Fajer Mushtaq, CEO von Oxyle, revolutioniert die Wasseraufbereitung mit einer Technologie zur Entfernung von sogenannten Ewigkeitschemikalien (PFAS). Im Interview spricht sie über den Aufbau ihres Startups und den Weg zu einer PFAS-freien Welt.
Welche Erfahrungen haben dich inspiriert, Oxyle zu gründen?
Meine Erfahrungen mit Wasserknappheit in Neu-Delhi und die Erkenntnis, dass der Zugang zu sauberem Wasser oft als selbstverständlich angesehen wird. Das inspirierte mich dazu, etwas zu verändern. Während meiner Doktorarbeit an der ETH Zürich erkannte ich, dass ich mein Fachwissen in Mikro- und Nanotechnologie zur Lösung von Wasserqualitätsproblemen nutzen kann. Gemeinsam mit Dr. Silvan Staufert, den ich an der ETH Zürich kennenlernte, entwickelte ich eine Technologie, die ich aus dem Labor in die reale Welt bringen wollte – so entstand Oxyle.
Wie trägt Oxyles Technologie zur Lösung der PFAS-Verschmutzung bei?
Im Gegensatz zu konventionellen Behandlungsmethoden, die PFAS nur filtern oder absorbieren, zerstört die Lösung von Oxyle PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) vollständig, indem sie diese toxischen Ewigkeitschemikalien in harmlose Bestandteile zerlegt, ohne sekundäre Abfallprodukte zu erzeugen. Im Vergleich zu anderen Zerstörungstechnologien, die PFAS nur filtern oder absorbieren, ist sie 15-mal energieeffizienter und somit kosteneffektiv. Langfristig streben wir an, die Technologie global zu verbreiten, um einen bedeutenden Beitrag zur Lösung des globalen PFAS-Kontaminationsproblems zu leisten und eine nachhaltige Verbesserung der Wasserqualität zu erreichen. Wir konzentrieren uns dabei auf den Ausbau unserer Präsenz in Europa, den Aufbau strategischer Partnerschaften sowie die Weiterentwicklung und Skalierung unserer Technologien.
Auf welche Branchen oder Regionen konzentriert ihr euch und wie plant ihr, diese Zielgruppen zu erreichen?
Unsere Zielgruppe umfasst Branchen mit Herausforderungen in der Wasseraufbereitung, wie beispielsweise in der Umweltsanierung oder in Chemieunternehmen. Sie benötigen kostengünstige, nachhaltige Lösungen zur Schadstoffentfernung. Mit massgeschneiderten Systemen unterstützen wir sie dabei, Umweltziele zu erreichen und Vorschriften wie das Schweizer Gewässerschutzgesetz einzuhalten.
Wie hast du dich im Laufe dieser Startup-Reise verändert?
Ich bin zu einer ruhigeren Person geworden, die auf solide, langfristige und strategische Planung setzt, anstatt spontan zu handeln. Die tägliche Arbeit mit meinem grossartigen Team hat mir auch geholfen, eine bessere Zuhörerin und eine geerdetere, emotional intelligentere Führungskraft zu werden.
Welchen Rat würdest du Neugründenden geben?
Mein wichtigster Rat für angehende Gründende ist, frühzeitig auf Investoren zuzugehen und die notwendige Finanzierung zu sichern. Je schneller ihr Kapitalgeber überzeugt, desto schneller könnt ihr euer Unternehmen entwickeln und skalieren. Ebenso wichtig ist es, sehr früh mit Kunden zu sprechen, um ein Produkt zu entwickeln, das sie brauchen und für das sie bereit sind zu bezahlen. Seid bereit, Risiken einzugehen und euch voll und ganz eurer Vision zu verschreiben. Der Aufbau eines starken Netzwerks und das Lernen aus den Erfahrungen anderer ist ebenfalls entscheidend. Konzentriert euch weiterhin auf Innovation und verfolgt euer Ziel, eine innovative Zukunft aktiv mitzugestalten.
Gab es spezifische Momente oder Durchbrüche, die euch besonders wichtig sind?
