Innovation und Nachhaltigkeit vereint: Lukas Schertel, CEO von Seprify, erklärt, wie sein Unternehmen mit pflanzlichen Materialien die Farbindustrie transformiert und synthetische Pigmente ersetzt.
Was war die ursprüngliche Vision hinter der Gründung von Seprify?
Zu Beginn war ich in der akademischen Forschung, sowohl an der Universität Zürich als auch in Cambridge, tätig. Ich habe mich intensiv mit optischen und biologischen Materialien beschäftigt, speziell im Bereich der bioinspirierten Farben. Ich wollte verstehen, wie Insekten, Käfer und Pflanzen Farben erzeugen, ohne synthetische Materialien zu verwenden. Mein Ziel war es, dieses Wissen zu nutzen, um die gleichen Farben auf natürliche Weise herzustellen. Dabei entdeckte ich die Möglichkeit, ein weisses Pigment aus Cellulose zu entwickeln, das ohne Titandioxid auskommt. Dies war ein entscheidender Moment, der zur Vision von Seprify führte – eine nachhaltige Alternative auf den Markt zu bringen.
Was hat konkret zum Namenswechsel von Impossible Materials zu Seprify geführt?
Der ursprüngliche Name Impossible Materials spiegelte unsere Ambitionen und unser Bestreben wider, das Unmögliche möglich zu machen. Aber als es darum ging, die Produktion zu skalieren und unsere Präsenz auf dem Markt zu verstärken, benötigten wir einen Namen, der langlebiger und weniger kontrovers ist. Zudem war Impossible Materials sehr weit gefasst und machte es schwierig, eine Trademark zu sichern. Seprify – eine Kombination aus separate und purify – reflektiert besser, was wir tun: Wir stellen aus Pflanzenmaterialien wettbewerbsfähige Produkte her.
Wie reagierten die Kunden auf den Namenswechsel?
Ich war anfangs nervös wegen des Namenswechsels, da ein solcher Schritt immer mit Unsicherheiten verbunden ist. Trotz meiner Bedenken waren die Reaktionen der Kunden jedoch überraschend positiv. In unserem B2B-Geschäft konzentrieren wir uns vorrangig auf die Qualität und Funktionalität unserer Inhaltsstoffe. Es geht weniger darum, einen eigenen Brand aufzubauen. Als Technologiefirma sind Patente zwar wichtiger als die Trademark, aber es bleibt fundamental, zu vermeiden, dass andere in unserem Namen Produkte verkaufen. Der reibungslose Übergang hat unsere Position gefestigt und das Unternehmen für die nächste Wachstumsphase gestärkt.
Wie haben Sie das Startup-Ökosystem in der Schweiz wahrgenommen?
Extrem positiv. Die Unterstützung durch Programme wie Innosuisse, Venture Kick und Venture Lab hat uns ermöglicht, unser Projekt schnell voranzutreiben und gleichzeitig unser Netzwerk auszubauen. Dies war entscheidend für unsere frühe Entwicklung und die erfolgreiche Seed-Finanzierungsrunde. Mit den InnoSuisse-Projekten konnten wir unsere Mittel fast verdoppeln, was das Vertrauen von Kunden und Investoren wesentlich stärkte und unsere Seriosität von der Frühphase bis zur Seed-Phase festigte.

Lukas Schertel, Gründer und CEO von Seprify.
Was für Ratschläge würden Sie Ihrem früheren Ich geben?
Geduld und Resilienz sind entscheidend. Man muss offen und kollaborativ sein, bereit, zuzuhören und mit anderen zusammenzuarbeiten. Als Jungunternehmer versucht man oft, alles sehr schnell zu erledigen. Doch es ist entscheidend, Geduld zu bewahren und beharrlich zu sein. Ein gutes Team und die richtigen Partner sind unerlässlich, um eine Vision in die Realität umzusetzen.
Was sind die aktuellen Herausforderungen von Seprify?
