Es gibt in der Startup-Welt noch immer zu wenige Gründerinnen. Das bestätigt uns Liliane Ableitner im Interview. Sie geht als CEO und Mitgründerin von Exnaton als Vorbild für alle potenziellen Unternehmerinnen voran, die noch an sich zweifeln. 

Wie ist deine Businessidee entstanden?

Die Businessidee ist in einem Forschungsprojekt der ETH Zürich entstanden. Ich habe damals meine Doktorarbeit zu diesem Projekt gemacht und hatte das Glück, auch meine beiden heutigen Mitgründerinnen und Mitgründer bei dem Projekt kennengelernt zu haben. Es ging darum, dass wir einen lokalen Energiemarkt in der Schweiz aufbauen. Man kann sich das Ganze so vorstellen: Wir verbinden Haushalte miteinander und lassen sie Strom untereinander tauschen. Das heisst, wenn du eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hast und mehr Strom produzierst als du selbst benötigst, kannst du diesen überschüssigen Strom an deine Nachbarn verkaufen. Die Nachbarn haben somit Zugang zu grünem Solarstrom, der womöglich sogar etwas günstiger ist als der Strom aus der Steckdose vom Energielieferanten. Das war die Idee, und für diese haben wir in dem ETH-Forschungsprojekt Quartierstrom, das vom Schweizer Bundesamt für Energie gefördert wurde, den ersten Prototypen gebaut. 

Wie lange hat es gedauert, bis daraus ein reales Projekt gewachsen ist?

Weil die teilnehmenden Haushalte, die alle die App benutzen und damit herumspielen durften, so begeistert waren, ist dann die Idee entstanden, dass wir nach dem Ph.D. mehr daraus machen und ein Unternehmen gründen wollen. Erstmal gab es da eine Projektphase, in der man sich voll und ganz auf die Ausarbeitung eines Businessplans fokussiert. Irgendwann kommt man dann an den Punkt, wo entschieden wird: Jetzt lasse ich die Firma offiziell ins Handelsregister eintragen. 

Hattest du von Anfang an das Ziel, Gründerin zu werden oder hat sich das ergeben?

In diesem Fall hat sich das eher ergeben. Ich konnte mir allgemein immer vorstellen, ein Unternehmen zu gründen, hatte aber bis dahin weder eine Businessidee noch ein Team. Ich denke, beides ist sehr wichtig für die Gründung. Wegbegleiter und Sparringspartner zu haben, mit denen man gemeinsam am gleichen Strang zieht, ist ein klarer Vorteil. 

Wie sieht ein klassischer Tag im Leben einer Unternehmensleiterin aus? Wie steht es dabei um deine Work-Life Balance?

Ein ganz klassischer Arbeitstag startet bei uns mit einem morgendlichen Check-in. Wir besprechen im Team, wie weit wir am Vortag mit unseren Aufgaben gekommen sind und was für den heutigen Tag ansteht. Wir versuchen dabei, Blocker zu identifizieren und zu beseitigen, damit man anschliessend weiterarbeiten kann. Weil ich für den Markt und die Kunden verantwortlich bin, bin ich tagsüber in vielen Kundenterminen, im Austausch mit Energieversorgern und leite die Learnings aus den Kundenterminen an die Produktentwicklung weiter. An einem normalen Tag bin ich von neun bis sechs in Terminen. Dann geht’s weiter mit E-Mails beantworten, Feedback geben, Verträge aufsetzen. Also ganz bunt. Als Gründer oder Gründerin ist man am Ende das Tages halt immer für alles verantwortlich und muss Lösungen finden, weshalb man dabei auch kreativ wird. Unter der Woche ist man also sehr gut beschäftigt, aber wir achten darauf, dass wir uns am Wochenende auch mal Zeit für uns nehmen, mal abschalten und einen frischen Kopf bekommen.

Was war die grösste Hürde, die dir auf dem Weg zu dem Punkt begegnet ist, wo du jetzt als Gründerin mit Exnaton stehst?

