Dass Drohnen mehr können als nur Fotos und Videos aus der Höhe zu machen, beweist das Drohnen-Startup Voliro. Was als Forschungsprojekt an der ETH startete, ist ein skalierendes Jungunternehmen geworden, das aus der Schweiz heraus den amerikanischen Markt erobert. Im Interview mit Mitgründer Timo Müller sprechen wir über die Anfänge, bisherige Erfolge und die grosse Vision.

Was war eure Motivation, Voliro zu gründen?

Bisher wurden Drohnen hauptsächlich für Kameraaufnahmen verwendet. Überall, wo man Gerüste oder Kletterer sieht, gibt es potenzielle Anwendungen. Unsere Vision ist es, eine fliegende Roboterplattform für Arbeiten in der Höhe zu entwickeln.

Wie gelang der Übergang vom Forschungsprojekt zum Startup?

Klassisch für die ETH ist es, zuerst etwas zu entwickeln und dann zu schauen, was man damit machen kann. Bei uns lief das parallel. Unser Ziel war es, Forschung und Entwicklung auf ein Niveau zu bringen, auf dem sie einen echten Impact haben. Es war uns wichtig, unsere Ideen ins Feld zu bringen und nicht nur ein Forschungsprojekt zu bleiben. Wir waren überzeugt, dass es viele Anwendungen gibt, obwohl anfangs nicht klar war, welche genau. 

Wie habt ihr euch schliesslich für eine Anwendung entschieden?

Wir haben Fassaden besprüht, Fenster geputzt und Löcher gebohrt. Für Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit mussten wir uns fokussieren. Gespräche mit Kunden und Endanwendern haben uns auf den jetzigen Markt gebracht. Industriekletterer werden häufig eingesetzt für Messungen in der Höhe und unsere ersten Use Cases sind High-Value-Anwendungen, die schnell einen hohen Effizienzgewinn zeigen und grossen Mehrwert für den Kunden bieten.

Wie entscheidet ihr, welche Sensoren es sich für Voliro zu entwickeln lohnt?

Wir reden oft mit potenziellen Kunden und Endanwendern, um ihre Probleme zu verstehen. Wir entwickeln die Sensoren nicht selbst, sondern nutzen bestehende, die in der Industrie bereits im Einsatz sind. Inspektion, Reparatur und Wartung sind die Bereiche der Zukunft. Wichtig ist, dass die Sensoren strategisch mit unserer Vision für die nächsten fünf bis zehn Jahre abgestimmt sind. Beispielsweise inspizieren wir Blitzableiter von Windturbinen – das war eine Herausforderung, aber es ist toll, dass wir jetzt Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energien haben.

Timo Müller, Mitgründer von Voliro

Welche Herausforderungen gibt es beim Fokus auf den US-Markt und wie geht ihr damit um?

Der US-Markt ist interessant wegen seiner Grösse und der Offenheit der Firmen gegenüber neuen Technologien. Eine Herausforderung ist die Distanz, da Kundennähe wichtig ist, besonders in der Anfangsphase. Deshalb haben wir immer ein bis zwei Leute in den USA. Wir haben auch einen Firmensitz in den USA eingetragen, um dort Personal einstellen zu können.

Gibt es einen Erfolgsmoment mit einem Kunden, den ihr teilen könnt?

Ein Kunde in den USA hat Mitte 2023 unsere Drohne erhalten und innerhalb von zwei Wochen mehr Profit gemacht, als er für das Abo zahlt. Er hatte viel vorbereitet und nur noch auf die Drohne gewartet. Diese Erfolgsgeschichte zeigt, dass unser Produkt gebraucht wird und nicht nur ein PR-Spielzeug ist.

Auf welche Meilensteine seid ihr besonders stolz?

Unser Produkt wird erfolgreich im Feld eingesetzt und generiert echten Mehrwert. In der mobilen Robotik in unstrukturierten Umgebungen gibt es viel PR, aber wenig echte Adaption. Deshalb sind wir stolz auf unsere Erfolge.

Welche Meilensteine stehen an und was muss euch gelingen, damit ihr diese erreichen könnt?

Kommerzielle Skalierung ist sehr wichtig. Wir müssen sicherstellen, dass unser Produkt zuverlässig funktioniert und unsere Kunden erfolgreich sind. Autonomie ist ein grosses Thema – wir wollen nicht mehr auf Piloten angewiesen sein. Auch die Entwicklung von Werkzeugen für Reparatur und Wartung ist wichtig. Derzeit sind wir auf Inspektionen fokussiert, möchten aber noch weitergehen. Es bleibt spannend.

