Catchfree entwickelt vegetarische Shrimps und andere Fischalternativen, die schonend produziert werden und ein authentisches Geschmackserlebnis versprechen. So wird die kulinarische Auswahl grösser und unsere Umwelt entlastet.

Die Nachfrage an vegetarischen Alternativen zu traditionellen Tierprodukten ist über die letzten Jahre enorm gestiegen, denn immer mehr Menschen möchten sich gesund und umweltbewusst ernähren. Als Antwort darauf haben sich inzwischen viele Fleischersatzprodukte in Supermärkten und Gastronomie etabliert und genießen seitdem starken Zuspruch. Fischersatz war im fleischfreien Sortiment bisher nur begrenzt erhältlich, und die vorhandenen Produkte konnten die typische Textur oft nicht überzeugend nachbilden. Die Schwierigkeit, eine realistische Konsistenz zu entwickeln, könnte dafür verantwortlich sein. Diese Lücke möchte catchfree schliessen. 

Von der Forschungsgruppe zur Veggie-Crevette

Die Idee für ihr Produkt entstand durch eigene Erfahrungen im Lebensmittelökosystem. Viele Länder sowie die Schweiz sind in Sachen Fisch und Meeresfrüchte auf Importe angewiesen. Traditionelle Fischereimethoden belasten die Umwelt jedoch derzeit enorm. Die Meere sind überfischt und Arten sterben aus. Nicht selten werden in Aquakulturen zur Ertragssteigerung schädliche Chemikalien eingesetzt – so die Beobachtung von Severin und Eddy, den beiden Gründern von catchfree. Parallel dazu verstärkte sich ihr Wunsch, Innovation in Produkten umzusetzen, die einen Mehrwert bieten. In der Forschungsgruppe für nachhaltige Lebensmittelverarbeitung an der ETH Zürich entwickelten sie ein technologisches Konzept. «Wir wollten eine ehrliche, nachhaltige Alternative schaffen, die nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch wirklich lecker schmeckt.».

Dank catchfree ist inzwischen eine neue Rezeptur für hochwertige vegetarische Fischprodukte entstanden, die sich in der kulinarischen Erfahrung mit ihren tierischen Vorbildern messen lässt. «Die zentrale Herausforderung war es, das spezielle, knackige Mundgefühl beim Reinbeissen in eine Crevette nachzubilden, das Konsumentinnen und Konsumenten erwarten.» Hierfür hat das Startup innerhalb der letzten Jahre intensiv mit Experten zusammengearbeitet und die Produkte unter stetigem Kundenfeedback optimiert. Das zweiköpfige Team bringt verschiedene berufliche Hintergründe mit. Die Kombination aus wissenschaftlicher Expertise in Technologie und Finanzen sowie fundierter gastronomischer Erfahrung hat den Weg zum Erfolg und zum idealen Geschmack geebnet. Für die authentische Crevetten Textur hat catchfree eine innovative Technologie entwickelt, die die Muskelstruktur der Garnelen nachbildet. 

Omega-3 bleibt drin, Chemie bleibt draussen

Das Startup legt grossen Wert auf Qualität und Transparenz, deshalb bleibt die Zutatenliste so kurz wie möglich. Auf chemische Zusätze sowie genetisch veränderte Organismen verzichtet catchfree bewusst und ist zudem bemüht, Nährstoffe bestmöglich zu erhalten. Dafür wird ein schonendes Herstellungsverfahren verwendet, das hohe Temperaturen vermeidet, sodass die wertvollen Omega-3-Fette nicht oxidieren. Mit dem Ziel, eine nachhaltige Wertschöpfungskette zu fördern, bevorzugt catchfree regionale Zutaten wie etwa pflanzliche Öle aus Schweizer Betrieben. Diese Bemühungen zahlen sich aus. Erste Analysen zeigen, dass die catchfree-Crevetten im Vergleich zu Aquakultur-Crevetten in der Herstellung eine CO2-Einsparung von bis zu 90 Prozent ermöglichen.

Für die Zukunft gibt es grosse Pläne: catchfree plant, sich langfristig als führende Marke für nachhaltige Fisch- und Meeresfrüchtealternativen zu etablieren und die eigene Produktpalette stetig zu erweitern. In der Umsetzung dieser Ziele vertrauen Severin und Eddy auf die eigenen Fähigkeiten: «Es braucht eine klare Vision und eine Strategie, die uns als Handlungsleitfaden dient. Herausforderungen kommen immer, aber mit einem starken, motivierten Team, das die gleiche Vision teilt, kann man sie überwinden.»