Im Startup-Kontext hast du vier Aufgaben gleichzeitig. Du willst ein Produkt bauen, damit du Kunden gewinnst. Du gewinnst aber eigentlich nur Kunden, wenn du schon ein Produkt hast. Wenn du Kunden hast, hast du die Chance auf Finanzierung, also auf externe Geldgeber. Die wollen aber wiederum sehen, dass du Kunden hast, und du brauchst das Investment, um ein Team anstellen zu können, das dann wiederum das Produkt baut. Man kann sich das wie einen Kreis mit vier Punkten vorstellen, die wie bei einem Zahnrad voneinander abhängig sind. Im Endeffekt muss man es schaffen, diesen ganzen Apparat in Bewegung zu setzen. Man muss am besten an allen Schrauben gleichzeitig ein bisschen drehen, damit da Bewegung reinkommt. Es ist enorm schwer zu starten, wenn man anfangs nichts hat. Anfangs hat man kein Produkt, keine Kunden und kein Team. Somit ist es auch schwer, zu Investoren zu gehen. Gleichzeitig muss man diese verschiedenen Hebel aber in Bewegung setzen, sodass das Startup loslaufen kann. Es gibt also nicht nur eine, sondern verschiedene Hürden, die zu bewältigen sind. Ich würde aber sagen, generell am Anfang diese Grundgeschwindigkeit zu bekommen, ist eine der grössten Hürden. 

Bereits 2017 wurdet ihr – damals noch als Doktorandinnen und Doktoranden der ETH Zürich – von dem Leuchtturmprogramm des Schweizerischen Bundesamts für Energie gefördert. Das ist eine schöne Anerkennung, bringt aber gleichzeitig auch Druck mit sich. Wie gross ist die Angst, dass das Projekt trotzdem scheitern könnte? 

Das war wirklich eine ganz tolle Anerkennung und hat uns sehr gefreut. Es bringt in der Tat Druck mit sich, weil natürlich eine Gegenleistung von uns auf Gründerseite erwartet wird. Man muss Entscheidungen treffen, wie: Wie setze ich mein Investment effizient ein? In welche Themen investiere ich und in welche nicht? Es kann immer passieren, dass etwas scheitert. Teilweise sind nicht einmal die Gründerinnen und Gründer selbst schuld, das können auch externe Umstände sein. Wir haben jetzt momentan wieder eine schwere wirtschaftliche Lage, da kann es schon sein, dass das eine oder andere Startup leider nicht überleben wird. Egal, was der Grund ist, es liegt an den Gründerinnen und Gründern, das Projekt wieder auf die richtige Bahn zu lenken. 

Hast du das Gefühl, dich als Frau besonders behaupten zu müssen in der noch immer männlich dominierten Unternehmenswelt?

Als ich studiert habe, hatte ich oft den Eindruck: Frauen und Männer, das ist inzwischen gleich, da gibt es keine Unterschiede mehr in der heutigen Gesellschaft. Leider wurde ich eines anderen belehrt, als ich dann wirklich gearbeitet habe. Da merkt man heute schon noch grössere Unterschiede. Ich kann konkrete Beispiele geben. Es ist nicht nur einmal passiert, dass ich mit meinem männlichen Mitgründer bei einem Termin war, und ich war natürlich die einzige Frau im Raum. Die Energiebranche ist besonders weiss und männlich, da ist man noch nicht besonders divers, und es kam nicht nur einmal vor, dass Männer unter sich sprechen wollten, sodass ich im Gespräch eigentlich kaum beachtet wurde. Das passiert schon mal. Dementsprechend muss man sich auf jeden Fall behaupten, mutig sein, das Wort ergreifen und für die eigene Meinung einstehen – das ist ganz klar. Es gibt in der Startup-Welt noch immer zu wenige weibliche Gründer. Das ist schade, weil wir einfach mehr Vorbilder in der Gesellschaft brauchen, die auch junge Mädchen dazu ermutigen, das Unternehmertum in Erwägung zu ziehen und mutige Karriereentscheidungen zu treffen. 

Wie du gerade schon gesagt hast, ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Schweiz im europäischen Vergleich noch immer relativ gering. Hast du eine Idee, wie man das ändern könnte?

