«turicode über seine Erfahrung im genisuisse Coaching»

Das Startup turicode automatisiert das Digitalisieren von Büchern und Dokumenten. Dank künstlicher Intelligenz können Informationen aus einem unstrukturierten Format wie einem PDF automatisch extrahiert und in strukturierter Form, beispielsweise für eine mobile App, zugänglich gemacht werden. Unterstützung erhält turicode von der Startup-Förderorganisation genisuisse.

 

https://www.youtube.com/watch?v=9Qk5RhO8yFg
Was turicode mit seinem Programm ermöglicht, spart viel Zeit.

 

«Wie bei den meisten Startups war die Idee zu turicode mehr ein Unfall als Absicht», erklärt Aaron Richiger, einer der Gründer des Startups aus Winterthur. Eigentlich hätten sie eine andere Idee verfolgt und wollten eine App für Alpinisten entwickeln. Das war 2015. Da habe man die zwei grössten Verlage in der Schweiz angefragt, um Routen-Informationen aus Bergsportbüchern nutzen zu können. «Wir merkten, dass es kein effizientes Tool gab, welches Informationen aus diesen Büchern digitalisiert und wiederverwendbar macht. Die Information ist gefangen zwischen den Seiten oder in einer PDF-Datei.»

Für den Informatikabsolventen der ETH und sein Team eine spannende Entdeckung. Vor allem auch, da die Thematik sprach- sowie branchenunabhängig ist. «Unser Produkt ist stark skalierbar und für viele Firmen relevant.» Trotzdem setzt turicode nicht auf Wachstum um jeden Preis, sondern verfolgt eine langfristige und nachhaltige Unternehmensstrategie. Deshalb entschied sich das Startup gegen eine externe Finanzierung und für eine Bewerbung um ein Coaching bei genisuisse Zürich-Ostschweiz. «Mit genisuisse Zürich-Ostschweiz erhalten wir konsequent über drei Jahre verteilt eine unentgeltliche Beratung.»

Die Non-Profit-Organisation berät turicode seit Ende letzten Jahres mit einem ihrer individuellen Coachings durch einen Fachexperten aus ihrem Netzwerk. Die Beratungsdauer von drei Jahren sei am nachhaltigsten beim Coachen eines Startups, erläutert Präsident genisuisse Zürich-Ostschweiz Hans Peter Locher.

 

Das Team muss überzeugen

genisuisse unterstützt und fördert innovative Jungunternehmer kostenlos in mehreren Regionen der Schweiz. Zwei Dinge sind der Non-Profit-Organisation dabei wichtig. Zum einen sollten Startups bereit sein für den nächsten Entwicklungsschritt – sie müssen über die Ideenphase hinaus sein, bereits gegründet haben und erste Erfolge aufweisen. Zum anderen muss das Team überzeugen. «Das steht über allem anderen», erklärt Locher. Die Branche hingegen spiele keine Rolle. Auch bei turicode war das Team entscheidend für die Zusage. Ist die Idee dahinter somit unwichtig?

«Natürlich muss die Idee stimmen. Aber es gibt mehr gute Ideen als gute Teams», weiss Locher aus seiner jahrelangen Erfahrung.
turicode schätzt das genisuisse-Coaching sehr. Nach der Zusage konnten sie zwischen vier vorgeschlagenen Coaches wählen. Aaron erinnert sich: «Am liebsten hätten wir gleich alle vier genommen.» Hans Peter Locher ergänzt: «Es muss menschlich passen. Es geht dabei nicht nur um einen fachspezifischen Input – ein Coach soll helfen, Unternehmer persönlich weiter zu entwickeln.»

Im besten Falle beraten die Coaches die Startups auch nach drei Jahren weiterhin auf Eigeninitiative und Wunsch des jeweiligen Jungunternehmens. «Das Feedback des Coaches ist sehr konstruktiv, er macht uns auf Dinge aufmerksam, denen wir sonst zu wenig Beachtung schenken», zeigt sich turicode zufrieden.

 

Starkes Wachstum

Nach zwei Jahren Forschung und Entwicklung ist die Technologie von turicode inzwischen seit zwei Jahren marktreif und produktiv im Einsatz. Zu den Kunden zählen unter anderem die Migros Bank, die Bank Vontobel, Roche, Novartis, Allianz Immobilien oder auch diverse Staatsarchive.

