«Unternehmerinnen müssen feiern können!»

Wir hören weitaus mehr von Männern in Führungspositionen als von Frauen, dabei haben es Unternehmerinnen genauso drauf wie ihre männlichen Kollegen. Deswegen haben wir uns mit Romana Kunz, CEO und Gründerin der Firma iazzu, unterhalten. Im Interview erzählt sie uns, was sie unter Erfolg versteht, was sie sich für die Zukunft erhofft und was der schönste Moment ihrer Karriere war.

Wie kann man sich den Tag einer Unternehmerin vorstellen?

ROMANA KUNZ: Meine Tage sind stets sehr gefüllt. Nicht nur damit, mich um die aktuellen Projekte und deren perfekte Umsetzung und Weiterentwicklung – gemeinsam mit meinem engagierten Team – zu kümmern, sondern auch mit vielen e-Meetings und Telefonaten mit Neukunden. Am spannendsten finde ich, die sich häufenden Anfragen wichtiger Akteure in der Kunstbranche, die uns vermehrt aus dem Ausland erreichen. Dies erlaubt mir einen guten Einblick über das Geschehen der Branche auch in anderen Ländern, speziell in den USA – dem grössten Kunstmarkt.
Ein Tag ist leider immer viel zu kurz. Ich bin allerdings sehr froh, ausreichend Energie in mir zu tragen. Die, die mich kennen, wissen wovon ich spreche!

War Unternehmertum immer schon das Berufsziel oder wie bist du dazu gekommen? 

Ich bin neugierig, hinterfrage Vieles. Zudem habe ich in der Vergangenheit das Glück gehabt, im Job, zum Beispiel bei Red Bull, meine Kreativität und neue Projekte gemeinsam mit einem engagierten Team umzusetzen. Dieser Reiz, etwas anders zu machen und damit erfolgreich zu sein, hat mir immer einen gewissen Kick gegeben.
Bevor ich mein Unternehmen gegründet habe, war nie geplant, meinen gut bezahlten Job in einem Weltkonzern mit täglicher Action zu verlassen. Aber oft ergeben sich die Dinge und dann heisst es „go with the flow“.

Wie stehst du zu der Debatte, dass es mehr Frauen in den Geschäftsetagen, in der Wirtschaft und der Politik haben sollte?

Für mich spielt es eigentlich keine Rolle, ob männlich oder weiblich. Ich bin lediglich der Meinung, dass meine Kollegen besser, cleverer und kreativer sein sollten als ich selbst. Nur so kann man täglich lernen und sich verbessern. Nach diesen Talenten halte ich Ausschau, nicht nach dem Geschlecht.

Romana Kunz

Romana Kunz gründete 2016 zusammen mit Nico Kunz und Stephan Müller das Unternehmen iazzu. (Foto: Romana Kunz)

Nenne drei Eigenschaften, über die eine Unternehmerin verfügen sollte.

Power, denn man muss sich ständig neu erfinden um am Ball zu bleiben. Positive Thinking, weil es ist nicht immer einfach ist. Ebenfalls die Fähigkeit, feiern zu können. Erfolge müssen mit dem Team gefeiert werden, sonst macht alles nur halb so viel Spass und die Motivation ist bald null.

Was verstehst du unter Erfolg?

Gute Frage. Heutzutage ist es sehr schwierig, sich in der Lawine der Neuerfindungen, dem digitalen Dschungel und der neuen Entwicklungen hervorzuheben. Für mich ist Erfolg alles, was beweist, dass das, was du tust, für jemand anderen Sinn macht. Auch wenn ich ständig nach „mehr“ ächze, versuche besser, schneller und grösser zu sein – es ist unrealistisch, denn nach oben gibt es nie Grenzen.

Wurdest du in deiner Karriere jemals anders behandelt, weil du eine Frau bist?

In einem meiner früheren Jobs wurde mir meine globale Management Position praktisch „reduziert“, als nach ein paar Monaten ein älterer Herr eingestellt wurde, welcher scheinbar besser zu der Rolle passte. Dieser hatte einen guten Freund in der Geschäftsleitung, es war ganz klar, was da passiert ist. Ich war immer noch im Management für einige Länder verantwortlich, aber musste den Brocken schlucken. Es gab nichts, was ich tun konnte. Entweder ich akzeptiere die Situation oder ich kündige. Somit habe ich mich dafür entschieden, damit zu leben. Der neue Kollege wurde über die Jahre hinweg mein wichtigster Wegbegleiter, bester Partner und ein guter Freund. Heute bin ich froh, dass alles so gelaufen ist. Entweder das Glas ist halb leer oder halb voll. Bei mir ist es meistens halb voll.

iazzu

Die innovative App von iazzu ermöglicht es zu sehen, wie ausgewählte Kunst im eigenen Zuhause aussehen würde. (Foto: iazzu)

Welche beruflichen Visionen und Ziele hast du für deine Zukunft?

Nachdem mein Beruf praktisch 80 % meines Lebens einnimmt, wünsche ich mir, trotz dem vielen Stress auch fortlaufenden Spass an den sinnvollen Projekten zu haben. Sie erlauben uns, die Kosten unserer Firma zu decken, das Leben unserer Mitarbeiter gut zu finanzieren, am Ball der Zeit zu bleiben, ein tolles Arbeitsumfeld zu schaffen, zu wachsen und zu lernen. Das sind schon viele Visionen und Ziele! Über die grossen Träume erzähle ich vielleicht ein anderes Mal.

Welchen Tipp würdest du jungen Unternehmerinnen geben?

Glaubt nicht, dass es einfach wird. Es ist überhaupt nicht einfach. Aber wenn du überzeugt bist, tu es! Nur wenn du zu 100% an dich und deine Idee glaubst, kannst du alles schaffen!

Vielen Dank für das Interview!

Romana Kunz hat bereits Arbeitserfahrung in den verschiedensten Ecken der Welt gesammelt, darunter Irland, Spanien sowie Afrika. Sie war langjährig im Bereich Verkauf und Marketing tätig, bevor Sie 2016 zusammen mit Nico Kunz und Stephan Müller die Firma iazzu gründete. Das Unternehmen stellt unter anderem eine Augmented-Reality App zur Verfügung, mit welcher die Nutzer die Kunstwerke bequem auf den eigenen vier Wänden visualisieren können, bevor sie sie kaufen.

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