Jeremy Schneider gründete zusammen mit drei Mitschülern der Kantonsschule Uster das Startup Joltz. Die Idee: eine gesündere Alternative zu Energydrinks entwickeln. Im Interview erzählt der 17-Jährige, warum Kaugummi das ideale Medium ist, wie er Schule und Startup vereint und warum es eine Herausforderung sein kann, den eigenen Traum zu leben.
Was hat euch zur Gründung inspiriert?
An unserer Schule gab es das Programm „YES – Young Enterprise Switzerland“, ein einjähriges nationales Projekt für Schüler zwischen 16 und 20 Jahren. Wir nahmen daran als Freifach teil und so kam die Idee einer Unternehmensgründung ins Rollen. Im Rahmen des Projekts überlegten wir, wie wir die Welt verbessern könnten. Dabei fiel uns das Problem der Müdigkeit ein – ein Thema, mit dem wir als Gymnasiasten täglich konfrontiert sind. Wir wollten eine Lösung finden, die eine gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Energydrinks darstellt.
Warum habt ihr euch für Kaugummi als Energiebooster entschieden?
Wir diskutierten verschiedene Möglichkeiten, darunter Kapseln und Tabletten. Dann reichte ein Mitschüler Kaugummi in die Runde – und wir dachten fast gleichzeitig: Das ist es!
Wie habt ihr festgestellt, dass es einen Markt für euer Produkt gibt?
Die ersten Schritte waren keine klassische Marktanalyse; dafür fehlte uns im Rahmen des Programms die Zeit. Wir hätten gerne mehr analysiert, doch wir mussten mit der Umsetzung starten, um die Fristen einzuhalten. Also beobachteten wir unser eigenes Alltagsleben und erkannten, dass ein Energiebooster hin und wieder hilfreich sein könnte. Da wir alle sportlich aktiv sind – ein Mitgründer spielt Fussball, einer Badminton, ich Basketball – wollten wir eine gesündere Alternative zu Energydrinks schaffen.
Wie unterscheidet sich Joltz von klassischen Energydrinks?
Unsere Kaugummis enthalten kein herkömmliches Koffein – denn dieses führt zu einem kurzfristigen Energiehoch, gefolgt von einem „Crash“. Wir nutzen stattdessen Guarana-Koffein, das für einen sanften Energieverlauf sorgt. Der Grüntee-Extrakt in Joltz beruhigt. Diese Kombination führt dazu, dass Konsumenten nicht zittrig werden und macht unser Produkt einzigartig.
Wie habt ihr euer Produkt finanziert?
Bei „YES” gab es ein Event, bei dem wir unser Konzept vorstellen und Investoren gewinnen konnten. Wir verkauften unsere Partizipationsscheine komplett und erreichten dadurch das maximale Kapital von 3’000 Franken.
Wie waren die ersten Kundenrückmeldungen?
Zunächst erstellten wir einen Prototypen, den wir an Familie und Freunde verteilten. Die Rückmeldungen waren positiv – aber im Nachhinein mussten wir feststellen, dass wir nur selektiv hingehört hatten. Wir waren so begeistert von unserem Produkt, dass wir kritische Rückmeldungen nicht berücksichtigt hatten. Zudem war uns nicht bewusst gewesen, dass Freunde und Familie nicht ehrlich genug sein könnten. Nachdem wir die erste Produktion verkauft hatten, erkannten wir, dass einige Konsumenten einen leicht bitteren Nachgeschmack wahrnehmen. Das liegt am Koffein. So beschlossen wir, eine neue Variante mit Minzgeschmack herzustellen.
Welche Herausforderungen hattet ihr als junge Gründer?
Unser Team besteht aus 16- bis 18-Jährigen. Tagsüber sind wir Schüler, nachts Unternehmer. Es ist herausfordernd, Schule, Startup und Sport unter einen Hut zu bringen. Eine Schwierigkeit ist auch fehlendes Fachwissen. Viele Gründer haben studiert, während wir als Gymnasiasten keine Arbeitserfahrung mitbringen.
Wie habt ihr die Aufgaben im Gründerteam verteilt?
Keiner von uns war ein Experte. Doch innerhalb der Gruppe kristallisierten sich schnell Rollen heraus. Unser Marketingverantwortlicher Daniel Wettstein interessierte sich für Design, unser Geschäftsführer Renko Grimm hatte wirtschaftliches Wissen, ich übernahm die Finanzen, weil ich mich damit schon auseinandergesetzt hatte. Unser Produktverantwortlicher Dennis Straube besass ein grosses Netzwerk und war hervorragend darin, Feedback einzuholen. Trotz Rollenverteilung ist unser Team klein, sodass letztlich jeder ein wenig alles macht.
