Schnelles Wachstum, Pitch-Decks im Akkord und aggressive Kapitalrunden? Das funktioniert für manche Startups – doch die Mehrheit ist anders unterwegs. Der erfolgreiche Schweizer Gründer, Alan Frei, verrät seine erprobte 6-Schritte-Strategie, mit der er sich siebenstellige Investments gesichert hat – ohne je nach Geld zu fragen. Das Zauberwort: „Slow Baking“.

1. Trainiere mit den Kleinen, bevor du die Grossen überzeugst

Beginne mit den Investoren am unteren Ende deiner Liste, um deinen Pitch zu perfektionieren.

„Wir haben 30 Investoren gerankt und bei Nummer 9 oder 10 angefangen zu pitchen – das gab uns die Möglichkeit, unsere Präsentation zu verbessern, bevor wir bei Investor Nr. 1 aufschlugen.“

Warum das wirkt: Du baust Erfahrung und Selbstvertrauen auf, bekommst wertvolles Feedback – und riskierst nicht gleich deinen besten Kontakt mit einem schwachen Pitch.

2. Führe mit Mehrwert – nicht mit einer Bitte

Statt um ein Treffen zu bitten, bring zuerst etwas auf den Tisch.

„Wir wollten Roland Brack gewinnen – aber wir baten nicht um ein Treffen. Stattdessen analysierte ich seine Website, fand Typos, entwickelte eine Mini-Strategie und schickte sie ihm. Ergebnis: Ein 20-Minuten-Termin wurde zu einem 4-Stunden-Dinner.“

Lesson learned: Zeige, dass du zuerst gibst, bevor du nimmst. Das schafft Sympathie – und öffnet Türen.

3. Frag nach Rat – nicht nach Geld

Wer Geld will, bekommt Ratschläge. Wer Ratschläge will, bekommt womöglich Geld.

„Wir wollten Rolands Erfahrung – nicht sein Kapital. Und genau das öffnete die Tür.“

Merksatz: Wenn du nach Geld fragst, bekommst du Ratschläge. Wenn du nach Ratschlägen fragst, bekommst du vielleicht Geld. Dieser Perspektivenwechsel verändert alles.

4. Halte deine Kontakte auf dem Laufenden

Regelmässige Business-Updates schaffen Vertrauen – ohne Push.

„Am Ende des Treffens fragten wir, ob wir gelegentlich Updates schicken dürfen. Noch nie hat jemand Nein gesagt.“

Pro-Tipp: Regelmässige Updates (alle paar Monate) bauen Vertrauen auf – vor allem, wenn sie ehrlich sind. Teile nicht nur Erfolge, sondern auch Herausforderungen. Ein Vorbild? Nicolas Egger von Aepsy – seine Updates sind legendär.

💡 Redaktionelle Ergänzungsidee:
Ein Leitfaden-Artikel: „Investor-Updates, die wirken“ – inkl. Template und Tipps von Startups wie Aepsy, GetYourGuide oder Yokoy. Interview mit Nicolas Egger optional.

5. Erst dann: Die Finanzierungsrunde ankündigen

Nach Monaten des Vertrauensaufbaus: Erzähle, dass du nun offiziell Geld aufnimmst.

„Nach 4–6 Monaten wussten unsere Kontakte genau, wie unser Business funktioniert – und wir konnten die Runde offiziell ankündigen.“

Effekt: Kein Hard-Selling. Kein Kaltstart. Sondern: ein logischer nächster Schritt in einer bestehenden Beziehung.

💡 Redaktionelle Ergänzungsidee:
Analyse: Timing ist alles – Wie Startups ihre Finanzierungsrunden strategisch ankündigen, um „FOMO“ bei Investoren auszulösen. Case Studies: Carvolution, Ledgy, Planted.

6. Lass dich überzeichnen – nicht überreden

Ist der erste „Ja“-Sager da, folgen andere. Das Ziel: mehr Zusagen als Platz.

„Als der erste Investor committed hat, war das wie ein Dominostein – wir waren schliesslich überzeichnet.“

Warum das funktioniert: Wer früh überzeugt, erzeugt soziale Dynamik. Niemand will der Letzte sein. Das FOMO-Prinzip funktioniert auch bei Finanzierungsrunden.

💡 Redaktionelle Ergänzungsidee:
Feature: „Oversubscribed – aber richtig“ – Wie man Knappheit als strategisches Element in der Investor Relations nutzt. Beispiele von Seriengründern in der Schweiz.

