Heizdrähte in Handschuhen sind mittlerweile bekannt und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Ist der Draht aber einmal gebrochen, funktioniert die Heizung nicht mehr und plötzlich ist der Handschuh Elektroschrott. Das geht besser!

Murielle Schreck hat als Doktorarbeit Kupfercellulose entwickelt. Während bei den bisherigen heizbaren Materialien eine Beschichtung vorgenommen wurde oder wie eben beschrieben Heizdrähte verbaut wurden, entschied sie sich die Cellulose-Fasern mit Kupfer zu füllen. Sie erfand damit ein Material, welches in Papierform gebracht flächendeckend leitet. Diese Erfindung war der Startschuss für die Gründung von qCella.

Heute verbaut das Team rund um Murielle die Heizmatten, welche sie aus der Kupfercellulose herstellen, in diversen Pilotprojekten. Diese Matte ist so dünn wie Papier, damit rund 95 Prozent dünner als bestehende Heizprodukte und gleichzeitig 20 Prozent leichter. Auch in der Form ist die Matte sehr flexibel. Da die gesamte Fläche leitet, kann die Matte in jede Grösse und Form zugeschnitten werden. Dies bedeutet insbesondere auch, dass das Produkt langlebiger wird, da auch ein späteres Loch im Produkt nicht das Lebensende bedeutet.

Handschuh mit integrierter Heizung

Am Beispiel des beheizten Handschuhs lässt sich das Produkt und die Einsatzmöglichkeiten gut erklären. Bei den bisher verfügbaren heizbaren Handschuhen führt ein Draht durch den Handschuh. Dieser wird sehr heiss, weshalb die Haut mit zusätzlichem Polster geschützt werden muss. Dadurch geht viel Wärme verloren. Wird im Handschuh eine Heizmatte von qCella verbaut, kann diese viel näher an der Haut anliegen, wärmt zudem gleichmässig und muss dadurch weniger stark aufgeheizt werden. Während der Draht zu Beginn sehr gut funktioniert, passiert es viel zu schnell, dass der Kontakt zum Akku wackelt oder bald ganz bricht. Der Handschuh ist dadurch sofort nicht mehr heizbar und muss ersetzt werden. Da die Wärme bei der qCella Heizmatte nicht nur über einen Punkt geleitet wird, sondern über die gesamte Fläche, ist der Kontakt weniger anfällig und der Handschuh mit der Heizmatte langlebiger. Das Ziel von qCella ist, dass das Produkt selbst die Lebensdauer bestimmt und die Heizmatte darauf keinen negativen Einfluss hat. 

Anwendungsfälle in Elektrofahrzeugen, Luftfahrt und Co.

Während ein benzinbetriebenes Auto mit der Abwärme des Motors heizen kann, muss ein E-Auto aktiv mit Energie von der Batterie geheizt werden. Dass die Reichweite dadurch sinkt, ist ein problematischer Nebeneffekt. Verbaut man aber eine Heizmatte in den Fahrersitz oder die Türverkleidung kann man mit weniger Energie gezielt und dennoch flächig beim Fahrzeuglenker heizen und damit einiges an Energie sparen. Das Produkt von qCella ist 30 Prozent energieeffizienter als herkömmliche Heizlösungen.

Auch in der Luftfahrt gibt es viel Potential, wenn man die Sitze anstatt des gesamten Innenraums heizen würde. Selbst in der Maschinenindustrie oder bei der Herstellung von Schokolade gibt es Einsatzmöglichkeiten für die Matte, welche bis auf 180 °C erwärmt werden kann. Genau dort überall soll die Heizmatte in Zukunft eingesetzt werden. Bis der Zugang zu einem dieser hart umkämpften Märkte erfolgreich geschafft ist, nutzt qCella jede Möglichkeit und testet das Produkt weiter mit spannenden Kollaborationspartnern. Unter anderem haben sie im Bereich Consumer-Goods Projekte wie beheizbare Sicherheitsschuhe, an welchen sie ihr Produkt weiter perfektionieren.

Nächster Schritt: Markteintritt schaffen

Mit der letzten Finanzierungsrunde und dem Startup Innovation Projekt von Innosuisse haben sie sich eine gute Basis geschaffen, um dem Markteintritt in den nächsten Jahren näher zu kommen. Auch das Patent auf dem neuartigen Material haben sie angemeldet. Für Murielle und ihre Mitgründer ist der Weg klar und die nächsten grossen Schritte greifbar. Das schlagkräftige Team ist bereit für alle Herausforderungen auf ihrem Weg ihre Vision zu verwirklichen. 

Dir hat der Artikel gefallen?
Dann wirf doch auch einen Blick auf unsern letzten Beitrag – viel Spass beim lesen!

Author: Karin Jakob

Karin Jakob
Mich faszinieren die Geschichten, welche Unternehmer und Unternehmerinnen zur Entscheidung ermutigen einfach Mal loszulegen.

FOUNDED

Videoformat

“23 Questions mit…”

In unserem neuen Format stellen wir Gründerinnen, Gründern oder Teammitgliedern 23 Fragen in einem One-Take – während wir durch die Firma gehen. Kein Skript, kein Cut, kein Studio. Nur echtes Startup-Leben.