"Interviews mit Startups zu führen, ermöglicht es mir unserer Leserschaft Inspiration, Erfahrungswerte und authentische Einblicke ins Gründerleben und den Unternehmensaufbau zu geben."
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Dass Drohnen mehr können als nur Fotos und Videos aus der Höhe zu machen, beweist das Drohnen-Startup Voliro. Was als Forschungsprojekt an der ETH startete, ist ein skalierendes Jungunternehmen geworden, das aus der Schweiz heraus den amerikanischen Markt erobert. Im Interview mit Mitgründer Timo Müller sprechen wir über die Anfänge, bisherige Erfolge und die grosse Vision.

Was war eure Motivation, Voliro zu gründen?

Bisher wurden Drohnen hauptsächlich für Kameraaufnahmen verwendet. Überall, wo man Gerüste oder Kletterer sieht, gibt es potenzielle Anwendungen. Unsere Vision ist es, eine fliegende Roboterplattform für Arbeiten in der Höhe zu entwickeln.

Wie gelang der Übergang vom Forschungsprojekt zum Startup?

Klassisch für die ETH ist es, zuerst etwas zu entwickeln und dann zu schauen, was man damit machen kann. Bei uns lief das parallel. Unser Ziel war es, Forschung und Entwicklung auf ein Niveau zu bringen, auf dem sie einen echten Impact haben. Es war uns wichtig, unsere Ideen ins Feld zu bringen und nicht nur ein Forschungsprojekt zu bleiben. Wir waren überzeugt, dass es viele Anwendungen gibt, obwohl anfangs nicht klar war, welche genau. 

Wie habt ihr euch schliesslich für eine Anwendung entschieden?

Wir haben Fassaden besprüht, Fenster geputzt und Löcher gebohrt. Für Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit mussten wir uns fokussieren. Gespräche mit Kunden und Endanwendern haben uns auf den jetzigen Markt gebracht. Industriekletterer werden häufig eingesetzt für Messungen in der Höhe und unsere ersten Use Cases sind High-Value-Anwendungen, die schnell einen hohen Effizienzgewinn zeigen und grossen Mehrwert für den Kunden bieten.

Wie entscheidet ihr, welche Sensoren es sich für Voliro zu entwickeln lohnt?

Wir reden oft mit potenziellen Kunden und Endanwendern, um ihre Probleme zu verstehen. Wir entwickeln die Sensoren nicht selbst, sondern nutzen bestehende, die in der Industrie bereits im Einsatz sind. Inspektion, Reparatur und Wartung sind die Bereiche der Zukunft. Wichtig ist, dass die Sensoren strategisch mit unserer Vision für die nächsten fünf bis zehn Jahre abgestimmt sind. Beispielsweise inspizieren wir Blitzableiter von Windturbinen – das war eine Herausforderung, aber es ist toll, dass wir jetzt Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energien haben.

Timo Müller, Mitgründer von Voliro

Welche Herausforderungen gibt es beim Fokus auf den US-Markt und wie geht ihr damit um?

Der US-Markt ist interessant wegen seiner Grösse und der Offenheit der Firmen gegenüber neuen Technologien. Eine Herausforderung ist die Distanz, da Kundennähe wichtig ist, besonders in der Anfangsphase. Deshalb haben wir immer ein bis zwei Leute in den USA. Wir haben auch einen Firmensitz in den USA eingetragen, um dort Personal einstellen zu können.

Gibt es einen Erfolgsmoment mit einem Kunden, den ihr teilen könnt?

Ein Kunde in den USA hat Mitte 2023 unsere Drohne erhalten und innerhalb von zwei Wochen mehr Profit gemacht, als er für das Abo zahlt. Er hatte viel vorbereitet und nur noch auf die Drohne gewartet. Diese Erfolgsgeschichte zeigt, dass unser Produkt gebraucht wird und nicht nur ein PR-Spielzeug ist.

Auf welche Meilensteine seid ihr besonders stolz?

Unser Produkt wird erfolgreich im Feld eingesetzt und generiert echten Mehrwert. In der mobilen Robotik in unstrukturierten Umgebungen gibt es viel PR, aber wenig echte Adaption. Deshalb sind wir stolz auf unsere Erfolge.

Welche Meilensteine stehen an und was muss euch gelingen, damit ihr diese erreichen könnt?

Kommerzielle Skalierung ist sehr wichtig. Wir müssen sicherstellen, dass unser Produkt zuverlässig funktioniert und unsere Kunden erfolgreich sind. Autonomie ist ein grosses Thema – wir wollen nicht mehr auf Piloten angewiesen sein. Auch die Entwicklung von Werkzeugen für Reparatur und Wartung ist wichtig. Derzeit sind wir auf Inspektionen fokussiert, möchten aber noch weitergehen. Es bleibt spannend.