AMELI steht für stilvolle und funktionale Laptoptaschen für Frauen – doch hinter der Marke steckt mehr als ein schönes Produkt. Es geht auch um Female Empowerment. Im Interview spricht Christina Stahl über die Herausforderungen der Gründung, ihren Antrieb und die Werte, die AMELI einzigartig machen.

Christina, was war der entscheidende Moment, in dem du beschlossen hast, AMELI zu gründen?

Einen Schlüsselmoment gab es nicht. Vor AMELI war ich in der Beratung tätig und bin sehr viel gereist. Dabei war mir aufgefallen, dass ich nie die richtige Laptoptasche hatte. Ehrlich gesagt, wollte ich nie gründen. Mir wäre es lieber gewesen, jemand hätte das Produkt für mich gehabt.  Mein Mann war es, der vorgeschlagen hat, dass wir selbst die perfekt Laptop-Tasche entwickeln. 

Welche Herausforderungen hast du in den ersten Monaten als Gründerin erlebt?

Besonders anspruchsvoll war die Produktenwicklung. Wir haben ein physisches Produkt und da war es entscheidend, einen Produzenten zu finden, der unsere Werte vertritt. Viele haben uns nicht richtig ernst genommen – wir hatten ja noch keine Umsätze. Auch mit Sexismus war ich konfrontiert. Oft war es eher mein Mann, der ernst genommen wurde. Auf einer Rückreise von Italien haben wir quasi per Zufall den richtigen Produzenten gefunden. 

Eine andere Herausforderung stellte die Finanzierung dar. Wir mussten sicherstellen, dass wir alles vorfinanzieren konnten. Durch ein gutes Pre-Order-System über unsere Webseite ist uns dies gelungen. Unsere Machermentalität hat uns dabei in die Karten gespielt und eine kurze Time-To-Market ermöglicht. In so einem Prozess ist es auch wichtig, zu improvisieren und Fehler als Lernfeld anzusehen. 

Wie ist es dir gelungen, aus AMELI das zu machen, was es heute ist? Und was macht AMELI einzigartig im Vergleich zu anderen Marken?

Wir sind uns immer treu geblieben. Das, was wir machen, machen wir mit Herzblut. Ich finde, bei einem Startup merkt man schnell, ob gute Werte dahinterstehen. Wir sind transparent und ehrlich – wir verstecken uns nicht hinter Worthülsen. Bezogen auf unser Produkt bewegen wir uns in einer Nische. Es gibt sonst keine funktionalen und modernen Laptoptaschen für Frauen, die unsere Werte vertreten. Unser Anspruch ist es, Handwerkskunst zu fairen Preisen anzubieten. Hergestellt in Europa, integer und unter fairen Arbeitsbedingungen. Was uns auszeichnet, ist die Emotionalität, mit der die Frauen unseren Taschen tragen. Sie tragen sie mit Stolz und Freude. Es ist eine Community, die da entsteht. 

Welche Werte und Visionen treiben dich als Gründerin an?

Mich persönlich treibt als Gründerin an, Frauen mit und über ihre Handtasche hinaus zu empowern. Unser Produkt soll einen Mehrwert liefern. Ich möchte Frauen eine Tasche anbieten, die so stark ist, wie sie selbst. Frauen sollen mit unserer Tasche eine andere Haltung einnehmen. Feedback unserer Kundinnen bestätigt, dass sie sich wirklich selbstbewusst mit unserem Accessoire fühlen und damit bereit sind «das Meeting zu rocken». Das treibt mich an. Mir geht es bei AMELI ganz stark um das «Why». Auch mit Spenden möchten wir die Welt für Frauen ein bisschen besser machen. 

Welche Persönlichkeitseigenschaften haben dir auf deinem Weg besonders geholfen?

Ich habe AMELI nicht alleine gegründet. Mein Mann ist dabei und meine ehemalige Mentorin. Während mein Mann über die Details nachdenkt, presche ich mit dem Kopf voran. Ich habe einen Skills-Set, der einerseits sehr datengetrieben und analytisch ist und andererseits sehr kreativ. Ich behaupte, dass diese Kombination mein Super-Skill ist. Bei AMELI bin ich verantwortlich für alles, was man sieht – das Design der Taschen, Marketing, Social Media und die Webseite. Diese Tätigkeiten sind kreativ und haben mit Zahlen zu tun. Da kann ich mich voll entfalten und bin dankbar, dass ich mir meinen Job entsprechend meinen Stärken gestalten kann.  

Female Empowerment wird bei euch gross geschrieben. Was würdest du anderen Frauen raten, die gründen wollen?

Oft ist so viel im Kopf. Deshalb rate ich, einfach mal anzufangen. Viele Sachen entwickeln sich erst nach dem ersten Schritt. Das heisst nicht, alles stehen und liegen zu lassen. Auch mit dem bestehenden Job kann man Recherche betreiben und einen Anfang machen – so haben wir es auch getan. Ich bin froh, dass wir zu Beginn nicht alles auf eine Karte gesetzt haben. Und dann einen Schritt nach dem anderen gehen.  

Wo siehst du AMELI in fünf Jahren?

Im Idealfall sind wir in fünf Jahren noch auf dem Markt und weiter gewachsen. Irgendwann soll AMELI das Rimova unter den Laptoptaschen werden. Auf diesem Weg möchten wir in unserem eigenen Tempo wachsen und eigenfinanziert bleiben. Und vor allem: Unseren Werten treu bleiben.  



Karin Ruhland
"Gründergeschichten faszinieren mich, weil sie von Mut und Durchhaltevermögen erzählen. Jede Gründung ist einzigartig und zeigt, was mit Leidenschaft möglich ist."