Wie vereint ihr Schule und Startup-Gründung?
Perfekt beantworten kann ich die Frage nicht – denn Stress gehört einfach dazu. Doch es war schon immer mein Traum, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Für mich ist Unternehmertum das höchste Level einer Karriere: Das erlebe ich nun bereits mit 16 Jahren. Diesen Traum zu leben ist manchmal ganz schön hart, aber ich bin dankbar für diese Erfahrung.
Wie bist du seit der Gründung persönlich gewachsen?
Ich bin eine introvertierte Person. Durch das Unternehmertum lernte ich, wie wichtig ein gutes Netzwerk ist. Ich begab mich oft aus meiner Komfortzone heraus und sprach mit Fremden. Das ist heute ganz normal für mich. Auch das Reden vor vielen Leuten ist kein Problem mehr. Durch meine unternehmerische Reise realisierte ich Dinge, die ich zuvor nur theoretisch verstand. Zum Beispiel: Erfolg kommt durch harte Arbeit. Das weiss jeder, aber erst, wenn man es erlebt, begreift man es.
Wie gehst du mit Stress und mentaler Belastung um?
Perfekt bin ich darin nicht. Aber ich spiele viel Basketball oder gehe ins Gym, um den Kopf freizubekommen. Bewegung ist wichtig, egal wie voll der Kalender ist. Ausserdem hilft es, mit anderen zu sprechen und Gedanken zu ordnen.
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft von Joltz?
Wir wollen das RedBull der Schweiz werden! RedBull ist global erfolgreich und hat das beste Marketing der Branche. Für uns ist das Unternehmen eine Mischung aus Konkurrenz und Vorbild. Vorerst konzentrieren wir uns auf die Schweiz – aber langfristig streben wir die Expansion in weitere Länder an. Unser nächster Schritt ist es, unser Produkt in den nationalen Handel zu bringen. So wird Anfang Mai unser neuer Minze-Kaugummi in den Handel kommen.
Jeremy Schneider gründete zusammen mit drei Mitschülern der Kantonsschule Uster das Startup Joltz. Die Idee: eine gesündere Alternative zu Energydrinks entwickeln. Im Interview erzählt der 17-Jährige, warum Kaugummi das ideale Medium ist, wie er Schule und Startup vereint und warum es eine Herausforderung sein kann, den eigenen Traum zu leben.
Was hat euch zur Gründung inspiriert?
An unserer Schule gab es das Programm „YES – Young Enterprise Switzerland“, ein einjähriges nationales Projekt für Schüler zwischen 16 und 20 Jahren. Wir nahmen daran als Freifach teil und so kam die Idee einer Unternehmensgründung ins Rollen. Im Rahmen des Projekts überlegten wir, wie wir die Welt verbessern könnten. Dabei fiel uns das Problem der Müdigkeit ein – ein Thema, mit dem wir als Gymnasiasten täglich konfrontiert sind. Wir wollten eine Lösung finden, die eine gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Energydrinks darstellt.
Warum habt ihr euch für Kaugummi als Energiebooster entschieden?
Wir diskutierten verschiedene Möglichkeiten, darunter Kapseln und Tabletten. Dann reichte ein Mitschüler Kaugummi in die Runde – und wir dachten fast gleichzeitig: Das ist es!
Wie habt ihr festgestellt, dass es einen Markt für euer Produkt gibt?
Die ersten Schritte waren keine klassische Marktanalyse; dafür fehlte uns im Rahmen des Programms die Zeit. Wir hätten gerne mehr analysiert, doch wir mussten mit der Umsetzung starten, um die Fristen einzuhalten. Also beobachteten wir unser eigenes Alltagsleben und erkannten, dass ein Energiebooster hin und wieder hilfreich sein könnte. Da wir alle sportlich aktiv sind – ein Mitgründer spielt Fussball, einer Badminton, ich Basketball – wollten wir eine gesündere Alternative zu Energydrinks schaffen.
Wie unterscheidet sich Joltz von klassischen Energydrinks?