Wir stehen vor der Herausforderung, unsere nächste Finanzierungsrunde abzuschliessen. Es ist ein ständiger Wettlauf gegen die Zeit, die Skalierung unserer Technologie zu realisieren, besonders als Jungunternehmer. Das Chicken-Egg-Problem, bei dem man Kunden bereits gewonnen hat, obwohl die Produktionskapazitäten noch nicht ausreichend sind, ist besonders schwierig zu bewältigen. Im Markt für Titandioxid gibt es viele Anwendungsbereiche; daher ist es wichtig, nicht zu versuchen, alles zu machen, sondern den richtigen Fokus zu setzen und Schwerpunkte zu wählen.
Wie reagieren Sie auf die Konkurrenz im Bereich nachhaltiger Materialien?
Konkurrenz lehrt uns, unsere eigenen Stärken zu erkennen, und kann auch etwas Positives sein, indem sie Kunden die Angst nimmt, sich auf ein neues Produkt einzustellen. Derzeit sehe ich keine Schwierigkeiten, da wir gut positioniert sind und nur wenige Konkurrenten unsere Qualität erreichen können. Unser umfangreiches Know-how stärkt zusätzlich unsere Marktposition.
Was ist Ihre langfristige Vision von Seprify?
Unsere Vision geht weit über das weisse Pigment hinaus. Langfristig streben wir danach, ein breiteres Spektrum an nachhaltigen Produkten zu entwickeln, die auf Cellulose basieren. Wir möchten sicherstellen, dass wir unsere gesamte Biomasse ohne Abfall in hochwertige Inhaltsstoffe umwandeln können. Indem wir unsere Technologie auf industriellem Niveau einsetzen, hoffen wir, einen signifikanten Beitrag zur Nachhaltigkeit in verschiedenen Industrien zu leisten. Unser Ziel ist es, nicht nur ein Produkt zu liefern, sondern ganze Märkte zu erweitern und effektiver im Bereich der Nachhaltigkeit zu werden.
Facts & Figures:
Gründung: 2022
Geschaffene Arbeitsplätze: 17
Website: Seprify – Cellulose based functional material solutions
Innovation und Nachhaltigkeit vereint: Lukas Schertel, CEO von Seprify, erklärt, wie sein Unternehmen mit pflanzlichen Materialien die Farbindustrie transformiert und synthetische Pigmente ersetzt.
Was war die ursprüngliche Vision hinter der Gründung von Seprify?
Zu Beginn war ich in der akademischen Forschung, sowohl an der Universität Zürich als auch in Cambridge, tätig. Ich habe mich intensiv mit optischen und biologischen Materialien beschäftigt, speziell im Bereich der bioinspirierten Farben. Ich wollte verstehen, wie Insekten, Käfer und Pflanzen Farben erzeugen, ohne synthetische Materialien zu verwenden. Mein Ziel war es, dieses Wissen zu nutzen, um die gleichen Farben auf natürliche Weise herzustellen. Dabei entdeckte ich die Möglichkeit, ein weisses Pigment aus Cellulose zu entwickeln, das ohne Titandioxid auskommt. Dies war ein entscheidender Moment, der zur Vision von Seprify führte – eine nachhaltige Alternative auf den Markt zu bringen.
Was hat konkret zum Namenswechsel von Impossible Materials zu Seprify geführt?
Der ursprüngliche Name Impossible Materials spiegelte unsere Ambitionen und unser Bestreben wider, das Unmögliche möglich zu machen. Aber als es darum ging, die Produktion zu skalieren und unsere Präsenz auf dem Markt zu verstärken, benötigten wir einen Namen, der langlebiger und weniger kontrovers ist. Zudem war Impossible Materials sehr weit gefasst und machte es schwierig, eine Trademark zu sichern. Seprify – eine Kombination aus separate und purify – reflektiert besser, was wir tun: Wir stellen aus Pflanzenmaterialien wettbewerbsfähige Produkte her.
Wie reagierten die Kunden auf den Namenswechsel?
