Ein altbekanntes Dilemma aus dem Kundenservice: Lange Wartezeiten, unverständliche Antworten, frustrierende Support-Erfahrungen. Genau dafür fand das Winterthurer Startup HelpMate Lösungen: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) können Supportanfragen schneller, präziser und individueller beantwortet werden. Doch wie funktioniert ihr System und welche Unternehmen setzen bereits auf das junge Startup?

Von der Idee zum Unternehmen

Die aller erste Idee, die später zu HelpMate führen sollte, hatte Lukas Gamper. Damals eher als eine Spielerei, um den Einsatz von Kl in einem Real-world-Scenario zu erproben. Als er Nino Lanfranchi und Pascal Borner davon erzählte, waren sie begeistert und sahen riesiges Potential in einem Produkt für Unternehmen. Zusammen mit Lukas haben die Unternehmer aus Winterthur die Vision von HelpMate entwickelt. Später kam Roger Basler hinzu, welcher aus der Schweizer Kl-Szene nicht mehr wegzudenken ist. Nach internen Tests startete 2024 die Pilotphase mit mehreren Unternehmen. Seit 2025 ist HelpMate eine eigenständige Firma.

Wie funktioniert HelpMate?

HelpMate arbeitet wie ein virtueller Supportmitarbeitender. Wenn ein Kunde eine Anfrage stellt, wird ein Ticket im jeweiligen System erstellt, welches das Unternehmen bereits einsetzt. Die KI analysiert den Inhalt, zerlegt ihn in einzelne Fragen und findet Antworten basierend auf vergangenen Support-Tickets. Dabei werden keine standardisierten Floskeln, sondern individuell generierte Antworten verwendet. So kann das Unternehmen festlegen, ob die Antwort eher einfühlsam, motivierend oder kurz und knapp sein soll. Der Mitgründer Nino Lanfranchi erklärt: «Das Team vom Kundenservice ist dadurch viel effizienter in der Beantwortung von Tickets, weil sie die Antwort nicht selbst erarbeiten müssen.» Gleichzeitig wirke die Kommunikation persönlicher und hochwertiger. Genau diese klare Fokussierung nur auf die bestmögliche Beantwortung von Kundenanfragen hebe HelpMate von ähnlichen Produkten ab.

Das Versprechen: Mindestens 35 Prozent Effizienzsteigerung

HelpMate verspricht eine Effizienzsteigerung von mindestens 35 Prozent. Dies ist möglich, weil Antworten nicht mehr aufwendig manuell formuliert werden müssen. Durch jede neue Anfrage lernt das System dazu und verbessert sich kontinuierlich. «Unsere Kunden sind überrascht, wie präzise die Antworten sind und wie natürlich sie klingen – fast so, als wären sie von einer echten Person geschrieben», berichtet Lanfranchi. Besonders gut funktioniere die Lösung bei wiederkehrenden Anfragen, zum Beispiel bei einem verstopften Staubsauger oder einem elektronischen Gerät, das nicht startet.

Ein weiterer Vorteil: Die KI lässt sich problemlos in bestehende Systeme integrieren. Alle bisherigen Antworten eines Unternehmens werden anonymisiert in einer Datenbank gespeichert und für künftige Anfragen genutzt. 

Pilotprojekte und erste Kunden

2024 testeten verschiedene Pilotkunden HelpMate. Zurzeit können Firmen das Angebot von HelpMate drei Monate kostenlos testen. Erst wenn die Lösung den Erwartungen entspricht, wird das Angebot kostenpflichtig. Anfang 2025 wurde der Kaffeegerätehersteller Zuriga aus Zürich als offizieller Kunde gewonnen. Auch lokale Unternehmen aus Winterthur nutzen die Lösung bereits. Parallel dazu laufen Gespräche mit grossen Unternehmen und staatlichen Institutionen.

Datenschutz als Herausforderung und Wettbewerbsvorteil

HelpMate speichert alle Daten in der Schweiz – ein wichtiges Kriterium für viele Unternehmen. Doch der Datenschutz stellte das Team auch vor Herausforderungen. «Vor allem bei staatlichen Institutionen ist der Genehmigungsprozess unerwartet langwierig, weil verschiedene Gremien involviert sind», erklärt Lanfranchi. Trotzdem ist sich das Gründerteam sicher, dass HelpMate ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Kundenservice ist: «Wir fanden, dass dies der perfekte Case für KI ist. Wir können so viel mehr herausholen als nur einen Chatbot», so Lanfranchi.

Ein entscheidendes Jahr 2025

Das laufende Jahr wird für HelpMate entscheidend. «Wir haben 2025 das Marketing und den Vertrieb im Fokus. Jetzt müssen wir beweisen, dass wir eine tolle Supportlösung bieten», sagt Lanfranchi. Ein grosser Meilenstein haben sie bereits erreicht: «Wir sassen mit interessierten staatlichen Institutionen und Industriekonzernen an einem Tisch – das hätten wir uns nie erträumt. Wir dachten, wir starten eher mit kleinen Firmen.» Die enge Zusammenarbeit mit den Kunden bleibt ein zentraler Punkt. «Wir sind im ständigen Austausch, um herauszufinden, was sie sich noch wünschen.» HelpMate will so nicht nur bestehende Probleme lösen, sondern den Kundenservice langfristig revolutionieren.

Jasmine Osterwalder

FOUNDED

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“23 Questions mit…”

In unserem neuen Format stellen wir Gründerinnen, Gründern oder Teammitgliedern 23 Fragen in einem One-Take – während wir durch die Firma gehen. Kein Skript, kein Cut, kein Studio. Nur echtes Startup-Leben.

