Auf cobby.ch können Arbeitende eine Abwechslung zum Homeoffice finden. Co-Founder Philipp Kern erklärt im Gespräch seine Vision für die Zukunft nach Corona und warum er die Plattform auf Non-Profit-Basis betreibt.

founded.ch: Was ist die Idee hinter cobby.ch? Wie bist du und Co-Founderin Cathrin Flühler darauf gekommen?

Philipp: Job und Studium ermöglichten uns, von überall zu arbeiten. Wir landeten aber immer in überfüllten Cafés mit Kosumationspflicht. Da wir beide zuhause nicht wirklich produktiv sind, suchten wir Alternativen. Coworking-Spaces wären eine Option, aber diese sind oft an monatlichen Verträge gebunden. Es war somit Zeit, für eine neue, flexible und preiswerte Tages-Option: wir träumten von einem «Airbnb des Coworkings»! Anfang März begannen wir im Rahmen des Startup@HSG Programmes daran zu arbeiten.

Doch dann kam der Coronavirus…

Wir mussten und wollten umdenken. Den Hotels blieben die Gäste aus, viele mussten bereits ihre Türen schliessen. Gleichzeitig wurden bürogebundene Arbeitende ins Homeoffice geschickt. Nun versuchen wir mit unserem ursprünglichen Konzept dem lokalen Gewerbe zu helfen, Einkommen zu generieren. Aber auch Homeoffice-Tüchtigen mit Konzentrationsschwierigkeiten eine Alternative zu bieten. Eine Win-Win-Situation. Die Sicherheit ist gegeben: die Hotelverantwortlichen reinigen die Zimmer regelmässig nach BAG Vorschriften.

„Gewinn wollen wir wirklich keinen machen“, erklärt Philipp von cobby.ch klar. (Bild: cobby.ch)

Wie funktioniert der Ablauf von Suche bis Betreten eines „Hotel-Office“?

Ganz simpel: Die Buchungen gehen direkt von cobby.ch zu den gewählten Hotel. Der Kunden zahlt auch direkt beim Hotel. Wir sind somit nur Vermittler und nehmen natürlich auch keine Buchungs- oder Aufschaltgebühr von unseren Partnern. Gewinn wollen wir wirklich keinen machen – uns geht es in erster Linie um die Unterstützung der lokalen Hotelbranche in dieser Krisensituation!

Warum ist euch der Non-Profit-Gedanke so wichtigt?

Die Hotellerie benötigt viele Ressourcen in ihrem Serviceangebot, hat nun aber keine Touristen und keine Urlauber mehr. Die Hotellerie steigt und fällt mit dem Tourismus. Daher möchten wir diesem Zweig des lokalen Gewerbes eine Plattform bieten ohne zusätzliches Risiko und ohne Kosten.

Sind denn schon viele über cobby.ch in Hotels abgestiegen?

Wir sind erst seit wenigen Tagen online und haben daher noch keine Messung vornehmen können. Ab dieser Woche führen wir erste Feedbackgespräche mit unseren Partnern.

Die Idee von cobby.ch: „Dass sich Leute am Vorabend für eine Lobby in ihrer Nähe oder auch nach Lust und Laune entscheiden können.“ (Bild: cobby.ch)

Mögen die Hotelbetriebe die Idee?

Die Reaktionen sind sehr positiv. Oftmals fahren die Hotels, insbesondere die Kleinen, auf sehr wenigen Social-Media-Kanälen ihre Kampagnen.
Unsere Plattform geht in die Breite und mit jedem teilnehmenden Hotel vervielfacht sich die erreichte Masse. Wir pushen die Plattform in erster Linie auf Instagram und LinkedIn.

Was passiert nach Corona mit der Plattform?

Wir glauben, dass das «Danach» aus zwei Phasen besteht. Zuerst muss sich die Wirtschaft erholen. Sowohl im Inland als auch im Ausland. Deshalb wird sich der Tourismus wohl nicht sofort erholen und die Übernachtungen bleiben weiter aus. Gleichzeitig erlebt unsere Gesellschaft zurzeit ein komplettes Umdenken und das Homeoffice sowie virtuelle Workshops anstelle von teuren Geschäftsreisen werden zur Normalität. Daher bekommt unsere Grundidee noch mehr Gewicht: Co-Working in abwechselnden & inspirierenden Orten. Wir wollen, dass sich Leute am Vorabend für eine Lobby in ihrer Nähe oder auch je nach Lust und Laune entscheiden können und dort einen produktiven Tag verbringen können. Alles ohne monatliche Vertragsdauer im Tage-Modell für einen tiefen Preis und Kaffee, Tee und Mineral inklusive.

Die Gründer

Cathrin schliesst im Sommer ihren Master in Business Innovation und Double Degree in CEMS International Management an der Universität St. Gallen HSG ab. Sie hat rund drei Jahre Berufserfahrung in der Unternehmensberatung.
Philipp kommt ursprünglich aus der Hotellerie und ist Alumni der ZHAW (Business Administration im Bachelor und Management & Law im Master). Er arbeitet seit fünf Jahren in der Unternehmensberatung.

