Raphael Tobler, Präsident der Swiss Startup Association, macht sich an vielen Fronten für das Schweizer Startup-Ökosystem stark. Er sagt: «Wenn mich etwas stört, will ich es ändern.» Wir wollen also wissen, wie er das Startup-Ökosystem einschätzt und was ihn noch daran stört.
Wie nimmst du das Schweizer Startup-Ökosystem wahr?
Lebendig, aktiv, gut vernetzt. Trotz globaler Krisen blieb das Schweizer Startup-Ökosystem resilient. Dies liegt auch daran, dass Schweizer Startups qualiltativer sind als in anderen Ländern. Hier ist der Prototyp oft bereits da und vieles funktioniert, während andere Kulturen mit der Idee in einer Präsentation bereits grosse Versprechungen machen. Es gibt jedoch in der Schweiz noch einige regulatorische Hürden, die man abbauen sollte, um das Startup-Ökosystem noch erfolgreicher und fit für die Zukunft zu machen.
Was ist dein Ziel für das Startup-Ökosystem Schweiz?
Mein Ziel ist es, dass das Ökosystem in allen Dimensionen wächst. Einerseits mehr Startups und Investoren, andererseits mehr Einbezug der KMU-Landschaft. Allgemein sollte die Zusammenarbeit im Ökosystem enger werden, damit Synergien besser genutzt werden können.
Das Startup-Ökosystem kann mit seinen unzähligen Unterstützungsangeboten überwältigend sein. Wie finden Founder den richtigen Support für ihr Startup?
Es gibt tatsächlich viele Angebote, was für das Startup-Ökosystem aber ein gutes Zeichen ist. Founders empfehle ich, an ihrer Hochschule nach einem Startup-Programm zu schauen. Ausserhalb des Hochschulumfelds gilt: Dort, wo das Programm staatlich oder Non-Profit ist, kann man davon ausgehen, dass es gut ist. Ich wäre vorsichtiger bei Privatanbietern, die mit ihrem Angebot Geld verdienen möchten. Grundsätzlich ist der Austausch mit anderen Founders einer der besten Wege, an Tipps und Kontakte zu kommen. Peer-to-Peer lernt man am meisten und vor allem auf echten Erfahrungen basierend.
Warum ist ein gutes Startup-Ökosystem für die Schweiz so wichtig?
Wenn Startups Innovationen auf den Markt bringen, profitieren auch KMU und Grosskonzerne davon. Sie werden mit den neuen Lösungen beispielsweise effizienter. Und sie werden dazu gepusht, sich selbst weiterzuentwickeln. Auch volkswirtschaftlich ist es wichtig, Innovationen und Startups zu fördern. Weil Startups die Lehrstellen und Jobs von morgen schaffen.
Was stört dich am Schweizer Startup-Ökosystem aktuell?
Es ist aktuell fast unmöglich, dass – selbst bestens qualifizierte – Ausländerinnen und Ausländer aus Drittstaaten in der Schweiz eine Firma gründen und ein Visum erhalten. Das ist verschenktes Potenzial, denn die Schweiz hat einen guten Ruf für ihre Forschung und Innovationen und könnte entsprechende Talente anziehen, von denen die Schweiz ungemein profitieren würde. Während Länder wie Estland und Finnland damit Werbung machen, bei ihnen zu gründen, denkt die Schweiz noch nicht mal daran, ihre Hürden für ausländische Personen abzubauen. Sehr ähnlich ist die Problematik, wenn man als Founder einen Spezialisten aus einem Drittstaat anstellen will. Der Prozess ist extrem bürokratisch, für viele Startups kaum machbar und sehr langsam – selbst wenn die ausländische Person in der Schweiz studiert hat und für ein Startup in der Schweiz bleiben will. Für diese Leute braucht es ein Startup-Visa.
Haben wir in der Schweiz denn nicht genügend helle Köpfe und unternehmerisch motivierte Personen?
Doch, wir haben glücklicherweise sehr viele Talente und motivierte Personen. Aber wir leben heute in einer globalen Welt. Die Länder und Firmen kämpfen um die besten Forscherinnen, die besten Talente und die besten Angestellten. Da kann die Schweiz nicht einfach die Grenzen schliessen. Je mehr mehr Talente in der Schweiz sind, desto erfolgreicher wird die Schweiz.
Wie gut stehen die Chancen für dieses Startup-Visa?
Wir machen kleine Schritte in die richtige Richtung. Ob und wann es kommt, ist noch völlig unklar. Dafür braucht es auf nationaler Ebene vermutlich eine politische Mehrheit. Hier sind wir als Swiss Startup Association mit verschiedenen Parteien im Gespräch und versuchen eine Lösung zu finden. Für mich als ungeduldiger Unternehmer sind die Prozesse manchmal etwas mühsam und schwerfällig. Aber es ist mir wichtig, also bleiben wir dran.
Hat unter diesen Umständen die Schweiz ihren Status als innovativstes Land verdient?
Die Schweiz ist zu Recht eines der innovativsten und erfolgreichsten Länder der Welt, aber bekanntlich darf man sich an der Spitze nicht ausruhen, um auch die nächsten Jahre ganz oben zu sein. Wenn wir als Schweiz die grössten Talente der Welt anziehen können, sind die Chancen gross, dass wir auch in Zukunft innovationsführend sind.
