Die Pricing-Plattform von Lyfegen garantiert Krankenversicherern, dass der Preis von Medikamenten dem tatsächlichen Nutzen entspricht. Im Interview mit Michel Mohler, CEO von Lyfegen, sprechen wir über Value-based Pricing in der Pharmabranche und die Herausforderungen in diaesem komplexen System.

Kannst du uns bitte in einfachen Worten erklären, was Lyfegen macht?

Natürlich. Damit Medikamente von Krankenkassen übernommen werden, müssen die Pharmahersteller mit den Krankenkassen Preise und Rabatte verhandeln. Dies ist sehr komplex und basiert einerseits auf dem Nutzen, andererseits auf den Kosten. Hier kommen wir ins Spiel: Wir helfen dabei, Rabatte basierend auf dem tatsächlichen Nutzen und den klinischen Ergebnissen des Medikaments zu berechnen. Wenn die Behandlung gut wirkt, gibt es keinen Rabatt. Wenn die Behandlung schlecht wirkt, gibt es einen Rabatt, den die Versicherung an den Versicherten weitergeben kann. Das ist besonders wichtig bei teuren Therapien wie Zell- und Gentherapien, die manchmal Millionen kosten können. Unser System stellt sicher, dass Krankenversicherer diese Rabatte nicht verpassen.

Habt ihr bereits Daten, die zeigen, dass ihr Krankenkassen kosteneffektiver machen konntet?

Ja, das haben wir. Wir haben zahlreiche Fallstudien, die klar zeigen, welche Rabatte wir ermöglicht haben und wie dies den Prämienzahlenden und Patienten zugutekommt.

Kannst du ein Beispiel für Value-based Contracting geben?

Ein gutes Beispiel ist die Krebsbehandlung. Hier nutzen wir das Konzept des Progression-free Survival, also die Zeit, in der ein Patient ohne Fortschreiten der Krankheit lebt, als Erfolgskriterium. Wenn die Behandlung gut wirkt, gibt es keinen Rabatt. Wenn sie schlecht wirkt, gibt es einen Rabatt. So stellen wir sicher, dass der Preis dem tatsächlichen Nutzen entspricht.

Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

Wir kommen ursprünglich von der Herstellerseite und verfolgten den Ansatz des Value-based Pricing, also der Vergütung basierend auf dem Nutzen. Für Value-based Pricing muss man Daten sammeln und auswerten. Mit Excel war das kaum machbar, also haben wir eine Plattform entwickelt. Zuerst haben wir einzelne Verträge pro Medikament abgeschlossen, dann festgestellt, dass man diese auf andere Fälle anwenden kann. Wir haben viel Feedback von Kunden eingeholt und festgestellt, dass es zwei grosse Bedürfnisse gibt: Datensammlung und eine standardisierte Eingabe sowie die Berechnung von Rabatten basierend auf diesen Daten.

Was war die schwierigste Aufgabe beim Aufbau von Lyfegen?

Das Schwierigste war das Pricing für die Nutzung unserer Plattform. Wir haben etwas entwickelt, das es in dieser Form noch nirgends gab. Wir hatten viele unterschiedliche Ansätze ausprobiert und sind jetzt wieder bei unserer ursprünglichen Idee angelangt: Auf der Versichererseite erhalten wir einen Prozentsatz des Rabatts, den wir für sie zurückgewinnen. Auf der Pharmaseite bieten wir eine Bibliothek und einen Rechner an, den die Benutzer nutzen können.

Musstet ihr selbst durch regulatorische Prozesse gehen, um dies euren Kunden anbieten zu dürfen?

Ja, der Medikamentenpreis wird oft vom Gesundheitsministerium definiert und ist stark reguliert. Der Datenschutz ist ebenfalls ein grosses Thema für uns. Wir haben viel in Datenschutzkonzepte investiert und führen monatliche Audits durch. Zudem haben wir eine ISO-Zertifizierung für Qualität und IT-Sicherheit, was uns geholfen hat, Vertrauen aufzubauen.

Auf welche Meilensteine bist du besonders stolz?

Ich bin besonders stolz auf unser Team. Wir haben eine grossartige Dynamik und jeder gibt sein Bestes für das Unternehmen. Wir legen grossen Wert darauf, dass Kultur und Werte zusammenpassen.

Auf welche Meilensteine werdet ihr euch in den kommenden Monaten konzentrieren?

Wir sind ein Venture-backed-Unternehmen und streben überproportionales Wachstum an. Wir haben unseren Product-Market-Fit erreicht und zahlende Kunden gewonnen. Jetzt geht es darum, unser Geschäftsmodell zu validieren und zu zeigen, dass wir mit unserem Produkt Umsatzwachstum und Bruttomargen erzielen können.

