UpCircle verleiht dem Abfall eine neue Bedeutung – Wie aus einem Pilotprojekt der ETH eine Idee entstand, welche positiven Einfluss auf die Abfallindustrie hat. 

Die Idee hinter UpCircle geht zurück ins Jahr 2019, als die Gründer Hendrik Kolvenbach, Adrian Ensmenger und Fidel Esquivel im Robotic Systems Laboratory der ETH mithilfe von robotischer Technologie und maschinellem Lernen Abfall aus der Umwelt holen wollten. So entstand damals das Projekt Autonomous River Cleanup, bei dem mit einem Boot Abfall aus der Limmat herausgeholt und entsorgt wurde. Dieses Projekt wurde grösstenteils gesponsert und brachte Fragen auf, wie die Gründer die Lösung skalierbarer und selbsttragend machen könnten. 

„Wie können wir die robotische Technologie konkret umsetzen, um Zirkularität zu stärken und nachhaltigere Unternehmenswege aufzuzeigen?, ist die Frage, die CEO Hendrik Kolvenbach mit UpCircle stellt.  

Das Startup erreicht dies mit dem Monitoring von „Waste Streams“, also der Digitalisierung von Abfallströmen und das darauf folgende robotische Sortieren. Damit haben die Gründer die ursprüngliche Idee vom Autonomous River Cleanup Projekt weiterentwickelt und skalierbar gemacht. Hierfür haben sie Gespräche mit wichtigen Stakeholdern aus der Branche geführt – unter anderem Recyclingunternehmen in der Schweiz, wie auch aus dem Ausland und kamen zu interessanten Erkenntnissen. Global betrachtet wird der meiste Abfall auf der Welt nicht nachhaltig verarbeitet. Viel wird über die sogenannten „Landfills“, also Deponien, oder über die Umwelt entsorgt. Ein weiterer Teil wird verbrannt, welcher zu extremen CO2 Emissionen führt. Zum Vergleich: Die Schweiz verbrennt den Grossteil des Abfalls – gemäss dem Bericht der BAFU aus dem Jahr 2021 sind es zirka 47 % – und erlaubt keine nachhaltige Weiterverarbeitung der Materialien. Unter anderem gehören zahlreiche Müllverbrennungsanlagen in der Schweiz zu den grössten Treibhausgas-Sündern. 

Erfahrungen des letzten Jahres 

Die nachhaltige Abfallwirtschaft ist ein globales Problem und bedarf einer globalen Lösung. Aus diesem Grund hat sich das Startup entschieden, im letzten Jahr ihr Monitoring System auch in Indien zu testen, um erste Praxiserfahrungen auf der anderen Seite der Erde zu sammeln. Man hat sich für Indien entschieden, da ihre Lösung nicht nur in der Schweiz funktionieren soll und beide Länder von Grund auf sehr unterschiedlich sind. Ein Beispiel hierfür ist, dass in Indien der Abfall immer noch von Menschen sortiert wird, was wiederum nicht skalierbar, an Lohnkosten geknüpft und nicht hygienisch ist. Im Vergleich wird der Abfall in der Schweiz von Sortiermaschinen automatisiert getrennt, wobei auch hier die Nachsortierung noch von Hand stattfindet. 

Das Geschäftsmodell hinter dem Abfall

Der Abfall gewinnt exponentiell an Wert, wenn er in seine verschiedenen Stoffströme separiert wird.  Dies ist jedoch mit einem Mehraufwand verbunden, weswegen viele Recyclingunternehmen den Weg des Downcyclings einschlagen. Das heisst beispielsweise, dass hochwertige Kunststoffe aus dem Haushalt gesammelt und für Rohre oder Müllcontainer wiederverwendet werden, statt auf Farbe und Reinheit sortiert und für die gleiche Produktkategorie wieder eingesetzt werden. Doch dem Team von UpCircle ist wichtig, dass die Qualität der Recyclingmaterialien erhalten bleibt und weniger Downcycling vorkommt. Dazu muss der Abfall und seine Eigenschaften richtig erkannt werden. Die Technologie von UpCircle erlaubt es, einzelne Produkte mithilfe von Kameras und Bildschirmen zu erkennen. Dies erreichen sie durch maschinelles Lernen, welches beispielsweise eine Wasserflasche von einer herkömmlichen Reinigungsflasche unterscheiden kann. Somit wird eine bessere Reinheit für die Recyclingunternehmen gewährleistet, was deren Effizienz steigert und es ihnen erlaubt, statt Downcycling zu betreiben, wieder gleichwertige Produkte zu ermöglichen. 

Anstehende Gründung

Das Gründerteam besteht aus drei Leuten, welche einen technischen Hintergrund aufweisen und zum Aufbau von UpCircle beigetragen haben. Das Ziel für das Startup ist es, die Pilotprojekte für dieses Jahr erfolgreich umzusetzen und konkrete Needs von Kunden weiterzuentwickeln. Daraufhin steht im Jahr 2023 die offizielle Gründung an, um mit ihrem Startup voll durchzustarten und dem Abfall der Welt den Kampf anzusagen. 

Facts & Figures:

Gründung: Im Verlauf von 2023
Geschaffene Arbeitsplätze: 3
Webseite: UpCircle – Intelligent Recycling Solutions



Niwes Willner

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UpCircle verleiht dem Abfall eine neue Bedeutung – Wie aus einem Pilotprojekt der ETH eine Idee entstand, welche positiven Einfluss auf die Abfallindustrie hat. 