Den Masterplan habe ich leider nicht in der Hand. Ich denke, es ist enorm wichtig, dass man junge Mädchen schon ganz früh ermutigt, alle Jobs zu berücksichtigen und nicht nur Jobs, die wir heute mit Weiblichkeit verbinden. In dem Sinne finde ich es auch wichtig, jungen Mädchen Technik oder Programmieren näherzubringen, weil wir einfach später eine riesige Pay Gap zwischen technischen und sozialen Berufen sehen. Aber wir brauchen alles. Deswegen sollen wir auch nicht alle Mädchen dazu verdonnern, plötzlich programmieren zu lernen. Ich denke, es ist einfach wichtig zu zeigen, dass man die Möglichkeit hat, eine Entscheidung zu treffen. Es ist total egal, was jemand macht. Ich denke aber, wir sollten von früh an aufhören zu stigmatisieren, welcher Beruf weiblich und männlich ist. Wir brauchen Vorbilder, die uns beispielsweise zeigen, dass es als Frau möglich ist, Mathematik zu studieren und einen technischen Beruf auszuüben. Genauso brauchen wir aber auch andersherum männliche Vorbilder in sozialen Berufen. Auch hier brauchen wir unterschiedliche Personengruppen, die zusammenarbeiten. Ich glaube ganz fest daran, dass wir in diversen Teams bessere Ergebnisse erzielen. 

Welchen Tipp würdest du weiblichen Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Machen! Einfach machen! Einfach loslegen und dabei nicht zu sehr an sich zweifeln. Tatsächlich scheint es leider auch oft eine eher weibliche Eigenschaft zu sein, an seinen eigenen Stärken zu zweifeln und seinen Schwächen zu viel Bedeutung beizumessen. Doch am Ende sollten sich alle Personen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft, zu exzellenten Gründerinnen und Gründern entwickeln können, wenn sie es richtig wollen.

Imke Bolz

"Einfach machen. Starten, loslegen und dabei nicht zu sehr an sich zweifeln." -Liliane Ableitner

Author: Imke Bolz

"Einfach machen. Starten, loslegen und dabei nicht zu sehr an sich zweifeln." -Liliane Ableitner
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Es gibt in der Startup-Welt noch immer zu wenige Gründerinnen. Das bestätigt uns Liliane Ableitner im Interview. Sie geht als CEO und Mitgründerin von Exnaton als Vorbild für alle potenziellen Unternehmerinnen voran, die noch an sich zweifeln. 

Wie ist deine Businessidee entstanden?

Die Businessidee ist in einem Forschungsprojekt der ETH Zürich entstanden. Ich habe damals meine Doktorarbeit zu diesem Projekt gemacht und hatte das Glück, auch meine beiden heutigen Mitgründerinnen und Mitgründer bei dem Projekt kennengelernt zu haben. Es ging darum, dass wir einen lokalen Energiemarkt in der Schweiz aufbauen. Man kann sich das Ganze so vorstellen: Wir verbinden Haushalte miteinander und lassen sie Strom untereinander tauschen. Das heisst, wenn du eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hast und mehr Strom produzierst als du selbst benötigst, kannst du diesen überschüssigen Strom an deine Nachbarn verkaufen. Die Nachbarn haben somit Zugang zu grünem Solarstrom, der womöglich sogar etwas günstiger ist als der Strom aus der Steckdose vom Energielieferanten. Das war die Idee, und für diese haben wir in dem ETH-Forschungsprojekt Quartierstrom, das vom Schweizer Bundesamt für Energie gefördert wurde, den ersten Prototypen gebaut. 

Wie lange hat es gedauert, bis daraus ein reales Projekt gewachsen ist?

Weil die teilnehmenden Haushalte, die alle die App benutzen und damit herumspielen durften, so begeistert waren, ist dann die Idee entstanden, dass wir nach dem Ph.D. mehr daraus machen und ein Unternehmen gründen wollen. Erstmal gab es da eine Projektphase, in der man sich voll und ganz auf die Ausarbeitung eines Businessplans fokussiert. Irgendwann kommt man dann an den Punkt, wo entschieden wird: Jetzt lasse ich die Firma offiziell ins Handelsregister eintragen. 

