Fabian Christmann, Manuel Laurice Borer und Lukas Brockhoff haben einen Thermobecher mit einem innovativen Verschlusssystem erfunden. Ihre Idee wurde durch ein Filmintro inspiriert. Das Startup nutzt unter anderem geschickt ein Patent, eine eingetragene Marke das Geschäftsgeheimnis, um sich am Markt zu behaupten.

Der Thermobecher hat keinen klassischen Deckel, sondern einen Verschluss, der sich durch eine Drehbewegung öffnet. Optisch erinnert der Mechanismus an eine Kameralinse. Der Becher, genannt IRISgo, ist auslaufsicher und bietet eine grosse Trinköffnung für eine optimale Aromaaufnahme beim Trinken. Die Idee für das Verschlusssystem entsteht, nachdem Bekannte der Gründer mit K.-o.-Tropfen in Kontakt kommen. Dieses Ereignis bringt sie auf die Frage, wie ein sicher verschliessbarer, aber dennoch einfach zu bedienender Becher aussehen könnte. Wichtig war den Gründern vor allem, dass das Trinkerlebnis nicht eingeschränkt wird.  Der Durchbruch kommt, als sie in einem James-Bond-Intro die spiralförmige Kameralinsen-Ansicht sehen.

Der Thermobecher wird in der Schweiz hergestellt. Das Produktionsverfahren ist ein Geschäftsgeheimnis. Copyright: IRISGo

 

3D-Drucker läuft heiss

Das Vorhaben beginnt in einem schlichten Kellerabteil in Baselland. Die Gründer fertigen unzählige Prototypen mit einem 3D-Drucker an. Zunächst bauen sie einen Iris-Mechanismus nach, wie er bei Kameralinsen vorkommt. Sie stellen jedoch fest, dass dieser zu viele Einzelteile benötigt. «Die Herausforderung bestand darin, den Mechanismus so zu gestalten, dass er den Becher zuverlässig abdichtet sowie langlebig und einfach zu bedienen ist», erklärt Manuel Laurice Borer. Täglich entsteht ein neuer Prototyp, und die Gründer bringen sich Schritt für Schritt mehr über Technik und die Gründung eines Startups bei. Unterstützung erhalten sie zu den Anfangszeiten von der Hochschule Luzern, an der Fabian zu dieser Zeit studiert.

Als die finale Version steht, rückt die Serienproduktion in den Fokus. Die zentrale Überlegung: «Der Thermobecher muss einfach herzustellen sein und aus wenigen Komponenten bestehen. Es überraschte uns selbst, wie wenige Teile notwendig waren», berichten die Gründer.

 

Patent für das Verschlusssystem angemeldet

Sie erkennen das Potenzial dieser technischen Lösung. Mit Hilfe einer Anwaltskanzlei melden sie den Mechanismus zum Patentschutz an. «Bis ein physisches Produkt auf den Markt kommt, wird viel Zeit und finanzielle Mittel investiert. Deshalb ist uns der Schutz wichtig, um eine gewisse Sicherheit zu haben». Patente spielen zudem bei der Finanzierung eine Rolle, da Investoren oft nach Schutzrechten fragen. «Ein Patent ist ein wichtiges Asset bei Verhandlungen», so Manuel Laurice Borer.

Die Gründer sind sich bewusst, dass es früher oder später zu Kopien kommen kann. «Dann werden wir mit Anwälten Massnahmen prüfen. Startup-Gründer sollten sich aber auch selbst ein Wissen über Geistiges Eigentum aneignen. Dann können sie gute Entscheidungen treffen», betont Manuel Laurice  Borer. In der Schweiz sei das Institut für Geistiges Eigentum (IGE) eine wertvolle Anlaufstelle, von dessen Dienstleistungen IRISgo bereits profitiert habe.

Der Verschluss ist zum Patentschutz angemeldet worden. In der Patentschrift, die nach 18 Monaten veröffentlicht wird, müssen die Erfinder erklären, wie die Innovation funktioniert (Offenbarung). Im Gegenzug erhalten sie eine exklusive Nutzung für bis zu 20 Jahre. Sie können Dritten verbieten, diese Technik zu verwenden. Copyright: Screenshot Espacenet.com

Registrierte Marke stärkt die Vermarktung

Die eingetragene Wortmarke IRISGO spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermarktung. Sie ist ein Erkennungsmerkmal und macht den Namen bekannt. Die Gründer planen bereits, weitere Produkte unter dieser Marke zu lancieren. Der Thermobecher wird von einer Partnerfirma in der Schweiz hergestellt, wobei die Produktionsdetails als Geschäftsgeheimnis gehütet werden – ein weiterer Aspekt des Innovationsschutzes.