Die Idee hinter UpCircle geht zurück ins Jahr 2019, als die Gründer Hendrik Kolvenbach, Adrian Ensmenger und Fidel Esquivel im Robotic Systems Laboratory der ETH mithilfe von robotischer Technologie und maschinellem Lernen Abfall aus der Umwelt holen wollten. So entstand damals das Projekt Autonomous River Cleanup, bei dem mit einem Boot Abfall aus der Limmat herausgeholt und entsorgt wurde. Dieses Projekt wurde grösstenteils gesponsert und brachte Fragen auf, wie die Gründer die Lösung skalierbarer und selbsttragend machen könnten. 

„Wie können wir die robotische Technologie konkret umsetzen, um Zirkularität zu stärken und nachhaltigere Unternehmenswege aufzuzeigen?, ist die Frage, die CEO Hendrik Kolvenbach mit UpCircle stellt.  

Das Startup erreicht dies mit dem Monitoring von „Waste Streams“, also der Digitalisierung von Abfallströmen und das darauf folgende robotische Sortieren. Damit haben die Gründer die ursprüngliche Idee vom Autonomous River Cleanup Projekt weiterentwickelt und skalierbar gemacht. Hierfür haben sie Gespräche mit wichtigen Stakeholdern aus der Branche geführt – unter anderem Recyclingunternehmen in der Schweiz, wie auch aus dem Ausland und kamen zu interessanten Erkenntnissen. Global betrachtet wird der meiste Abfall auf der Welt nicht nachhaltig verarbeitet. Viel wird über die sogenannten „Landfills“, also Deponien, oder über die Umwelt entsorgt. Ein weiterer Teil wird verbrannt, welcher zu extremen CO2 Emissionen führt. Zum Vergleich: Die Schweiz verbrennt den Grossteil des Abfalls – gemäss dem Bericht der BAFU aus dem Jahr 2021 sind es zirka 47 % – und erlaubt keine nachhaltige Weiterverarbeitung der Materialien. Unter anderem gehören zahlreiche Müllverbrennungsanlagen in der Schweiz zu den grössten Treibhausgas-Sündern. 

Erfahrungen des letzten Jahres 

Die nachhaltige Abfallwirtschaft ist ein globales Problem und bedarf einer globalen Lösung. Aus diesem Grund hat sich das Startup entschieden, im letzten Jahr ihr Monitoring System auch in Indien zu testen, um erste Praxiserfahrungen auf der anderen Seite der Erde zu sammeln. Man hat sich für Indien entschieden, da ihre Lösung nicht nur in der Schweiz funktionieren soll und beide Länder von Grund auf sehr unterschiedlich sind. Ein Beispiel hierfür ist, dass in Indien der Abfall immer noch von Menschen sortiert wird, was wiederum nicht skalierbar, an Lohnkosten geknüpft und nicht hygienisch ist. Im Vergleich wird der Abfall in der Schweiz von Sortiermaschinen automatisiert getrennt, wobei auch hier die Nachsortierung noch von Hand stattfindet. 

Das Geschäftsmodell hinter dem Abfall

Der Abfall gewinnt exponentiell an Wert, wenn er in seine verschiedenen Stoffströme separiert wird.  Dies ist jedoch mit einem Mehraufwand verbunden, weswegen viele Recyclingunternehmen den Weg des Downcyclings einschlagen. Das heisst beispielsweise, dass hochwertige Kunststoffe aus dem Haushalt gesammelt und für Rohre oder Müllcontainer wiederverwendet werden, statt auf Farbe und Reinheit sortiert und für die gleiche Produktkategorie wieder eingesetzt werden. Doch dem Team von UpCircle ist wichtig, dass die Qualität der Recyclingmaterialien erhalten bleibt und weniger Downcycling vorkommt. Dazu muss der Abfall und seine Eigenschaften richtig erkannt werden. Die Technologie von UpCircle erlaubt es, einzelne Produkte mithilfe von Kameras und Bildschirmen zu erkennen. Dies erreichen sie durch maschinelles Lernen, welches beispielsweise eine Wasserflasche von einer herkömmlichen Reinigungsflasche unterscheiden kann. Somit wird eine bessere Reinheit für die Recyclingunternehmen gewährleistet, was deren Effizienz steigert und es ihnen erlaubt, statt Downcycling zu betreiben, wieder gleichwertige Produkte zu ermöglichen. 

Anstehende Gründung

Das Gründerteam besteht aus drei Leuten, welche einen technischen Hintergrund aufweisen und zum Aufbau von UpCircle beigetragen haben. Das Ziel für das Startup ist es, die Pilotprojekte für dieses Jahr erfolgreich umzusetzen und konkrete Needs von Kunden weiterzuentwickeln. Daraufhin steht im Jahr 2023 die offizielle Gründung an, um mit ihrem Startup voll durchzustarten und dem Abfall der Welt den Kampf anzusagen. 

Facts & Figures:

Gründung: Im Verlauf von 2023
Geschaffene Arbeitsplätze: 3
Webseite: UpCircle – Intelligent Recycling Solutions



Niwes Willner

Niwes Willner