Crowdinvesting-Kampagnen sind besonders für Startups und kleine Unternehmen eine immer beliebtere Methode, um neues Kapital zu beschaffen. Doch was zeichnet Crowdinvesting-Kampagnen überhaupt aus und wie werden diese erfolgreich? Das Startup Selma Finance feierte kürzlich eine der erfolgreichsten Crowdinvesting-Kampagnen und gibt Tipps zur optimalen Vorgehensweise. 

Innerhalb nur weniger Tage konnte Selma Finance das Ziel ihrer ersten Crowdinvesting-Kampagne erreichen – und dies alleine mit Beteiligungen aus ihrer eigenen Community. Die Kampagne auf der Plattform seedrs.com ist somit eine der erfolgreichsten Crowdinvesting-Kampagnen in der vergangenen Zeit. Doch was versteht man unter Crowdinvesting und worauf sollten Startups beim Vorgehen achten? 

Was ist eine Crowdinvesting-Kampagne?

Eine Crowdinvesting-Kampagne ist eine spezifische Art von Crowdfunding, die oft von Startups oder kleinen Unternehmen genutzt wird, um neues Kapital zu beschaffen. Bei Crowdinvesting-Kampagnen können Privatpersonen online Geld investieren, um Unternehmensanteile zu erwerben oder finanzielle Beteiligungen an einem bestimmten Projekt oder Unternehmen zu erhalten. Im Gegensatz zum Crowdfunding – welches alleine auf Spenden basiert – haben Investierende also beim Crowdinvesting die Möglichkeit, von potenziellen Gewinnen und dem Erfolg des Unternehmens zu profitieren.

Damit Investorierende das Projekt kennenlernen können, werden die Kampagnen in der Regel auf speziellen Plattformen durchgeführt. 

Wann lohnt sich eine Crowdinvesting-Kampagne für ein Startup? 

Crowdinvesting-Kampagnen können für Startups in verschiedenen Situationen hilfreich sein: 

  1. Kapitalbeschaffung: Wenn ein Startup zusätzliches Kapital benötigt, um seine Geschäftstätigkeit auszubauen, neue Produkte zu entwickeln oder in Marketing und Vertrieb zu investieren, kann eine Crowdinvesting-Kampagne eine Möglichkeit sein, dieses Kapital von Investor:innen zu erhalten.
  2. Markenaufbau und Community-Bildung: Durch die Einbindung von Investoren als Botschafter und Unterstützer des Startups kann eine Crowdinvesting-Kampagne dazu beitragen, den Markenaufbau und die Community-Bildung zu stärken.
  3. Validierung des Konzepts: Eine erfolgreiche Crowdinvesting-Kampagne kann zudem als Marktvalidierung dienen. Wenn eine breite Masse an Investierende bereit ist, in das Startup zu investieren, kann dies darauf hinweisen, dass das Konzept des Unternehmens attraktiv ist und Erfolgspotenzial hat. 

Wie definiert man das Ziel der Kampagne am besten?

Patrik Schär, CEO und Co-Founder Selma

Das finanzielle Ziel der Kampagne sollte anhand eines klar festgelegten Minimumbetrages sowie eines Maximalbetrages definiert werden. Das zu erwartende Kampagnenziel ist gemäss Patrik Schär, CEO von Selma, von verschiedenen Faktoren abhängig: Beispielsweise spielt es eine Rolle, wie gross der Kapitalbedarf ist und wie viele potenzielle Investorierende das Unternehmen erreichen kann. Wie gross waren die durchschnittlichen Investitionssummen in ähnlichen Investitionsrunden? Und wie gross ist die maximale Verwässerung der bestehenden Anteile, die das Unternehmen in Kauf nehmen will? Anhand dieser Fragestellungen kann das Startup das für sich geeignete Kampagnenziel festlegen und auf die Suche nach Investorierenden gehen. 

Wie stellt man sicher, dass das Ziel erreicht wird?

Der Erfolg einer Kampagne hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Attraktivität des Geschäftskonzepts, die Wettbewerbslandschaft, das Team und die Fähigkeit, die Investorierenden zu überzeugen. Patrik Schär meint: “Der grosse Erfolg unserer Kampagne haben wir zu einem weiten Teil unserer starken Community zu verdanken. Der Grossteil der mehr als 1,2 Millionen CHF hohen Investmentsumme kam nämlich von unserer bestehenden Selma Kundschaft. Per E-Mail und über Social Media haben wir unsere Community auf die Crowdinvesting-Kampagne aufmerksam gemacht und Details zur Kampagne geteilt”. Ein wichtiger Punkt für Schär dabei ist, transparente Unternehmensinfos zu teilen. “Uns ist es wichtig, die Investierenden auch auf die Risiken sauber hinzuweisen. Dies schafft Vertrauen, was besonders für Startups wichtig ist”, so Schär. Zur Kundenbindung setzt Selma regelmässig auf attraktive Community-Aktivitäten wie Events, UX-Tests, Co-Design-Abende und Interviews. “Indem wir nun mehr als 500 Kunden zu Miteigentümern machen konnten, können wir sie noch besser in die Produktentwicklung integrieren und unser Produkt genau auf ihre Bedürfnisse auslegen”, sagt der CEO weiter. 

Viele Schweizer Startups, wie auch Selma, haben gezeigt, dass Crowdinvesting-Kampagnen eine tolle Möglichkeit bieten, neues Kapital zu schaffen und so auch die Community und das Netzwerk des Unternehmens zu stärken.

