Tausende Abschlussarbeiten verschwinden jedes Jahr in Schubladen – ungenutzt, ungelesen, wirkungslos. Studyond will das ändern und bringt Forschung dorthin, wo sie gebraucht wird: in Unternehmen, in Projekte und in die Gesellschaft.

Wer studiert hat, kann sich vielleicht noch erinnern: Die Abschlussarbeit steht an und mit ihr die Frage nach dem passenden Thema. Es soll relevant sein, spannend, praxisnah. Und idealerweise interessiert sich auch jemand dafür, damit die Arbeit nicht einfach für die Katz ist. Doch leider sei genau das häufig der Fall: «95’000 Abschlussarbeiten werden jährlich in der Schweiz geschrieben. Bei durchschnittlich sechs Monaten Arbeitsaufwand sind das etwa 50’000 Arbeitsjahre, die heute leider zu oft einfach in den Papierkorb wandern», erklärt Dr. Philipp Wetzel, CEO und Mitgründer von Studyond

Er und seine Mitgründerin Dr. Alexandra Allgaier kennen dieses Problem aus beiden Perspektiven: Als Studierende fragten sie sich, wozu sie die Arbeit eigentlich schreiben. Als Dozierende sahen sie, wie viele davon ungenutzt blieben. Ihre Lösung: eine Plattform, die Studierende, Dozierende und Unternehmen vernetzt und Themen mit echtem Nutzen schafft.

Drei Seiten, drei Vorteile

Das 2023 gegründete Unternehmen mit Sitz in St. Gallen hat eine klare Mission: Den Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft neu zu denken und für alle Beteiligten einfacher, wirksamer und zugänglicher zu machen. Der Kern des Unternehmens ist eine Matching-Plattform, die akademisches Wissen und praktische Anwendung zusammenbringt.

«Unsere Plattform verbindet die drei entscheidenden Akteure im Wissenssystem: Studierende, die karriererelevante Themen suchen,  Dozierende, die an gesellschaftlich-relevanten Themen forschen wollen, und Unternehmen, die von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren möchten», erklärt Alexandra. Eine Besonderheit des Ansatzes: Alle drei Seiten können Forschungsthemen vorschlagen, und die Plattform sorgt dafür, dass die richtigen Parteien mit den gleichen Interessen zueinander finden.

Für Studierende bedeutet dies Zugang zu praxisnahen und relevanten Forschungsthemen, die später auch tatsächlich genutzt werden. Dozierende wiederum profitieren von einem erweiterten Netzwerk an Branchenexperten, die ihre Forschungsschwerpunkte teilen. Und Unternehmen – insbesondere KMUs, die nicht über die Ressourcen für aufwendige Hochschulkooperationen verfügen – erhalten mit einem Login Zugang zu allen Studierenden an allen Hochschulen in allen Studiengängen. So können sie nicht nur relevante Fragestellungen platzieren, sondern auch frühzeitig Talente entdecken und gezielt für das eigene Unternehmen begeistern, noch bevor der klassische Bewerbungsprozess überhaupt beginnt.

KI findet das passende Forschungstrio

Die zentrale Herausforderung bei einer dreiseitigen Plattform liegt im Matching. «Anders als bei Dating-Apps, wo zwei Seiten zusammenfinden müssen, brauchen wir in unserem Fall drei, die das gleiche Thema cool finden», erklärt Alexandra. 

Diese Komplexität bewältigt das Startup mit einem KI-basierten Matching-System. Unternehmen und Dozierende können Themen hochladen, Studierende ihre Interessen angeben, und die Plattform schlägt passende Paarungen vor. 

«Alle drei Gruppen können Themen initiieren. Wenn ein Unternehmen beispielsweise ein Thema hochlädt, erhalten alle passenden Forschenden eine Benachrichtigung und können ihr Interesse bekunden», ergänzt Philipp. Ebenso werden Unternehmensexpertinnen und -experten informiert, wenn Dozierende relevante Themen veröffentlichen.

Forschung mit echtem Impact

Das achtköpfige Team entwickelt seine Lösung komplett inhouse in St. Gallen. Für 2025 plant Studyond den Markteintritt in Deutschland und Österreich – der Bedarf an besseren Schnittstellen zwischen Bildung und Praxis ist gross.

Langfristig verfolgt das Team eine klare Vision: Wissenschaftliche Arbeiten sollen nicht im stillen Kämmerlein entstehen, sondern eng mit gesellschaftlichen Fragen und wirtschaftlicher Realität verbunden sein. «Eine halbe Stunde mit einem Experten zu sprechen, der seit 20 Jahren in dem Feld unterwegs ist, wo man forscht – das ist wertvoller als zwei Wochen in der Bibliothek rumzusitzen und irgendwelche Paper zu lesen», betont Philipp. Studyond will solche Verbindungen systematisch möglich machen und damit die Art, wie Forschung an Hochschulen entsteht, grundlegend verändern.

Author: Laura Maeder

Laura Maeder

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“23 Questions mit…”

In unserem neuen Format stellen wir Gründerinnen, Gründern oder Teammitgliedern 23 Fragen in einem One-Take – während wir durch die Firma gehen. Kein Skript, kein Cut, kein Studio. Nur echtes Startup-Leben.