Wir arbeiten täglich daran, die Zerstörung von PFAS effektiver und ressourcenschonender zu machen. 2022 schlossen wir eine Pre-Seed-Runde ab und wurden ein VC-finanziertes Wassertechnik-Startup, was in dieser Branche selten ist. Mit einem hochqualifizierten Team erzielten wir beeindruckende Ergebnisse: Über 99 Prozent aller PFAS wurden bei einem Grundwasser-Sanierungsversuch mit minimalem Energieaufwand entfernt. Dieses Jahr installieren wir unser erstes vollwertiges Produkt an Kundenstandorten und bringen unsere Innovation auf den Markt. Wir sind jedes Mal begeistert, wenn wir unsere Meilensteine erreichen und uns im Kampf gegen PFAS verbessern.
Wo steht ihr heute?
Heute haben wir ein internationales Team mit vielfältigen Stärken, das gemeinsam an der Eliminierung von PFAS arbeitet. Unsere einzigartige PFAS-Zerstörungstechnologie ist bereits erfolgreich im Einsatz und wir haben über eine Million Liter Wasser von Ewigkeitschemikalien befreit. Seit unserer Gründung im Jahr 2020 wachsen wir stetig und kommen unserem Ziel einer PFAS-freien Welt täglich näher.
Was sind die nächsten Schritte und Ziele für Oxyle in den kommenden Jahren?
Unsere nächsten Schritte konzentrieren sich auf die Abwasser- und Grundwasserbehandlung, insbesondere in Europa, wo etwa 23’000 PFAS-kontaminierte Standorte existieren, von denen 2’300 als gesundheitsgefährdende Hotspots eingestuft sind. Die Nachfrage nach Lösungen ist gross und unser Ziel ist es, diese Zahlen durch den Einsatz unserer Technologie nachhaltig zu senken. Wir erwarten weltweit zunehmend strengere Vorschriften für den Umgang mit PFAS, insbesondere beim Trinkwasser. Die EU-Trinkwasserrichtlinie setzt bereits niedrige Grenzwerte, die in Zukunft noch strenger angesetzt werden könnten.
Facts & Figures
Gründung: 2020
Website: oxyle.com
Fajer Mushtaq, CEO von Oxyle, revolutioniert die Wasseraufbereitung mit einer Technologie zur Entfernung von sogenannten Ewigkeitschemikalien (PFAS). Im Interview spricht sie über den Aufbau ihres Startups und den Weg zu einer PFAS-freien Welt.
Welche Erfahrungen haben dich inspiriert, Oxyle zu gründen?
Meine Erfahrungen mit Wasserknappheit in Neu-Delhi und die Erkenntnis, dass der Zugang zu sauberem Wasser oft als selbstverständlich angesehen wird. Das inspirierte mich dazu, etwas zu verändern. Während meiner Doktorarbeit an der ETH Zürich erkannte ich, dass ich mein Fachwissen in Mikro- und Nanotechnologie zur Lösung von Wasserqualitätsproblemen nutzen kann. Gemeinsam mit Dr. Silvan Staufert, den ich an der ETH Zürich kennenlernte, entwickelte ich eine Technologie, die ich aus dem Labor in die reale Welt bringen wollte – so entstand Oxyle.
Wie trägt Oxyles Technologie zur Lösung der PFAS-Verschmutzung bei?
Im Gegensatz zu konventionellen Behandlungsmethoden, die PFAS nur filtern oder absorbieren, zerstört die Lösung von Oxyle PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) vollständig, indem sie diese toxischen Ewigkeitschemikalien in harmlose Bestandteile zerlegt, ohne sekundäre Abfallprodukte zu erzeugen. Im Vergleich zu anderen Zerstörungstechnologien, die PFAS nur filtern oder absorbieren, ist sie 15-mal energieeffizienter und somit kosteneffektiv. Langfristig streben wir an, die Technologie global zu verbreiten, um einen bedeutenden Beitrag zur Lösung des globalen PFAS-Kontaminationsproblems zu leisten und eine nachhaltige Verbesserung der Wasserqualität zu erreichen. Wir konzentrieren uns dabei auf den Ausbau unserer Präsenz in Europa, den Aufbau strategischer Partnerschaften sowie die Weiterentwicklung und Skalierung unserer Technologien.