Redaktion

Author: Redaktion

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Crowdinvesting-Kampagnen sind besonders für Startups und kleine Unternehmen eine immer beliebtere Methode, um neues Kapital zu beschaffen. Doch was zeichnet Crowdinvesting-Kampagnen überhaupt aus und wie werden diese erfolgreich? Das Startup Selma Finance feierte kürzlich eine der erfolgreichsten Crowdinvesting-Kampagnen und gibt Tipps zur optimalen Vorgehensweise. 

Innerhalb nur weniger Tage konnte Selma Finance das Ziel ihrer ersten Crowdinvesting-Kampagne erreichen – und dies alleine mit Beteiligungen aus ihrer eigenen Community. Die Kampagne auf der Plattform seedrs.com ist somit eine der erfolgreichsten Crowdinvesting-Kampagnen in der vergangenen Zeit. Doch was versteht man unter Crowdinvesting und worauf sollten Startups beim Vorgehen achten? 

Was ist eine Crowdinvesting-Kampagne?

Eine Crowdinvesting-Kampagne ist eine spezifische Art von Crowdfunding, die oft von Startups oder kleinen Unternehmen genutzt wird, um neues Kapital zu beschaffen. Bei Crowdinvesting-Kampagnen können Privatpersonen online Geld investieren, um Unternehmensanteile zu erwerben oder finanzielle Beteiligungen an einem bestimmten Projekt oder Unternehmen zu erhalten. Im Gegensatz zum Crowdfunding – welches alleine auf Spenden basiert – haben Investierende also beim Crowdinvesting die Möglichkeit, von potenziellen Gewinnen und dem Erfolg des Unternehmens zu profitieren.

Damit Investorierende das Projekt kennenlernen können, werden die Kampagnen in der Regel auf speziellen Plattformen durchgeführt. 

Wann lohnt sich eine Crowdinvesting-Kampagne für ein Startup? 

Crowdinvesting-Kampagnen können für Startups in verschiedenen Situationen hilfreich sein: 

  1. Kapitalbeschaffung: Wenn ein Startup zusätzliches Kapital benötigt, um seine Geschäftstätigkeit auszubauen, neue Produkte zu entwickeln oder in Marketing und Vertrieb zu investieren, kann eine Crowdinvesting-Kampagne eine Möglichkeit sein, dieses Kapital von Investor:innen zu erhalten.
  2. Markenaufbau und Community-Bildung: Durch die Einbindung von Investoren als Botschafter und Unterstützer des Startups kann eine Crowdinvesting-Kampagne dazu beitragen, den Markenaufbau und die Community-Bildung zu stärken.
  3. Validierung des Konzepts: Eine erfolgreiche Crowdinvesting-Kampagne kann zudem als Marktvalidierung dienen. Wenn eine breite Masse an Investierende bereit ist, in das Startup zu investieren, kann dies darauf hinweisen, dass das Konzept des Unternehmens attraktiv ist und Erfolgspotenzial hat. 

Wie definiert man das Ziel der Kampagne am besten?

Patrik Schär, CEO und Co-Founder Selma

Das finanzielle Ziel der Kampagne sollte anhand eines klar festgelegten Minimumbetrages sowie eines Maximalbetrages definiert werden. Das zu erwartende Kampagnenziel ist gemäss Patrik Schär, CEO von Selma, von verschiedenen Faktoren abhängig: Beispielsweise spielt es eine Rolle, wie gross der Kapitalbedarf ist und wie viele potenzielle Investorierende das Unternehmen erreichen kann. Wie gross waren die durchschnittlichen Investitionssummen in ähnlichen Investitionsrunden? Und wie gross ist die maximale Verwässerung der bestehenden Anteile, die das Unternehmen in Kauf nehmen will? Anhand dieser Fragestellungen kann das Startup das für sich geeignete Kampagnenziel festlegen und auf die Suche nach Investorierenden gehen. 

Wie stellt man sicher, dass das Ziel erreicht wird?

Der Erfolg einer Kampagne hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Attraktivität des Geschäftskonzepts, die Wettbewerbslandschaft, das Team und die Fähigkeit, die Investorierenden zu überzeugen. Patrik Schär meint: “Der grosse Erfolg unserer Kampagne haben wir zu einem weiten Teil unserer starken Community zu verdanken. Der Grossteil der mehr als 1,2 Millionen CHF hohen Investmentsumme kam nämlich von unserer bestehenden Selma Kundschaft. Per E-Mail und über Social Media haben wir unsere Community auf die Crowdinvesting-Kampagne aufmerksam gemacht und Details zur Kampagne geteilt”. Ein wichtiger Punkt für Schär dabei ist, transparente Unternehmensinfos zu teilen. “Uns ist es wichtig, die Investierenden auch auf die Risiken sauber hinzuweisen. Dies schafft Vertrauen, was besonders für Startups wichtig ist”, so Schär. Zur Kundenbindung setzt Selma regelmässig auf attraktive Community-Aktivitäten wie Events, UX-Tests, Co-Design-Abende und Interviews. “Indem wir nun mehr als 500 Kunden zu Miteigentümern machen konnten, können wir sie noch besser in die Produktentwicklung integrieren und unser Produkt genau auf ihre Bedürfnisse auslegen”, sagt der CEO weiter. 

Viele Schweizer Startups, wie auch Selma, haben gezeigt, dass Crowdinvesting-Kampagnen eine tolle Möglichkeit bieten, neues Kapital zu schaffen und so auch die Community und das Netzwerk des Unternehmens zu stärken.

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