Hattest du von Anfang an das Ziel, Gründerin zu werden oder hat sich das ergeben?

In diesem Fall hat sich das eher ergeben. Ich konnte mir allgemein immer vorstellen, ein Unternehmen zu gründen, hatte aber bis dahin weder eine Businessidee noch ein Team. Ich denke, beides ist sehr wichtig für die Gründung. Wegbegleiter und Sparringspartner zu haben, mit denen man gemeinsam am gleichen Strang zieht, ist ein klarer Vorteil. 

Wie sieht ein klassischer Tag im Leben einer Unternehmensleiterin aus? Wie steht es dabei um deine Work-Life Balance?

Ein ganz klassischer Arbeitstag startet bei uns mit einem morgendlichen Check-in. Wir besprechen im Team, wie weit wir am Vortag mit unseren Aufgaben gekommen sind und was für den heutigen Tag ansteht. Wir versuchen dabei, Blocker zu identifizieren und zu beseitigen, damit man anschliessend weiterarbeiten kann. Weil ich für den Markt und die Kunden verantwortlich bin, bin ich tagsüber in vielen Kundenterminen, im Austausch mit Energieversorgern und leite die Learnings aus den Kundenterminen an die Produktentwicklung weiter. An einem normalen Tag bin ich von neun bis sechs in Terminen. Dann geht’s weiter mit E-Mails beantworten, Feedback geben, Verträge aufsetzen. Also ganz bunt. Als Gründer oder Gründerin ist man am Ende das Tages halt immer für alles verantwortlich und muss Lösungen finden, weshalb man dabei auch kreativ wird. Unter der Woche ist man also sehr gut beschäftigt, aber wir achten darauf, dass wir uns am Wochenende auch mal Zeit für uns nehmen, mal abschalten und einen frischen Kopf bekommen.

Was war die grösste Hürde, die dir auf dem Weg zu dem Punkt begegnet ist, wo du jetzt als Gründerin mit Exnaton stehst?

Im Startup-Kontext hast du vier Aufgaben gleichzeitig. Du willst ein Produkt bauen, damit du Kunden gewinnst. Du gewinnst aber eigentlich nur Kunden, wenn du schon ein Produkt hast. Wenn du Kunden hast, hast du die Chance auf Finanzierung, also auf externe Geldgeber. Die wollen aber wiederum sehen, dass du Kunden hast, und du brauchst das Investment, um ein Team anstellen zu können, das dann wiederum das Produkt baut. Man kann sich das wie einen Kreis mit vier Punkten vorstellen, die wie bei einem Zahnrad voneinander abhängig sind. Im Endeffekt muss man es schaffen, diesen ganzen Apparat in Bewegung zu setzen. Man muss am besten an allen Schrauben gleichzeitig ein bisschen drehen, damit da Bewegung reinkommt. Es ist enorm schwer zu starten, wenn man anfangs nichts hat. Anfangs hat man kein Produkt, keine Kunden und kein Team. Somit ist es auch schwer, zu Investoren zu gehen. Gleichzeitig muss man diese verschiedenen Hebel aber in Bewegung setzen, sodass das Startup loslaufen kann. Es gibt also nicht nur eine, sondern verschiedene Hürden, die zu bewältigen sind. Ich würde aber sagen, generell am Anfang diese Grundgeschwindigkeit zu bekommen, ist eine der grössten Hürden. 

Bereits 2017 wurdet ihr – damals noch als Doktorandinnen und Doktoranden der ETH Zürich – von dem Leuchtturmprogramm des Schweizerischen Bundesamts für Energie gefördert. Das ist eine schöne Anerkennung, bringt aber gleichzeitig auch Druck mit sich. Wie gross ist die Angst, dass das Projekt trotzdem scheitern könnte? 

Das war wirklich eine ganz tolle Anerkennung und hat uns sehr gefreut. Es bringt in der Tat Druck mit sich, weil natürlich eine Gegenleistung von uns auf Gründerseite erwartet wird. Man muss Entscheidungen treffen, wie: Wie setze ich mein Investment effizient ein? In welche Themen investiere ich und in welche nicht? Es kann immer passieren, dass etwas scheitert. Teilweise sind nicht einmal die Gründerinnen und Gründer selbst schuld, das können auch externe Umstände sein. Wir haben jetzt momentan wieder eine schwere wirtschaftliche Lage, da kann es schon sein, dass das eine oder andere Startup leider nicht überleben wird. Egal, was der Grund ist, es liegt an den Gründerinnen und Gründern, das Projekt wieder auf die richtige Bahn zu lenken. 