23 Questions mit Léa Miggiano – Carvolution.

Interview
Erfolgsgeschichten
Scaleups
Startups
Tipps
Geistiges Eigentum
Startup Ökosystem
Female Entrepreneur
Investoren & Fundraising

Heizdrähte in Handschuhen sind mittlerweile bekannt und erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Ist der Draht aber einmal gebrochen, funktioniert die Heizung nicht mehr und plötzlich ist der Handschuh Elektroschrott. Das geht besser!

Murielle Schreck hat als Doktorarbeit Kupfercellulose entwickelt. Während bei den bisherigen heizbaren Materialien eine Beschichtung vorgenommen wurde oder wie eben beschrieben Heizdrähte verbaut wurden, entschied sie sich die Cellulose-Fasern mit Kupfer zu füllen. Sie erfand damit ein Material, welches in Papierform gebracht flächendeckend leitet. Diese Erfindung war der Startschuss für die Gründung von qCella.

Heute verbaut das Team rund um Murielle die Heizmatten, welche sie aus der Kupfercellulose herstellen, in diversen Pilotprojekten. Diese Matte ist so dünn wie Papier, damit rund 95 Prozent dünner als bestehende Heizprodukte und gleichzeitig 20 Prozent leichter. Auch in der Form ist die Matte sehr flexibel. Da die gesamte Fläche leitet, kann die Matte in jede Grösse und Form zugeschnitten werden. Dies bedeutet insbesondere auch, dass das Produkt langlebiger wird, da auch ein späteres Loch im Produkt nicht das Lebensende bedeutet.

Handschuh mit integrierter Heizung

Am Beispiel des beheizten Handschuhs lässt sich das Produkt und die Einsatzmöglichkeiten gut erklären. Bei den bisher verfügbaren heizbaren Handschuhen führt ein Draht durch den Handschuh. Dieser wird sehr heiss, weshalb die Haut mit zusätzlichem Polster geschützt werden muss. Dadurch geht viel Wärme verloren. Wird im Handschuh eine Heizmatte von qCella verbaut, kann diese viel näher an der Haut anliegen, wärmt zudem gleichmässig und muss dadurch weniger stark aufgeheizt werden. Während der Draht zu Beginn sehr gut funktioniert, passiert es viel zu schnell, dass der Kontakt zum Akku wackelt oder bald ganz bricht. Der Handschuh ist dadurch sofort nicht mehr heizbar und muss ersetzt werden. Da die Wärme bei der qCella Heizmatte nicht nur über einen Punkt geleitet wird, sondern über die gesamte Fläche, ist der Kontakt weniger anfällig und der Handschuh mit der Heizmatte langlebiger. Das Ziel von qCella ist, dass das Produkt selbst die Lebensdauer bestimmt und die Heizmatte darauf keinen negativen Einfluss hat. 

Anwendungsfälle in Elektrofahrzeugen, Luftfahrt und Co.

Während ein benzinbetriebenes Auto mit der Abwärme des Motors heizen kann, muss ein E-Auto aktiv mit Energie von der Batterie geheizt werden. Dass die Reichweite dadurch sinkt, ist ein problematischer Nebeneffekt. Verbaut man aber eine Heizmatte in den Fahrersitz oder die Türverkleidung kann man mit weniger Energie gezielt und dennoch flächig beim Fahrzeuglenker heizen und damit einiges an Energie sparen. Das Produkt von qCella ist 30 Prozent energieeffizienter als herkömmliche Heizlösungen.

Auch in der Luftfahrt gibt es viel Potential, wenn man die Sitze anstatt des gesamten Innenraums heizen würde. Selbst in der Maschinenindustrie oder bei der Herstellung von Schokolade gibt es Einsatzmöglichkeiten für die Matte, welche bis auf 180 °C erwärmt werden kann. Genau dort überall soll die Heizmatte in Zukunft eingesetzt werden. Bis der Zugang zu einem dieser hart umkämpften Märkte erfolgreich geschafft ist, nutzt qCella jede Möglichkeit und testet das Produkt weiter mit spannenden Kollaborationspartnern. Unter anderem haben sie im Bereich Consumer-Goods Projekte wie beheizbare Sicherheitsschuhe, an welchen sie ihr Produkt weiter perfektionieren.

Nächster Schritt: Markteintritt schaffen

Mit der letzten Finanzierungsrunde und dem Startup Innovation Projekt von Innosuisse haben sie sich eine gute Basis geschaffen, um dem Markteintritt in den nächsten Jahren näher zu kommen. Auch das Patent auf dem neuartigen Material haben sie angemeldet. Für Murielle und ihre Mitgründer ist der Weg klar und die nächsten grossen Schritte greifbar. Das schlagkräftige Team ist bereit für alle Herausforderungen auf ihrem Weg ihre Vision zu verwirklichen. 

Dir hat der Artikel gefallen?
Dann wirf doch auch einen Blick auf unsern letzten Beitrag – viel Spass beim lesen!