Patrick Stäuble, Gründer des Fintechs Teylor AG, beweist, dass mit Herzblut und Leistungsbereitschaft alles möglich ist. Er hatte im Bereich KMU-Finanzierungen eine Marktlücke erkannt, in der er den nächsten grossen Player aufbauen wollte. Und da ist er nun: Teylor.
Was war die Motivation, Teylor zu gründen?
Ich habe Teylor alleine gegründet. Persönlich wollte ich schon immer wieder ein Unternehmen gründen, und ich hatte das Gefühl, dass ich die Fintech-Welle verpasst hatte, die zwischen 2013 und 2018 riesige Chancen bot. Wenn ich mich also richtig reinhänge, dann will ich das in einer Branche tun, die cutting-edge ist und grosses Potenzial hat.
Wie hat sich die Idee für Teylor ergeben?
Auf der geschäftlichen Seite habe ich mir das Thema KMU angeschaut und bemerkt, dass sich alle Bereiche digitalisiert haben und neue Key Player entstanden sind, wie Neon, Revolut, Stripe und Transferwise. Im KMU-Bereich gibt es jedoch keinen grossen Player, und ich wollte derjenige sein, der das schafft und den nächsten grossen Player in diesem Bereich aufbaut.
Wie würdest du den Start und die Entwicklung von Teylor beschreiben?
Der Anfang war eine schwierige Zeit, unter anderem, weil ich zuerst alleine war. Dann kam Josh in Teilzeit dazu und 2019 sind wir im Sommer live gegangen. Dann kam COVID und unser Geschäftsmodell musste auf Eis gelegt werden. Wir haben aber nie aufgegeben und ein hohes Durchhaltevermögen bewiesen. Auch die Zinswende mit der Ukraine haben wir überstanden und immer weitergepusht. Wegen solchen externen Veränderungen, verschiedenen Wachstumsphasen und neuen Herausforderungen auf die wir eingehen mussten, fühlte es sich an, als ob sich alle sechs Monate alles änderte. Erst seit ein paar Jahren haben wir einen konstanteren Aufbau.
Worauf habt ihr beim Auf- und Ausbau des Teams geachtet?
Uns war wichtig, dass unsere Teammitglieder unternehmerisch denken und Probleme lösen können. Wir haben immer Leute rekrutiert, die schon anspruchsvolle Umfelder gewohnt waren und keine Angst vor hohen Anforderungen haben. Man muss im Team direkt und ehrlich miteinander sein sowie ein hohes Durchhaltevermögen haben. Kritik darf man nicht persönlich nehmen, sondern muss man als Ansporn sehen.
Zwei- bzw. mehrseitige Marktplätze aufzubauen, ist sehr herausfordernd. Wie seid ihr dabei vorgegangen und wie gut ist es euch bisher gelungen?
Wir haben mit der Idee begonnen, schnell und digital Kredite zu vergeben. Im Hintergrund haben wir überlegt, wie wir die Kredite finanzieren können. Zuerst machten wir das Peer-to-Peer, aber das liess sich nicht gut skalieren. Deshalb haben wir Banken ins Boot geholt. Parallel dazu haben wir ein SaaS-Business aufgebaut, um die Tech-Lösung, die wir dafür verwendeten, auch direkt den Banken zu verkaufen. Das war eine Herausforderung, aber es hat uns ermöglicht, auf beiden Seiten des Marktes präsent zu sein.
Ihr habt eure Plattform selbst entwickelt. Wie kann man sich eure Tage und die Intensität in eurem Gründer-Dasein vorstellen?
Die Tage sind sehr lang und voll. Anfangs haben wir die Aufgaben intern auf Produkt und Business aufgeteilt. Josh kümmert sich um die Produktpipeline, ich fokussiere mich auf M&A-Themen und Fundraising. Nur schon das Fundraising ist ein Full-Time-Job und parallel läuft das tägliche Geschäft weiter. Das ist dann schon sehr intensiv. Insgesamt ist der Berufsalltag als Gründer aber jede Woche anders, was es sehr spannend macht.
Was war das Schwierigste beim Aufbau von Teylor?
Eines der schwierigsten Dinge war es, das Pricing zu definieren. Wir haben iterativ von Vermittlungsprovisionen aus entwickelt und immer weiter optimiert.
An welchen Erfolgsmoment erinnerst du dich besonders gut?
Unser allererster vermittelter Kredit war ein besonderes Erlebnis. Alles ist schiefgelaufen, die Plattform hat nicht durchgehalten und doch hat es am Ende geklappt. Letztes Jahr haben wir 275 Millionen von institutionellen Investoren erhalten, die wir an unsere KMU-Kreditnehmer vermitteln können. Ausserdem haben wir eine konkurrenzierende Firma in Frankfurt aufgekauft, was ein spezieller Moment für mich war.
Auf welche Milestones seid ihr besonders stolz?
Besonders stolz bin ich auf unsere profitablen Phasen und darauf, dass wir in Zeiten, in denen niemand investieren wollte, weitergemacht haben. Mitte 2022 bis 2023 haben wir geplant, viele neue Leute einzustellen, aber stattdessen haben wir beschlossen, break-even zu bleiben, was wir innerhalb von neun Monaten erreicht haben. Auch das macht mich stolz.
Was sind eure nächsten Ziele?
Wir wollen in den nächsten 18 bis 24 Monaten unseren Umsatz vervierfachen, von 20 auf 100 Millionen – teils organisch, teils durch M&A. Wir haben im DACH-Raum ein Fundament geschaffen und wollen die Marktlücke nutzen, um nun schnell weiterzuwachsen.