Hast du das Gefühl, dich als Frau besonders behaupten zu müssen in der noch immer männlich dominierten Unternehmenswelt?

Als ich studiert habe, hatte ich oft den Eindruck: Frauen und Männer, das ist inzwischen gleich, da gibt es keine Unterschiede mehr in der heutigen Gesellschaft. Leider wurde ich eines anderen belehrt, als ich dann wirklich gearbeitet habe. Da merkt man heute schon noch grössere Unterschiede. Ich kann konkrete Beispiele geben. Es ist nicht nur einmal passiert, dass ich mit meinem männlichen Mitgründer bei einem Termin war, und ich war natürlich die einzige Frau im Raum. Die Energiebranche ist besonders weiss und männlich, da ist man noch nicht besonders divers, und es kam nicht nur einmal vor, dass Männer unter sich sprechen wollten, sodass ich im Gespräch eigentlich kaum beachtet wurde. Das passiert schon mal. Dementsprechend muss man sich auf jeden Fall behaupten, mutig sein, das Wort ergreifen und für die eigene Meinung einstehen – das ist ganz klar. Es gibt in der Startup-Welt noch immer zu wenige weibliche Gründer. Das ist schade, weil wir einfach mehr Vorbilder in der Gesellschaft brauchen, die auch junge Mädchen dazu ermutigen, das Unternehmertum in Erwägung zu ziehen und mutige Karriereentscheidungen zu treffen. 

Wie du gerade schon gesagt hast, ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Schweiz im europäischen Vergleich noch immer relativ gering. Hast du eine Idee, wie man das ändern könnte?

Den Masterplan habe ich leider nicht in der Hand. Ich denke, es ist enorm wichtig, dass man junge Mädchen schon ganz früh ermutigt, alle Jobs zu berücksichtigen und nicht nur Jobs, die wir heute mit Weiblichkeit verbinden. In dem Sinne finde ich es auch wichtig, jungen Mädchen Technik oder Programmieren näherzubringen, weil wir einfach später eine riesige Pay Gap zwischen technischen und sozialen Berufen sehen. Aber wir brauchen alles. Deswegen sollen wir auch nicht alle Mädchen dazu verdonnern, plötzlich programmieren zu lernen. Ich denke, es ist einfach wichtig zu zeigen, dass man die Möglichkeit hat, eine Entscheidung zu treffen. Es ist total egal, was jemand macht. Ich denke aber, wir sollten von früh an aufhören zu stigmatisieren, welcher Beruf weiblich und männlich ist. Wir brauchen Vorbilder, die uns beispielsweise zeigen, dass es als Frau möglich ist, Mathematik zu studieren und einen technischen Beruf auszuüben. Genauso brauchen wir aber auch andersherum männliche Vorbilder in sozialen Berufen. Auch hier brauchen wir unterschiedliche Personengruppen, die zusammenarbeiten. Ich glaube ganz fest daran, dass wir in diversen Teams bessere Ergebnisse erzielen. 

Welchen Tipp würdest du weiblichen Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Machen! Einfach machen! Einfach loslegen und dabei nicht zu sehr an sich zweifeln. Tatsächlich scheint es leider auch oft eine eher weibliche Eigenschaft zu sein, an seinen eigenen Stärken zu zweifeln und seinen Schwächen zu viel Bedeutung beizumessen. Doch am Ende sollten sich alle Personen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft, zu exzellenten Gründerinnen und Gründern entwickeln können, wenn sie es richtig wollen.

Imke Bolz

"Einfach machen. Starten, loslegen und dabei nicht zu sehr an sich zweifeln." -Liliane Ableitner

Imke Bolz

"Einfach machen. Starten, loslegen und dabei nicht zu sehr an sich zweifeln." -Liliane Ableitner