Die Schweiz zählt heute zu den weltweit führenden Deep-Tech-Nationen. Doch damit Innovation auch im Land bleibt und wächst, braucht es mehr Kapital, mehr Mut und gemeinsamen Willen zur Veränderung.
Das Ziel ist ambitioniert: 50 Milliarden Franken Wachstumskapital über die nächsten zehn Jahre für Deep Tech. Was nach einem Investmentfonds klingt, ist in Wahrheit ein kollektiver Anspruch. Für Joanne Sieber, CEO der Deep Tech Nation Switzerland Foundation, ist diese Zahl ein Symbol für das, was es braucht, damit Schweizer Deep Tech nicht nur im Labor entsteht, sondern global skaliert.
Aktuell liegt das jährliche Volumen bei rund 2,5 Milliarden Franken Wachstumskapital, das in der Schweiz investiert wird. Um dieses auf fünf Milliarden Franken zu verdoppeln, setzt Deep Tech Nation Switzerland auf systematische Hebel. Einerseits auf den AWI Deep Tech Fund, der Pensionskassen ab 2026 den Zugang zu Venture Capital erleichtert, andererseits auf den Scale-up Booster für wachstumsstarke Startups.
Die Schweiz punktet – doch das reicht nicht
Die Ausgangslage ist stark: 60 Prozent des Schweizer Venture Capital fliessen in Deep Tech – ein weltweiter Spitzenwert. In den letzten zehn Jahren haben sich die Investitionen versechsfacht. Doch über 85 Prozent des Kapitals stammen aus dem Ausland, bei Spätphasenfinanzierungen sogar über 95 Prozent, davon fast die Hälfte aus den USA.
Das ist ein Vertrauensbeweis, aber auch ein Risiko. «Wenn wir wollen, dass Deep Tech nicht nur entsteht, sondern auch bleibt, müssen wir mehr Kapital und Sichtbarkeit im Land schaffen», sagt Sieber.
Die Schweiz verfügt über eines der dichtesten Deep-Tech-Ökosysteme Europas. Vor allem getragen von der ETH Zürich und der EPFL, die europaweit zu den Spitzenreitern bei wirtschaftlich erfolgreichen Spin-offs zählen. Fast ein Viertel der seit 2021 gegründeten Deep-Tech-Startups basiert auf KI und Machine Learning. Auch Climate & Energy, Robotics und Life Sciences wachsen dynamisch. Dass internationale Investoren bevorzugt in der Schweiz investieren, zeigt: Startups hier bieten technologische Tiefe, Substanz und Skalierbarkeit.
«Was uns fehlt, ist nicht nur Kapital», sagt Sieber. «Wir brauchen auch mehr Startups und vor allem Scale-ups, Risikobereitschaft und förderliche Strukturen.» Hier setzt die Deep Tech Nation an. Sie will den regulatorischen Rahmen verbessern, die Sichtbarkeit erhöhen und das Kapital mobilisieren. Der jährlich publizierte Swiss Deep Tech Report ist Teil dieser Arbeit. Er zeigt, wo die Schweiz steht, und macht Fortschritte sichtbar. Die Vision: eine Schweiz, in der jährlich dutzende skalierende Ventures entstehen – künftige Marktführer, wie es ABB und Logitech dazumals waren. Unternehmen, die in der Schweiz hochwertige Arbeitsplätze schaffen und langfristig volkswirtschaftlichen Wert generieren.
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“23 Questions mit…”
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23 Questions mit Franz Bittmann – namuk.
Die Schweiz zählt heute zu den weltweit führenden Deep-Tech-Nationen. Doch damit Innovation auch im Land bleibt und wächst, braucht es mehr Kapital, mehr Mut und gemeinsamen Willen zur Veränderung.
Das Ziel ist ambitioniert: 50 Milliarden Franken Wachstumskapital über die nächsten zehn Jahre für Deep Tech. Was nach einem Investmentfonds klingt, ist in Wahrheit ein kollektiver Anspruch. Für Joanne Sieber, CEO der Deep Tech Nation Switzerland Foundation, ist diese Zahl ein Symbol für das, was es braucht, damit Schweizer Deep Tech nicht nur im Labor entsteht, sondern global skaliert.
Aktuell liegt das jährliche Volumen bei rund 2,5 Milliarden Franken Wachstumskapital, das in der Schweiz investiert wird. Um dieses auf fünf Milliarden Franken zu verdoppeln, setzt Deep Tech Nation Switzerland auf systematische Hebel. Einerseits auf den AWI Deep Tech Fund, der Pensionskassen ab 2026 den Zugang zu Venture Capital erleichtert, andererseits auf den Scale-up Booster für wachstumsstarke Startups.
Die Schweiz punktet – doch das reicht nicht
Die Ausgangslage ist stark: 60 Prozent des Schweizer Venture Capital fliessen in Deep Tech – ein weltweiter Spitzenwert. In den letzten zehn Jahren haben sich die Investitionen versechsfacht. Doch über 85 Prozent des Kapitals stammen aus dem Ausland, bei Spätphasenfinanzierungen sogar über 95 Prozent, davon fast die Hälfte aus den USA.
Das ist ein Vertrauensbeweis, aber auch ein Risiko. «Wenn wir wollen, dass Deep Tech nicht nur entsteht, sondern auch bleibt, müssen wir mehr Kapital und Sichtbarkeit im Land schaffen», sagt Sieber.
Die Schweiz verfügt über eines der dichtesten Deep-Tech-Ökosysteme Europas. Vor allem getragen von der ETH Zürich und der EPFL, die europaweit zu den Spitzenreitern bei wirtschaftlich erfolgreichen Spin-offs zählen. Fast ein Viertel der seit 2021 gegründeten Deep-Tech-Startups basiert auf KI und Machine Learning. Auch Climate & Energy, Robotics und Life Sciences wachsen dynamisch. Dass internationale Investoren bevorzugt in der Schweiz investieren, zeigt: Startups hier bieten technologische Tiefe, Substanz und Skalierbarkeit.
«Was uns fehlt, ist nicht nur Kapital», sagt Sieber. «Wir brauchen auch mehr Startups und vor allem Scale-ups, Risikobereitschaft und förderliche Strukturen.» Hier setzt die Deep Tech Nation an. Sie will den regulatorischen Rahmen verbessern, die Sichtbarkeit erhöhen und das Kapital mobilisieren. Der jährlich publizierte Swiss Deep Tech Report ist Teil dieser Arbeit. Er zeigt, wo die Schweiz steht, und macht Fortschritte sichtbar. Die Vision: eine Schweiz, in der jährlich dutzende skalierende Ventures entstehen – künftige Marktführer, wie es ABB und Logitech dazumals waren. Unternehmen, die in der Schweiz hochwertige Arbeitsplätze schaffen und langfristig volkswirtschaftlichen Wert generieren.
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