FOUNDED

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“23 Questions mit…”

In unserem neuen Format stellen wir Gründerinnen, Gründern oder Teammitgliedern 23 Fragen in einem One-Take – während wir durch die Firma gehen. Kein Skript, kein Cut, kein Studio. Nur echtes Startup-Leben.

23 Questions mit Pascal Rode – AVEA.

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AMELI steht für stilvolle und funktionale Laptoptaschen für Frauen – doch hinter der Marke steckt mehr als ein schönes Produkt. Es geht auch um Female Empowerment. Im Interview spricht Christina Stahl über die Herausforderungen der Gründung, ihren Antrieb und die Werte, die AMELI einzigartig machen.

Christina, was war der entscheidende Moment, in dem du beschlossen hast, AMELI zu gründen?

Einen Schlüsselmoment gab es nicht. Vor AMELI war ich in der Beratung tätig und bin sehr viel gereist. Dabei war mir aufgefallen, dass ich nie die richtige Laptoptasche hatte. Ehrlich gesagt, wollte ich nie gründen. Mir wäre es lieber gewesen, jemand hätte das Produkt für mich gehabt.  Mein Mann war es, der vorgeschlagen hat, dass wir selbst die perfekt Laptop-Tasche entwickeln. 

Welche Herausforderungen hast du in den ersten Monaten als Gründerin erlebt?

Besonders anspruchsvoll war die Produktenwicklung. Wir haben ein physisches Produkt und da war es entscheidend, einen Produzenten zu finden, der unsere Werte vertritt. Viele haben uns nicht richtig ernst genommen – wir hatten ja noch keine Umsätze. Auch mit Sexismus war ich konfrontiert. Oft war es eher mein Mann, der ernst genommen wurde. Auf einer Rückreise von Italien haben wir quasi per Zufall den richtigen Produzenten gefunden. 

Eine andere Herausforderung stellte die Finanzierung dar. Wir mussten sicherstellen, dass wir alles vorfinanzieren konnten. Durch ein gutes Pre-Order-System über unsere Webseite ist uns dies gelungen. Unsere Machermentalität hat uns dabei in die Karten gespielt und eine kurze Time-To-Market ermöglicht. In so einem Prozess ist es auch wichtig, zu improvisieren und Fehler als Lernfeld anzusehen. 

Wie ist es dir gelungen, aus AMELI das zu machen, was es heute ist? Und was macht AMELI einzigartig im Vergleich zu anderen Marken?

Wir sind uns immer treu geblieben. Das, was wir machen, machen wir mit Herzblut. Ich finde, bei einem Startup merkt man schnell, ob gute Werte dahinterstehen. Wir sind transparent und ehrlich – wir verstecken uns nicht hinter Worthülsen. Bezogen auf unser Produkt bewegen wir uns in einer Nische. Es gibt sonst keine funktionalen und modernen Laptoptaschen für Frauen, die unsere Werte vertreten. Unser Anspruch ist es, Handwerkskunst zu fairen Preisen anzubieten. Hergestellt in Europa, integer und unter fairen Arbeitsbedingungen. Was uns auszeichnet, ist die Emotionalität, mit der die Frauen unseren Taschen tragen. Sie tragen sie mit Stolz und Freude. Es ist eine Community, die da entsteht. 

Welche Werte und Visionen treiben dich als Gründerin an?

Mich persönlich treibt als Gründerin an, Frauen mit und über ihre Handtasche hinaus zu empowern. Unser Produkt soll einen Mehrwert liefern. Ich möchte Frauen eine Tasche anbieten, die so stark ist, wie sie selbst. Frauen sollen mit unserer Tasche eine andere Haltung einnehmen. Feedback unserer Kundinnen bestätigt, dass sie sich wirklich selbstbewusst mit unserem Accessoire fühlen und damit bereit sind «das Meeting zu rocken». Das treibt mich an. Mir geht es bei AMELI ganz stark um das «Why». Auch mit Spenden möchten wir die Welt für Frauen ein bisschen besser machen. 

Welche Persönlichkeitseigenschaften haben dir auf deinem Weg besonders geholfen?

Ich habe AMELI nicht alleine gegründet. Mein Mann ist dabei und meine ehemalige Mentorin. Während mein Mann über die Details nachdenkt, presche ich mit dem Kopf voran. Ich habe einen Skills-Set, der einerseits sehr datengetrieben und analytisch ist und andererseits sehr kreativ. Ich behaupte, dass diese Kombination mein Super-Skill ist. Bei AMELI bin ich verantwortlich für alles, was man sieht – das Design der Taschen, Marketing, Social Media und die Webseite. Diese Tätigkeiten sind kreativ und haben mit Zahlen zu tun. Da kann ich mich voll entfalten und bin dankbar, dass ich mir meinen Job entsprechend meinen Stärken gestalten kann.  

Female Empowerment wird bei euch gross geschrieben. Was würdest du anderen Frauen raten, die gründen wollen?

Oft ist so viel im Kopf. Deshalb rate ich, einfach mal anzufangen. Viele Sachen entwickeln sich erst nach dem ersten Schritt. Das heisst nicht, alles stehen und liegen zu lassen. Auch mit dem bestehenden Job kann man Recherche betreiben und einen Anfang machen – so haben wir es auch getan. Ich bin froh, dass wir zu Beginn nicht alles auf eine Karte gesetzt haben. Und dann einen Schritt nach dem anderen gehen.  

Wo siehst du AMELI in fünf Jahren?

Im Idealfall sind wir in fünf Jahren noch auf dem Markt und weiter gewachsen. Irgendwann soll AMELI das Rimova unter den Laptoptaschen werden. Auf diesem Weg möchten wir in unserem eigenen Tempo wachsen und eigenfinanziert bleiben. Und vor allem: Unseren Werten treu bleiben.