In einer Welt, in der das Unternehmertum oft von männlichen Stimmen dominiert wird, bringt Victoria Leverkus frischen Wind in die Branche. Die Gründung von Manifix hat nicht nur eine Marke, sondern auch eine Bewegung zur Stärkung von Frauen eingeleitet.

Was hat dich dazu motiviert, dich selbstständig zu machen und Manifix zu gründen?

Ich war 12, als ich meine Mutter am Boden liegen sah, verletzt. Ich erkannte, dass, egal wie gross die Streitereien waren, meine Mutter keine Alternative gesehen hat. Sie war schlichtweg abhängig von meinem Vater, besonders finanziell. Meine Oma hat sie trotzdem immer wieder ermutigt zu bleiben und hat sie das einzige Mal, als sie sich getraut hat zu gehen, hängen lassen. Das sagt viel über unsere familiären Strukturen und Erwartungen an Frauen in dieser Generation aus. Da beschloss ich mit 12, dass ich etwas für Frauen ändern möchte. Ich wollte irgendetwas tun, dass Frauen mehr Unabhängigkeit bietet. Mit zwölf Jahren entschied ich, Unternehmerin zu werden, um Frauen eine Perspektive zu schenken, indem ich ihnen ermögliche, etwas zu lernen. Denn wer etwas lernt, hat eine Perspektive. Manifix wurde aus dem Bedürfnis geboren, ein lernendes Unternehmen zu schaffen, das Frauen unterstützt und ermächtigt. So ist Manifix heute ein lernendes Unternehmen, in dem Frauen sich neues Wissen und Fertigkeiten aneignen können, um ihren eigenen Weg zu gehen.

Wie hat sich Manifix in den ersten Monaten nach der Gründung entwickelt?

Die erste Zeit war schwierig, weil wir zwei Wochen vor dem ersten Lockdown auf den Markt gekommen sind, keinen Investor hatten und, was noch schlimmer war: keine Homepage. Ohne Investor war klar, dass wir uns das so schnell wie möglich von Grund auf selbst beibringen mussten.

In dieser Situation hat unsere Mission so geholfen. Dadurch, dass wir schon die ersten kostenlosen Schulungen hatten, gab es bereits Frauen, die uns unterstützt haben, sodass wir ohne Finanzierung durchgekommen sind. Das haben wir trotz einer hässlichen und nicht vollständig funktionsfähigen Homepage nur dank unserer Mission geschafft.

Wie ist deine Idee zu einem Team von fast 30 Mitarbeitern angewachsen?

Mit dem riesigen Umsatzwachstum musste auch das Team mitwachsen. Ich bin introvertiert und hochsensibel. Das macht das Arbeiten in einem Grossraumbüro zu einer grossen Herausforderung.

Auch hier kann ich nur betonen, wie wichtig eine Mission ist, die auch die Unternehmenskultur stärkt. Durch unsere unterstützende und glaubensstarke Kultur: Du kannst alles schaffen, habe ich grosses Vertrauen auch in Amateure gehabt. Diese haben sich selbst und mit mir neues Wissen angeeignet und konnten so Aufgaben übernehmen, die sonst nur Gelernte übernehmen. So hat Manifix als lernendes Unternehmen tatsächlich auch innerhalb unserer Strukturen Frauen ermöglicht, neue Wege zu gehen und ihre Passion auszuüben.

Welche waren die grössten Herausforderungen, denen du als selbstfinanzierte Gründerin bewältigen musstest?

Die grösste Herausforderung war die finanzielle Sicherung des Unternehmens. Das Startkapital war begrenzt. Jede Ausgabe musste sorgfältig überlegt werden. Die Anfangsphase war besonders schwierig, da die erste grosse Produktlieferung gleich schlecht war. In meinem Portemonnaie klebte ein Zettel mit der Aufschrift: Brauche ich das? Es brauchte absolute Sparsamkeit und kreative Strategien, um ohne Geld wachsen zu können.

Wie würdest du die Kultur bei Manifix beschreiben?

Wir leben auch innerhalb von Manifix unsere Mission, Frauen eine Perspektive zu schenken.

Unsere Kultur der gewaltfreien und liebevollen Kommunikation ist hier ein Schlüssel, denn es ist klar, dass Amateure noch lernen, zu Beginn mehr Fehler machen und Geduld brauchen. Hier ist ein liebevolles Feedback der Schlüssel für Wachstum.

Unsere Kultur ist tief in den Werten von Vertrauen, Respekt und Unterstützung verwurzelt. Wir legen grossen Wert darauf, dass sich jeder im Team wertgeschätzt fühlt und seine Ideen einbringen kann. Das hat uns geholfen, eine sehr positive und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen. Wir praktizieren gewaltfreie Kommunikation und fördern eine Atmosphäre, in der Lernen und persönliche Entwicklung an erster Stelle stehen.

Was macht die Produkte von Manifix einzigartig auf dem Markt? 