Fazit: Slow Baking ist Beziehungsarbeit

Diese Strategie braucht Zeit, Geduld – und echte Substanz. Doch sie funktioniert. Vor allem für Startups, die nicht „heiss aus der Mikrowelle“ kommen, sondern sich langsam zur richtigen Temperatur entwickeln.

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Alyssia Kugler
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1. Trainiere mit den Kleinen, bevor du die Grossen überzeugst

Beginne mit den Investoren am unteren Ende deiner Liste, um deinen Pitch zu perfektionieren.

„Wir haben 30 Investoren gerankt und bei Nummer 9 oder 10 angefangen zu pitchen – das gab uns die Möglichkeit, unsere Präsentation zu verbessern, bevor wir bei Investor Nr. 1 aufschlugen.“

Warum das wirkt: Du baust Erfahrung und Selbstvertrauen auf, bekommst wertvolles Feedback – und riskierst nicht gleich deinen besten Kontakt mit einem schwachen Pitch.

2. Führe mit Mehrwert – nicht mit einer Bitte

Statt um ein Treffen zu bitten, bring zuerst etwas auf den Tisch.

„Wir wollten Roland Brack gewinnen – aber wir baten nicht um ein Treffen. Stattdessen analysierte ich seine Website, fand Typos, entwickelte eine Mini-Strategie und schickte sie ihm. Ergebnis: Ein 20-Minuten-Termin wurde zu einem 4-Stunden-Dinner.“

Lesson learned: Zeige, dass du zuerst gibst, bevor du nimmst. Das schafft Sympathie – und öffnet Türen.

3. Frag nach Rat – nicht nach Geld

Wer Geld will, bekommt Ratschläge. Wer Ratschläge will, bekommt womöglich Geld.

„Wir wollten Rolands Erfahrung – nicht sein Kapital. Und genau das öffnete die Tür.“

Merksatz: Wenn du nach Geld fragst, bekommst du Ratschläge. Wenn du nach Ratschlägen fragst, bekommst du vielleicht Geld. Dieser Perspektivenwechsel verändert alles.

4. Halte deine Kontakte auf dem Laufenden

Regelmässige Business-Updates schaffen Vertrauen – ohne Push.

„Am Ende des Treffens fragten wir, ob wir gelegentlich Updates schicken dürfen. Noch nie hat jemand Nein gesagt.“

Pro-Tipp: Regelmässige Updates (alle paar Monate) bauen Vertrauen auf – vor allem, wenn sie ehrlich sind. Teile nicht nur Erfolge, sondern auch Herausforderungen. Ein Vorbild? Nicolas Egger von Aepsy – seine Updates sind legendär.

💡 Redaktionelle Ergänzungsidee:
Ein Leitfaden-Artikel: „Investor-Updates, die wirken“ – inkl. Template und Tipps von Startups wie Aepsy, GetYourGuide oder Yokoy. Interview mit Nicolas Egger optional.

5. Erst dann: Die Finanzierungsrunde ankündigen

Nach Monaten des Vertrauensaufbaus: Erzähle, dass du nun offiziell Geld aufnimmst.

„Nach 4–6 Monaten wussten unsere Kontakte genau, wie unser Business funktioniert – und wir konnten die Runde offiziell ankündigen.“

Effekt: Kein Hard-Selling. Kein Kaltstart. Sondern: ein logischer nächster Schritt in einer bestehenden Beziehung.

💡 Redaktionelle Ergänzungsidee:
Analyse: Timing ist alles – Wie Startups ihre Finanzierungsrunden strategisch ankündigen, um „FOMO“ bei Investoren auszulösen. Case Studies: Carvolution, Ledgy, Planted.

6. Lass dich überzeichnen – nicht überreden

Ist der erste „Ja“-Sager da, folgen andere. Das Ziel: mehr Zusagen als Platz.

„Als der erste Investor committed hat, war das wie ein Dominostein – wir waren schliesslich überzeichnet.“

Warum das funktioniert: Wer früh überzeugt, erzeugt soziale Dynamik. Niemand will der Letzte sein. Das FOMO-Prinzip funktioniert auch bei Finanzierungsrunden.

💡 Redaktionelle Ergänzungsidee:
Feature: „Oversubscribed – aber richtig“ – Wie man Knappheit als strategisches Element in der Investor Relations nutzt. Beispiele von Seriengründern in der Schweiz.

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Diese Strategie braucht Zeit, Geduld – und echte Substanz. Doch sie funktioniert. Vor allem für Startups, die nicht „heiss aus der Mikrowelle“ kommen, sondern sich langsam zur richtigen Temperatur entwickeln.

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