Das Startup Tufty verwandelt Kinderzeichnungen in Teppiche und Fussmatten – und erlebt gerade einen schweizweiten Hype. Die Nachfrage hat sich verdreifacht, die Lieferzeiten verlängern sich deutlich. Trotzdem bleibt das junge Label seiner Haltung treu und produziert weiterhin sozial und frei von Druck.

Der Gründer, Beni Brennwald, ist Sozialpädagoge und Grafiker und hat Tufty im Juli 2024 gegründet. Die Idee: Kinderkunst bekommt eine Bühne, Familien ein langlebiges Erinnerungsstück und Menschen mit Unterstützungsbedarf eine sinnvolle Arbeit. Da sich Tufting schnell lernen lässt, kreativ und meditativ ist, eignet es sich gut zur Wiederintegration in den Berufsalltag und als therapeutische Tagesstruktur.

Nachfrage verdreifacht – Lieferzeiten verlängern sich

Das soziale Startup ist sozusagen über Nacht bekannt geworden. Seit den Berichten in Regional-, Fach- und Publikumsmedien klicken täglich dreimal so viele Menschen auf Tufty.ch wie zuvor. Über 192 Bestellungen mit insgesamt 262 Teppichen sind eingegangen (Stand 26.11.2025). Rund 225 Teppiche wurden bereits ausgeliefert, 37 warten auf Fertigstellung. Die Lieferzeiten sind von zwei Wochen auf zwei Monate gestiegen. «Es ist mega schön zu sehen, dass unsere Teppiche so gut ankommen», sagt Anna, eine Mitarbeiterin aus dem Atelier in Wangen bei Olten. «Jetzt gilt es, sich nicht hetzen zu lassen und weiterhin sorgfältig zu bleiben.»

Unterstützung aus der Sozialbranche

Um die hohe Nachfrage abzufedern, entstehen gerade neue Tufty-Standorte. Aarau hat auf vier Mitarbeitende aufgestockt, Liestal ist kürzlich mit zwei Personen gestartet. Weitere Sozialinstitutionen haben Interesse angemeldet, mitzuhelfen. «Ich habe einen Aufruf auf Linkedin gepostet und innert drei Tagen haben sich ganze 25 Institutionen bei mir gemeldet», sagt Brennwald. «Das hat mich sehr berührt.» Die Sozialbranche zeigt sich solidarisch. Kurzfristig mischen sich auch Beni Brennwald und Luis Hartl, zuständig für Grafik und Produktentwicklung, unter die Tuftenden.

«Uns ist wichtig, transparent zu kommunizieren», sagt Brennwald. «Ein soziales Unikat lässt sich per Definition nicht unter Zeitdruck herstellen. Das ist ein Qualitätsmerkmal, da gibt es nichts zu bemängeln.» Oberste Priorität hat, dass Tufty sozial ist und bleibt. Die Mitarbeitenden mit Unterstützungsbedarf sollen unverändert in einer angenehmen Atmosphäre arbeiten können. «Wir geben den Druck unter keinen Umständen an unsere Mitarbeitenden weiter. Und wir sind überzeugt, dass unsere Kund:innen das verstehen und schätzen.»

Schweizweit eröffnen weitere Tufty-Ateliers

Beni Brennwald rechnet damit, dass die Nachfrage nach Weihnachten etwas abflachen könnte. Andererseits folgen bald weitere Anlässe fürs Verschenken der originellen Teppiche und Fussmatten: Ostern, Muttertag, aber auch Geburtstage und Umzugstermine. Bis Ende Jahr will Brennwald darum mindestens zwei weitere, also insgesamt fünf Tufty-Ateliers eröffnet haben. Das Projekt geht durch die Decke, aber dem Kern bleibt Tufty treu: inklusive Handarbeit in der Schweiz statt industrielle Fertigung im Ausland. Brennwald sagt: «Es ist verrückt, wie schnell es gehen kann vom Unbekannten zum Hype-Produkt.»