Trotz mehr als 70’000 Kundinnen kommunizieren wir wöchentlich mit mehreren Tausend regelmässig. So ist letztendlich jedes Produkt das Ergebnis des genauen Zuhörens. Know your Customer. So haben wir, obwohl ich nicht aus der Beauty-Branche komme, geschweige denn jemand aus unserem Team, unser Nagelprodukt so weiterentwickeln können, dass wir damit den Schweizer Beauty-Innovationspreis gewonnen haben. Wahnsinn, wie uns unsere Mission, Frauen eine Perspektive zu schenken, auch in uns solche Kräfte geweckt hat.

Was ist dein Tipp an Frauen, die ein Unternehmen ohne Investoren gründen wollen?

Der Schlüssel ist, fest an sich zu glauben und das, was man tut, zu lieben. Ausserdem ist absolute Sparsamkeit wichtig. Auch in schwierigen Zeiten sollte man sich nicht entmutigen lassen, sondern beharrlich weitermachen und fest daran glauben, dass nach dem Regen (der berüchtigt ist) auch wieder die Sonne kommt. Und jeden Tag etwas Neues zu lernen sowie Online-Plattformen und Netzwerke zu nutzen.

Wie gestaltest du deine Work-Life-Balance als Gründerin eines schnell wachsenden Unternehmens?

Mit drei jungen Kindern, einem Haushalt, einem Hund und einem Mann ist das nicht immer einfach.

Ich arbeite flexibel und höre auf die Signale meines Körpers. In produktiven Phasen arbeite ich intensiv, in ruhigeren Zeiten gönne ich mir die nötigen Pausen. Das gönne ich genauso meinen Teammitgliedern, weshalb es auch keine festen Arbeitszeiten gibt. Diese Balance zu finden und zu halten, ist entscheidend, um seine PS auf die Strasse zu bringen und nicht ins Burnout zu geraten.

Zudem mache ich alles effizient und versuche, jede Minute des Tages zu optimieren, um das Maximum aus meiner Zeit herauszuholen. Das fängt beim Frühstückmachen und Wäschefalten an und geht bis zum Beantworten von E-Mails und dem Posten auf Instagram.

Victoria Leverkus zeigt, wie mit Leidenschaft, Engagement und einer klaren Vision nicht nur ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut, sondern auch eine positive Veränderung in der Gesellschaft bewirkt werden kann. 

Facts & Figures:

Gründung: 2019

Geschaffene Arbeitsplätze: 30

Webseite: www.manifix.com

Niwes Willner

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In einer Welt, in der das Unternehmertum oft von männlichen Stimmen dominiert wird, bringt Victoria Leverkus frischen Wind in die Branche. Die Gründung von Manifix hat nicht nur eine Marke, sondern auch eine Bewegung zur Stärkung von Frauen eingeleitet.

Was hat dich dazu motiviert, dich selbstständig zu machen und Manifix zu gründen?

Ich war 12, als ich meine Mutter am Boden liegen sah, verletzt. Ich erkannte, dass, egal wie gross die Streitereien waren, meine Mutter keine Alternative gesehen hat. Sie war schlichtweg abhängig von meinem Vater, besonders finanziell. Meine Oma hat sie trotzdem immer wieder ermutigt zu bleiben und hat sie das einzige Mal, als sie sich getraut hat zu gehen, hängen lassen. Das sagt viel über unsere familiären Strukturen und Erwartungen an Frauen in dieser Generation aus. Da beschloss ich mit 12, dass ich etwas für Frauen ändern möchte. Ich wollte irgendetwas tun, dass Frauen mehr Unabhängigkeit bietet. Mit zwölf Jahren entschied ich, Unternehmerin zu werden, um Frauen eine Perspektive zu schenken, indem ich ihnen ermögliche, etwas zu lernen. Denn wer etwas lernt, hat eine Perspektive. Manifix wurde aus dem Bedürfnis geboren, ein lernendes Unternehmen zu schaffen, das Frauen unterstützt und ermächtigt. So ist Manifix heute ein lernendes Unternehmen, in dem Frauen sich neues Wissen und Fertigkeiten aneignen können, um ihren eigenen Weg zu gehen.

Wie hat sich Manifix in den ersten Monaten nach der Gründung entwickelt?

Die erste Zeit war schwierig, weil wir zwei Wochen vor dem ersten Lockdown auf den Markt gekommen sind, keinen Investor hatten und, was noch schlimmer war: keine Homepage. Ohne Investor war klar, dass wir uns das so schnell wie möglich von Grund auf selbst beibringen mussten.

In dieser Situation hat unsere Mission so geholfen. Dadurch, dass wir schon die ersten kostenlosen Schulungen hatten, gab es bereits Frauen, die uns unterstützt haben, sodass wir ohne Finanzierung durchgekommen sind. Das haben wir trotz einer hässlichen und nicht vollständig funktionsfähigen Homepage nur dank unserer Mission geschafft.

Wie ist deine Idee zu einem Team von fast 30 Mitarbeitern angewachsen?

