Ein neuartiger Metallschaum soll helfen, die Abwärme von Chips, Servern und Batterien effizienter abzuführen. Die Lösung stammt aus der Forschung, ist leicht, porös und vielseitig einsetzbar. Hinter der Idee steht ein Team, das Kühlung als Energiefrage versteht.

Die Digitalisierung frisst Strom. Immer leistungsfähigere Chips erzeugen Hitze, die abgeführt werden muss, damit Systeme stabil bleiben. In Rechenzentren, wo tausende Server rund um die Uhr laufen, wird heute rund ein Prozent des weltweiten Energieverbrauchs allein für Kühlung aufgewendet. Luftkühlung stösst hier an Grenzen, besonders bei Anwendungen mit hoher Leistungsdichte.

Apheros wurde 2023 aus einem Forschungsprojekt an der ETH Zürich gegründet. Das Startup entwickelt offenporige Metallschäume, die in der Flüssigkeitskühlung zum Einsatz kommen. Sie bestehen zu einem grossen Teil aus Poren, leiten Wärme gut und bieten eine hohe Oberfläche. Diese Kombination ermöglicht es, Wärme effizienter vom Chip in die Kühlflüssigkeit zu transportieren. Julia Carpenter, Mitgründerin und promovierte Materialwissenschaftlerin, spricht von einem technologischen Durchbruch, eines bestehenden Materials durch ein neues Produktionsverfahren.

Der Fokus liegt derzeit auf Anwendungen, bei denen Flüssigkeit im geschlossenen Kreislauf durch Hochleistungskomponenten zirkuliert. Ob Server, Batteriemodule oder Raumfahrttechnik – überall dort, wo klassische Kühlmethoden nicht mehr genügen, bietet der Schaum von Apheros eine Alternative.

Validieren statt verkaufen

Aktuell befindet sich das Unternehmen in der Phase der Produktvalidierung. Die Komponenten werden in enger Zusammenarbeit mit Kunden getestet und weiterentwickelt. Apheros setzt bewusst auf Partnerschaften mit Hyperscalern und Hardware-Startups. Noch steht nicht der Umsatz im Vordergrund, sondern d das Design effizienter und langlebiger Produkte. Eine erste Finanzierungsrunde über rund 1,5 Millionen Franken sicherte das Fundament für diesen Weg.

Langfristig soll die Einnahmequelle im Verkauf der Kühlprodukte liegen. Das Startup entwickelt dabei nicht nur die Materialien, sondern auch komplette Kühlplatten, die sich direkt in Geräte einbauen lassen. 

Im Team arbeiten derzeit elf Personen. Viele kommen direkt von der Hochschule, bringen technisches Wissen, Neugier und viel Energie mit. Ergänzt wird das Team durch erfahrene Fachpersonen mit langjähriger Expertise in Forschung, Technologietransfer und Produktentwicklung. Diese Mischung ermöglicht es, schnell zu lernen, flexibel zu reagieren und gleichzeitig den Aufbau einer industrietauglichen Lösung voranzutreiben.

Die Lösung ist ein No-Brainer

Die Mission von Apheros ist es, durch bessere Kühlung Energie zu sparen. Denn Kühlung ist mehr als ein technisches Detail. In einer Welt, in der Effizienz und Ressourcenschonung immer wichtiger werden, zählt jede gewonnene Kilowattstunde. «Kühlung ist nicht nur ein technisches Thema», sagt Julia Carpenter. «Es geht darum, wie wir Energie intelligenter nutzen – und das betrifft uns alle.» Die Vision ist eine Technologie, die nicht sichtbar sein muss, aber zuverlässig funktioniert. Eine Lösung, auf die sich Entwickler und Systemplaner verlassen können, ohne sie hinterfragen zu müssen.

In den kommenden Jahren will sich Apheros vom spezialisierten Entwicklungsunternehmen zu einem etablierten Zulieferer im Bereich Flüssigkeitskühlung entwickeln. Die Komponenten sollen in Geräten weltweit im Einsatz sein – unauffällig, aber entscheidend. Zusätzlich zur Kühlung werden weitere Anwendungen geprüft, bei denen die Materialeigenschaften des Schaums Vorteile bringen.

Was mit einem physikalischen Problem begann, hat sich zu einem technologiegetriebenen Projekt mit industrieller Relevanz entwickelt. Apheros zeigt, wie eine Forschungsidee zu einer praktischen Lösung werden kann – mit Struktur, Teamgeist und einem klaren Ziel vor Augen.