 

Author: Anatol Heib

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Fabian Christmann, Manuel Laurice Borer und Lukas Brockhoff haben einen Thermobecher mit einem innovativen Verschlusssystem erfunden. Ihre Idee wurde durch ein Filmintro inspiriert. Das Startup nutzt unter anderem geschickt ein Patent, eine eingetragene Marke das Geschäftsgeheimnis, um sich am Markt zu behaupten.

Der Thermobecher hat keinen klassischen Deckel, sondern einen Verschluss, der sich durch eine Drehbewegung öffnet. Optisch erinnert der Mechanismus an eine Kameralinse. Der Becher, genannt IRISgo, ist auslaufsicher und bietet eine grosse Trinköffnung für eine optimale Aromaaufnahme beim Trinken. Die Idee für das Verschlusssystem entsteht, nachdem Bekannte der Gründer mit K.-o.-Tropfen in Kontakt kommen. Dieses Ereignis bringt sie auf die Frage, wie ein sicher verschliessbarer, aber dennoch einfach zu bedienender Becher aussehen könnte. Wichtig war den Gründern vor allem, dass das Trinkerlebnis nicht eingeschränkt wird.  Der Durchbruch kommt, als sie in einem James-Bond-Intro die spiralförmige Kameralinsen-Ansicht sehen.

Der Thermobecher wird in der Schweiz hergestellt. Das Produktionsverfahren ist ein Geschäftsgeheimnis. Copyright: IRISGo

 

3D-Drucker läuft heiss

Das Vorhaben beginnt in einem schlichten Kellerabteil in Baselland. Die Gründer fertigen unzählige Prototypen mit einem 3D-Drucker an. Zunächst bauen sie einen Iris-Mechanismus nach, wie er bei Kameralinsen vorkommt. Sie stellen jedoch fest, dass dieser zu viele Einzelteile benötigt. «Die Herausforderung bestand darin, den Mechanismus so zu gestalten, dass er den Becher zuverlässig abdichtet sowie langlebig und einfach zu bedienen ist», erklärt Manuel Laurice Borer. Täglich entsteht ein neuer Prototyp, und die Gründer bringen sich Schritt für Schritt mehr über Technik und die Gründung eines Startups bei. Unterstützung erhalten sie zu den Anfangszeiten von der Hochschule Luzern, an der Fabian zu dieser Zeit studiert.

Als die finale Version steht, rückt die Serienproduktion in den Fokus. Die zentrale Überlegung: «Der Thermobecher muss einfach herzustellen sein und aus wenigen Komponenten bestehen. Es überraschte uns selbst, wie wenige Teile notwendig waren», berichten die Gründer.

 

Patent für das Verschlusssystem angemeldet

Sie erkennen das Potenzial dieser technischen Lösung. Mit Hilfe einer Anwaltskanzlei melden sie den Mechanismus zum Patentschutz an. «Bis ein physisches Produkt auf den Markt kommt, wird viel Zeit und finanzielle Mittel investiert. Deshalb ist uns der Schutz wichtig, um eine gewisse Sicherheit zu haben». Patente spielen zudem bei der Finanzierung eine Rolle, da Investoren oft nach Schutzrechten fragen. «Ein Patent ist ein wichtiges Asset bei Verhandlungen», so Manuel Laurice Borer.

Die Gründer sind sich bewusst, dass es früher oder später zu Kopien kommen kann. «Dann werden wir mit Anwälten Massnahmen prüfen. Startup-Gründer sollten sich aber auch selbst ein Wissen über Geistiges Eigentum aneignen. Dann können sie gute Entscheidungen treffen», betont Manuel Laurice  Borer. In der Schweiz sei das Institut für Geistiges Eigentum (IGE) eine wertvolle Anlaufstelle, von dessen Dienstleistungen IRISgo bereits profitiert habe.

Der Verschluss ist zum Patentschutz angemeldet worden. In der Patentschrift, die nach 18 Monaten veröffentlicht wird, müssen die Erfinder erklären, wie die Innovation funktioniert (Offenbarung). Im Gegenzug erhalten sie eine exklusive Nutzung für bis zu 20 Jahre. Sie können Dritten verbieten, diese Technik zu verwenden. Copyright: Screenshot Espacenet.com

Registrierte Marke stärkt die Vermarktung

Die eingetragene Wortmarke IRISGO spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermarktung. Sie ist ein Erkennungsmerkmal und macht den Namen bekannt. Die Gründer planen bereits, weitere Produkte unter dieser Marke zu lancieren. Der Thermobecher wird von einer Partnerfirma in der Schweiz hergestellt, wobei die Produktionsdetails als Geschäftsgeheimnis gehütet werden – ein weiterer Aspekt des Innovationsschutzes.