Mit einem innovativen Produkt in nur elf Monaten in den Schweizer Detailhandel und nach einem Jahr auf Amazon – das ist die Erfolgsgeschichte von No Normal Coffee. Ein Startup, das die Zubereitung von frischem Kaffee unterwegs verändert und damit zum bekanntesten Outdoor-Kaffee weltweit werden will.

Der erste lösliche Kaffee aus der Tube spricht vor allem Outdoor-Fans an, die auch unterwegs nicht auf guten Kaffee verzichten wollen. Er kann einfach mit Wasser gemischt, als Aufstrich genutzt oder zum Backen verwendet werden. «Wir wurden auch schon mit einem Schweizer Taschenmesser verglichen – vielseitig, praktisch und von hoher Qualität», erzählt Mitgründer Philippe Greinacher mit einem Augenzwinkern.

Von der Bergtour zur Geschäftsidee

Die Idee für No Normal Coffee entstand, wie es sich für ein Outdoor-Produkt gehört – auf einer Bergtour. Das Problem: Das Gründungsmitglied Alexander Häberlin hatte die halbe Küchenausrüstung dabei – Greinacher den Instant Kaffee. Für den einen ein viel zu mühsames, sperriges Setup, dem anderen schmeckte der Kaffee nicht. Wieder zurück zu Hause haben sie nach Lösungen gesucht. Wie wäre es mit Kaffeepaste aus der Tube? 

Ihre Geschäftsidee kam ins Rollen. Greinacher erinnert sich an die Anfangsphase: «Als wir die erste Rezeptur testeten, hielten es viele für Maggi. Das war für uns ein absoluter Killer. Wir hatten Angst, dass andere unser Produkt falsch interpretieren und wir es nicht hinkriegen, leckeren Kaffee aus der Tube herzustellen.» Sie testeten mehrere Monate weiter, auch zu Hause in der eigenen Küche. Nach über 30 verkosteten Kombinationen mit dem Zürcher Food-Startup Agilery und dem Produzenten Haco entstand die finale Rezeptur. 

Dank Crowdfunding auf Amazon

Das Startup wurde im Januar 2024 gegründet. Bereits im Februar 2024 starteten die Gründer ein Crowdfunding mit einer rudimentären, selbst bemalten und beklebten Tube. Das Ergebnis: Vorbestellungen im Wert von 35’000 Franken. Mit diesem Kapital konnte die erste Charge von 10’000 Tuben produziert werden, die im Mai darauf eintraf. Bereits im Juni war das Produkt lieferbereit und fand schnell Einzug in das Sortiment von Transa und Bächli Bergsport, so wie in den englischen Handel und in renommierte deutsche Outdoor-Geschäfte. Dank der Finanzierung von Investoren von rund einer halben Million Franken konnte sich die Marke und der No Normal Coffee international skalieren.

Heute, ein Jahr nach der Gründung, steht das Unternehmen an einem bedeutenden Meilenstein: Der Launch auf Amazon USA. Mit knapp einer halben Million Franken Umsatz im ersten Jahr ist das Interesse gross – nicht nur in der Schweiz. Besonders in Amerika verzeichnet das Unternehmen eine hohe Nachfrage. «Amerikaner sind sehr innovationsfreudig und ihr Outdoormarkt ist der Grösste», so Greinacher. Auch in Asien gebe es enormes Potenzial: In Ländern wie Korea, Japan und Taiwan wächst das Interesse am Schweizer Tubenkaffee. Ein lokaler Partner in Hong Kong unterstützt das Startup bei der Expansion. Greinacher ist sich sicher: «Swiss Made hat in Asien einen enormen Stellenwert. Sie glauben an die Schweiz und an die Qualität unseres Kaffees. Tee wird immer mehr verdrängt.»

Herausforderungen auf dem internationalen Markt

Der Erfolg brachte auch Herausforderungen mit sich. Besonders die Expansion in die EU gestaltete sich kompliziert. Produkte aus der Schweiz müssen erst verzollt werden, hinzu kommen unterschiedliche Steuern in jedem Land – beispielsweise die auf Zucker oder Kaffee. Zudem sind für den Verkauf Genehmigungen von Lebensmittel-, Zoll- und Importbehörden erforderlich. Das Gründerteam meistert diese Herausforderungen nicht allein. In den USA unterstützt ein Amazon-Experte den Aufbau des Online-Shops und in Hongkong arbeitet eine Kontaktperson am Markteintritt in Asien. In der Schweiz hilft ein Consulting-Team mit digitalem Marketing, Exportstrategien und administrativen Themen.

Schweizer Unternehmertum fördern

«Wir wollen zeigen, dass man auch in der Schweiz ein Produkt herstellen kann, das innerhalb von zwölf Monaten auf Amazon in Amerika launcht!», betont Greinacher. Doch oft scheitere es an der Angst vor dem Unternehmertum und dem Risiko des Scheiterns. No Normal Coffee will genau da ansetzen und als Vorbild für andere junge Unternehmer dienen und sie ermutigen, ihren Visionen nachzugehen. 

Jasmine Osterwalder

FOUNDED

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“23 Questions mit…”

In unserem neuen Format stellen wir Gründerinnen, Gründern oder Teammitgliedern 23 Fragen in einem One-Take – während wir durch die Firma gehen. Kein Skript, kein Cut, kein Studio. Nur echtes Startup-Leben.