23 Questions mit Léa Miggiano – Carvolution.

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Ein altbekanntes Dilemma aus dem Kundenservice: Lange Wartezeiten, unverständliche Antworten, frustrierende Support-Erfahrungen. Genau dafür fand das Winterthurer Startup HelpMate Lösungen: Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) können Supportanfragen schneller, präziser und individueller beantwortet werden. Doch wie funktioniert ihr System und welche Unternehmen setzen bereits auf das junge Startup?

Von der Idee zum Unternehmen

Die aller erste Idee, die später zu HelpMate führen sollte, hatte Lukas Gamper. Damals eher als eine Spielerei, um den Einsatz von Kl in einem Real-world-Scenario zu erproben. Als er Nino Lanfranchi und Pascal Borner davon erzählte, waren sie begeistert und sahen riesiges Potential in einem Produkt für Unternehmen. Zusammen mit Lukas haben die Unternehmer aus Winterthur die Vision von HelpMate entwickelt. Später kam Roger Basler hinzu, welcher aus der Schweizer Kl-Szene nicht mehr wegzudenken ist. Nach internen Tests startete 2024 die Pilotphase mit mehreren Unternehmen. Seit 2025 ist HelpMate eine eigenständige Firma.

Wie funktioniert HelpMate?

HelpMate arbeitet wie ein virtueller Supportmitarbeitender. Wenn ein Kunde eine Anfrage stellt, wird ein Ticket im jeweiligen System erstellt, welches das Unternehmen bereits einsetzt. Die KI analysiert den Inhalt, zerlegt ihn in einzelne Fragen und findet Antworten basierend auf vergangenen Support-Tickets. Dabei werden keine standardisierten Floskeln, sondern individuell generierte Antworten verwendet. So kann das Unternehmen festlegen, ob die Antwort eher einfühlsam, motivierend oder kurz und knapp sein soll. Der Mitgründer Nino Lanfranchi erklärt: «Das Team vom Kundenservice ist dadurch viel effizienter in der Beantwortung von Tickets, weil sie die Antwort nicht selbst erarbeiten müssen.» Gleichzeitig wirke die Kommunikation persönlicher und hochwertiger. Genau diese klare Fokussierung nur auf die bestmögliche Beantwortung von Kundenanfragen hebe HelpMate von ähnlichen Produkten ab.

Das Versprechen: Mindestens 35 Prozent Effizienzsteigerung

HelpMate verspricht eine Effizienzsteigerung von mindestens 35 Prozent. Dies ist möglich, weil Antworten nicht mehr aufwendig manuell formuliert werden müssen. Durch jede neue Anfrage lernt das System dazu und verbessert sich kontinuierlich. «Unsere Kunden sind überrascht, wie präzise die Antworten sind und wie natürlich sie klingen – fast so, als wären sie von einer echten Person geschrieben», berichtet Lanfranchi. Besonders gut funktioniere die Lösung bei wiederkehrenden Anfragen, zum Beispiel bei einem verstopften Staubsauger oder einem elektronischen Gerät, das nicht startet.

Ein weiterer Vorteil: Die KI lässt sich problemlos in bestehende Systeme integrieren. Alle bisherigen Antworten eines Unternehmens werden anonymisiert in einer Datenbank gespeichert und für künftige Anfragen genutzt. 

Pilotprojekte und erste Kunden

2024 testeten verschiedene Pilotkunden HelpMate. Zurzeit können Firmen das Angebot von HelpMate drei Monate kostenlos testen. Erst wenn die Lösung den Erwartungen entspricht, wird das Angebot kostenpflichtig. Anfang 2025 wurde der Kaffeegerätehersteller Zuriga aus Zürich als offizieller Kunde gewonnen. Auch lokale Unternehmen aus Winterthur nutzen die Lösung bereits. Parallel dazu laufen Gespräche mit grossen Unternehmen und staatlichen Institutionen.

Datenschutz als Herausforderung und Wettbewerbsvorteil

HelpMate speichert alle Daten in der Schweiz – ein wichtiges Kriterium für viele Unternehmen. Doch der Datenschutz stellte das Team auch vor Herausforderungen. «Vor allem bei staatlichen Institutionen ist der Genehmigungsprozess unerwartet langwierig, weil verschiedene Gremien involviert sind», erklärt Lanfranchi. Trotzdem ist sich das Gründerteam sicher, dass HelpMate ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Kundenservice ist: «Wir fanden, dass dies der perfekte Case für KI ist. Wir können so viel mehr herausholen als nur einen Chatbot», so Lanfranchi.

Ein entscheidendes Jahr 2025

Das laufende Jahr wird für HelpMate entscheidend. «Wir haben 2025 das Marketing und den Vertrieb im Fokus. Jetzt müssen wir beweisen, dass wir eine tolle Supportlösung bieten», sagt Lanfranchi. Ein grosser Meilenstein haben sie bereits erreicht: «Wir sassen mit interessierten staatlichen Institutionen und Industriekonzernen an einem Tisch – das hätten wir uns nie erträumt. Wir dachten, wir starten eher mit kleinen Firmen.» Die enge Zusammenarbeit mit den Kunden bleibt ein zentraler Punkt. «Wir sind im ständigen Austausch, um herauszufinden, was sie sich noch wünschen.» HelpMate will so nicht nur bestehende Probleme lösen, sondern den Kundenservice langfristig revolutionieren.