Das Team ist in den letzten anderthalb Jahren von vier auf 14 Mitarbeitende gewachsen. Der genisuisse-Coach gab hier den entscheidenden Input: «Er hat uns ermutigt, frühzeitig mit der Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zu beginnen.» Nachdem 2018 die Umstellung vom Projektgeschäft auf «Software as a Service» im Fokus stand, konnte im Frühjahr 2019 ein weiterer Meilenstein erreicht werden: Mit Mint.extract hat turicode die Technologie erstmals als standardisiertes Produkt zur selbständigen Verarbeitung von Dokumenten einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.

Eine weitere Herausforderung, neben dem Innovationsbereich bei der
Extraktion und Analyse der Daten, ist das tagtägliche Startup-Business. «Man muss ein gewisses Naturell dafür haben. Denn du machst etwas komplett Neues, etwas, wofür es noch keinen Markt gibt», erläutert Aaron. Man sei als Unternehmer gezwungen, in Szenarien zu denken und in kurzer Zeit Entscheidungen zu fällen, ohne die Gewissheit, dass diese auch richtig seien. «Du springst pro Woche etwa drei Mal ins kalte Wasser», visualisiert Aaron den Gründeralltag lachend, «und es ist richtig kaltes Wasser.»

 

Das Startup turicode nutzt Methoden der künstlichen Intelligenz, um Inhalte aus Dokumenten (Texte, Bilder, Tabellen) so zu verstehen wie wir Menschen. Damit können Dokumente effizienter und effektiver weiterverarbeitet werden und wertvolles Wissen per Mausklick digital zugänglich gemacht werden. www.turicode.com

 

genisuisse hiess bis vor Kurzem noch Genilem. Geändert hat sich aber nur der Name, nicht der Auftrag: Die Non-Profit Organisation unterstützt Startups und Jungunternehmen mit einem kostenlosen dreijährigen Coaching. Ziel ist es, die Schweizer Wirtschaft zu fördern. www.genisuisse.ch

 

Startupdate

Author: Startupdate

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Das Startup turicode automatisiert das Digitalisieren von Büchern und Dokumenten. Dank künstlicher Intelligenz können Informationen aus einem unstrukturierten Format wie einem PDF automatisch extrahiert und in strukturierter Form, beispielsweise für eine mobile App, zugänglich gemacht werden. Unterstützung erhält turicode von der Startup-Förderorganisation genisuisse.

 

https://www.youtube.com/watch?v=9Qk5RhO8yFg
Was turicode mit seinem Programm ermöglicht, spart viel Zeit.

 

«Wie bei den meisten Startups war die Idee zu turicode mehr ein Unfall als Absicht», erklärt Aaron Richiger, einer der Gründer des Startups aus Winterthur. Eigentlich hätten sie eine andere Idee verfolgt und wollten eine App für Alpinisten entwickeln. Das war 2015. Da habe man die zwei grössten Verlage in der Schweiz angefragt, um Routen-Informationen aus Bergsportbüchern nutzen zu können. «Wir merkten, dass es kein effizientes Tool gab, welches Informationen aus diesen Büchern digitalisiert und wiederverwendbar macht. Die Information ist gefangen zwischen den Seiten oder in einer PDF-Datei.»

Für den Informatikabsolventen der ETH und sein Team eine spannende Entdeckung. Vor allem auch, da die Thematik sprach- sowie branchenunabhängig ist. «Unser Produkt ist stark skalierbar und für viele Firmen relevant.» Trotzdem setzt turicode nicht auf Wachstum um jeden Preis, sondern verfolgt eine langfristige und nachhaltige Unternehmensstrategie. Deshalb entschied sich das Startup gegen eine externe Finanzierung und für eine Bewerbung um ein Coaching bei genisuisse Zürich-Ostschweiz. «Mit genisuisse Zürich-Ostschweiz erhalten wir konsequent über drei Jahre verteilt eine unentgeltliche Beratung.»