Ich war anfangs nervös wegen des Namenswechsels, da ein solcher Schritt immer mit Unsicherheiten verbunden ist. Trotz meiner Bedenken waren die Reaktionen der Kunden jedoch überraschend positiv. In unserem B2B-Geschäft konzentrieren wir uns vorrangig auf die Qualität und Funktionalität unserer Inhaltsstoffe. Es geht weniger darum, einen eigenen Brand aufzubauen. Als Technologiefirma sind Patente zwar wichtiger als die Trademark, aber es bleibt fundamental, zu vermeiden, dass andere in unserem Namen Produkte verkaufen. Der reibungslose Übergang hat unsere Position gefestigt und das Unternehmen für die nächste Wachstumsphase gestärkt.
Wie haben Sie das Startup-Ökosystem in der Schweiz wahrgenommen?
Extrem positiv. Die Unterstützung durch Programme wie Innosuisse, Venture Kick und Venture Lab hat uns ermöglicht, unser Projekt schnell voranzutreiben und gleichzeitig unser Netzwerk auszubauen. Dies war entscheidend für unsere frühe Entwicklung und die erfolgreiche Seed-Finanzierungsrunde. Mit den InnoSuisse-Projekten konnten wir unsere Mittel fast verdoppeln, was das Vertrauen von Kunden und Investoren wesentlich stärkte und unsere Seriosität von der Frühphase bis zur Seed-Phase festigte.

Lukas Schertel, Gründer und CEO von Seprify.
Was für Ratschläge würden Sie Ihrem früheren Ich geben?
Geduld und Resilienz sind entscheidend. Man muss offen und kollaborativ sein, bereit, zuzuhören und mit anderen zusammenzuarbeiten. Als Jungunternehmer versucht man oft, alles sehr schnell zu erledigen. Doch es ist entscheidend, Geduld zu bewahren und beharrlich zu sein. Ein gutes Team und die richtigen Partner sind unerlässlich, um eine Vision in die Realität umzusetzen.
Was sind die aktuellen Herausforderungen von Seprify?
Wir stehen vor der Herausforderung, unsere nächste Finanzierungsrunde abzuschliessen. Es ist ein ständiger Wettlauf gegen die Zeit, die Skalierung unserer Technologie zu realisieren, besonders als Jungunternehmer. Das Chicken-Egg-Problem, bei dem man Kunden bereits gewonnen hat, obwohl die Produktionskapazitäten noch nicht ausreichend sind, ist besonders schwierig zu bewältigen. Im Markt für Titandioxid gibt es viele Anwendungsbereiche; daher ist es wichtig, nicht zu versuchen, alles zu machen, sondern den richtigen Fokus zu setzen und Schwerpunkte zu wählen.
Wie reagieren Sie auf die Konkurrenz im Bereich nachhaltiger Materialien?
Konkurrenz lehrt uns, unsere eigenen Stärken zu erkennen, und kann auch etwas Positives sein, indem sie Kunden die Angst nimmt, sich auf ein neues Produkt einzustellen. Derzeit sehe ich keine Schwierigkeiten, da wir gut positioniert sind und nur wenige Konkurrenten unsere Qualität erreichen können. Unser umfangreiches Know-how stärkt zusätzlich unsere Marktposition.
Was ist Ihre langfristige Vision von Seprify?
Unsere Vision geht weit über das weisse Pigment hinaus. Langfristig streben wir danach, ein breiteres Spektrum an nachhaltigen Produkten zu entwickeln, die auf Cellulose basieren. Wir möchten sicherstellen, dass wir unsere gesamte Biomasse ohne Abfall in hochwertige Inhaltsstoffe umwandeln können. Indem wir unsere Technologie auf industriellem Niveau einsetzen, hoffen wir, einen signifikanten Beitrag zur Nachhaltigkeit in verschiedenen Industrien zu leisten. Unser Ziel ist es, nicht nur ein Produkt zu liefern, sondern ganze Märkte zu erweitern und effektiver im Bereich der Nachhaltigkeit zu werden.
Facts & Figures:
Gründung: 2022
Geschaffene Arbeitsplätze: 17
Website: Seprify – Cellulose based functional material solutions