei betroffenen Patientinnen zeigte. Diese Ergebnisse motivieren das Team, die Entwicklung der Therapie zügig voranzutreiben.
Zurzeit läuft am Universitätsspital die Phase 2 der klinischen Studie, die durch Wyss Zürich, einem Incubator-Programm von der ETH Zürich, unterstützt wird: Die Sicherheit und Wirksamkeit des therapeutischen Ansatzes wird an einer grösseren Gruppe getestet. Aktuell werden weitere Teilnehmerinnen für die Studie gesucht. Folgestudien sollen auch ausserhalb der Schweiz durchgeführt werden.
Die Behandlung von Blaseninkontinenz sei für das junge Startup eigentlich nur der Anfang. Der Hauptfokus liege darauf, die Behandlungsmethode als übliche Behandlung für eine weit verbreitete und beeinträchtigende Krankheit zu etablieren, was nach wie vor grosser Veränderungen in einigen Gesundheitssystemen bedürfe.
Deana ist zuversichtlich: «Grundsätzlich ermöglicht unsere Technologie, beliebige Muskelvorläuferzellen mittels einer kleinen Biopsie zu isolieren, sie zu vermehren und dann in irgendeinen beschädigten oder geschwächten Muskel im Körper zu injizieren, um diesen zu regenerieren. Wir betreiben einen erheblichen Aufwand, um diesen Prozess so günstig und skalierbar wie möglich zu machen. Diese Technologie eröffnet unzählige Behandlungsmöglichkeiten.»
Das Startup MUVON revolutioniert die Behandlung von Blaseninkontinenz und ermöglicht Patientinnen eine verbesserte Kontrolle über ihre Blasenfunktion.
Die Entwicklung der personalisierten Muskelregeneration begann im Labor von Prof. Dr. Dr. Daniel Eberli an der Universität Zürich. Deana Mohr, heutige CEO von MUVON, arbeitete dort an ihrer Doktorarbeit. Ihr Ziel war es, die Sicherheit, Wirksamkeit und Durchführbarkeit des Tissue-Engineering-Ansatzes zu beweisen. Dies ist bereits mehr als zehn Jahre her. Die daraus entstandene MUVON Therapeutics AG ist ein Spin-off der Universität Zürich.
Das multidisziplinäre Team hat das Ziel, Millionen von Menschen, die unter schweren Krankheiten leiden, zu unterstützen. Sie möchten diesen Patienten helfen, wieder mehr Kontrolle über ihr Leben zu erlangen, indem sie ihnen risikoarme und minimalinvasive Behandlungen zur Wiederherstellung von Skelettmuskelgewebe anbieten. Ihr erster Fokus liegt dabei auf der Behandlung von Frauen mit Blaseninkontinenz.
Innovative Therapie gegen Blaseninkontinenz
Man geht davon aus, dass nur 30 Prozent der betroffenen eine entsprechende Diagnose erhalten. Trotzdem sind es rund 200 Millionen Menschen, von denen man weiss, dass sie von Blaseninkontinenz betroffen sind. Gründe sind zum Beispiel schwache Beckenbodenmuskulatur nach Schwangerschaft und Menopause bei Frauen. Bisher gibt es keinen wirksamen therapeutischen Ansatz, der die Regeneration der Beckenbodenmuskeln gezielt ansteuert. Vielmehr sind Methoden zur Symptombehandlung mit Nebenwirkungen verfügbar.
Funktioniert dabei die konservative Methode wie z.B. Physiotherapie nicht, stehen den Patientinnen nur wenige Alternativen zur Verfügung, die mit oftmals nicht gänzlich risikofreien Implantationen verbunden sind. Daher wählen die Patientinnen oft die Variante, mit der Krankheit zu leben, was bedeutet: Binden tragen und sportliche sowie soziale Aktivitäten einschränken. «Hier möchte MUVON etwas dagegen tun», sagt CEO Deana Mohr entschlossen. «Wir möchten eine neue Behandlungsmöglichkeit bieten, die sicher ist und hoffentlich eine langfristige Verbesserung bringt. Der Vorteil ist unser regenerativer Ansatz, bei dem wir durch patientinneneigene Zellen, ohne Implantation von synthetischen Materialien, dem Schliessmuskel einen natürlichen Schub verabreichen. So können wir die Funktionalität wiederherstellen und dadurch eine der eigentlichen Ursachen für die Inkontinenz beheben.»
Die «Tissue Engineering Therapy» nutzt die körpereigenen Zellen, um die natürliche Muskelfunktion wiederherzustellen. In einer kleinen Gewebeentnahme werden Muskelvorläuferzellen isoliert und anschliessend unter kontrollierten Bedingungen im Labor vermehrt. Nach einer Qualitätskontrolle wird das Produkt zurück in die Klinik transportiert und dem beschädigten Muskel derselben Patientin implantiert. Die Zellen beginnen, neue Muskelfasern zu bilden. Sie verbinden sich mit dem existierenden Gewebe und stellen so deren ursprüngliche Funktion wieder her.
Pionierarbeit mit Zukunft
Die Entwicklung personalisierter Behandlungsmethoden befindet sich noch in den Anfangsstadien, wobei Swissmedic als Unterstützer und Vorreiter des MUVON-Programms fungiert. Trotz der Herausforderung, Finanzierung für wenig diskutierte chronische Krankheiten zu sichern, konnte das Team von MUVON, unterstützt durch EU Funding (Horizon 2020), eine Phase-1-Studie am Universitätsspital Zürich erfolgreich abschliessen. Die Studie bestätigte die Durchführbarkeit und Sicherheit der neuen Therapie, die zusätzlich eine Verbesserung der Lebensqualität bei betroffenen Patientinnen zeigte. Diese Ergebnisse motivieren das Team, die Entwicklung der Therapie zügig voranzutreiben.
Zurzeit läuft am Universitätsspital die Phase 2 der klinischen Studie, die durch Wyss Zürich, einem Incubator-Programm von der ETH Zürich, unterstützt wird: Die Sicherheit und Wirksamkeit des therapeutischen Ansatzes wird an einer grösseren Gruppe getestet. Aktuell werden weitere Teilnehmerinnen für die Studie gesucht. Folgestudien sollen auch ausserhalb der Schweiz durchgeführt werden.
Die Behandlung von Blaseninkontinenz sei für das junge Startup eigentlich nur der Anfang. Der Hauptfokus liege darauf, die Behandlungsmethode als übliche Behandlung für eine weit verbreitete und beeinträchtigende Krankheit zu etablieren, was nach wie vor grosser Veränderungen in einigen Gesundheitssystemen bedürfe.
Deana ist zuversichtlich: «Grundsätzlich ermöglicht unsere Technologie, beliebige Muskelvorläuferzellen mittels einer kleinen Biopsie zu isolieren, sie zu vermehren und dann in irgendeinen beschädigten oder geschwächten Muskel im Körper zu injizieren, um diesen zu regenerieren. Wir betreiben einen erheblichen Aufwand, um diesen Prozess so günstig und skalierbar wie möglich zu machen. Diese Technologie eröffnet unzählige Behandlungsmöglichkeiten.»