Patrick Stäuble, Gründer des Fintechs Teylor AG, beweist, dass mit Herzblut und Leistungsbereitschaft alles möglich ist. Er hatte im Bereich KMU-Finanzierungen eine Marktlücke erkannt, in der er den nächsten grossen Player aufbauen wollte. Und da ist er nun: Teylor.
Was war die Motivation, Teylor zu gründen?
Ich habe Teylor alleine gegründet. Persönlich wollte ich schon immer wieder ein Unternehmen gründen, und ich hatte das Gefühl, dass ich die Fintech-Welle verpasst hatte, die zwischen 2013 und 2018 riesige Chancen bot. Wenn ich mich also richtig reinhänge, dann will ich das in einer Branche tun, die cutting-edge ist und grosses Potenzial hat.
Wie hat sich die Idee für Teylor ergeben?
Auf der geschäftlichen Seite habe ich mir das Thema KMU angeschaut und bemerkt, dass sich alle Bereiche digitalisiert haben und neue Key Player entstanden sind, wie Neon, Revolut, Stripe und Transferwise. Im KMU-Bereich gibt es jedoch keinen grossen Player, und ich wollte derjenige sein, der das schafft und den nächsten grossen Player in diesem Bereich aufbaut.
Wie würdest du den Start und die Entwicklung von Teylor beschreiben?
Der Anfang war eine schwierige Zeit, unter anderem, weil ich zuerst alleine war. Dann kam Josh in Teilzeit dazu und 2019 sind wir im Sommer live gegangen. Dann kam COVID und unser Geschäftsmodell musste auf Eis gelegt werden. Wir haben aber nie aufgegeben und ein hohes Durchhaltevermögen bewiesen. Auch die Zinswende mit der Ukraine haben wir überstanden und immer weitergepusht. Wegen solchen externen Veränderungen, verschiedenen Wachstumsphasen und neuen Herausforderungen auf die wir eingehen mussten, fühlte es sich an, als ob sich alle sechs Monate alles änderte. Erst seit ein paar Jahren haben wir einen konstanteren Aufbau.
Worauf habt ihr beim Auf- und Ausbau des Teams geachtet?
Uns war wichtig, dass unsere Teammitglieder unternehmerisch denken und Probleme lösen können. Wir haben immer Leute rekrutiert, die schon anspruchsvolle Umfelder gewohnt waren und keine Angst vor hohen Anforderungen haben. Man muss im Team direkt und ehrlich miteinander sein sowie ein hohes Durchhaltevermögen haben. Kritik darf man nicht persönlich nehmen, sondern muss man als Ansporn sehen.
Zwei- bzw. mehrseitige Marktplätze aufzubauen, ist sehr herausfordernd. Wie seid ihr dabei vorgegangen und wie gut ist es euch bisher gelungen?
Wir haben mit der Idee begonnen, schnell und digital Kredite zu vergeben. Im Hintergrund haben wir überlegt, wie wir die Kredite finanzieren können. Zuerst machten wir das Peer-to-Peer, aber das liess sich nicht gut skalieren. Deshalb haben wir Banken ins Boot geholt. Parallel dazu haben wir ein SaaS-Business aufgebaut, um die Tech-Lösung, die wir dafür verwendeten, auch direkt den Banken zu verkaufen. Das war eine Herausforderung, aber es hat uns ermöglicht, auf beiden Seiten des Marktes präsent zu sein.
Ihr habt eure Plattform selbst entwickelt. Wie kann man sich eure Tage und die Intensität in eurem Gründer-Dasein vorstellen?
Die Tage sind sehr lang und voll. Anfangs haben wir die Aufgaben intern auf Produkt und Business aufgeteilt. Josh kümmert sich um die Produktpipeline, ich fokussiere mich auf M&A-Themen und Fundraising. Nur schon das Fundraising ist ein Full-Time-Job und parallel läuft das tägliche Geschäft weiter. Das ist dann schon sehr intensiv. Insgesamt ist der Berufsalltag als Gründer aber jede Woche anders, was es sehr spannend macht.
Was war das Schwierigste beim Aufbau von Teylor?
Eines der schwierigsten Dinge war es, das Pricing zu definieren. Wir haben iterativ von Vermittlungsprovisionen aus entwickelt und immer weiter optimiert.
An welchen Erfolgsmoment erinnerst du dich besonders gut?
Unser allererster vermittelter Kredit war ein besonderes Erlebnis. Alles ist schiefgelaufen, die Plattform hat nicht durchgehalten und doch hat es am Ende geklappt. Letztes Jahr haben wir 275 Millionen von institutionellen Investoren erhalten, die wir an unsere KMU-Kreditnehmer vermitteln können. Ausserdem haben wir eine konkurrenzierende Firma in Frankfurt aufgekauft, was ein spezieller Moment für mich war.
Auf welche Milestones seid ihr besonders stolz?
Besonders stolz bin ich auf unsere profitablen Phasen und darauf, dass wir in Zeiten, in denen niemand investieren wollte, weitergemacht haben. Mitte 2022 bis 2023 haben wir geplant, viele neue Leute einzustellen, aber stattdessen haben wir beschlossen, break-even zu bleiben, was wir innerhalb von neun Monaten erreicht haben. Auch das macht mich stolz.
Was sind eure nächsten Ziele?
Wir wollen in den nächsten 18 bis 24 Monaten unseren Umsatz vervierfachen, von 20 auf 100 Millionen – teils organisch, teils durch M&A. Wir haben im DACH-Raum ein Fundament geschaffen und wollen die Marktlücke nutzen, um nun schnell weiterzuwachsen.