Mit dem riesigen Umsatzwachstum musste auch das Team mitwachsen. Ich bin introvertiert und hochsensibel. Das macht das Arbeiten in einem Grossraumbüro zu einer grossen Herausforderung.

Auch hier kann ich nur betonen, wie wichtig eine Mission ist, die auch die Unternehmenskultur stärkt. Durch unsere unterstützende und glaubensstarke Kultur: Du kannst alles schaffen, habe ich grosses Vertrauen auch in Amateure gehabt. Diese haben sich selbst und mit mir neues Wissen angeeignet und konnten so Aufgaben übernehmen, die sonst nur Gelernte übernehmen. So hat Manifix als lernendes Unternehmen tatsächlich auch innerhalb unserer Strukturen Frauen ermöglicht, neue Wege zu gehen und ihre Passion auszuüben.

Welche waren die grössten Herausforderungen, denen du als selbstfinanzierte Gründerin bewältigen musstest?

Die grösste Herausforderung war die finanzielle Sicherung des Unternehmens. Das Startkapital war begrenzt. Jede Ausgabe musste sorgfältig überlegt werden. Die Anfangsphase war besonders schwierig, da die erste grosse Produktlieferung gleich schlecht war. In meinem Portemonnaie klebte ein Zettel mit der Aufschrift: Brauche ich das? Es brauchte absolute Sparsamkeit und kreative Strategien, um ohne Geld wachsen zu können.

Wie würdest du die Kultur bei Manifix beschreiben?

Wir leben auch innerhalb von Manifix unsere Mission, Frauen eine Perspektive zu schenken.

Unsere Kultur der gewaltfreien und liebevollen Kommunikation ist hier ein Schlüssel, denn es ist klar, dass Amateure noch lernen, zu Beginn mehr Fehler machen und Geduld brauchen. Hier ist ein liebevolles Feedback der Schlüssel für Wachstum.

Unsere Kultur ist tief in den Werten von Vertrauen, Respekt und Unterstützung verwurzelt. Wir legen grossen Wert darauf, dass sich jeder im Team wertgeschätzt fühlt und seine Ideen einbringen kann. Das hat uns geholfen, eine sehr positive und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen. Wir praktizieren gewaltfreie Kommunikation und fördern eine Atmosphäre, in der Lernen und persönliche Entwicklung an erster Stelle stehen.

Was macht die Produkte von Manifix einzigartig auf dem Markt? 

Trotz mehr als 70’000 Kundinnen kommunizieren wir wöchentlich mit mehreren Tausend regelmässig. So ist letztendlich jedes Produkt das Ergebnis des genauen Zuhörens. Know your Customer. So haben wir, obwohl ich nicht aus der Beauty-Branche komme, geschweige denn jemand aus unserem Team, unser Nagelprodukt so weiterentwickeln können, dass wir damit den Schweizer Beauty-Innovationspreis gewonnen haben. Wahnsinn, wie uns unsere Mission, Frauen eine Perspektive zu schenken, auch in uns solche Kräfte geweckt hat.

Was ist dein Tipp an Frauen, die ein Unternehmen ohne Investoren gründen wollen?

Der Schlüssel ist, fest an sich zu glauben und das, was man tut, zu lieben. Ausserdem ist absolute Sparsamkeit wichtig. Auch in schwierigen Zeiten sollte man sich nicht entmutigen lassen, sondern beharrlich weitermachen und fest daran glauben, dass nach dem Regen (der berüchtigt ist) auch wieder die Sonne kommt. Und jeden Tag etwas Neues zu lernen sowie Online-Plattformen und Netzwerke zu nutzen.

Wie gestaltest du deine Work-Life-Balance als Gründerin eines schnell wachsenden Unternehmens?

Mit drei jungen Kindern, einem Haushalt, einem Hund und einem Mann ist das nicht immer einfach.

Ich arbeite flexibel und höre auf die Signale meines Körpers. In produktiven Phasen arbeite ich intensiv, in ruhigeren Zeiten gönne ich mir die nötigen Pausen. Das gönne ich genauso meinen Teammitgliedern, weshalb es auch keine festen Arbeitszeiten gibt. Diese Balance zu finden und zu halten, ist entscheidend, um seine PS auf die Strasse zu bringen und nicht ins Burnout zu geraten.

Zudem mache ich alles effizient und versuche, jede Minute des Tages zu optimieren, um das Maximum aus meiner Zeit herauszuholen. Das fängt beim Frühstückmachen und Wäschefalten an und geht bis zum Beantworten von E-Mails und dem Posten auf Instagram.

Victoria Leverkus zeigt, wie mit Leidenschaft, Engagement und einer klaren Vision nicht nur ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut, sondern auch eine positive Veränderung in der Gesellschaft bewirkt werden kann. 

Facts & Figures:

Gründung: 2019

Geschaffene Arbeitsplätze: 30

Webseite: www.manifix.com

Niwes Willner

Niwes Willner