Die Non-Profit-Organisation berät turicode seit Ende letzten Jahres mit einem ihrer individuellen Coachings durch einen Fachexperten aus ihrem Netzwerk. Die Beratungsdauer von drei Jahren sei am nachhaltigsten beim Coachen eines Startups, erläutert Präsident genisuisse Zürich-Ostschweiz Hans Peter Locher.

 

Das Team muss überzeugen

genisuisse unterstützt und fördert innovative Jungunternehmer kostenlos in mehreren Regionen der Schweiz. Zwei Dinge sind der Non-Profit-Organisation dabei wichtig. Zum einen sollten Startups bereit sein für den nächsten Entwicklungsschritt – sie müssen über die Ideenphase hinaus sein, bereits gegründet haben und erste Erfolge aufweisen. Zum anderen muss das Team überzeugen. «Das steht über allem anderen», erklärt Locher. Die Branche hingegen spiele keine Rolle. Auch bei turicode war das Team entscheidend für die Zusage. Ist die Idee dahinter somit unwichtig?

«Natürlich muss die Idee stimmen. Aber es gibt mehr gute Ideen als gute Teams», weiss Locher aus seiner jahrelangen Erfahrung.
turicode schätzt das genisuisse-Coaching sehr. Nach der Zusage konnten sie zwischen vier vorgeschlagenen Coaches wählen. Aaron erinnert sich: «Am liebsten hätten wir gleich alle vier genommen.» Hans Peter Locher ergänzt: «Es muss menschlich passen. Es geht dabei nicht nur um einen fachspezifischen Input – ein Coach soll helfen, Unternehmer persönlich weiter zu entwickeln.»

Im besten Falle beraten die Coaches die Startups auch nach drei Jahren weiterhin auf Eigeninitiative und Wunsch des jeweiligen Jungunternehmens. «Das Feedback des Coaches ist sehr konstruktiv, er macht uns auf Dinge aufmerksam, denen wir sonst zu wenig Beachtung schenken», zeigt sich turicode zufrieden.

 

Starkes Wachstum

Nach zwei Jahren Forschung und Entwicklung ist die Technologie von turicode inzwischen seit zwei Jahren marktreif und produktiv im Einsatz. Zu den Kunden zählen unter anderem die Migros Bank, die Bank Vontobel, Roche, Novartis, Allianz Immobilien oder auch diverse Staatsarchive.

Das Team ist in den letzten anderthalb Jahren von vier auf 14 Mitarbeitende gewachsen. Der genisuisse-Coach gab hier den entscheidenden Input: «Er hat uns ermutigt, frühzeitig mit der Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zu beginnen.» Nachdem 2018 die Umstellung vom Projektgeschäft auf «Software as a Service» im Fokus stand, konnte im Frühjahr 2019 ein weiterer Meilenstein erreicht werden: Mit Mint.extract hat turicode die Technologie erstmals als standardisiertes Produkt zur selbständigen Verarbeitung von Dokumenten einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.

Eine weitere Herausforderung, neben dem Innovationsbereich bei der
Extraktion und Analyse der Daten, ist das tagtägliche Startup-Business. «Man muss ein gewisses Naturell dafür haben. Denn du machst etwas komplett Neues, etwas, wofür es noch keinen Markt gibt», erläutert Aaron. Man sei als Unternehmer gezwungen, in Szenarien zu denken und in kurzer Zeit Entscheidungen zu fällen, ohne die Gewissheit, dass diese auch richtig seien. «Du springst pro Woche etwa drei Mal ins kalte Wasser», visualisiert Aaron den Gründeralltag lachend, «und es ist richtig kaltes Wasser.»

 

Das Startup turicode nutzt Methoden der künstlichen Intelligenz, um Inhalte aus Dokumenten (Texte, Bilder, Tabellen) so zu verstehen wie wir Menschen. Damit können Dokumente effizienter und effektiver weiterverarbeitet werden und wertvolles Wissen per Mausklick digital zugänglich gemacht werden. www.turicode.com

 

genisuisse hiess bis vor Kurzem noch Genilem. Geändert hat sich aber nur der Name, nicht der Auftrag: Die Non-Profit Organisation unterstützt Startups und Jungunternehmen mit einem kostenlosen dreijährigen Coaching. Ziel ist es, die Schweizer Wirtschaft zu fördern. www.genisuisse.ch

 

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