"Interviews mit Startups zu führen, ermöglicht es mir unserer Leserschaft Inspiration, Erfahrungswerte und authentische Einblicke ins Gründerleben und den Unternehmensaufbau zu geben."
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Die Pricing-Plattform von Lyfegen garantiert Krankenversicherern, dass der Preis von Medikamenten dem tatsächlichen Nutzen entspricht. Im Interview mit Michel Mohler, CEO von Lyfegen, sprechen wir über Value-based Pricing in der Pharmabranche und die Herausforderungen in diaesem komplexen System.

Kannst du uns bitte in einfachen Worten erklären, was Lyfegen macht?

Natürlich. Damit Medikamente von Krankenkassen übernommen werden, müssen die Pharmahersteller mit den Krankenkassen Preise und Rabatte verhandeln. Dies ist sehr komplex und basiert einerseits auf dem Nutzen, andererseits auf den Kosten. Hier kommen wir ins Spiel: Wir helfen dabei, Rabatte basierend auf dem tatsächlichen Nutzen und den klinischen Ergebnissen des Medikaments zu berechnen. Wenn die Behandlung gut wirkt, gibt es keinen Rabatt. Wenn die Behandlung schlecht wirkt, gibt es einen Rabatt, den die Versicherung an den Versicherten weitergeben kann. Das ist besonders wichtig bei teuren Therapien wie Zell- und Gentherapien, die manchmal Millionen kosten können. Unser System stellt sicher, dass Krankenversicherer diese Rabatte nicht verpassen.

Habt ihr bereits Daten, die zeigen, dass ihr Krankenkassen kosteneffektiver machen konntet?

Ja, das haben wir. Wir haben zahlreiche Fallstudien, die klar zeigen, welche Rabatte wir ermöglicht haben und wie dies den Prämienzahlenden und Patienten zugutekommt.

Kannst du ein Beispiel für Value-based Contracting geben?

Ein gutes Beispiel ist die Krebsbehandlung. Hier nutzen wir das Konzept des Progression-free Survival, also die Zeit, in der ein Patient ohne Fortschreiten der Krankheit lebt, als Erfolgskriterium. Wenn die Behandlung gut wirkt, gibt es keinen Rabatt. Wenn sie schlecht wirkt, gibt es einen Rabatt. So stellen wir sicher, dass der Preis dem tatsächlichen Nutzen entspricht.

Wie seid ihr auf diese Idee gekommen?

Wir kommen ursprünglich von der Herstellerseite und verfolgten den Ansatz des Value-based Pricing, also der Vergütung basierend auf dem Nutzen. Für Value-based Pricing muss man Daten sammeln und auswerten. Mit Excel war das kaum machbar, also haben wir eine Plattform entwickelt. Zuerst haben wir einzelne Verträge pro Medikament abgeschlossen, dann festgestellt, dass man diese auf andere Fälle anwenden kann. Wir haben viel Feedback von Kunden eingeholt und festgestellt, dass es zwei grosse Bedürfnisse gibt: Datensammlung und eine standardisierte Eingabe sowie die Berechnung von Rabatten basierend auf diesen Daten.

Was war die schwierigste Aufgabe beim Aufbau von Lyfegen?

Das Schwierigste war das Pricing für die Nutzung unserer Plattform. Wir haben etwas entwickelt, das es in dieser Form noch nirgends gab. Wir hatten viele unterschiedliche Ansätze ausprobiert und sind jetzt wieder bei unserer ursprünglichen Idee angelangt: Auf der Versichererseite erhalten wir einen Prozentsatz des Rabatts, den wir für sie zurückgewinnen. Auf der Pharmaseite bieten wir eine Bibliothek und einen Rechner an, den die Benutzer nutzen können.

Musstet ihr selbst durch regulatorische Prozesse gehen, um dies euren Kunden anbieten zu dürfen?

Ja, der Medikamentenpreis wird oft vom Gesundheitsministerium definiert und ist stark reguliert. Der Datenschutz ist ebenfalls ein grosses Thema für uns. Wir haben viel in Datenschutzkonzepte investiert und führen monatliche Audits durch. Zudem haben wir eine ISO-Zertifizierung für Qualität und IT-Sicherheit, was uns geholfen hat, Vertrauen aufzubauen.

Auf welche Meilensteine bist du besonders stolz?

Ich bin besonders stolz auf unser Team. Wir haben eine grossartige Dynamik und jeder gibt sein Bestes für das Unternehmen. Wir legen grossen Wert darauf, dass Kultur und Werte zusammenpassen.

Auf welche Meilensteine werdet ihr euch in den kommenden Monaten konzentrieren?

Wir sind ein Venture-backed-Unternehmen und streben überproportionales Wachstum an. Wir haben unseren Product-Market-Fit erreicht und zahlende Kunden gewonnen. Jetzt geht es darum, unser Geschäftsmodell zu validieren und zu zeigen, dass wir mit unserem Produkt Umsatzwachstum und Bruttomargen erzielen können.