Eddy Müller und Severin Eder  von catchfree. Bild: Samuel Letsch

Author: Imke Bolz

"Einfach machen. Starten, loslegen und dabei nicht zu sehr an sich zweifeln." -Liliane Ableitner
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Catchfree entwickelt vegetarische Shrimps und andere Fischalternativen, die schonend produziert werden und ein authentisches Geschmackserlebnis versprechen. So wird die kulinarische Auswahl grösser und unsere Umwelt entlastet.

Die Nachfrage an vegetarischen Alternativen zu traditionellen Tierprodukten ist über die letzten Jahre enorm gestiegen, denn immer mehr Menschen möchten sich gesund und umweltbewusst ernähren. Als Antwort darauf haben sich inzwischen viele Fleischersatzprodukte in Supermärkten und Gastronomie etabliert und genießen seitdem starken Zuspruch. Fischersatz war im fleischfreien Sortiment bisher nur begrenzt erhältlich, und die vorhandenen Produkte konnten die typische Textur oft nicht überzeugend nachbilden. Die Schwierigkeit, eine realistische Konsistenz zu entwickeln, könnte dafür verantwortlich sein. Diese Lücke möchte catchfree schliessen. 

Von der Forschungsgruppe zur Veggie-Crevette

Die Idee für ihr Produkt entstand durch eigene Erfahrungen im Lebensmittelökosystem. Viele Länder sowie die Schweiz sind in Sachen Fisch und Meeresfrüchte auf Importe angewiesen. Traditionelle Fischereimethoden belasten die Umwelt jedoch derzeit enorm. Die Meere sind überfischt und Arten sterben aus. Nicht selten werden in Aquakulturen zur Ertragssteigerung schädliche Chemikalien eingesetzt – so die Beobachtung von Severin und Eddy, den beiden Gründern von catchfree. Parallel dazu verstärkte sich ihr Wunsch, Innovation in Produkten umzusetzen, die einen Mehrwert bieten. In der Forschungsgruppe für nachhaltige Lebensmittelverarbeitung an der ETH Zürich entwickelten sie ein technologisches Konzept. «Wir wollten eine ehrliche, nachhaltige Alternative schaffen, die nicht nur gut für die Umwelt ist, sondern auch wirklich lecker schmeckt.».

Dank catchfree ist inzwischen eine neue Rezeptur für hochwertige vegetarische Fischprodukte entstanden, die sich in der kulinarischen Erfahrung mit ihren tierischen Vorbildern messen lässt. «Die zentrale Herausforderung war es, das spezielle, knackige Mundgefühl beim Reinbeissen in eine Crevette nachzubilden, das Konsumentinnen und Konsumenten erwarten.» Hierfür hat das Startup innerhalb der letzten Jahre intensiv mit Experten zusammengearbeitet und die Produkte unter stetigem Kundenfeedback optimiert. Das zweiköpfige Team bringt verschiedene berufliche Hintergründe mit. Die Kombination aus wissenschaftlicher Expertise in Technologie und Finanzen sowie fundierter gastronomischer Erfahrung hat den Weg zum Erfolg und zum idealen Geschmack geebnet. Für die authentische Crevetten Textur hat catchfree eine innovative Technologie entwickelt, die die Muskelstruktur der Garnelen nachbildet. 

Omega-3 bleibt drin, Chemie bleibt draussen

Das Startup legt grossen Wert auf Qualität und Transparenz, deshalb bleibt die Zutatenliste so kurz wie möglich. Auf chemische Zusätze sowie genetisch veränderte Organismen verzichtet catchfree bewusst und ist zudem bemüht, Nährstoffe bestmöglich zu erhalten. Dafür wird ein schonendes Herstellungsverfahren verwendet, das hohe Temperaturen vermeidet, sodass die wertvollen Omega-3-Fette nicht oxidieren. Mit dem Ziel, eine nachhaltige Wertschöpfungskette zu fördern, bevorzugt catchfree regionale Zutaten wie etwa pflanzliche Öle aus Schweizer Betrieben. Diese Bemühungen zahlen sich aus. Erste Analysen zeigen, dass die catchfree-Crevetten im Vergleich zu Aquakultur-Crevetten in der Herstellung eine CO2-Einsparung von bis zu 90 Prozent ermöglichen.

Für die Zukunft gibt es grosse Pläne: catchfree plant, sich langfristig als führende Marke für nachhaltige Fisch- und Meeresfrüchtealternativen zu etablieren und die eigene Produktpalette stetig zu erweitern. In der Umsetzung dieser Ziele vertrauen Severin und Eddy auf die eigenen Fähigkeiten: «Es braucht eine klare Vision und eine Strategie, die uns als Handlungsleitfaden dient. Herausforderungen kommen immer, aber mit einem starken, motivierten Team, das die gleiche Vision teilt, kann man sie überwinden.»

Eddy Müller und Severin Eder  von catchfree. Bild: Samuel Letsch