Labwear Studios hat sich zum Ziel gesetzt, die Fashion-Industrie für kleine Labels und Designer zugänglich zu machen. Gleichzeitig möchten sie die globale Überproduktion von Kleidung reduzieren – dazu setzen sie auf Kreislaufwirtschaft und Monofaserstoffe.
2021 gründeten Nicolas Schierle, Michael Magold und Samuel Thoma Labwear Studios in Bad Ragaz, St. Gallen. Die Idee dazu kam den dreien, als sie vor einem gemeinsamen Problem standen: Michael und Samuel starteten ihr eigenes Modelabel, während Nicolas ebenfalls seine eigene Marke erschuf. Doch sie alle standen vor mehreren Herausforderungen der Fashion-Industrie: Mindestbestellmengen von über 500 Stück, lange Wartezeiten, unzuverlässige Lieferungen und Intransparenz der Produzenten. Dies veranlasste die drei dazu, Labwear Studios zu gründen – und damit ebendiese Hürden abzuschaffen. Seither hat sich viel getan und das Startup bezog ein Büro in Zürich und beschäftig zwölf Mitarbeitende.
Von Bad Ragaz zur Fashion Week in Paris
Das Startup bietet mittlerweile Mindestbestellmengen von 50 Stück und Lieferzeiten von sechs Wochen an. Gleichzeitig führte das Unternehmen die Plattform LabwearOS ein – eine Art intelligentes Produktionsökosystem, welches es Designern und Marken ermöglicht, direkt auf der Plattform zu designen und zu entwickeln und zugleich live aufzeigt, in welchem Status sich das Produkt befindet. Zudem ist das Backend an zurzeit 16 Produzenten angeschlossen. So digitalisiert LabwearOS die veralteten Prozesse der Hersteller.
Mittlerweile hat das Startup mit über 400 verschiedenen Fashion-Brands zusammengearbeitet. Ebenfalls durften sie eine Kollektion für die Vogue Ukraine produzieren und konnten dadurch die Modeikone Anna Wintour an der Fashion Week in Paris treffen. Auch dieses Jahr war Labwear Studios mit einem eigenen Pop-Up an der Fashion Week vertreten.
Weg von der globalen Überproduktion – hin zur Kreislaufwirtschaft
Die Fashion-Industrie produziert jährlich über 100 Milliarden Kleidungsstücke und generiert dadurch 92 Millionen Tonnen Textilabfall. Rund 30 Prozent der produzierten Kleidung wird überproduziert – und landet mehr oder weniger direkt im Abfall. Die gesamte Branche trägt dadurch einen erheblichen Teil zu den globalen Treibhausemissionen und der Wasserverschmutzung bei.
Genau hier möchte Labwear Studios ansetzen: nur noch Kleidungsstücke produzieren, die auch wirklich beim Endkonsumenten ankommen und dazu nachhaltige Ressourcen verwenden. «Greenwashing in der Fashion-Industrie ist gigantisch – nur etwas Bio-Baumwolle in einem Mischgewebe zu verwenden ist nicht nachhaltig», sagt Nicolas im Gespräch. Deshalb verwendet Labwear Studios Monofaserstoffe, welche kreislauf- und somit recyclingfähig sind.
Das Momentum nutzen
Letztes Jahr wurden die drei jungen Gründer nicht nur in die «Forbes 30 under 30» in der Schweiz gewählt, sondern erreichten auch den sechsten Platz beim berühmten «Hult-Prize» in Lissabon. Dieser gilt als einer der grössten Startup-Wettbewerbe der Welt und zieht jährlich über 100’000 Teilnehmer an.
Die drei Gründer wollen die jüngsten Erfolge nutzen und wagen nun den nächsten logischen Schritt. Sie arbeiten aktuell daran, eine erste Finanzierungsrunde auf die Beine zu stellen und sucht nach externen Investoren. Die Finanzspritze soll die Marktexpansion beschleunigen und dabei unterstützen, die Lieferzeiten zukünftig sogar auf zwei Wochen reduzieren zu können.
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“23 Questions mit…”
In unserem neuen Format stellen wir Gründerinnen, Gründern oder Teammitgliedern 23 Fragen in einem One-Take – während wir durch die Firma gehen. Kein Skript, kein Cut, kein Studio. Nur echtes Startup-Leben.