Unsere Kaugummis enthalten kein herkömmliches Koffein – denn dieses führt zu einem kurzfristigen Energiehoch, gefolgt von einem „Crash“. Wir nutzen stattdessen Guarana-Koffein, das für einen sanften Energieverlauf sorgt. Der Grüntee-Extrakt in Joltz beruhigt. Diese Kombination führt dazu, dass Konsumenten nicht zittrig werden und macht unser Produkt einzigartig.
Wie habt ihr euer Produkt finanziert?
Bei „YES” gab es ein Event, bei dem wir unser Konzept vorstellen und Investoren gewinnen konnten. Wir verkauften unsere Partizipationsscheine komplett und erreichten dadurch das maximale Kapital von 3’000 Franken.
Wie waren die ersten Kundenrückmeldungen?
Zunächst erstellten wir einen Prototypen, den wir an Familie und Freunde verteilten. Die Rückmeldungen waren positiv – aber im Nachhinein mussten wir feststellen, dass wir nur selektiv hingehört hatten. Wir waren so begeistert von unserem Produkt, dass wir kritische Rückmeldungen nicht berücksichtigt hatten. Zudem war uns nicht bewusst gewesen, dass Freunde und Familie nicht ehrlich genug sein könnten. Nachdem wir die erste Produktion verkauft hatten, erkannten wir, dass einige Konsumenten einen leicht bitteren Nachgeschmack wahrnehmen. Das liegt am Koffein. So beschlossen wir, eine neue Variante mit Minzgeschmack herzustellen.
Welche Herausforderungen hattet ihr als junge Gründer?
Unser Team besteht aus 16- bis 18-Jährigen. Tagsüber sind wir Schüler, nachts Unternehmer. Es ist herausfordernd, Schule, Startup und Sport unter einen Hut zu bringen. Eine Schwierigkeit ist auch fehlendes Fachwissen. Viele Gründer haben studiert, während wir als Gymnasiasten keine Arbeitserfahrung mitbringen.
Wie habt ihr die Aufgaben im Gründerteam verteilt?
Keiner von uns war ein Experte. Doch innerhalb der Gruppe kristallisierten sich schnell Rollen heraus. Unser Marketingverantwortlicher Daniel Wettstein interessierte sich für Design, unser Geschäftsführer Renko Grimm hatte wirtschaftliches Wissen, ich übernahm die Finanzen, weil ich mich damit schon auseinandergesetzt hatte. Unser Produktverantwortlicher Dennis Straube besass ein grosses Netzwerk und war hervorragend darin, Feedback einzuholen. Trotz Rollenverteilung ist unser Team klein, sodass letztlich jeder ein wenig alles macht.
Wie vereint ihr Schule und Startup-Gründung?
Perfekt beantworten kann ich die Frage nicht – denn Stress gehört einfach dazu. Doch es war schon immer mein Traum, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Für mich ist Unternehmertum das höchste Level einer Karriere: Das erlebe ich nun bereits mit 16 Jahren. Diesen Traum zu leben ist manchmal ganz schön hart, aber ich bin dankbar für diese Erfahrung.
Wie bist du seit der Gründung persönlich gewachsen?
Ich bin eine introvertierte Person. Durch das Unternehmertum lernte ich, wie wichtig ein gutes Netzwerk ist. Ich begab mich oft aus meiner Komfortzone heraus und sprach mit Fremden. Das ist heute ganz normal für mich. Auch das Reden vor vielen Leuten ist kein Problem mehr. Durch meine unternehmerische Reise realisierte ich Dinge, die ich zuvor nur theoretisch verstand. Zum Beispiel: Erfolg kommt durch harte Arbeit. Das weiss jeder, aber erst, wenn man es erlebt, begreift man es.
Wie gehst du mit Stress und mentaler Belastung um?
Perfekt bin ich darin nicht. Aber ich spiele viel Basketball oder gehe ins Gym, um den Kopf freizubekommen. Bewegung ist wichtig, egal wie voll der Kalender ist. Ausserdem hilft es, mit anderen zu sprechen und Gedanken zu ordnen.
Welche Pläne habt ihr für die Zukunft von Joltz?
Wir wollen das RedBull der Schweiz werden! RedBull ist global erfolgreich und hat das beste Marketing der Branche. Für uns ist das Unternehmen eine Mischung aus Konkurrenz und Vorbild. Vorerst konzentrieren wir uns auf die Schweiz – aber langfristig streben wir die Expansion in weitere Länder an. Unser nächster Schritt ist es, unser Produkt in den nationalen Handel zu bringen. So wird Anfang Mai unser neuer Minze-Kaugummi in den Handel kommen.