Auf welche Branchen oder Regionen konzentriert ihr euch und wie plant ihr, diese Zielgruppen zu erreichen?
Unsere Zielgruppe umfasst Branchen mit Herausforderungen in der Wasseraufbereitung, wie beispielsweise in der Umweltsanierung oder in Chemieunternehmen. Sie benötigen kostengünstige, nachhaltige Lösungen zur Schadstoffentfernung. Mit massgeschneiderten Systemen unterstützen wir sie dabei, Umweltziele zu erreichen und Vorschriften wie das Schweizer Gewässerschutzgesetz einzuhalten.
Wie hast du dich im Laufe dieser Startup-Reise verändert?
Ich bin zu einer ruhigeren Person geworden, die auf solide, langfristige und strategische Planung setzt, anstatt spontan zu handeln. Die tägliche Arbeit mit meinem grossartigen Team hat mir auch geholfen, eine bessere Zuhörerin und eine geerdetere, emotional intelligentere Führungskraft zu werden.
Welchen Rat würdest du Neugründenden geben?
Mein wichtigster Rat für angehende Gründende ist, frühzeitig auf Investoren zuzugehen und die notwendige Finanzierung zu sichern. Je schneller ihr Kapitalgeber überzeugt, desto schneller könnt ihr euer Unternehmen entwickeln und skalieren. Ebenso wichtig ist es, sehr früh mit Kunden zu sprechen, um ein Produkt zu entwickeln, das sie brauchen und für das sie bereit sind zu bezahlen. Seid bereit, Risiken einzugehen und euch voll und ganz eurer Vision zu verschreiben. Der Aufbau eines starken Netzwerks und das Lernen aus den Erfahrungen anderer ist ebenfalls entscheidend. Konzentriert euch weiterhin auf Innovation und verfolgt euer Ziel, eine innovative Zukunft aktiv mitzugestalten.
Gab es spezifische Momente oder Durchbrüche, die euch besonders wichtig sind?
Wir arbeiten täglich daran, die Zerstörung von PFAS effektiver und ressourcenschonender zu machen. 2022 schlossen wir eine Pre-Seed-Runde ab und wurden ein VC-finanziertes Wassertechnik-Startup, was in dieser Branche selten ist. Mit einem hochqualifizierten Team erzielten wir beeindruckende Ergebnisse: Über 99 Prozent aller PFAS wurden bei einem Grundwasser-Sanierungsversuch mit minimalem Energieaufwand entfernt. Dieses Jahr installieren wir unser erstes vollwertiges Produkt an Kundenstandorten und bringen unsere Innovation auf den Markt. Wir sind jedes Mal begeistert, wenn wir unsere Meilensteine erreichen und uns im Kampf gegen PFAS verbessern.
Wo steht ihr heute?
Heute haben wir ein internationales Team mit vielfältigen Stärken, das gemeinsam an der Eliminierung von PFAS arbeitet. Unsere einzigartige PFAS-Zerstörungstechnologie ist bereits erfolgreich im Einsatz und wir haben über eine Million Liter Wasser von Ewigkeitschemikalien befreit. Seit unserer Gründung im Jahr 2020 wachsen wir stetig und kommen unserem Ziel einer PFAS-freien Welt täglich näher.
Was sind die nächsten Schritte und Ziele für Oxyle in den kommenden Jahren?
Unsere nächsten Schritte konzentrieren sich auf die Abwasser- und Grundwasserbehandlung, insbesondere in Europa, wo etwa 23’000 PFAS-kontaminierte Standorte existieren, von denen 2’300 als gesundheitsgefährdende Hotspots eingestuft sind. Die Nachfrage nach Lösungen ist gross und unser Ziel ist es, diese Zahlen durch den Einsatz unserer Technologie nachhaltig zu senken. Wir erwarten weltweit zunehmend strengere Vorschriften für den Umgang mit PFAS, insbesondere beim Trinkwasser. Die EU-Trinkwasserrichtlinie setzt bereits niedrige Grenzwerte, die in Zukunft noch strenger angesetzt werden könnten.
Facts & Figures
Gründung: 2020
Website: oxyle.com