23 Questions mit Franz Bittmann – namuk.
Labwear Studios hat sich zum Ziel gesetzt, die Fashion-Industrie für kleine Labels und Designer zugänglich zu machen. Gleichzeitig möchten sie die globale Überproduktion von Kleidung reduzieren – dazu setzen sie auf Kreislaufwirtschaft und Monofaserstoffe.
2021 gründeten Nicolas Schierle, Michael Magold und Samuel Thoma Labwear Studios in Bad Ragaz, St. Gallen. Die Idee dazu kam den dreien, als sie vor einem gemeinsamen Problem standen: Michael und Samuel starteten ihr eigenes Modelabel, während Nicolas ebenfalls seine eigene Marke erschuf. Doch sie alle standen vor mehreren Herausforderungen der Fashion-Industrie: Mindestbestellmengen von über 500 Stück, lange Wartezeiten, unzuverlässige Lieferungen und Intransparenz der Produzenten. Dies veranlasste die drei dazu, Labwear Studios zu gründen – und damit ebendiese Hürden abzuschaffen. Seither hat sich viel getan und das Startup bezog ein Büro in Zürich und beschäftig zwölf Mitarbeitende.
Von Bad Ragaz zur Fashion Week in Paris
Das Startup bietet mittlerweile Mindestbestellmengen von 50 Stück und Lieferzeiten von sechs Wochen an. Gleichzeitig führte das Unternehmen die Plattform LabwearOS ein – eine Art intelligentes Produktionsökosystem, welches es Designern und Marken ermöglicht, direkt auf der Plattform zu designen und zu entwickeln und zugleich live aufzeigt, in welchem Status sich das Produkt befindet. Zudem ist das Backend an zurzeit 16 Produzenten angeschlossen. So digitalisiert LabwearOS die veralteten Prozesse der Hersteller.
Mittlerweile hat das Startup mit über 400 verschiedenen Fashion-Brands zusammengearbeitet. Ebenfalls durften sie eine Kollektion für die Vogue Ukraine produzieren und konnten dadurch die Modeikone Anna Wintour an der Fashion Week in Paris treffen. Auch dieses Jahr war Labwear Studios mit einem eigenen Pop-Up an der Fashion Week vertreten.
Weg von der globalen Überproduktion – hin zur Kreislaufwirtschaft
Die Fashion-Industrie produziert jährlich über 100 Milliarden Kleidungsstücke und generiert dadurch 92 Millionen Tonnen Textilabfall. Rund 30 Prozent der produzierten Kleidung wird überproduziert – und landet mehr oder weniger direkt im Abfall. Die gesamte Branche trägt dadurch einen erheblichen Teil zu den globalen Treibhausemissionen und der Wasserverschmutzung bei.
Genau hier möchte Labwear Studios ansetzen: nur noch Kleidungsstücke produzieren, die auch wirklich beim Endkonsumenten ankommen und dazu nachhaltige Ressourcen verwenden. «Greenwashing in der Fashion-Industrie ist gigantisch – nur etwas Bio-Baumwolle in einem Mischgewebe zu verwenden ist nicht nachhaltig», sagt Nicolas im Gespräch. Deshalb verwendet Labwear Studios Monofaserstoffe, welche kreislauf- und somit recyclingfähig sind.
Das Momentum nutzen
Letztes Jahr wurden die drei jungen Gründer nicht nur in die «Forbes 30 under 30» in der Schweiz gewählt, sondern erreichten auch den sechsten Platz beim berühmten «Hult-Prize» in Lissabon. Dieser gilt als einer der grössten Startup-Wettbewerbe der Welt und zieht jährlich über 100’000 Teilnehmer an.
Die drei Gründer wollen die jüngsten Erfolge nutzen und wagen nun den nächsten logischen Schritt. Sie arbeiten aktuell daran, eine erste Finanzierungsrunde auf die Beine zu stellen und sucht nach externen Investoren. Die Finanzspritze soll die Marktexpansion beschleunigen und dabei unterstützen, die Lieferzeiten zukünftig sogar auf zwei Wochen reduzieren zu können.
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