23 Questions mit Pascal Rode – AVEA.

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Tausende Abschlussarbeiten verschwinden jedes Jahr in Schubladen – ungenutzt, ungelesen, wirkungslos. Studyond will das ändern und bringt Forschung dorthin, wo sie gebraucht wird: in Unternehmen, in Projekte und in die Gesellschaft.

Wer studiert hat, kann sich vielleicht noch erinnern: Die Abschlussarbeit steht an und mit ihr die Frage nach dem passenden Thema. Es soll relevant sein, spannend, praxisnah. Und idealerweise interessiert sich auch jemand dafür, damit die Arbeit nicht einfach für die Katz ist. Doch leider sei genau das häufig der Fall: «95’000 Abschlussarbeiten werden jährlich in der Schweiz geschrieben. Bei durchschnittlich sechs Monaten Arbeitsaufwand sind das etwa 50’000 Arbeitsjahre, die heute leider zu oft einfach in den Papierkorb wandern», erklärt Dr. Philipp Wetzel, CEO und Mitgründer von Studyond

Er und seine Mitgründerin Dr. Alexandra Allgaier kennen dieses Problem aus beiden Perspektiven: Als Studierende fragten sie sich, wozu sie die Arbeit eigentlich schreiben. Als Dozierende sahen sie, wie viele davon ungenutzt blieben. Ihre Lösung: eine Plattform, die Studierende, Dozierende und Unternehmen vernetzt und Themen mit echtem Nutzen schafft.

Drei Seiten, drei Vorteile

Das 2023 gegründete Unternehmen mit Sitz in St. Gallen hat eine klare Mission: Den Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft neu zu denken und für alle Beteiligten einfacher, wirksamer und zugänglicher zu machen. Der Kern des Unternehmens ist eine Matching-Plattform, die akademisches Wissen und praktische Anwendung zusammenbringt.

«Unsere Plattform verbindet die drei entscheidenden Akteure im Wissenssystem: Studierende, die karriererelevante Themen suchen,  Dozierende, die an gesellschaftlich-relevanten Themen forschen wollen, und Unternehmen, die von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren möchten», erklärt Alexandra. Eine Besonderheit des Ansatzes: Alle drei Seiten können Forschungsthemen vorschlagen, und die Plattform sorgt dafür, dass die richtigen Parteien mit den gleichen Interessen zueinander finden.

Für Studierende bedeutet dies Zugang zu praxisnahen und relevanten Forschungsthemen, die später auch tatsächlich genutzt werden. Dozierende wiederum profitieren von einem erweiterten Netzwerk an Branchenexperten, die ihre Forschungsschwerpunkte teilen. Und Unternehmen – insbesondere KMUs, die nicht über die Ressourcen für aufwendige Hochschulkooperationen verfügen – erhalten mit einem Login Zugang zu allen Studierenden an allen Hochschulen in allen Studiengängen. So können sie nicht nur relevante Fragestellungen platzieren, sondern auch frühzeitig Talente entdecken und gezielt für das eigene Unternehmen begeistern, noch bevor der klassische Bewerbungsprozess überhaupt beginnt.

KI findet das passende Forschungstrio

Die zentrale Herausforderung bei einer dreiseitigen Plattform liegt im Matching. «Anders als bei Dating-Apps, wo zwei Seiten zusammenfinden müssen, brauchen wir in unserem Fall drei, die das gleiche Thema cool finden», erklärt Alexandra. 

Diese Komplexität bewältigt das Startup mit einem KI-basierten Matching-System. Unternehmen und Dozierende können Themen hochladen, Studierende ihre Interessen angeben, und die Plattform schlägt passende Paarungen vor. 

«Alle drei Gruppen können Themen initiieren. Wenn ein Unternehmen beispielsweise ein Thema hochlädt, erhalten alle passenden Forschenden eine Benachrichtigung und können ihr Interesse bekunden», ergänzt Philipp. Ebenso werden Unternehmensexpertinnen und -experten informiert, wenn Dozierende relevante Themen veröffentlichen.

Forschung mit echtem Impact

Das achtköpfige Team entwickelt seine Lösung komplett inhouse in St. Gallen. Für 2025 plant Studyond den Markteintritt in Deutschland und Österreich – der Bedarf an besseren Schnittstellen zwischen Bildung und Praxis ist gross.

Langfristig verfolgt das Team eine klare Vision: Wissenschaftliche Arbeiten sollen nicht im stillen Kämmerlein entstehen, sondern eng mit gesellschaftlichen Fragen und wirtschaftlicher Realität verbunden sein. «Eine halbe Stunde mit einem Experten zu sprechen, der seit 20 Jahren in dem Feld unterwegs ist, wo man forscht – das ist wertvoller als zwei Wochen in der Bibliothek rumzusitzen und irgendwelche Paper zu lesen», betont Philipp. Studyond will solche Verbindungen systematisch möglich machen und damit die Art, wie Forschung an Hochschulen entsteht, grundlegend verändern.