23 Questions mit Léa Miggiano – Carvolution.

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Mit einem innovativen Produkt in nur elf Monaten in den Schweizer Detailhandel und nach einem Jahr auf Amazon – das ist die Erfolgsgeschichte von No Normal Coffee. Ein Startup, das die Zubereitung von frischem Kaffee unterwegs verändert und damit zum bekanntesten Outdoor-Kaffee weltweit werden will.

Der erste lösliche Kaffee aus der Tube spricht vor allem Outdoor-Fans an, die auch unterwegs nicht auf guten Kaffee verzichten wollen. Er kann einfach mit Wasser gemischt, als Aufstrich genutzt oder zum Backen verwendet werden. «Wir wurden auch schon mit einem Schweizer Taschenmesser verglichen – vielseitig, praktisch und von hoher Qualität», erzählt Mitgründer Philippe Greinacher mit einem Augenzwinkern.

Von der Bergtour zur Geschäftsidee

Die Idee für No Normal Coffee entstand, wie es sich für ein Outdoor-Produkt gehört – auf einer Bergtour. Das Problem: Das Gründungsmitglied Alexander Häberlin hatte die halbe Küchenausrüstung dabei – Greinacher den Instant Kaffee. Für den einen ein viel zu mühsames, sperriges Setup, dem anderen schmeckte der Kaffee nicht. Wieder zurück zu Hause haben sie nach Lösungen gesucht. Wie wäre es mit Kaffeepaste aus der Tube? 

Ihre Geschäftsidee kam ins Rollen. Greinacher erinnert sich an die Anfangsphase: «Als wir die erste Rezeptur testeten, hielten es viele für Maggi. Das war für uns ein absoluter Killer. Wir hatten Angst, dass andere unser Produkt falsch interpretieren und wir es nicht hinkriegen, leckeren Kaffee aus der Tube herzustellen.» Sie testeten mehrere Monate weiter, auch zu Hause in der eigenen Küche. Nach über 30 verkosteten Kombinationen mit dem Zürcher Food-Startup Agilery und dem Produzenten Haco entstand die finale Rezeptur. 

Dank Crowdfunding auf Amazon

Das Startup wurde im Januar 2024 gegründet. Bereits im Februar 2024 starteten die Gründer ein Crowdfunding mit einer rudimentären, selbst bemalten und beklebten Tube. Das Ergebnis: Vorbestellungen im Wert von 35’000 Franken. Mit diesem Kapital konnte die erste Charge von 10’000 Tuben produziert werden, die im Mai darauf eintraf. Bereits im Juni war das Produkt lieferbereit und fand schnell Einzug in das Sortiment von Transa und Bächli Bergsport, so wie in den englischen Handel und in renommierte deutsche Outdoor-Geschäfte. Dank der Finanzierung von Investoren von rund einer halben Million Franken konnte sich die Marke und der No Normal Coffee international skalieren.

Heute, ein Jahr nach der Gründung, steht das Unternehmen an einem bedeutenden Meilenstein: Der Launch auf Amazon USA. Mit knapp einer halben Million Franken Umsatz im ersten Jahr ist das Interesse gross – nicht nur in der Schweiz. Besonders in Amerika verzeichnet das Unternehmen eine hohe Nachfrage. «Amerikaner sind sehr innovationsfreudig und ihr Outdoormarkt ist der Grösste», so Greinacher. Auch in Asien gebe es enormes Potenzial: In Ländern wie Korea, Japan und Taiwan wächst das Interesse am Schweizer Tubenkaffee. Ein lokaler Partner in Hong Kong unterstützt das Startup bei der Expansion. Greinacher ist sich sicher: «Swiss Made hat in Asien einen enormen Stellenwert. Sie glauben an die Schweiz und an die Qualität unseres Kaffees. Tee wird immer mehr verdrängt.»

Herausforderungen auf dem internationalen Markt

Der Erfolg brachte auch Herausforderungen mit sich. Besonders die Expansion in die EU gestaltete sich kompliziert. Produkte aus der Schweiz müssen erst verzollt werden, hinzu kommen unterschiedliche Steuern in jedem Land – beispielsweise die auf Zucker oder Kaffee. Zudem sind für den Verkauf Genehmigungen von Lebensmittel-, Zoll- und Importbehörden erforderlich. Das Gründerteam meistert diese Herausforderungen nicht allein. In den USA unterstützt ein Amazon-Experte den Aufbau des Online-Shops und in Hongkong arbeitet eine Kontaktperson am Markteintritt in Asien. In der Schweiz hilft ein Consulting-Team mit digitalem Marketing, Exportstrategien und administrativen Themen.

Schweizer Unternehmertum fördern

«Wir wollen zeigen, dass man auch in der Schweiz ein Produkt herstellen kann, das innerhalb von zwölf Monaten auf Amazon in Amerika launcht!», betont Greinacher. Doch oft scheitere es an der Angst vor dem Unternehmertum und dem Risiko des Scheiterns. No Normal Coffee will genau da ansetzen und als Vorbild für andere junge Unternehmer dienen und sie ermutigen, ihren Visionen nachzugehen.