Niwes Willner

FOUNDED

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“23 Questions mit…”

In unserem neuen Format stellen wir Gründerinnen, Gründern oder Teammitgliedern 23 Fragen in einem One-Take – während wir durch die Firma gehen. Kein Skript, kein Cut, kein Studio. Nur echtes Startup-Leben.

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Ein neuartiger Metallschaum soll helfen, die Abwärme von Chips, Servern und Batterien effizienter abzuführen. Die Lösung stammt aus der Forschung, ist leicht, porös und vielseitig einsetzbar. Hinter der Idee steht ein Team, das Kühlung als Energiefrage versteht.

Die Digitalisierung frisst Strom. Immer leistungsfähigere Chips erzeugen Hitze, die abgeführt werden muss, damit Systeme stabil bleiben. In Rechenzentren, wo tausende Server rund um die Uhr laufen, wird heute rund ein Prozent des weltweiten Energieverbrauchs allein für Kühlung aufgewendet. Luftkühlung stösst hier an Grenzen, besonders bei Anwendungen mit hoher Leistungsdichte.

Apheros wurde 2023 aus einem Forschungsprojekt an der ETH Zürich gegründet. Das Startup entwickelt offenporige Metallschäume, die in der Flüssigkeitskühlung zum Einsatz kommen. Sie bestehen zu einem grossen Teil aus Poren, leiten Wärme gut und bieten eine hohe Oberfläche. Diese Kombination ermöglicht es, Wärme effizienter vom Chip in die Kühlflüssigkeit zu transportieren. Julia Carpenter, Mitgründerin und promovierte Materialwissenschaftlerin, spricht von einem technologischen Durchbruch, eines bestehenden Materials durch ein neues Produktionsverfahren.

Der Fokus liegt derzeit auf Anwendungen, bei denen Flüssigkeit im geschlossenen Kreislauf durch Hochleistungskomponenten zirkuliert. Ob Server, Batteriemodule oder Raumfahrttechnik – überall dort, wo klassische Kühlmethoden nicht mehr genügen, bietet der Schaum von Apheros eine Alternative.

Validieren statt verkaufen

Aktuell befindet sich das Unternehmen in der Phase der Produktvalidierung. Die Komponenten werden in enger Zusammenarbeit mit Kunden getestet und weiterentwickelt. Apheros setzt bewusst auf Partnerschaften mit Hyperscalern und Hardware-Startups. Noch steht nicht der Umsatz im Vordergrund, sondern d das Design effizienter und langlebiger Produkte. Eine erste Finanzierungsrunde über rund 1,5 Millionen Franken sicherte das Fundament für diesen Weg.

Langfristig soll die Einnahmequelle im Verkauf der Kühlprodukte liegen. Das Startup entwickelt dabei nicht nur die Materialien, sondern auch komplette Kühlplatten, die sich direkt in Geräte einbauen lassen. 

Im Team arbeiten derzeit elf Personen. Viele kommen direkt von der Hochschule, bringen technisches Wissen, Neugier und viel Energie mit. Ergänzt wird das Team durch erfahrene Fachpersonen mit langjähriger Expertise in Forschung, Technologietransfer und Produktentwicklung. Diese Mischung ermöglicht es, schnell zu lernen, flexibel zu reagieren und gleichzeitig den Aufbau einer industrietauglichen Lösung voranzutreiben.

Die Lösung ist ein No-Brainer

Die Mission von Apheros ist es, durch bessere Kühlung Energie zu sparen. Denn Kühlung ist mehr als ein technisches Detail. In einer Welt, in der Effizienz und Ressourcenschonung immer wichtiger werden, zählt jede gewonnene Kilowattstunde. «Kühlung ist nicht nur ein technisches Thema», sagt Julia Carpenter. «Es geht darum, wie wir Energie intelligenter nutzen – und das betrifft uns alle.» Die Vision ist eine Technologie, die nicht sichtbar sein muss, aber zuverlässig funktioniert. Eine Lösung, auf die sich Entwickler und Systemplaner verlassen können, ohne sie hinterfragen zu müssen.

In den kommenden Jahren will sich Apheros vom spezialisierten Entwicklungsunternehmen zu einem etablierten Zulieferer im Bereich Flüssigkeitskühlung entwickeln. Die Komponenten sollen in Geräten weltweit im Einsatz sein – unauffällig, aber entscheidend. Zusätzlich zur Kühlung werden weitere Anwendungen geprüft, bei denen die Materialeigenschaften des Schaums Vorteile bringen.

Was mit einem physikalischen Problem begann, hat sich zu einem technologiegetriebenen Projekt mit industrieller Relevanz entwickelt. Apheros zeigt, wie eine Forschungsidee zu einer praktischen Lösung werden kann – mit Struktur, Teamgeist und einem klaren Ziel vor Augen.