Redaktion

Author: Redaktion

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Auf cobby.ch können Arbeitende eine Abwechslung zum Homeoffice finden. Co-Founder Philipp Kern erklärt im Gespräch seine Vision für die Zukunft nach Corona und warum er die Plattform auf Non-Profit-Basis betreibt.

founded.ch: Was ist die Idee hinter cobby.ch? Wie bist du und Co-Founderin Cathrin Flühler darauf gekommen?

Philipp: Job und Studium ermöglichten uns, von überall zu arbeiten. Wir landeten aber immer in überfüllten Cafés mit Kosumationspflicht. Da wir beide zuhause nicht wirklich produktiv sind, suchten wir Alternativen. Coworking-Spaces wären eine Option, aber diese sind oft an monatlichen Verträge gebunden. Es war somit Zeit, für eine neue, flexible und preiswerte Tages-Option: wir träumten von einem «Airbnb des Coworkings»! Anfang März begannen wir im Rahmen des Startup@HSG Programmes daran zu arbeiten.

Doch dann kam der Coronavirus…

Wir mussten und wollten umdenken. Den Hotels blieben die Gäste aus, viele mussten bereits ihre Türen schliessen. Gleichzeitig wurden bürogebundene Arbeitende ins Homeoffice geschickt. Nun versuchen wir mit unserem ursprünglichen Konzept dem lokalen Gewerbe zu helfen, Einkommen zu generieren. Aber auch Homeoffice-Tüchtigen mit Konzentrationsschwierigkeiten eine Alternative zu bieten. Eine Win-Win-Situation. Die Sicherheit ist gegeben: die Hotelverantwortlichen reinigen die Zimmer regelmässig nach BAG Vorschriften.

„Gewinn wollen wir wirklich keinen machen“, erklärt Philipp von cobby.ch klar. (Bild: cobby.ch)

Wie funktioniert der Ablauf von Suche bis Betreten eines „Hotel-Office“?

Ganz simpel: Die Buchungen gehen direkt von cobby.ch zu den gewählten Hotel. Der Kunden zahlt auch direkt beim Hotel. Wir sind somit nur Vermittler und nehmen natürlich auch keine Buchungs- oder Aufschaltgebühr von unseren Partnern. Gewinn wollen wir wirklich keinen machen – uns geht es in erster Linie um die Unterstützung der lokalen Hotelbranche in dieser Krisensituation!

Warum ist euch der Non-Profit-Gedanke so wichtigt?

Die Hotellerie benötigt viele Ressourcen in ihrem Serviceangebot, hat nun aber keine Touristen und keine Urlauber mehr. Die Hotellerie steigt und fällt mit dem Tourismus. Daher möchten wir diesem Zweig des lokalen Gewerbes eine Plattform bieten ohne zusätzliches Risiko und ohne Kosten.

Sind denn schon viele über cobby.ch in Hotels abgestiegen?

Wir sind erst seit wenigen Tagen online und haben daher noch keine Messung vornehmen können. Ab dieser Woche führen wir erste Feedbackgespräche mit unseren Partnern.

Die Idee von cobby.ch: „Dass sich Leute am Vorabend für eine Lobby in ihrer Nähe oder auch nach Lust und Laune entscheiden können.“ (Bild: cobby.ch)

Mögen die Hotelbetriebe die Idee?

Die Reaktionen sind sehr positiv. Oftmals fahren die Hotels, insbesondere die Kleinen, auf sehr wenigen Social-Media-Kanälen ihre Kampagnen.
Unsere Plattform geht in die Breite und mit jedem teilnehmenden Hotel vervielfacht sich die erreichte Masse. Wir pushen die Plattform in erster Linie auf Instagram und LinkedIn.

Was passiert nach Corona mit der Plattform?

Wir glauben, dass das «Danach» aus zwei Phasen besteht. Zuerst muss sich die Wirtschaft erholen. Sowohl im Inland als auch im Ausland. Deshalb wird sich der Tourismus wohl nicht sofort erholen und die Übernachtungen bleiben weiter aus. Gleichzeitig erlebt unsere Gesellschaft zurzeit ein komplettes Umdenken und das Homeoffice sowie virtuelle Workshops anstelle von teuren Geschäftsreisen werden zur Normalität. Daher bekommt unsere Grundidee noch mehr Gewicht: Co-Working in abwechselnden & inspirierenden Orten. Wir wollen, dass sich Leute am Vorabend für eine Lobby in ihrer Nähe oder auch je nach Lust und Laune entscheiden können und dort einen produktiven Tag verbringen können. Alles ohne monatliche Vertragsdauer im Tage-Modell für einen tiefen Preis und Kaffee, Tee und Mineral inklusive.

Die Gründer

Cathrin schliesst im Sommer ihren Master in Business Innovation und Double Degree in CEMS International Management an der Universität St. Gallen HSG ab. Sie hat rund drei Jahre Berufserfahrung in der Unternehmensberatung.
Philipp kommt ursprünglich aus der Hotellerie und ist Alumni der ZHAW (Business Administration im Bachelor und Management & Law im Master). Er arbeitet seit fünf Jahren in der Unternehmensberatung.

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