Raphael Tobler, Präsident der Swiss Startup Association, macht sich an vielen Fronten für das Schweizer Startup-Ökosystem stark. Er sagt: «Wenn mich etwas stört, will ich es ändern.» Wir wollen also wissen, wie er das Startup-Ökosystem einschätzt und was ihn noch daran stört.
Wie nimmst du das Schweizer Startup-Ökosystem wahr?
Lebendig, aktiv, gut vernetzt. Trotz globaler Krisen blieb das Schweizer Startup-Ökosystem resilient. Dies liegt auch daran, dass Schweizer Startups qualiltativer sind als in anderen Ländern. Hier ist der Prototyp oft bereits da und vieles funktioniert, während andere Kulturen mit der Idee in einer Präsentation bereits grosse Versprechungen machen. Es gibt jedoch in der Schweiz noch einige regulatorische Hürden, die man abbauen sollte, um das Startup-Ökosystem noch erfolgreicher und fit für die Zukunft zu machen.
Was ist dein Ziel für das Startup-Ökosystem Schweiz?
Mein Ziel ist es, dass das Ökosystem in allen Dimensionen wächst. Einerseits mehr Startups und Investoren, andererseits mehr Einbezug der KMU-Landschaft. Allgemein sollte die Zusammenarbeit im Ökosystem enger werden, damit Synergien besser genutzt werden können.
Das Startup-Ökosystem kann mit seinen unzähligen Unterstützungsangeboten überwältigend sein. Wie finden Founder den richtigen Support für ihr Startup?
Es gibt tatsächlich viele Angebote, was für das Startup-Ökosystem aber ein gutes Zeichen ist. Founders empfehle ich, an ihrer Hochschule nach einem Startup-Programm zu schauen. Ausserhalb des Hochschulumfelds gilt: Dort, wo das Programm staatlich oder Non-Profit ist, kann man davon ausgehen, dass es gut ist. Ich wäre vorsichtiger bei Privatanbietern, die mit ihrem Angebot Geld verdienen möchten. Grundsätzlich ist der Austausch mit anderen Founders einer der besten Wege, an Tipps und Kontakte zu kommen. Peer-to-Peer lernt man am meisten und vor allem auf echten Erfahrungen basierend.
Warum ist ein gutes Startup-Ökosystem für die Schweiz so wichtig?
Wenn Startups Innovationen auf den Markt bringen, profitieren auch KMU und Grosskonzerne davon. Sie werden mit den neuen Lösungen beispielsweise effizienter. Und sie werden dazu gepusht, sich selbst weiterzuentwickeln. Auch volkswirtschaftlich ist es wichtig, Innovationen und Startups zu fördern. Weil Startups die Lehrstellen und Jobs von morgen schaffen.
Was stört dich am Schweizer Startup-Ökosystem aktuell?
Es ist aktuell fast unmöglich, dass – selbst bestens qualifizierte – Ausländerinnen und Ausländer aus Drittstaaten in der Schweiz eine Firma gründen und ein Visum erhalten. Das ist verschenktes Potenzial, denn die Schweiz hat einen guten Ruf für ihre Forschung und Innovationen und könnte entsprechende Talente anziehen, von denen die Schweiz ungemein profitieren würde. Während Länder wie Estland und Finnland damit Werbung machen, bei ihnen zu gründen, denkt die Schweiz noch nicht mal daran, ihre Hürden für ausländische Personen abzubauen. Sehr ähnlich ist die Problematik, wenn man als Founder einen Spezialisten aus einem Drittstaat anstellen will. Der Prozess ist extrem bürokratisch, für viele Startups kaum machbar und sehr langsam – selbst wenn die ausländische Person in der Schweiz studiert hat und für ein Startup in der Schweiz bleiben will. Für diese Leute braucht es ein Startup-Visa.
Haben wir in der Schweiz denn nicht genügend helle Köpfe und unternehmerisch motivierte Personen?
Doch, wir haben glücklicherweise sehr viele Talente und motivierte Personen. Aber wir leben heute in einer globalen Welt. Die Länder und Firmen kämpfen um die besten Forscherinnen, die besten Talente und die besten Angestellten. Da kann die Schweiz nicht einfach die Grenzen schliessen. Je mehr mehr Talente in der Schweiz sind, desto erfolgreicher wird die Schweiz.
Wie gut stehen die Chancen für dieses Startup-Visa?
Wir machen kleine Schritte in die richtige Richtung. Ob und wann es kommt, ist noch völlig unklar. Dafür braucht es auf nationaler Ebene vermutlich eine politische Mehrheit. Hier sind wir als Swiss Startup Association mit verschiedenen Parteien im Gespräch und versuchen eine Lösung zu finden. Für mich als ungeduldiger Unternehmer sind die Prozesse manchmal etwas mühsam und schwerfällig. Aber es ist mir wichtig, also bleiben wir dran.
Hat unter diesen Umständen die Schweiz ihren Status als innovativstes Land verdient?
Die Schweiz ist zu Recht eines der innovativsten und erfolgreichsten Länder der Welt, aber bekanntlich darf man sich an der Spitze nicht ausruhen, um auch die nächsten Jahre ganz oben zu sein. Wenn wir als Schweiz die grössten Talente der Welt anziehen können, sind die Chancen gross, dass wir auch in Zukunft innovationsführend sind.