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Das Startup Tufty verwandelt Kinderzeichnungen in Teppiche und Fussmatten – und erlebt gerade einen schweizweiten Hype. Die Nachfrage hat sich verdreifacht, die Lieferzeiten verlängern sich deutlich. Trotzdem bleibt das junge Label seiner Haltung treu und produziert weiterhin sozial und frei von Druck.

Der Gründer, Beni Brennwald, ist Sozialpädagoge und Grafiker und hat Tufty im Juli 2024 gegründet. Die Idee: Kinderkunst bekommt eine Bühne, Familien ein langlebiges Erinnerungsstück und Menschen mit Unterstützungsbedarf eine sinnvolle Arbeit. Da sich Tufting schnell lernen lässt, kreativ und meditativ ist, eignet es sich gut zur Wiederintegration in den Berufsalltag und als therapeutische Tagesstruktur.

Nachfrage verdreifacht – Lieferzeiten verlängern sich

Das soziale Startup ist sozusagen über Nacht bekannt geworden. Seit den Berichten in Regional-, Fach- und Publikumsmedien klicken täglich dreimal so viele Menschen auf Tufty.ch wie zuvor. Über 192 Bestellungen mit insgesamt 262 Teppichen sind eingegangen (Stand 26.11.2025). Rund 225 Teppiche wurden bereits ausgeliefert, 37 warten auf Fertigstellung. Die Lieferzeiten sind von zwei Wochen auf zwei Monate gestiegen. «Es ist mega schön zu sehen, dass unsere Teppiche so gut ankommen», sagt Anna, eine Mitarbeiterin aus dem Atelier in Wangen bei Olten. «Jetzt gilt es, sich nicht hetzen zu lassen und weiterhin sorgfältig zu bleiben.»

Unterstützung aus der Sozialbranche

Um die hohe Nachfrage abzufedern, entstehen gerade neue Tufty-Standorte. Aarau hat auf vier Mitarbeitende aufgestockt, Liestal ist kürzlich mit zwei Personen gestartet. Weitere Sozialinstitutionen haben Interesse angemeldet, mitzuhelfen. «Ich habe einen Aufruf auf Linkedin gepostet und innert drei Tagen haben sich ganze 25 Institutionen bei mir gemeldet», sagt Brennwald. «Das hat mich sehr berührt.» Die Sozialbranche zeigt sich solidarisch. Kurzfristig mischen sich auch Beni Brennwald und Luis Hartl, zuständig für Grafik und Produktentwicklung, unter die Tuftenden.

«Uns ist wichtig, transparent zu kommunizieren», sagt Brennwald. «Ein soziales Unikat lässt sich per Definition nicht unter Zeitdruck herstellen. Das ist ein Qualitätsmerkmal, da gibt es nichts zu bemängeln.» Oberste Priorität hat, dass Tufty sozial ist und bleibt. Die Mitarbeitenden mit Unterstützungsbedarf sollen unverändert in einer angenehmen Atmosphäre arbeiten können. «Wir geben den Druck unter keinen Umständen an unsere Mitarbeitenden weiter. Und wir sind überzeugt, dass unsere Kund:innen das verstehen und schätzen.»

Schweizweit eröffnen weitere Tufty-Ateliers

Beni Brennwald rechnet damit, dass die Nachfrage nach Weihnachten etwas abflachen könnte. Andererseits folgen bald weitere Anlässe fürs Verschenken der originellen Teppiche und Fussmatten: Ostern, Muttertag, aber auch Geburtstage und Umzugstermine. Bis Ende Jahr will Brennwald darum mindestens zwei weitere, also insgesamt fünf Tufty-Ateliers eröffnet haben. Das Projekt geht durch die Decke, aber dem Kern bleibt Tufty treu: inklusive Handarbeit in der Schweiz statt industrielle Fertigung im Ausland. Brennwald sagt: «Es ist verrückt, wie schnell es gehen kann vom Unbekannten zum Hype-Produkt.»


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